Auch beim seriösen Vereinszüchter ist häufig im Kaufvertrag eine Anzahlung in Gestalt einer Reservierungsgebühr vorgesehen. Der Ablauf ist dann in etwa folgender:
Der Kaufinteressent besucht den Züchter, guckt sich das Tierchen an, das er kaufen will, und spricht mit dem Züchter über den Kaufvertrag. Im Rahmen dieses Gesprächs kommt der Stammbaum auf den Tisch, der Impfpass und das Vertragsformular. Das ist das jeweilige Minimum!
Wenn die Katze noch nicht so weit ist, dass sie abgegeben werden kann (junges Kitten), wird sie gegen Anzahlung reserviert. Zu diesem Zweck wird der Kaufvertrag schriftlich vereinbart, also das entsprechende Formular von beiden Seiten unterschrieben und die Reservierungsgebühr in bar gezahlt. Für die Zahlung der Anzahlung wird vom Züchter eine Quittung ausgestellt.
Im Kaufvertrag wird auf den Stammbaum und den Impfpass Bezug genommen und vereinbart, dass mit der Übergabe der Katze auch der Stammbaum und der Impfpass mit übergeben werden.
Oft steht im Vertrag, dass die Anzahlung verfällt, wenn die Katze dann doch nicht gekauft wird, also z. B. wenn der Käufer vom Vertrag zurücktritt.
Ein seriöser Vereinszüchter wird aber Verständnis dafür haben, wenn der Käufer darum bittet, die Übergabe um einige Tage zu verschieben, weil im Käuferhaushalt noch icht alles bereit ist oder weil etwas Unvorhergesehenes den Termin für die Abholung unmöglich macht. Auf wochenlange Verzögerungen wird sich allerdings auch ein Vereinszüchter nicht gern einlassen, sondern dann u. U. seinerseits vom Vertrag zurücktreten, weil er Zweifel bekommt, ob der Käufer der richtige Halter für sein Tierchen ist.
Das Verhalten des Vermehrers, dem du, Flower, offenbar eine Katze abkaufen wolltest, entspricht dagegen in keiner Weise dem eines seriösen Vereinszüchters.
Ich hoffe, dass du nun klüger geworden bist und deine KatzeN! beim seriösen Vereinszüchter kaufst oder aus dem Tierschutz abdoptierst!
Ein Kauf beim Vermehrer ist so ziemlich das Dümmste, was man beim Thema Katze machen kann, und du wurdest ja in deinem anderen Thread ausführlich über das Thema Vermehrer informiert.
Wenn du eine Rassekatze kaufen möchtest:
Es kommt in dem Fall allein eine Stammbaumkatze in Frage, und nein, es ist nicht egal, ob die Kitten einen Stammbaum haben oder nicht! Jedes Tierchen, das angeblich reinrassig sein soll, aber keinen Stammbaum hat, ist eine Vermehrerkatze. Punkt.
Dasselbe gilt für Mix-Katzen (wobei die nie einen Stammbaum haben können).
Alternativ kannst du im Tierschutz gezielt nach einem Rassemix suchen. Denn damit unterstützt du zumindest nicht die sinnlose Vermehrerei von Katzen.
Ein Rassekitten mit Stammbaum aus einer seriösen Vereinszucht kostete - je nach Rasse - zwischen ca. 500 und über 1000 Euro. Wenn man zwei Kitten kauft, gibt es oft einen günstigeren Gesamtpreis für beide, denn dem Züchter liegt natürlich auch daran, dass sein Kitten nicht allein aufwachsen muss. Die Kitten sind immer entwurmt und komplett geimpft, häufig auch bereits gechipt und kastriert.
Im Tierheim bezahlst du für rasselose Jungtiere, die entwurmt, komplett geimpft und kastriert sind, je nach TH zwischen ca. 100 und vielleicht 200 Euro .... viele THe geben ihre Katzen auch günstiger ab.
Vermehrerkatzen kosten gern zwischen 300 und 500 Euro, wobei sich viele Vermehrer auch gern den Anstrich eines seriösen Züchters geben und vielleicht mit dem vorhandenen Stammbaum eines der Elterntiere werben. Das macht die Kitten aber keinesfalls zu reinrassigen Katzen und sagt auch nichts über die Seriosität des Vermehrers aus!
Typisch ist für die Vermehrerkatze, dass sie einzeln, ungeimpft oder maximal mit der ersten Impfung versehen, verkauft wird und meist jünger als mit 12-16 Wochen abgegeben wird.
Denn: all diese Investitionen in die Katze mindern den Gewinn des Vermehrers:
Während die Entwurmungen noch einigermaßen kostengünstig sind, kostet jede Impfung um 40 Euro, das Chippen ebenso, die Kastra je nach Geschlecht zwischen ca. 80 (Kater) und 120 (Kätzin) Euro. Und: die Kitten werden, sobald sie anfangen feste Nahrung zu fressen, vergleichsweise "teuer", denn sie entwickeln sich schnell zu kleinen Fressraupen. 😉
Dass der Vermehrer, von dem du ein Kitten kaufen wolltest, Flower, es trotz eurer Bitte um einige Tage Geduld, schon zwischendurch anderweitig verkauft hatte, ist ein typisches Zeichen für geldorientierte Vermehrer: da zählt jeder Tag, den die Jungtiere noch auf Kosten des Vermehrers fressen, also weg an den ersten, der alles in bar zahlt und das Tierchen gleich mitnimmt.
Deine Anzahlung wirst du, wenn du Pech hast, nur im Klagewege zurück bekommen - oder auch gar nicht, wenn der Vermehrer ein Pleitegeier ist und kein Einkommen oberhalb der Pfändungsfreigrenzen hat.