Woran erkennt man einen guten Tierarzt?

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Achtung: Bei medizinischen Problemen sollte stets die Meinung eines niedergelassenen Tierarztes oder einer Tierklinik eingeholt werden.
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Gast
Huhu,

meine Frage steht bereits oben - wie erkenne ich denn einen guten Tierarzt?

Wir waren mit unseren beiden Mäusen bisher bei zwei Tierärzten (TÄ vor der Tür und Tierklinik). Und bei der TÄ vor der Tür ist mir halt aufgefallen, dass sie die Tiere nicht wiegt, keine Temperatur misst oder ins Mäulchen guckt. In der Tierklinik haben sie die Mäuse als erstes gewogen und Fieber gemessen. Das fand ich super. Oder gehört sowas nicht zum Standard einer allgemeinen Untersuchung?

Liebe Grüße
 
A

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Eigentlich gehört genau das zur Standartuntersuchung.
Da wird in Ohren, Maul und Augen geschaut, gewogen und die Temeratur gemessen.
Meine persönlichen Kriterien an einen guten Tierarzt sind noch: das er mir erklärt was er vor hat und ganz wichtig! wenn er nicht weiter weiß bzw an seine Grenzen kommt den Mumm hat, einen anderen Spezialisten zu empfehlen.
Meine Tierärztin macht z.B. keine Zähne weil sie der Meinung ist, sie sei Allgemeinmediziner und kein Zahnarzt.
Auch bei Sacis Augenproblem hat sie mich lieber zum Augenspezi geschickt.

Ich habe aber auch insgesammt 5 Tierärzte durch bis ich einen gefunden habe der gut ist. Allerdings ist hier in Berlin die Tierarztdichte auch relativ hoch.
 
Bei Vorsorgeuntersuchungen gehört Fieber messen nicht zum Standard. Wenn Katze krank ist, aber schon.

Gründliches Abtasten, zum Beispiel der Lymphknoten, des Abdomens etc. gehören genauso dazu wie gründliches Abhören des Herzens und der Lunge.

Das alles reicht allerdings noch nicht aus, um einen guten Tierarzt zu erkennen, dazu gehört schon deutlich mehr und darüber könnte man Romane schreiben.
 
Ich finde es sehr wichtig, dass man als Tierhalter selbst Vertrauen zum Tierarzt hat. Wenn man das Gefühl hat, dass irgendwas einfach nicht passt und man sich selbst nicht wohl fühlt, dann sollte man sich einen anderen Tierarzt suchen.

Ich war vor Jahren mal bei einem Tierarzt auf dem Land, ca. 70km von meinem Wohnort entfernt. Am liebsten würde ich da noch wie vor hingehen, ich hatte zu diesem Menschen absolutes Vertrauen und wusste meine Tiere in guten Händen (damals noch mit gefiederten Freunden).
 
Diesen TA fand ich klasse: Es ging um mein junges Pferd und eine seltsame Beule am hinteren Knie, die plötzlich auftauchte. Panik - Röntgen - dann guckten der TA und ich doof. Und er sagte, kennt er nicht, er fragt aber eine von den großen Koryphäen aus einer Münchner Tierklinik. Er schwadronierte nicht 'rum, er mutmaßte nicht, er ging fragen. Und das zeitnah. Innerhalb von 24 h....
Der Spezialist lachte wohl nur mit Blick aufs Röntgenbild und sagte, das wäre vollblüter-typisch. Bänder etwas zu lang, verwächst sich. Passt schon. Wurde mir dann übermittelt. Hätte ich den direkt zu Rate gezogen, hätte der mich ordentlich gemolken, allein fürs Draufgucken. Aber beim Kollegen, der fragte, wars natürlich was anderes. :yeah:
Ein TA, der sagt, weiss ich nicht, ich frag' aber für Sie: Hut ab.
Finde ich viel überzeugender als die, die nicht genau nachgucken wollen, oder die meinen, sie wüssten alles und behandeln dann irgendwas, oder behandeln es falsch oder behandeln irgendwie für teuer Geld drauf los und Tier und Besitzer haben nix als Kummer und Stress damit.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ja, ich fands auch extrem schwierig einen guten Tierarzt zu finden- hat wirklich Jahre bei mir gedauert....aber letztendlich habe ich jetzt wirklich Glück gehabt und endlich unseren Tierarzt gefunden.
Mir ist wichtig, dass er sehr gut mit den Tieren umgeht, auch selbst welche hat, genau ist, aber auch nicht auf abzocken aus und va. dass er alles genau erklärt, was er macht, warum er das macht, welche Alternativen es gibt- extrem transparent ist. Ausserdem macht er immer mehr als er machen müsste und das ist einfach gratis dabei- als Service sozusagen- da werden noch die Öhrchen gründlich ausgeputzt und das Hinterteil geschoren ( Langhaar) und sogar durchgebürstet- die gehen wie beim Rundumservice blitzend da raus😀
 
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*zustimm* - und ein TA, der nicht locker lässt, wenn was komisch ist, und sich Mühe gibt, die Ursachen zu finden.
Meine Nachbarin war bei 4 TÄ, inklusive einer Klinik, keiner sagte ihr, dass ihr Oldie fast alle Zähne auf Eiter hatte. Hätte sie aufgegeben bzw. sich damit zufriedengegeben... gute Nacht!
Erst Nr. 5 (auch eine Klinik) - da fand sich dann eine Tierärztin, die intensiver nachschaute und den Kater dann auch operierte. Seitdem ist er wie ausgewechselt und direkt nochmal aufgeblüht. :grin:
 
Für mich ist ein guter TA einer, der eine ordentliche Diagnostik macht und auch sagt, wenn er nicht mehr weiter kommt und evtl. eine Empfehlung für einen Facharzt oder eine Klinik ausspricht.
Ich möchte gern, dass mir plausibel erklärt wird, warum welche Untersuchung gemacht werden muss und wie die Therapie aussehen wird und welche Alternativen es vielleicht gibt.

Der sensible Umgang mit meinen Tieren gehört selbstverständlich auch dazu.
Und eine aussagekräftige Rechnung, auf der auch die Medikamente mit Dosierung aufgeführt sind (z. B. bei einer Narkose).

Richtig gut aufgehoben fühle ich mich, wenn ich postwendend einen Anruf bekommen, wenn Ergebnisse vom Labor/von der Pathologie da sind - auch wenn es nur eine "Entwarnung" ist.

Und wenn ich dann noch den Eindruck habe, dass alle gern dort arbeiten und eine gute Stimmung untereinander herrscht - dann gibt's die Qualitätsplakette von uns. Ganz unabhängig vom Rechnungsbetrag.
 
Und eine aussagekräftige Rechnung, auf der auch die Medikamente mit Dosierung aufgeführt sind (z. B. bei einer Narkose).

Ist es üblich immer eine detaillierte Rechnung vom TA zu bekommen?

Ich bin Katzenneuling und war bisher für Impfen, Grundimmunisierung und Auffrischung sowie Kastration Kätzin bei "meiner" TÄ.
Die Praxis macht einen guten Eindruck, auch die Ärztin ist sehr nett und einfühlsam mit den Tieren, ich hatte das Gefühl meine Katzen seien dort gut aufgehoben. Aber eine richtige Rechnung habe ich noch nie erhalten.

Vor der Kastration musste ich einen Aufklärungsbogen unterschreiben, aber wirklich aufgeklärt fühle ich mich im Nachhinein nicht, da ich auch erst jetzt um die verschiedenen Narkosemethoden weiß.

Irgendwie bin ich davon ausgegangen, das immer das Beste gemacht wird.
Und je mehr ich mich jetzt in die TA Thematik eingelesen habe, sehe ich das doch viel kritischer. Die Kastra hat 105 € gekostet, was da aber mit meiner Maus passiert ist-keine Ahnung. Ich habe sie gebracht und war eh total fertig, weil ich sie allein lassen musste, und dann sie wurde mir einfach weggenommen. Als ich sie abholte war sie grad am aufwachen...
 
Bei meinem alten Tierarzt würde noch handschriftlich auf karteikarten abgerechnet. Da gab es auch keine Rechnung.

Bei meinem jetzigen, seinem Nachfolger, wurde sofort auf ein computersystem umgestellt. Jetzt gibt es immer eine Rechnung auf der vermerkt wird was bei welcher Katze gemacht und abgerechnet würde und auch die eingesetzten Medikamente aufgeführt werden. Das ist einfach wahnsinnig praktisch.
 
Ist es üblich immer eine detaillierte Rechnung vom TA zu bekommen?
Ich weiß vom "Hörensagen", dass es nicht in jeder Praxis üblich ist. Für mich ist das jedoch wichtig, weil ich so alles schriftlich habe, falls ich mal sehr schnell am WE in die Klinik muss. Die können sich dann schnell ein Bild über den bisherigen Verlauf und die Behandlung machen.

Irgendwie bin ich davon ausgegangen, das immer das Beste gemacht wird.
Und je mehr ich mich jetzt in die TA Thematik eingelesen habe, sehe ich das doch viel kritischer. Die Kastra hat 105 € gekostet, was da aber mit meiner Maus passiert ist-keine Ahnung. Ich habe sie gebracht und war eh total fertig, weil ich sie allein lassen musste, und dann sie wurde mir einfach weggenommen. Als ich sie abholte war sie grad am aufwachen...
Leider kann man nicht immer davon ausgehen, dass das Beste gemacht wird. Eine Reihe TÄ haben gar keine Möglichkeit der Inhalationsnarkose. Du kannst also gar nicht auswählen.
Für eine 10 Minuten OP (Kastra Kater) bei einem jungen gesunden Tier spricht auch gar nichts gegen eine Injektionsnarkose. Bei längeren Operationen würde ich das nicht so machen lassen. Aber es gibt auch Leute hier, die berichten, dass sie mit der Injektionsnarkose sehr gut beraten waren. Sowas muss man in der Praxis besprechen.

Dass Du das Tier nach dem Einschlafen an die TA-Praxis übergibst, ist aber schon o.k. Du willst ja nicht dem Arzt während der Operation auf die Nerven gehen😀 Ich gehe in solchen Fällen immer an die Alster Kuchen/Eis essen. Das lenkt mich am besten ab. Die Praxis ruft an, wenn die Miez wieder wach ist und ich sie abholen kann.

Bevor die Tiere nach Hause dürfen, sollten sie jedoch vollständig wach sein. Alles andere ist gefährlich - auch wenn es meist gut geht.

Den von Dir beschriebenen "Aufklärungsbogen" kenne ich so nicht. Bei uns gibts zur Unterschrift immer einen Kostenvoranschlag, auf dem steht, was zu machen ist und der voraussichtliche Preis. Wenn es Komplikationen gibt, kann das natürlich teuerer werden - deshalb lasse ich das manchmal auch höher ansetzen, damit Spielraum da ist.
Was genau gemacht werden soll, besprechen wir vorher mündlich. Manchmal - wenn es mehr ist - mache ich auch einen "Merkzettel" für den Tierarzt, damit er nichts vergisst. Die TFAs lachen sich dann immer scheckig, aber da nehme ich hin.😉

Für OPs/Röntgen/Zähne/Ultraschall gehe ich immer in eine bestimmt Praxis. Dort sind sie technisch sehr gut ausgerüstet und können auch ihr Handwerk (soweit ich das beurteilen kann). Und dort liegen auch alle Befunde (auch die von anderen TÄ).

Für die Flohprophylaxe, Routine-BBs oder z. B. Hautgeschichten gibt es eine Praxis direkt hier gegenüber. Das ist für die Katzen recht unstressig und für mich praktisch. Dort habe ich auch mal eine Tumor-OP machen lassen und war mit der OP selbst und der Betreuung sehr zufrieden. Nur die Narkose fand ich so nicht optimal - aber es war alles im grünen Bereich.

Ich glaube, da lernt man auch aus Erfahrung und muss sich manchmal auch auf sein Gefühl verlassen.
 
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@Annemone
Danke dir für die ausführliche Antwort 🙂
 

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