Ihr seid zwar mit dem Thema schon fast durch, aber ich muss auch noch was dazu schreiben.
Ich hab mich letztes Jahr auch sehr mit dem Thema auseinander gesetzt, und meinen TA intensiv befragt, weil ich solche Angst hatte, als es für Oma Purzel langsam Zeit wurde. 🙁
Er hat mich aufgeklärt, und hat mir auch erklärt, das einige TÄ aufgrund der Kosten 😱 oft nur die Herzspritze setzen, und er war darüber sehr erbost.Und davor hatte ich solche Angst....und Angst vor Krämpfen und Todesqualen....
Er narkotisiert immer bei einer Euthanasie hoch vor, und erst dann setzt er die Spritze (T61) ins Herz. So wie Gaby es beschrieben hat.
Ganz ruhig geht das alles vor sich....ohne Stress für Halter und Tier.
Und wenn das dann auch noch Zuhause ermöglicht wird, ist es noch stressfreier für alle Seiten.
@Pedi: das was du miterlebt hast tut mir leid....aber das Ninchen von meiner Schwester ist damals an einem Hirnschlag gestorben und hat auch laut geschrieen bevor es zuende ging.🙁
Ob es
oft geschieht, bezweifele ich. Aber es geschieht. Mir wäre es vor einiger Zeit auch _
fast_ einmal passiert.
Sonntags morgens (und mein TA war in Urlaub oder auf Fortbildung, jedenfalls verreist) brachte man mir einen Streunerkater, er lag bei Leuten im Garten auf dem Rasen, konnte nicht mehr. Er war total bleich, konnte nicht mehr stehen oder sitzen, die Leute wollten nicht mit ihm zum TA - das könnte ja kosten und es war nicht ihr Tier. Nun stand ich da und rief bei einer TÄ in der Nähe an, eine junge Frau, die ich nicht kannte, aber ich musste ja versuchen, schnell einen TA zu finden, das konnte absolut nicht warten.
Sie erklärte sich sofort bereit, in die Praxis zu kommen. Also fuhr ich dahin und zeigte ihr den Kater, wobei mir eigentlich schon vorher klar war, dass er erlöst werden muss. Sie warf nur einen ganz kurzen Blick auf ihn und meinte lapidar "bestimmt ein räudiger Bauernhofkater, sind ja alles Seuchenschleudern". Ich war total entsetzt, beherrschte mich aber, denn ich wollte ja, ihm wird geholfen. Sie wandte sich ab und latschte Richtung Medizinschrank mit den Worten "da bleibt ja nur eins". Worauf ich meinte "mir wäre es trotzdem lieb, Sie würden ihn wenigstens einmal anschauen + untersuchen, ist doch gewiss nicht zuviel verlangt, oder ? (
sehr mühsame Beherrschung meinerseits..., bin dann sehr ruhig, aber auch sehr sarkastisch).
Sie stutzte, kam zurück und untersuchte ihn dann kurz, zeigte mir die dunkelgelben Schleimhäute der Augen, das total blutleere Mäulchen, hörte und tastete ihn ab und diagnostizierte multiples Organversagen, Leber + Nieren, "vermutlich Endstadium von FIV oder Leukose, Sie wissen ja, diese räudigen Tiere, er ist ja unkastriert, schon älter, gewiss herrenlos" .....
So langsam kam mir
total die Galle hoch, ich konnte mich kaum noch im Zaum halten. Für den Kater habe ich mich dennoch weiter beherrscht. Sie wanderte also wieder zurück zu dem Schrank, zog eine Spritze auf, kam zurück, der Kater lag seitlich auf dem Tisch, er konnte absolut nicht mehr, rührte sich nicht. Ich dachte noch über ihre Kaltschnäuzigkeit nach und mir tat der Kerl so leid. Sie kam an und setzte die Spritze wie selbstverständlich am Herz an und war im Begriff, zuzustechen.
😱 Sowohl der Kater als auch ich schrien gleichzeitig, sie hat also zwar seine Haut bereits getroffen, aber durch den Brüller (meine Lautstärke war ganz sicher noch im Nachbardorf zu hören) von mir war sie so überrascht, dass sie sofort zurückzuckte und aufhörte. Ich habe sie angeschrien (ich schreie _nie_ normalerweise), was sie da täte, sie meinte dann "das ist Eutha77, das ist doch zulässig, es ins Herz zu spritzen, ist ja ein reines Betäubungsmittel."
Ich habe dann (war natürlich total außer mir und verwirrt, mit sowas hätte ich niemals gerechnet) ihr unmissverständlich gesagt "ist mir absolut egal, wofür das zugelassen ist, Sie betäuben ihn zuerst ordnungsgemäss, bevor Sie etwas ins Herz spritzen". Worauf sie dann schnippisch meinte "ich habe gar kein anderes Betäubungsmittel" (muss man sich mal vorstellen, so eine Lügerei, das ging mir erst später auf...). "Außerdem, so abgemagert, wie der Kater ist, wird es ihm erheblich mehr wehtun, wenn ich ihn i.m. spritze". Ich darauf wieder "ist mir egal, Sie machen das jetzt so".
Widerwillig ging sie nochmals zum Schrank, zog eine andere Spritze auf (also hatte sie dann plötzlich doch ein Narkosemittel), gab sie ihm in den Hinterschenkel (wobei der arme Kerl da keinen Ton von sich gab - von wegen tut mehr weh...) und dann warteten wir, bis er schlief.
Ich überbrückte die Zeit, indem ich mit ihr sprach (obwohl ich alles andere als mit ihr reden wollte, aber ich wollte es für ihn so gut wie möglich hinter uns bringen) und machte Smalltalk "Sie wohnen ja da und da, ein Dorf weiter" etc. Worauf ich dann von ihr erfuhr, dass sie bei ihren Eltern auf dem Hof wohnt, sie hat einen Hund und dort sind Pferde, ein Reitstall - und jede Menge unkastrierte Katzen (was für ein Armutszeugnis...).
Ich sagte ihr dann auch in ruhigem Ton, dass ich diese Art der Euthanasie noch nie erlebt hätte - worauf sie meinte "das ist der billigste Weg, das mache ich immer so, wenn mir der Bauhof ein schwerverletztes Tier bringt"
😡😱🙁
Worauf ich nur noch, sehr kalt, sehr sarkastisch, im Geiste schon beim nächsten Tag, Anruf beim Vet.-Amt... meinte "ich denke nicht, dass wir über Kosten gesprochen haben und das ist nicht IHRE Entscheidung, was
wir ausgeben, oder ?"
Sie hat dem Kater dann, als er tief schlief (er war so schwach, er war schon durch die Narkose so gut wie tot) das Eutha77 ins Herz gespritzt, er hat es nicht mehr gemerkt.
🙁
Am nächsten Morgen war meine erste Aktion der Anruf beim zuständigen Vet.-Amt. Ich habe keinen Namen genannt, habe lediglich geschildert, was mir passierte und gefragt, ob ich den TA anzeigen kann. Worauf die zuständige TÄ beim Amt meinte "nein, leider nicht, denn es ist laut Beipackzettel beim Eutha77 zulässig, dies so direkt ins Herz zu spritzen, ABER
kein Tierarzt macht so etwas, das ist ethisch absolut verwerflich und ich kenne keinen Kollegen, der dies macht". Dann fragte sie mich nach dem Namen, den ich ihr natürlich sehr gerne genannt habe...
Seitdem mache ich "Werbung" für diese TÄ, indem ich Jedem sage, dass _ich_ noch nicht mal mit einer toten Ratte zu ihr gehen würde...
Von daher denke ich, nach den Reaktionen beim Vet.-Amt, das dies wirklich
selten, zumindest bei Klein- bzw. Heimtieren wie Hund, Katze, Kaninchen etc. ist. Das T61 ist ja übrigens erheblich niedriger in der Dosierung und zudem noch an sich preisgünstiger, dies ist dann die "Krönung" der Skrupellosigkeit
(und im Gegensatz zum Eutha77 definitiv _nicht_ erlaubt !!!), es ohne Betäubung zu spritzen.
Deshalb wird eine Anzeige,
sofern sie gemacht wird, auch definitiv Erfolg haben.