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ELDT
Benutzer
- Mitglied seit
- 20. Juli 2021
- Beiträge
- 32
Hallo zusammen,
ich hoffe, ihr koennt uns ein wenig zur Seite stehen. Danke schon mal vorab an alle, die diesen Roman lesen!
2014 haben mein Mann und ich zwei ca. 8-10 Wochen alte Kitten aus dem Tierschutz uebernommen, Emmy und Lilly (ein Schwesternpaar, beide kastriert). Sie wurden wild geboren und kaum mit Menschen sozialisiert, dementsprechend sind sie sehr scheu und aengstlich gegenueber Menschen (meinen Mann und mich ausgenommen). Sie haben 3 Jahre als reine Wohnungskatzen in Deutschland gelebt. 2017 sind wir dann alle nach Australien ausgewandert, wo sie Freigang haben, wenn wir zuhause sind. Sie verlassen unser Grundstueck kaum und kommen auf Rufen sofort ins Haus - was gut ist, da es hier zT sehr strenge Regeln gibt, was Freigaengerkatzen angeht. Da es hier sehr viele Freigaenger gibt, haben sie hier auch zum ersten Mal Kontakt mit anderen Katzen gehabt. Lilly ist generell gelassener und stoischer als Emmy und haelt sich dabei oft ruhig im Hintergrund. Emmy verteidigt ihr Revier und geht sofort an die Decke, wenn sie eine andere Katze auch nur auf dem Gartenzaun sieht. Gejaule, Geknurre, gestraeubtes Fell, das ganze Programm. Oft geht sie hinterher und versucht andere Katzen zu verjagen, obwohl sie wirklich winzig ist (3 kg). Generell ist Emmy unsicherer als Lilly und oefter auch mal eifersuechtig, wenn Lilly viel Aufmerksamkeit bekommt.
Das Verhaeltnis zwischen den beiden ist okay, aber keine enge Freundschaft. Als Kitten haben sie miteinander gespielt und gekuschelt, das wurde aber immer weniger. Seitdem sie erwachsen sind, kuscheln sie im Grunde gar nicht mehr. Es gibt allerdings Nasenkuesse und die Ohren werden ab und zu gegenseitig geputzt. Emmy wuerde gerne mehr spielen und jagen oder raufen, das ist Lilly aber oft zuviel. Sie macht kurz mit aber moechte dann auch wieder ihre Ruhe.
Soweit zur Vorgeschichte - generell wuerde ich sagen, alle sind ein eingespieltes Team.
Seit Dezember gibt es jetzt einen unkastrierten Streunerkater (Tim Tam), der bei uns im Vorgarten lebt. Wir sind uns zu 99% sicher, dass er keinen Besitzer hat, so sicher wie man sich halt sein kann, wenn man nicht auf Microchip checken kann... Ich wuerde schaetzen, dass er jetzt ca 1 Jahr alt ist, nur von der Groesse her als er das erste Mal aufgetaucht ist. Er ist sehr scheu, hat aber auch schon Vertrauen zu uns gefasst und nimmt inzwischen Leckerchen aus meiner Hand. Er hat oft Sichtkontakt mit unseren Katzen durch die Insektengittertuer, wenn er zum Fuettern kommt - dann mache ich die Haustuer aber zu, damit unsere drinnen nicht sehen, dass er Futter bekommt ohne selbst was zu bekommen. Er ist die einzige fremde Katze, auf die Emmy nicht sofort mit Geknurre und Gejaule und wedelndem Schwanz reagiert, wenn sie ihn sieht, das macht mir etwas Hoffnung. Unsere beiden beobachten ihn nur, und er reagiert bisher gar nicht auf die zwei.
Jedenfalls wuerden wir Tim Tam gerne von der Strasse holen. Unser Plan ist momentan:
- Tim Tam ins Haus locken und fuer 1 oder 2 Tage im Bad isolieren (nur damit er sich ein bisschen akklimatisieren kann)
- zum Tierarzt - Microchip checken lassen (bin mir wie gesagt sicher, dass er keinen Besitzer hat, also dann chippen lassen), kastrieren, impfen
- wieder ins Bad und gleichzeitig an Menschen gewoehnen und eine langsame Zusammenfuehrung starten. Ich wuerde damit anfangen, alle zur gleichen Zeit bei geschlossener Badtuer zu fuettern und die Naepfe immer naeher an die geschlossene Tuer stellen.
- relativ bald muesste er dann in unser Schlafzimmer uebersiedeln (unsere Katzen schlafen nachts nicht bei uns, ihr Kernrevier in der Wohnung ist das Wohnzimmer), denn das Bad ist so winzig, das ist wirklich keine Loesung fuer mehr als ein paar Tage
- langsame Zusammenfuehrung mit Gittertuer - Tim Tam im Schlafzimmer, Emmy und Lilly im Rest der Wohnung
Es gibt dabei soviele Unsicherheiten und ich wuerde einfach gerne eure Einschaetzungen hoeren.
1) Tim Tam markiert (Urin), weswegen er auch zuerst ins Bad soll. Ist es ueberhaupt wahrscheinlich, dass er mit dem Markieren aufhoert, wenn er quasi gleichzeitig mit der Kastration auch in ein neues Revier gesetzt wird?
2) Die Wohnung ist nicht ideal fuer eine Zusammenfuehrung geschnitten, denke ich. Wir haben eine grosse zentrale offene Kueche mit Essecke und von diesem zentralem Bereich gehen dann das Bad (wie gesagt winzig) und das Schlaf- und Wohnzimmer ab. Die einzige Moeglichkeit Tim Tam fuer laengere Zeit zu isolieren, ist ihn im Schlafzimmer einzusperren (was jetzt auch nicht gerade riesig ist). Oder sollten wir dann ab und zu mal die Reviere tauschen? Also Tim Tam auch mal ins Wohnzimmer setzen?
3) Tim Tam ist ja nun auch nicht mit Menschen sozialisiert und hat erst nach ca 4 Monaten angefangen, Leckerchen aus meiner Hand zu nehmen - anfassen kann ich ihn noch gar nicht. Generell kommt er mir aber etwas selbstsicherer mit Menschen vor als unsere beiden - er bleibt bspw auch am Gartenzaun liegen, wenn Leute 50 cm entfernt ueber den Buergersteig laufen, das waere undenkbar bei unseren beiden.
Ist das ueberhaupt moeglich, eine Katze gleichzeitig an ein Leben im Haus, an Menschen und an zwei andere Katzen zu gewoehnen?!
Nur ganz kurz warum wir uns nicht an den Tierschutz hier wenden - die Gesetze hier sind so bescheuert, dass er 14 Tage im Tierheim verbringen muesste, wenn er durch den Tierschutz ginge - und die Wahrscheinlichkeit waere riesig, dass er da einfach eingeschlaefert werden wuerde. 🙁
Danke schon mal fuer eure Einschaetzungen. Wir haben noch nie einen Streuner an ein Leben im Haus gewoehnt und auch noch nie eine Zusammenfuehrung gemacht. Ich habe einfach Angst, dass wir uns komplett uebernehmen und das Vorhaben von vorneherein zum Scheitern verurteilt ist oder wir irgendetwas uebersehen.
ich hoffe, ihr koennt uns ein wenig zur Seite stehen. Danke schon mal vorab an alle, die diesen Roman lesen!
2014 haben mein Mann und ich zwei ca. 8-10 Wochen alte Kitten aus dem Tierschutz uebernommen, Emmy und Lilly (ein Schwesternpaar, beide kastriert). Sie wurden wild geboren und kaum mit Menschen sozialisiert, dementsprechend sind sie sehr scheu und aengstlich gegenueber Menschen (meinen Mann und mich ausgenommen). Sie haben 3 Jahre als reine Wohnungskatzen in Deutschland gelebt. 2017 sind wir dann alle nach Australien ausgewandert, wo sie Freigang haben, wenn wir zuhause sind. Sie verlassen unser Grundstueck kaum und kommen auf Rufen sofort ins Haus - was gut ist, da es hier zT sehr strenge Regeln gibt, was Freigaengerkatzen angeht. Da es hier sehr viele Freigaenger gibt, haben sie hier auch zum ersten Mal Kontakt mit anderen Katzen gehabt. Lilly ist generell gelassener und stoischer als Emmy und haelt sich dabei oft ruhig im Hintergrund. Emmy verteidigt ihr Revier und geht sofort an die Decke, wenn sie eine andere Katze auch nur auf dem Gartenzaun sieht. Gejaule, Geknurre, gestraeubtes Fell, das ganze Programm. Oft geht sie hinterher und versucht andere Katzen zu verjagen, obwohl sie wirklich winzig ist (3 kg). Generell ist Emmy unsicherer als Lilly und oefter auch mal eifersuechtig, wenn Lilly viel Aufmerksamkeit bekommt.
Das Verhaeltnis zwischen den beiden ist okay, aber keine enge Freundschaft. Als Kitten haben sie miteinander gespielt und gekuschelt, das wurde aber immer weniger. Seitdem sie erwachsen sind, kuscheln sie im Grunde gar nicht mehr. Es gibt allerdings Nasenkuesse und die Ohren werden ab und zu gegenseitig geputzt. Emmy wuerde gerne mehr spielen und jagen oder raufen, das ist Lilly aber oft zuviel. Sie macht kurz mit aber moechte dann auch wieder ihre Ruhe.
Soweit zur Vorgeschichte - generell wuerde ich sagen, alle sind ein eingespieltes Team.
Seit Dezember gibt es jetzt einen unkastrierten Streunerkater (Tim Tam), der bei uns im Vorgarten lebt. Wir sind uns zu 99% sicher, dass er keinen Besitzer hat, so sicher wie man sich halt sein kann, wenn man nicht auf Microchip checken kann... Ich wuerde schaetzen, dass er jetzt ca 1 Jahr alt ist, nur von der Groesse her als er das erste Mal aufgetaucht ist. Er ist sehr scheu, hat aber auch schon Vertrauen zu uns gefasst und nimmt inzwischen Leckerchen aus meiner Hand. Er hat oft Sichtkontakt mit unseren Katzen durch die Insektengittertuer, wenn er zum Fuettern kommt - dann mache ich die Haustuer aber zu, damit unsere drinnen nicht sehen, dass er Futter bekommt ohne selbst was zu bekommen. Er ist die einzige fremde Katze, auf die Emmy nicht sofort mit Geknurre und Gejaule und wedelndem Schwanz reagiert, wenn sie ihn sieht, das macht mir etwas Hoffnung. Unsere beiden beobachten ihn nur, und er reagiert bisher gar nicht auf die zwei.
Jedenfalls wuerden wir Tim Tam gerne von der Strasse holen. Unser Plan ist momentan:
- Tim Tam ins Haus locken und fuer 1 oder 2 Tage im Bad isolieren (nur damit er sich ein bisschen akklimatisieren kann)
- zum Tierarzt - Microchip checken lassen (bin mir wie gesagt sicher, dass er keinen Besitzer hat, also dann chippen lassen), kastrieren, impfen
- wieder ins Bad und gleichzeitig an Menschen gewoehnen und eine langsame Zusammenfuehrung starten. Ich wuerde damit anfangen, alle zur gleichen Zeit bei geschlossener Badtuer zu fuettern und die Naepfe immer naeher an die geschlossene Tuer stellen.
- relativ bald muesste er dann in unser Schlafzimmer uebersiedeln (unsere Katzen schlafen nachts nicht bei uns, ihr Kernrevier in der Wohnung ist das Wohnzimmer), denn das Bad ist so winzig, das ist wirklich keine Loesung fuer mehr als ein paar Tage
- langsame Zusammenfuehrung mit Gittertuer - Tim Tam im Schlafzimmer, Emmy und Lilly im Rest der Wohnung
Es gibt dabei soviele Unsicherheiten und ich wuerde einfach gerne eure Einschaetzungen hoeren.
1) Tim Tam markiert (Urin), weswegen er auch zuerst ins Bad soll. Ist es ueberhaupt wahrscheinlich, dass er mit dem Markieren aufhoert, wenn er quasi gleichzeitig mit der Kastration auch in ein neues Revier gesetzt wird?
2) Die Wohnung ist nicht ideal fuer eine Zusammenfuehrung geschnitten, denke ich. Wir haben eine grosse zentrale offene Kueche mit Essecke und von diesem zentralem Bereich gehen dann das Bad (wie gesagt winzig) und das Schlaf- und Wohnzimmer ab. Die einzige Moeglichkeit Tim Tam fuer laengere Zeit zu isolieren, ist ihn im Schlafzimmer einzusperren (was jetzt auch nicht gerade riesig ist). Oder sollten wir dann ab und zu mal die Reviere tauschen? Also Tim Tam auch mal ins Wohnzimmer setzen?
3) Tim Tam ist ja nun auch nicht mit Menschen sozialisiert und hat erst nach ca 4 Monaten angefangen, Leckerchen aus meiner Hand zu nehmen - anfassen kann ich ihn noch gar nicht. Generell kommt er mir aber etwas selbstsicherer mit Menschen vor als unsere beiden - er bleibt bspw auch am Gartenzaun liegen, wenn Leute 50 cm entfernt ueber den Buergersteig laufen, das waere undenkbar bei unseren beiden.
Ist das ueberhaupt moeglich, eine Katze gleichzeitig an ein Leben im Haus, an Menschen und an zwei andere Katzen zu gewoehnen?!
Nur ganz kurz warum wir uns nicht an den Tierschutz hier wenden - die Gesetze hier sind so bescheuert, dass er 14 Tage im Tierheim verbringen muesste, wenn er durch den Tierschutz ginge - und die Wahrscheinlichkeit waere riesig, dass er da einfach eingeschlaefert werden wuerde. 🙁
Danke schon mal fuer eure Einschaetzungen. Wir haben noch nie einen Streuner an ein Leben im Haus gewoehnt und auch noch nie eine Zusammenfuehrung gemacht. Ich habe einfach Angst, dass wir uns komplett uebernehmen und das Vorhaben von vorneherein zum Scheitern verurteilt ist oder wir irgendetwas uebersehen.