Wohnung kernsanieren, wie?

[Kratzbaum85]

Giardien sind gemein und es kann auch ein paar Wochen dauern, bis man die eliminiert hat. Für junge Katzen kann es lebensgefährlich werden.

Und Menschen können sich doch auch damit anstecken, oder? Und wer weiß, wie lange die Biester überleben, wenn sie im Teppich oder Polster 'hocken'. Allein aus den Gründen sollte man erstmal alles ordentlich säubern bzw. entfernen, wenn sichs nicht mehr retten lässt. Auch wenns ärgerlich ist.

 

[Mikesch1]

Danke 🙂 entschuldigt meine anfänglichen Ausfälle.

Bin bei bestimmten Themen auch schnell "angefasst". Statt nachzufragen nehme ich es dann als "gegeben" hin. 😳 Auch von mir Entschuldigung dafür.

Ja, der Hund sollte zunächst gesund werden. Vorher macht es keinen Sinn, eine neue Katze zu holen. Und viel Glück beim Überzeugungsversuch. Vielleicht hilft ja das Argument, dass (manchmal) Einzelkatzen aus Einsamkeit und Langeweile auch unsauber werden 😉

 

[cranberry]

Friede, Freude 🙂

Ja, wenn ich Sage, dass eine Einzelkatze aus Langeweile unsauber werden kann, kommt ihr "Todschlagargument", dass es ja wieder ein Freigänger sein soll. Und dann geraten wir regelmäßig aneinander, weil ich eh nicht begeistert bin, dass sie den Kater rausgelassen haben..
(Da bin ich ein sehr engstirniger Typ.. Für mich ist sicherer Freigang kaum möglich, außer man wohnt vielleicht in einem 10 Seelen-Dorf in der Heide.. Aber sicherlich nicht im Rheinland, wenngleich die unmittelbare Umgebung "Grün" ist, ist die nächste Hauptstraße nie weit weg..)

 

[Mikesch1]

Und Menschen können sich doch auch damit anstecken, oder? Und wer weiß, wie lange die Biester überleben, wenn sie im Teppich oder Polster 'hocken'.

Giardienbefall bei Hund und Katze
Giardien (G.) sind einzellige Geißeltierchen (Flagellaten). Sie kommen weltweit im Darm zahlreicher Säugetiere vor. Sie stellen auch für den Menschen als Zoonoseerreger eine Gefahr dar. Beim Menschen ist G. duodenalis (syn. G. intestinalis, G. lamblia) ebenso wie bei Hund und Katze ein weit verbreiteter Darmparasit. Giardien gehören neben den Spulwürmern zu den am häufigsten vorkommenden Parasiten bei Hund und Katze. Die infektiösen Zysten werden zu Hunderttausenden mit dem Kot der Tiere ausgeschieden.

Infektionswege
Die Infektion erfolgt mit infektiösen Zysten über kontaminiertes Futter, Wasser oder Schmierinfektionen. In den USA lassen sich in bis zu 80 Prozent der Rohwasserproben Giardien nachweisen (Aspöck 2002). Fliegen spielen eine weitere Rolle bei der Verbreitung der Erreger und der Kontamination des Futters (Mehlhorn 1997). Bereits 10 Zysten reichen als Infektionsdosis aus (Mehlhorn 1997, Aspöck 2002, Tenter und Deplazes 2005). Die in die Umwelt ausgeschiedenen Zysten sind sofort infektiös. Im Darm des Wirtes löst sich die Zyste auf und entlässt zwei Protozoen, die Trophozoiten. Diese heften sich an die Mikrovilli der Zellen der Darmschleimhaut. Hier vermehren sie sich durch Zweiteilung (Rommel 2000, Dongus 2003). Unter günstigen Bedingungen können sich die Giardien ausgesprochen stark vermehren. Gleichzeitig beginnt die Umbildung zur widerstandsfähigen Zyste, die dann wieder zwei Trophozoiten enthält. Die Zysten werden in großen Mengen (bis zu 10 Mio. Zysten pro Gramm Kot) über einen Zeitraum von 4 bis 5 Wochen, manchmal sogar Monate ausgeschieden (Rommel 2000, Dongus 2003, Tenter und Deplazes 2005). Dieser Zeitraum verlängert sich, wenn immer wieder ansteckungsfähige Zysten aus der Umwelt aufgenommen werden. Die ausgeschiedenen Zysten bleiben in kühlem Wasser (4°C) bis zu 3 Monate infektiös, in feuchten Böden bis zu 7 Wochen. Unter optimalen Bedingungen können diese mehrere Monate lebensfähig bleiben.

Quelle: http://www.msd-tiergesundheit.de/news/fokusthemen/giardien_und_wuermer/giardien.aspx

 

[Maureen]

Also ich würde auch sagen, dass die Giardienbekämpfung erstmal Priorität haben sollte, und dann kann sich Deine Freundin der Sanierung widmen.

Weisst Du denn, wie sie gegen die Giardien ankämpft? Welche Maßnahmen ergreift sie?

Ich würde an ihrer Stelle soweit machbar mit Dampfreiniger an die Sache ran gehen, evtl. hilft das in Verbindung mit Biodor auch schon beim Kampf gegen die Gerüche. Ausserdem sollte sie alles mit Disifin desinfizieren. Spielzeug, Kratzbaum & Co., Katzenklo etc. würde ich alles entsorgen.

Und dann würde ich konsequent und über Wochen hinweg alles immer wieder gründlich reinigen, mit Disifin desinfizieren und immer wieder mit Biodor behandeln. Evtl. bleibt ihr damit ja eine Kernsanierung erspart.

Wenn die Umgebung es zulässt ist Freigang doch eine wunderschöne Sache. Mitten in der Stadt mit vielbefahrenen Straßen würde ich aber auch dagegen plädieren.

Ich würde halt dahingehend einwirken, dass sie erstmal einige Wochen warten, die Giardien-Geschichte hinter sich bringen und sich dann nach einer Katze umsehen, die schon aus dem Kittenalter raus ist. Und bei Freigang in geeigneter Lage spricht ja auch nix gegen Einzelhaltung.