Zusammenführung klappt nicht, Stammkatze hat Angst vor der/den Neuen

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    angst kitten stammkatze
Es tut mir unendlich leid. 🙁
Viel Kraft wünsche ich dir.
Komm gut auf die andere Seite, Lotti.
 
A

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Liebe Quilla, liebe Vitellia,

danke für eure mitfühlenden Worte...

Wut ist eigentlich keine da, sondern nur riesengroße Traurigkeit...

Lotti war so ein Seelchen...

Und sie hat mir heute früh, so glaube ich, eine Botschaft geschickt. Als ich heute früh aufwachte, musste ich sofort an Lotti denken und an alles, was gestern passiert war.

Und plötzlich breitete sich ein friedliches Gefühl aus, es fühlte sich friedlich und leicht an und so, als wäre alles im Einklang.

Dieses Gefühl stammte gewiss nicht von mir selbst, denn ich empfand die gesamte Situation als überhaupt nicht friedlich und leicht und schon gar nicht als im Einklang, und mit mir selbst bin ich auch nicht im Einklang, wie könnte ich auch sein, nach allem, was passiert ist... Im Gegenteil, ich hadere sehr mit mir selbst und mache mir selbst schwere Vorwürfe, weil es sich nicht richtig angefühlt hat, weil ich sie nicht gehen lassen wollte und doch diesen schweren Schritt setzen musste. Und ich werde sicher lange Zeit nicht meinen Frieden mit mir selbst und dem Schicksal machen können.

Dennoch war dieses Gefühl, diese Stimmung im Raum unvermittelt hier.

Ich bin überzeugt davon, dass Lotti es mir geschickt hat... Als würde sie mir sagen wollen, dass sie drüben gut angekommen ist und alles jetzt leichter für sie ist...

Das wollte ich gern mit euch teilen...
 
Ich konnte mir noch gar nicht richtig die Zeit und die Ruhe nehmen, um zu trauern... Heute in der Arbeit war richtig viel Trubel und Stress und eine Aufgabe jagte die nächste. Als ich heimkam, musste ich noch schnell Katzenstreu kaufen und ein weiteres Klo desinfizieren.

Auch entdeckte ich beim Nachhausekommen, dass das Katzenfutter von heute früh kaum angerührt worden war, in fast allen Schüsserln war noch das meiste vorhanden.

Als ich ihnen zum Abendessen eine Dose Catz Finefood öffnete (das gab es schon oft), hat als einzige die Gina davon gegessen, Minnie und Liserl schnupperten nur und befanden es als ungenießbar.

Daraufhin eine neue Dose geöffnet, diesmal Almo nature - wieder nix. Normalerweise fallen alle Katzen über das Almo-Futter her wie die Wilden, heute wollte es niemand...

Ich machte mir dann wirklich Sorgen, dass meine Katzen entweder krank seien oder aus Trauer nicht essen wollten.

Dann habe ich es mit Putenschinken versucht - den haben sie glücklicherweise angenommen, Schinken geht halt wirklich immer... Ich war sehr erleichtert.

Minnie und Gina haben dann noch haufenweise Leckerlis gegessen - immerhin, so wusste ich, dass es nicht Appetitmangel bei den beiden ist.

Liserl mag keine Leckerlis, also grundsätzlich nicht, sie hat seit ihrem Einzug noch jedes Leckerli verschmäht, so auch heute. In meiner wachsenden Besorgnis habe ich Liserl dann so ziemlich alles angeboten, von dem ich wusste, dass sie es gern isst, nämlich Butter und einen Käse, der so ähnlich wie Schafkäse oder Ziegenkäse ist, den hat sie dann auch gegessen.

Ich weiß, nicht die gesündeste Nahrung für Katzen, aber irgendwas musste sie ja essen und besser mal einen Tag Junkfood als gar nix. Letztlich klappte es dann mit der 3. Dose, die ich ihr angeboten habe (Macs).

Jetzt weiß ich zumindest, dass sie nicht krank sind, sondern entweder aus Trauer ihr übliches Essen verweigerten oder weil es ihnen halt wirklich nicht schmeckte...
 
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Dass Lotti fehlt, zeigt sich auch am Verhalten meiner Katzen... Es gibt massive Veränderungen, kein Wunder, nach den letzten Stunden und Tagen...

Liserl rennt dauernd durch die Wohnung und gurrt... Sie hat das früher auch schon gemacht, nur jetzt noch viel häufiger und ich glaube, sie sucht ihr Kind... :sad:

Ich habe mich gestern und auch heute wieder mit ihr hingesetzt und ihr unter Tränen erzählt, was geschehen ist und dass Lotti nie wieder nach Hause kommt... Ich bin sicher, dass sie es auch ohnehin gespürt hat, die beiden waren einander sehr nahe. Dennoch habe ich das Gefühl, dass sie es nicht ganz realisiert hat oder vielleicht immer noch hofft, dass alles gut wird und Lotti bald wieder nach Hause kommt... Sie tut mir so leid...

Normalerweise nehme ich ja meine verstorbenen Katzen immer mit nach Hause, um sie daheim aufzubahren, damit alle hinterbliebenen Katzen über ihren Zustand und Verbleib Bescheid wissen und sich auch von ihnen verabschieden können, wenn sie das möchten.

Diesmal habe ich das nicht gemacht, weil die Tierärztin doch gewisse Bedenken äußerte wegen einer zwar geringen, aber dennoch vorhandenen potenziellen Infektionsgefahr.

Aus gesundheitlichen Gründen gesehen war es vermutlich besser so, aber auf seelisch-sozialer Ebene merke ich, dass es nicht gut war...

Liserl wirkt sehr orientierungslos und ich habe den Eindruck, dass sie momentan nicht wirklich weiß, was sie will. Einerseits möchte sie gern spielen (sie spielt für ihr Leben gern und läuft auch gern durch die Wohnung), andererseits verlor sie nach kurzer Zeit die Lust am Spiel und ging wieder herum. Sie kommt mir so rastlos vor.

Und Minnie, meine Minnie... Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll... Ich liebe meine Minnie von Herzen und sie ist mir gegenüber unglaublich einfühlsam, spürt alle meine Stimmungen und besonders, wenn ich traurig bin, legt sie sich zu mir und tröstet mich. Minnie ist wirklich eine Seele von einer Katze, wenn es darum geht, mir ihre Liebe zu zeigen.

Aber wenn es um andere Katzen geht, vermisse ich oft diese Empathie und Sensibilität.

Sie stänkert ja gern und genau das macht sie seit dem Wochenende. Wäre Minnie ein Mensch, würde ich sagen, sie nutzt die Situation aus. Sie geht so dicht an Liserl vorbei, setzt sich genau vor Liserls Nase, schnüffelt an Liserls Futter, an ihrem Wassernapf (als ob Minnie sich jemals für Wassernäpfe interessiert hätte...), einfach an allem, untersucht vor Liserls Augen alle Plätze, auf denen Liserl und Lotti (ganz besonders Lotti) sich öfter aufgehalten haben und nimmt sich dafür sehr viel Zeit.

Liserl fühlt sich dabei sehr unwohl, blickt jedes Mal alarmiert auf, wenn Minnie das Wohnzimmer betritt, unterbricht das Spiel oder das Kuscheln und schaut wachsam herum, was Minnie gerade macht. Minnie lässt sich dabei nicht stören und macht einen auf unschuldig, à la "Ich hab doch gar nix gemacht".

Heute hätt es beinahe gekracht zwischen den beiden, ich hab mich dann zu den beiden gestellt und versucht, sie abzulenken mit Fressi und Putenschinken und spielen. Aber sie waren beide nicht recht bei der Sache - auch das nicht wirklich verwunderlich nach allem, was geschehen ist.

Aber zum einen hab ich gerade wirklich nicht den Nerv dafür und zum anderen hab ich ein bisschen Angst, dass die Gruppendynamik kippen könnte und es dann vielleicht eskaliert...

Ich weiß schon, sie müssen sich die Rangordnung neu ausmachen, Liserl hat ihr Kind verloren und trauert, Minnie stänkert, wenigstens Gina hält sich wie fast immer aus solchen Situationen komplett raus und schläft oder tut zumindest so.

Um Gina mache ich mir sowieso keine Sorgen, sie macht das die ganze Zeit über schon super, auf Gina ist Verlass.

Aber zwischen Minnie und Liserl stimmt wohl die Chemie nicht oder sie müssen erst zueinander finden, ich kann es momentan schwer einschätzen.

Bis zu diesem schrecklichen Wochenende war ja alles sehr harmonisch und auch Lotti immer hier. Lotti war auch sowas wie das verbindende Element hier im Katzenhaushalt, das zeigt sich jetzt erst so richtig, seitdem sie nicht mehr hier ist.

Lotti war die Prinzessin der Herzen hier im Haushalt und hat richtig viel Harmonie hier reingebracht und auch Heiterkeit.

Jetzt, wo sie so sehr fehlt, ist alles im Ungleichgewicht...

Ich habe vorhin versucht, Liserl müde zu spielen, aber gelungen ist es mir nicht, außerdem fühlte sich Minnie zurückgesetzt und wollte auch spielen. Ich müsste mich wohl klonen, es fühlt sich immer eine der beiden zurückgesetzt und ist mindestens enttäuscht, während die andere sich eh nicht wirklich auf das Spiel einlassen kann, weil sie sich beobachtet fühlt und ständig argwöhnisch herumschauen muss.

Das zu allem Überfluss macht es gerade noch viel schlimmer für mich und auch schwieriger... Fühle mich gerade ein bisschen hilflos...
 
Zuletzt bearbeitet:
Heute morgen war alles friedlich im Katzenhaushalt, alle 3 kamen erwartungsvoll in die Küche und wollten ihr Frühstück.

Liserl konnte keine 2 Minuten warten, bis ich die Dose geöffnet habe, und hat sich in der Wartezeit über das restliche Futter von gestern Abend hergemacht. Das heißt, sie hat wirklich Hunger. Ich bin so erleichtert...

Heute hat noch niemand gestänkert oder geknurrt, Liserl machte eine Badezimmerinspektion und gurrt die ganze Zeit. Sie läuft mir immer wieder nach, das tat sie von Beginn an, aber jetzt noch vermehrt.

Ich wünsche mir sehr, dass sie mit dem Verlust ihrer kleinen Tochter gut zurechtkommt und würde es ihr so gerne leichter machen... Ich beschäftige mich viel mit ihr, setze mich zu ihr, streichle sie, rede mit ihr, spiele mit ihr und versuche, die anderen beiden nicht zu kurz kommen zu lassen.

Sie war ja noch zu Lottis Lebzeiten nicht wirklich in die Gruppe integriert und ist es jetzt noch viel weniger. Lotti war ihr kleines Herzchen und sie haben einander sehr geliebt, der Verlust muss für Liserl schrecklich sein und ich weiß auch gar nicht, ob sie es überhaupt realisiert hat...

Dazu kommt, dass gerade in dieser aktuellen Woche am Arbeitsplatz enorm viel zu tun ist, ich habe jeden Tag sehr lange Arbeitstage, es geht nicht anders, von freinehmen kann keine Rede sein. Jetzt kann ich nur die Zähne zusammenbeißen und durchhalten bis zum Freitag, das ist wenigstens ein Feiertag und ich habe eine "kurze" Woche und ein verlängertes Wochenende, das nur meinen Katzen und mir gehört.

Ich hoffe, dass wir das kommende Wochenende nutzen können, um alle ein bisschen auftanken zu können...

Ich möchte so gern, dass alles einfach nur ruhig und entspannt ist, dass sich alle hier wohlfühlen, dass es allen gut geht, alle gesund sind und - wenn möglich - sich gut verstehen. Das ist doch eh ein sehr bescheidener Wunsch, wie ich finde, mehr habe ich mir eigentlich nicht vom Schicksal gewünscht...

Loslassen konnte ich innerlich noch immer nicht, ich muss ständig an Lotti denken und wie bezaubernd sie war und wie wohl sie sich hier gefühlt hat, so hoffe ich wenigstens... Ich werde niemals vergessen, welch große Augen sie machte, als sie zum ersten Mal die große Kratzsäule im Schlafzimmer entdeckte und auf den Kleiderschrank rauf kletterte und oben spazieren ging. Sie ist damals mehrmals rauf und runter geklettert, hat alle Kratzbäume hier ausprobiert, überall klettern zu können war für sie wie ein kleines Paradies. (Auf der "Pflegestelle", die ja mehr eine Notunterkunft war, hatte sie diese Möglichkeit nicht.)

Ich glaube schon, dass sie hier glücklich war, jedenfalls hoffe ich es... Und ich glaube, sie wollte auch hierbleiben, sie wollte ganz bestimmt nicht gehen, und ich wollte das auch nicht...

Das ist etwas, womit ich ganz schwer zurechtkomme, auch wenn es medizinisch die einzig richtige Entscheidung war, aber Lotti wollte noch hierbleiben und es macht mich so fertig, dass ich ihr diesen Wunsch nicht erfüllen konnte...

Sie war so unglaublich lieb, so eine süße kleine Prinzessin, ganz eine zarte, hübsche, mit einem herzförmigen Gesicht und großen Kulleraugen, ich werde niemals ihren schelmischen Blick vergessen, ihre charmante Art, mit der sie alle um den Finger gewickelt hat.

Sie fehlt mir so sehr...
 
Diese beiden Fotos hier habe ich wenige Tage vor Lottis Tod gemacht, damals war die Welt noch in Ordnung...

Gerade das eine Foto, auf dem sie mich anzwinkert, ist mein absolutes Lieblingsfoto von ihr... Sobald ich die Zeit finde, werde ich es auf schönem Fotopapier drucken lassen und rahmen...


Lotti_twinkertwinker.jpg

Lotti_grosse_Augen.jpg
 
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Tut mir sehr Leid, dass Lotti den Kampf verloren hat. Fühl dich gedrückt! Ich weiss leider gar nicht, was noch schreiben, ist einfach traurig.
 
Liebe FindusLuna,

ich danke dir für dein Mitgefühl!

Ich wünschte, ich könnte die Zeit zurückdrehen bis an den Punkt, von dem ich nicht mal weiß, welcher Zeitpunkt es gewesen sein könnte, um die Krankheit zu verhindern oder zumindest rechtzeitig diagnostizieren und behandeln zu lassen. Falls das bei FIP überhaupt in irgendeiner Form möglich wäre...

Diese Krankheit ist so tückisch, so furchtbar.

Ich weiß, es klingt auch schlimm, aber hätte es nicht wenigstens eine Nierenerkrankung sein können?

Bei meiner verstorbenen Luna gab es auch keine Heilung (PKD ist ebenfalls fortschreitend), aber zumindest eine medikamentöse Behandlung, die Phosphat im Körper reduzierte und ihre Nieren entlastete. Und wir hatten wesentlich mehr Zeit, bis Lunas Nieren aufgaben.

Es wäre auch furchtbar gewesen, Lotti an eine Nierenerkrankung zu verlieren, aber dann hätte sie wenigstens noch Jahre gehabt, nicht nur Tage... Und ich hätte mich darauf vorbereiten können, wir hätten wesentlich mehr Zeit gemeinsam gehabt... Ich wünschte, sie hätte ihr kleines Katzenparadies hier noch viel länger genießen können.

Jetzt müssen sich die 3 erwachsenen Katzen ohne Lotti miteinander arrangieren...

Gestern Abend hatte ich noch die Befürchtung, dass die Gruppendynamik vielleicht kippen könnte, weil es zwischen Minnie und Liserl den Anschein hatte, als wäre ein Konflikt im Anmarsch.

Als ich heute Abend ihr Futter herrichtete, setzten sich beide wie selbstverständlich nebeneinander in die Küche. Natürlich noch mit einem Sicherheitsabstand:


Minnie_und_Liserl_essen.jpg

Bis vor kurzem habe ich Liserl und Lotti ihr Essen noch im Wohnzimmer serviert, sie fühlten sich dort wohl sicherer bzw. meine anderen Katzen wollten wohl auch noch nicht mit den beiden gemeinsam essen. (Gina hat ihren Essplatz ohnehin nicht in der Küche, sie möchte entweder in der Diele oder im Schlafzimmer ihre Mahlzeiten einnehmen, je nach Laune.)

Keine der beiden wirkte besonders angespannt oder gar gestresst in dieser Situation und Minnie ging anschließend auch völlig unbekümmert neben der mitten im Türrahmen sitzenden und sich putzenden Liserl vorbei, als wäre es ihr völlig wurscht, dass Liserl quasi den Weg blockiert. Liserl war zwar etwas weniger entspannt und hat in dieser Situation kurz mal geknurrt, aber Minnie war das sicherlich egal.


Minnie_und_Liserl_Küche.jpg

Liserl kommt jetzt auch immer öfter ins Schlafzimmer und gurrt, früher blieb sie meist vor der Schlafzimmertüre sitzen und beobachtete die kleine Lotti, wie sie sich im Schlafzimmer vergnügte.

Ich konnte sie noch nicht dazu motivieren, zu mir aufs Bett zu kommen, dabei wäre sie die ideale Bettkatze, so kuschelig und flauschig, wie sie ist :pink-heart: Ein paar Mal habe ich sie schon zu mir ins Bett geschleppt, aber sie springt dann immer gleich davon.

Sie geht auch nicht aufs Sofa, sie klettert bis heute auf keine Kratzbäume und schon gar nicht auf die Kratzsäule, ich frage mich schon die längste Zeit, wie sie früher wohl gelebt hat. Ob sie das wohl gar nicht kennt? Aber nach 7 Wochen müsste sie doch schon erkannt haben, welchem Zweck es dient?

Die kleine Lotti, die möglicherweise zuvor auch keine Klettermöglichkeiten gekannt hat, hatte das aber sehr schnell für sich entdeckt und turnte andauernd irgendwo oben herum.

Liserl hingegen hält sich immer noch am liebsten am Boden auf oder sitzt auf einem Stuhl, auf dem Tisch oder am Fenster. Und heute früh erstmals auch auf die Kommode im Schlafzimmer. Also sie nutzt nur gewöhnliche Möbel zum Klettern und Springen, aber die Katzenmöbel verwendet sie nicht.

Ich möchte sie auch nicht zwangsbeglücken, indem ich sie auf einen Kratzbaum setze, sie weiß sicherlich, was das ist, sie hat ja oft genug den anderen Katzen zugeschaut, wie sie rauf und runter klettern und oft auch auf den Kratzbäumen schlafen.
 
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Liebe FindusLuna,

ich danke dir für dein Mitgefühl!

Ich wünschte, ich könnte die Zeit zurückdrehen bis an den Punkt, von dem ich nicht mal weiß, welcher Zeitpunkt es gewesen sein könnte, um die Krankheit zu verhindern oder zumindest rechtzeitig diagnostizieren und behandeln zu lassen. Falls das bei FIP überhaupt in irgendeiner Form möglich wäre...

Diese Krankheit ist so tückisch, so furchtbar.

Ich weiß, es klingt auch schlimm, aber hätte es nicht wenigstens eine Nierenerkrankung sein können?

Bei meiner verstorbenen Luna gab es auch keine Heilung (PKD ist ebenfalls fortschreitend), aber zumindest eine medikamentöse Behandlung, die Phosphat im Körper reduzierte und ihre Nieren entlastete. Und wir hatten wesentlich mehr Zeit, bis Lunas Nieren aufgaben.

Es wäre auch furchtbar gewesen, Lotti an eine Nierenerkrankung zu verlieren, aber dann hätte sie wenigstens noch Jahre gehabt, nicht nur Tage... Und ich hätte mich darauf vorbereiten können, wir hätten wesentlich mehr Zeit gemeinsam gehabt... Ich wünschte, sie hätte ihr kleines Katzenparadies hier noch viel länger genießen können.

Jetzt müssen sich die 3 erwachsenen Katzen ohne Lotti miteinander arrangieren...

Gestern Abend hatte ich noch die Befürchtung, dass die Gruppendynamik vielleicht kippen könnte, weil es zwischen Minnie und Liserl den Anschein hatte, als wäre ein Konflikt im Anmarsch.

Als ich heute Abend ihr Futter herrichtete, setzten sich beide wie selbstverständlich nebeneinander in die Küche. Natürlich noch mit einem Sicherheitsabstand:


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Bis vor kurzem habe ich Liserl und Lotti ihr Essen noch im Wohnzimmer serviert, sie fühlten sich dort wohl sicherer bzw. meine anderen Katzen wollten wohl auch noch nicht mit den beiden gemeinsam essen. (Gina hat ihren Essplatz ohnehin nicht in der Küche, sie möchte entweder in der Diele oder im Schlafzimmer ihre Mahlzeiten einnehmen, je nach Laune.)

Keine der beiden wirkte besonders angespannt oder gar gestresst in dieser Situation und Minnie ging anschließend auch völlig unbekümmert neben der mitten im Türrahmen sitzenden und sich putzenden Liserl vorbei, als wäre es ihr völlig wurscht, dass Liserl quasi den Weg blockiert. Liserl war zwar etwas weniger entspannt und hat in dieser Situation kurz mal geknurrt, aber Minnie war das sicherlich egal.


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Liserl kommt jetzt auch immer öfter ins Schlafzimmer und gurrt, früher blieb sie meist vor der Schlafzimmertüre sitzen und beobachtete die kleine Lotti, wie sie sich im Schlafzimmer vergnügte.

Ich konnte sie noch nicht dazu motivieren, zu mir aufs Bett zu kommen, dabei wäre sie die ideale Bettkatze, so kuschelig und flauschig, wie sie ist :pink-heart: Ein paar Mal habe ich sie schon zu mir ins Bett geschleppt, aber sie springt dann immer gleich davon.

Sie geht auch nicht aufs Sofa, sie klettert bis heute auf keine Kratzbäume und schon gar nicht auf die Kratzsäule, ich frage mich schon die längste Zeit, wie sie früher wohl gelebt hat. Ob sie das wohl gar nicht kennt? Aber nach 7 Wochen müsste sie doch schon erkannt haben, welchem Zweck es dient?

Die kleine Lotti, die möglicherweise zuvor auch keine Klettermöglichkeiten gekannt hat, hatte das aber sehr schnell für sich entdeckt und turnte andauernd irgendwo oben herum.

Liserl hingegen hält sich immer noch am liebsten am Boden auf oder sitzt auf einem Stuhl, auf dem Tisch oder am Fenster. Und heute früh erstmals auch auf die Kommode im Schlafzimmer. Also sie nutzt nur gewöhnliche Möbel zum Klettern und Springen, aber die Katzenmöbel verwendet sie nicht.

Ich möchte sie auch nicht zwangsbeglücken, indem ich sie auf einen Kratzbaum setze, sie weiß sicherlich, was das ist, sie hat ja oft genug den anderen Katzen zugeschaut, wie sie rauf und runter klettern und oft auch auf den Kratzbäumen schlafen.

Weisst du, ich kann dir grade so nachfühlen... Mein Vater hat die Diagnose Krebs erhalten, mit bereits Fernmetastasen in sämtlichen Knochen. Und mein erster Gedanke war auch, 'konnte es nicht einfach ein Tumor sein?!' Nicht weil es besser ist! Sondern weil man da einfach noch Hoffnung hat und sich so ungefähr ein Verlauf vorstellen kann, weil man einfach noch denkt, das dauert eine Weile, man hat noch Zeit... Und so kommt einfach alles aufs Mal und man ist plötzlich mit dem Tod konfrontiert. Nicht langsam, sondern eben von heute auf Morgen.

Meine Luna hat fast zwei Jahre gebraucht, um den Kratzbaum zu verstehen 🙄😳 Also das heisst, kaum hatte ich vor, das Ding einfach wegzutun, ja, da ging sie rauf. Katze eben 😛

Lass dich am besten von den Katzen trösten. Ich weiss nicht wieso, aber das funktioniert bei mir immer am besten 🙂 Und immerhin hatte Lotti dank dir nochmals eine schöne Zeit in einem eigenem Zuhause und ich denke, das zählt für sie ganz viel!
 
Meine Lieben,

Ich brauche bitte wieder eure gedrückten Daumen und Pfoten... Ich sitze schon wieder in der Tierklinik, diesmal mit meiner Minnie...

Sie hat am Abend zunächst normal gewirkt (auch gegessen), aber im Verlauf des Abends hatte ich das Gefühl, dass etwas nicht stimmte.

Ich hatte den Eindruck, dass sie schneller atmete. Als ich ihre Atmung mit meiner doppelt so alten Gina verglich, fiel es erst so richtig auf.

Hier in der Tierklinik wurde ein Herz-Lungen-Röntgen gemacht und mit dem letzten von 2013 verglichen. Die TÄ sagte, es gab damals schon eine Stelle, die "verdichtet" aussah und jetzt noch etwas mehr.

Was genau es ist, lässt sich nicht wirklich sagen.

Der obere Teil der Lunge ist sehr "schön" und das Herz scheint auch sehr schön zu sein.

Am Bauch wurde sie auch abgetastet und da scheint alles ok zu sein.

Jetzt werden noch Entzündungswerte gemacht, die dauern relativ lange und danach wissen wir hoffentlich mehr.

Ich habe natürlich sofort die Situation mit Lotti angesprochen und da wurde natürlich auch geschaut. Im Bauch hat sie jedenfalls keine Flüssigkeit (worüber ich SEHR SEHR froh bin!!!!)

Sie hatte 39,5 Grad im Popo, wobei die TÄ meinte ä, das könne theoretisch auch von der Aufregung sein. Nervös ist sie schon sehr bzw war es vorhin, ich habe ihr jetzt eine Decke über den Kopf gegeben und jetzt ist sie ruhiger.
 
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Wir sind jetzt zuhause... Minnie hat offensichtlich Pankreatitis... :sad:

Es war also gut, dass ich sie gleich zsammpackt hab und mit ihr in die Notaufnahme der Tierklinik gefahren bin. Ich bin im Nachhinein sooooo froh, denn mit viel Glück (worauf ich nach den jüngsten Ereignissen nicht mal zu hoffen wage) haben wir zu diesem frühen Zeitpunkt möglicherweise (hoffentlich!!!!) bereits etwas abgefangen bzw. jetzt schon mit einer Behandlung begonnen, noch bevor eine Entzündung einen dramatischen Verlauf nimmt. Aber bei einer Pankreatitis kann man das leider nie ganz vorhersagen, Pankreatitis ist häufig so unpredictable...

Die TÄ war zunächst nicht sicher, WAS sie überhaupt hat; auf dem Röntgenbild von Herz-Lunge (und wie ich später erst kapierte, auch Bauchraum) war ja nur zu erkennen, was ich oben geschrieben habe.

Dann wurde zunächst ein Standard-Blutbild gemacht, dabei kam nicht viel raus (Werte normal bzw. maximal am Rande innerhalb der Referenzbereiche) außer eine sogenannte Linksverschiebung, was laut TÄ ein Hinweis auf eine beginnende Entzündung sein kann. Daraufhin wurden im nächsten Schritt Entzündungswerte gemacht, u. a. SAA (dürfte ein Akutphasenprotein sein, ähnlich wie CRP beim Menschen, wenn ich das richtig verstanden habe) und dieser SAA war erhöht. Also Entzündung war schon mal die richtige Spur.

Die TÄ meinte, sie würde gern Metacam (Entzündungshemmer) geben und Gottseidank fragte sie mich vorher, ob wir auch Lipase testen sollen. Da mir noch die kürzlich zurückliegende Pankreatitis der Katze meiner Schwester lebhaft im Gedächtnis haften geblieben war, habe ich natürlich sofort zugestimmt.

Minnies Lipase liegt bei 45, der obere Normbereich war am Laborblatt mit 35 angegeben, ich habe jedoch noch aus einem Gespräch in Erinnerung, dass Lipase unter 10 liegen sollte. Auf jeden Fall ist Lipase erhöht, GPT (Leberwert) auch geringgradig erhöht und Kreatinin liegt bei 1,7 (Norm bis 1,4).

Harnstoff ist aber glücklicherweise in der Norm und durch meine an CNI verstorbene Luna und meine anderen Katzen weiß ich, dass Kreatinin gerne mal hochgeht, auch wenn keine (chronische) Nierenerkrankung vorliegt. (Bei Luna ging Harnstoff durch die Decke und ihr Kreatinin war deutlich höher).

Ich werde den Gedanken an eine CNI jetzt mal beiseite schieben, Minnie hat ganz sicher keine CNI, zumindest nehme ich einen deutlichen Unterschied zwischen ihr und Luna wahr. Minnie trinkt auch kaum jemals was (nur in den sehr heißen Sommern hier sehe ich sie wirklich trinken), meine nierenkranke Luna hingegen hat ständig getrunken.



Jedenfalls sind wir jetzt wieder zuhause und am Vormittag fahre ich mit ihr wieder hin, sie kommt dann tagsüber in die Tagesklinik und wird an den langsam tropfenden Infusionstropf gehängt. Am Samstag wiederholt sich das.

Am Samstag Nachmittag hat dann auch jene TÄ Dienst, die eine sehr fähige Ultraschallspezialistin sein dürfte und auch meine verstorbene Lotti geschallt hat. Minnie wurde ihr gleich für den Samstag als Termin zugeteilt.



Nach ihrer Ankunft zuhause hat sich Minnie gleich als erstes im Katzensand gewälzt, der vor einem Katzenklo ausgestreut lag, das macht sie sonst auch gerne.

Als nächstes legte sie sich zur Heizung, dann haben wir ganz eng gekuschelt. Anschließend lief sie mir in die Küche nach, strich dauernd um meine Beine und verkündete, dass sie Hunger hat. Sie hat dann ein bisschen was vom Almo nature gefressen und anschließend einen Schlecksnack.

Dass sie jetzt nach ihrer Heimkehr nicht viel gefressen hat, ist kein Wunder, denn die TÄ betonte immer wieder, dass auf dem Röntgenbild deutlich zu sehen wäre, dass sie zuvor reichlich gemampft hat (was gestimmt hat).

Die TÄ meinte, wenn eine Katze genug frisst, ist das prinzipiell immer ein gutes Zeichen, wenngleich auch nur ein Indiz.

Jetzt hoffe ich so sehr, dass alles gut geht und wir die Pankreatitis (falls es eine solche ist, aber Lipase spricht leider sehr dafür) in den Griff kriegen.

Minnie ist bzw. war ansonsten nie krank; ihre einzigen Aufenthalte in der Tierklinik waren stets Unfällen zu verdanken (vom Kasten gesprungen u. dgl.)

Aber ich habe noch niemals erlebt, dass Minnie krank ist. Sie hat auch niemals Schnupfen o. ä. Ich hoffe so sehr, dass ihre grundsätzlich äußerst robuste Konstitution ihr hilft.

Sie ist ja auch schon wieder durch die Wohnung gegangen, hat in der Küche 2x Liserl präventiv angepfaucht (um ihr Futterschüsserl zu verteidigen) und 1x auch mich.
 
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Das tut mir sehr Leid das du schon wieder Sorgen hast. Wie alt ist die Minnie denn?
Wurde bei dem Blutbild auch der T4, Schilddrüsenwert, gemacht?
Ich kenne in meinem persönlichen Umfeld Katzen, die als Begleiterkrankung einer SDÜ eine Bauchspeicheldrüsenentzündung haben.
 
Liebe Poldi,

Minnie ist 8 Jahre... Eine etwaige Überfunktion hat die TÄ gestern auch angesprochen, ich werde heute ohnehin noch weitere Werte aus dem Röhrchen von gestern testen lassen, falls das ein paar Stunden später noch möglich ist.

Als ich vorhin aufwachte, lag Minnie wieder bei ihrer geliebten Heizung, die war aber inzwischen abgeschaltet.

Normalerweise kommt sie immer zu mir ins Bett, häufig in den frühen Morgenstunden, diesmal nicht.

Ich habe sie vorhin alle zum Frühstück gerufen und tatsächlich, Minnie hat reagiert und ist gleich aufgestanden. Trotzdem kriegt sie derweil noch nix, sondern muss noch 1/2 Stunde warten, da sie jetzt einen Magenschutz erhält.

Sie geht jetzt durch die Wohnung und "besetzt" alle Plätze im Wohnzimmer, die vorher von Liserl und Lotti frequentiert waren. Sie hat ja vor einigen Tagen schon begonnen, wieder alles "in Besitz" zu nehmen, jetzt liegt sie im Rascheltunnel und hat vorhin Liserl verjagt, die auch zu ihr in den Tunnel wollte.

Sie wirkt grantig, was man ihr nicht verdenken kann. Die Tä sagte, wenn es Pankreatitis ist, dann hat sie bestimmt Schmerzen... :sad:
 
Minnie wollte vorhin nichts essen...

Sie hat sich in eine Höhle verkrümelt. Ich muss dann mit ihr zur Tieklinik fahren... Finde den Gedanken furchtbar, dass sie mit leerem Magen dann einen ganzen Nachmittag dort sein muss, aber sie muss an die Infusion...
 
Es tut mir sehr leid, dass deine Sorgen nicht enden. Alles Gute für Minnie, unsere Daumen sind gedrückt!
 
Danke, liebe Vitellia...

Minnie ist jetzt in der Tagesklinik zur Infusion. Ich fahre jetzt zum einzigen am Feiertag geöffneten Supermarkt und kaufe alles an Schrottfutter, was ich finden kann. Das war oft das einzige, was meine Katzen angenommen haben, wenn sie krank waren. Immer noch besser als gar nix essen...
 
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Gestern Abend gleich nach der Heimkehr hatte sie Durchfall... Zuerst kam noch ein Würstchen, gleich danach ockerfarbener Brei...

Ich bin so verzweifelt...

Jetzt kann ich nur hoffen, dass die Tierklinik sie wieder gesund macht... Sie ist in Breitensee, dort werden all meine Katzen behandelt und auch die meiner Schwester... Meine Schwester hatte dort bereits 2 Katzen mit Pankreatiti und beide wurden wieder gesund, der eine ist seit Jahren stabil und ihre andere Katze wurde erst kürzlich nach Hause entlassen.

Jetzt hoffe ich so sehr, dass sie das mit meiner Minnie auch schaffen... Wenn es irgendwer schafft, dann in Breitensee...

Ich liebe meine Minnie so sehr, ich liebe alle meine Katzen, und Minnie ist halt auch mein ganz besonderes Schatzi... Meine Herzenskstze...
 
Zuletzt bearbeitet:
🙁
Ich hoffe auch, dass alles gut geht. Leider habe ich keine Tipps ;(
 
Es tut mir so leid für dich. Die Daumen sind gedrückt das es ihr bald besser geht.
 
Liebe Polayuki, liebe Rassekatze,

auch euch beiden herzlichen Dank! Es hilft mir ein bisschen, wenn irgendwo auf der Welt jemand Energie und gute Gedanken schickt und sei es auch nur für einen Moment.
 

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