Herzzerreißend.
In meinem Bekanntenkreis (Schwester einer Freundin) ist der Fall, dass die Katze sobald das neue Haus fertig gebaut ist (ca. 6/2017), weg muss. Egal ob Tierheim oder neues Zuhause. Grund: Ehemann ist allergisch.
Der Ehemann war schon all allergisch als die Katze geholt wurde.
Ich nehme an der Kater stört einfach im neuen Haus jetzt wo die Familienplanung beginnt. Man kann sich ja jederzeit eine neue holen. Der Kater ist total verschreckt, scheu und unsicher. Nicht kompatibel mit anderen Katzen und Hunden. Menschen meidet er auch.
Sowas passiert nun mal wenn ein Tier 6 Jahre lang fast nur alleine ist.
Aber Hauptsache er ist ein schöner fotogener Kater von dem man Bilder zeigen kann.
Die Gleichgültigkeit geht soweit, dass man nach 10 Monaten immer noch kein neues Zuhause für ihn gefunden hat.
Jetzt bin ich es, die überall anfragt ob Interesse an dem armen Kerl besteht.
Wenn alles gut geht kann er nächsten Monat zu einer Probewoche zu einer Familie ohne Kinder und andere Haustiere gehen.
Wieso ich ihn nicht selbst nehme? Wer haben einen sehr aufdringlichen Hund und bis vor kurzem einen etwas weniger aufdringlichen Kater. Nicht gerade die beste Kombi.
Und dennoch bin ich fassungslos wie man ihn einfach so abschieben kann. Wie man der Katze jetzt ins Gesicht blicken kann mit dem Wissen, dass egal wie seine Zukunft aussieht er weg kommt.
Am 30.12.16 haben wir unseren fast 17 Jahre alten Kater eingeschläfert. Unter Tränen wurde die Entscheidung getroffen. Innerhalb von 2 Monaten ist seine Gesundheit rapide abgestürzt. Am 28.12.16 wurde der Termin beim TA vereinbart. Die Zwei Tage bis zum Termin konnte ich ihm kaum ansehen. Beim TA, während er noch ein letztes mal untersucht wurde und wir bangten ob nicht doch noch etwas getan werden konnte, konnte ich ihn kaum ansehen. Doch man konnte nichts tun. Der Kampf gegen die Krankheiten war vorbei. Nieren, Diabetes und Demenz konnten nicht mehr bekämpft werden.
Und ich konnte ihn nicht ansehen.
Dann kam die Spritze mit der Narkose. Ich hielt sein Köpfchen fest während ich meine Stirn an seine drückte und ihn kraulte. Weinend sprach ich ihm Mut zu. Und die ganze Zeit schnurrte er vertrauensvoll in meine Hände.
Innerhalb weniger Sekunden war alles vorbei. Sein Herz gab sofort auf zu schlagen. Und dann konnte ich ihn vor lauter Tränen nicht mehr sehen.
Weshalb ich ihn vorher nicht ins Gesicht sehen konnte?
Weil ich mich dann jedes mal fragte: "Wie kannst du ihm das nur antun?!"
Das schlechte Gewissen, dass ich ihn aufgab raubte mir den Schlaf.
Wir hatten noch soviel vor. Zwei Kätzchen sollten einziehen. Er liebte Kätzchen. Er wurde selbst immer fast zu einem wenn er Kontakt zu ihnen hatte.
Nun ruht er im Garten zwischen seiner Schwester und unserer kleinen Kätzin die wir kaum 13 bzw. 14 Monate vorher begraben haben - und unser Junghund sucht ihm jeden Tag und versteht nicht warum er nicht zum spielen kommt.
Und daher kann ich nicht verstehen warum man Tiere aufgibt wenn man eine andere Möglichkeit hat. Weshalb jetzt eine 6 Jahre alte Katze hergeben, nur um sich später vlt eine andere zu holen.
Ich hätte alles dafür getan unseren Stinker noch etwas bei uns zu behalten...
Verstehe einer die Menschen.