Hallo zusammen,
danke fuer Eure zahlreichen Antworten und euer Willkommen 😊
Entschuldigt bitte, dass ich mich jetzt erst melde. Ich versuche mal alles in einem Post zu beantworten.
@Rickie,
vielen Dank fuer deine ausfuehrliche Antwort! Aus deiner Erzaehlung klingen Manfred und Ramses wie meine Favoriten
😍
Das ist super interessant, wie andere Laender das so handhaben. So riesige Streunerkolonien waeren hier undenkbar, da wuerde sofort der „Tierschutz“ einschreiten. Ich setze das mal an Anfuehrungszeichen, weil zu 99,99% die Streuner dann sofort eingeschlaefert werden wuerden, ungeachtet Gesundheit oder Alter. Hier werden sogar Streunerkitten sofort euthanasiert 😢 Trap-neuter-release wird hier so gut wie gar nicht gemacht, da schlichtweg illegal. Alles muss durch die Stadttierheime laufen und den gesetzlich vorgeschriebenen Weg gehen. Ich habe weiter unten dazu noch mehr geschrieben.
Du hast natuerlich Recht, dass die Australier sehr rigoros sind, was den Schutz ihrer einheimischen Natur angeht. Von daher sind Streunerkolonien und ehrlich gesagt auch Freigaenger nicht gerne gesehen, obwohl in den Staedten das Vogelleben auch groesstenteils auf Tauben und Elstern beschraenkt ist.
Danke fuer den Tipp, dass verwurmte Katzen nicht geimpft werden koennen! Koennte ich ihn evtl vor dem Tierarztbesuch mit bspw Advocate entwurmen? (Ich hoffe Links sind hier erlaubt: petbarn.com.au/advocate-purple-for-large-cat ) Ich wuerde ihm natuerlich gerne mehrere Trips zum TA ersparen.
@Pitufa
die Situation klingt furchtbar und wirklich nach einem Tropfen auf dem heissen Stein. Warum es hier keine Kastrapflicht gibt, ist mir auch ein Raetsel. In einigen Bundesstaaten ist das schon der Fall, aber leider nicht hier in Victoria.
Die Idee mit der Katzenhuette ist super! Wir haben es bisher mit einer Transportbox und einer grossen Kiste mit Stroh versucht, was er beides nicht angenommen hat. Ich habe auch wochenlang versucht, ihn mit Futter in die Kiste zu locken, aber weiter als mit den Vorderpfoten rein hat er sich nie getraut. Aber eine etwas groessere Huette koennte zumindest eine Uebergangsloesung sein.
Zum
Markieren – das scheint ja wirklich nicht so einfach zu sein. Wir wuerden ihn wegen Markieren jedenfalls nicht einschlaefern lassen oder wieder auf die Strasse setzen. Sollte es mit ihm nicht funktionieren, zb auch wenn es evtl partout nicht mit unseren beiden klappen wuerde, wuerden wir ihn mit Hilfe einer Tierschutzorganisation weitervermitteln. Was dann einfacher waere, weil er schon im System waere und nicht ins Tierheim muesste. Ich hab da weiter unten noch was zu geschrieben, was da die Probleme hier sind.
Ich habe da noch eine wahrscheinlich recht naive Frage – wuerde sich denn wenigstens der strenge Geruch etwas legen, wenn er kastriert ist?
@Ladyhexe Danke, der Tipp mit dem Schwarzlicht ist super! Enzymreiniger haben wir schon, da er auch vor der Haustuer markiert..
Zu den Tierheimen habe ich weiter unten etwas geschrieben.
@bohemian muse Danke fuer den Tipp mit der Hormontherapie! Da werde ich mich schlau machen ob es hier auch die Moeglichkeit dazu gaebe. Danke auch fuer deine Einschaetzung mit dem Reviertausch. Ich hatte das irgendwo gelesen um Revierbildung innerhalb der Wohnung zu vermeiden, aber ich denke auch, das wuerde erst recht Stress bei Emmy und Lilly verursachen. Das Wohnzimmer ist mit Abstand ihr Lieblingsraum innerhalb des Hauses.
Dann versuche ich das mal mit den
Tierheimen usw hier aufzudroeseln. Es sind uebrigens doch nur 8 Tage im Tierheim, nicht 14 Tage wie ich dachte.
Also gesetzlich sind sowohl Privatpersonen als auch Tieraerzte dazu verpflichtet, herrenlose Tiere dem Council (sowas wie eine Stadtverwaltung) zu uebergeben. In welchem Tierheim man die Tiere abgeben kann, haengt davon ab, wo man wohnt und zu welchem Council man gehoert, was wichtig sein kann, da manche Tierheime haeufiger einschlaefern als andere.
Selbst wenn man einen offensichtlich verirrten Hund (Strassenhunde gibt es hier keine) findet, muesste man eine Strafe zahlen, wenn man die Telefonnummer auf der Hundemarke anruft und den Hund so mit seinem Besitzer wiedervereint (und dabei erwischt wird natuerlich). Der Hund
muss ins Tierheim gebracht werden.
Ich bin selbst in keiner Tierschutzorganisation aktiv und weiss vieles nur vom Hoeren-Sagen oder aus den Lost and Found Pets Facebookgruppen. Aber ich habe dann gestern abend mal gegoogelt. In Victoria (unserem Bundesstaat) wurden letztes Jahr 20% aller Katzen, die im Tierheim abgegeben werden, euthanasiert.
https://www.rspca.org.au/sites/default/files/RSPCA Australia Annual Statistics 2019-2020.pdf
Tierschutzorganisationen plaedieren auch mehr oder weniger offen dafuer, Streunerkatzen nicht mehr beim Council abzugeben, sondern einen Tierarzt zu finden, der auf den Chip prueft und dann kastriert usw ohne den Umweg uebers Tierheim. Hier zb
Help! I've found a stray cat. What do I do?
Das ist auch so der Tenor aus den Facebookgruppen. Noch eine persoenliche Anekdote: Eine Freundin hatte eine Katze mit ihrem Wurf Jungen im Garten gefunden. Die Mutter war relativ zutraulich, ist mitsamt Wurf ins Haus umgezogen und hat auch ihre Kitten mit der Freundin spielen lassen. Die Freundin war in Kontakt mit einer Tierschutzorganisation und nach einer Woche waren potentielle Abnehmer fuer alle Kitten gefunden und die Freundin wollte die Mutterkatze aufnehmen. Jedenfalls mussten alle den offiziellen Weg durchs Tierheim gehen. Bei Abgabe der Tiere hat sie SOFORT gesagt, dass sie in Kontakt mit Organisation X ist, alle Kitten Abnehmer haben und sie die Mutterkatze kastrieren und behalten moechte. Sie hat dann auf Anraten der Organisation jeden Tag im Tierheim angerufen und bekraeftigt, dass die Kitten Abnehmer haben und sie die Mutter nimmt. Am dritten oder vierten Tag wurde ihr mitgeteilt, dass alle Tiere inkl. Kitten euthanasiert wurden da „unvermittelbar“.
RSPCA Victoria sagt dazu:
If you wish to provide a home for the animal you may go down as the Interested Party, which means that if the animal passes all health and
temperament checks you may adopt it.
Wenn eine Katze
im Tierheim aengstlich oder sogar aggressiv ist und nicht super offen und freundlich auf die Mitarbeiter reagiert, ist das Risiko sehr gross, dass sie als unvermittelbar eingeschlaefert wird. Die Geschichte mit der Freundin ist letztes Jahr im Dezember passiert und hat mich auf dieses Problem erstmalig aufmerksam gemacht, weswegen ich mit Tim Tam jetzt so uebervorsichtig bin.
Es geht bei diesen 8 Tagen auch um Quarantaene um Krankheiten auszuschliessen wie Ladyhexe vermutet hat, aber auch tatsaechlich wie Rickie schon sagte darum den Besitzern die Chance zu geben, ihre Tiere abzuholen bevor sie weitervermittelt werden. Jedenfalls gibt es ausser bei Abgabe zu sagen, dass man die Katze haben moechte, keine Moeglichkeit, da mehr zu machen. Man kann auch nicht fuer den Aufenthalt und die Tierarztkosten bezahlen, da einem die Katze ja nicht gehoert. Also Australien ist wirklich sehr starr, was Gesetze und Ausnahmen machen angeht. Alles geht hier seinen vorgeschriebenen Weg.. Stichwort nanny state. Aber wie gesagt, wenn Tim Tam erst einmal im System waere, sprich gechipt und mit einer Herkunftsnummer versehen, die hier auch Pflicht ist, ist es auch einfacher ihn im Fall der Faelle weiterzuvermitteln. Denn dann muss er zwischendrin nicht mehr ins Tierheim.
Genau das ist das Problem 😩
Ansonsten hatte ich gehofft, euch schon Neuigkeiten berichten zu koennen. Wir haben inzwischen ein neues Katzenklo, Spielzeug und eine neue Decke fuer Tim Tam besorgt, damit wir es ihm im Bad gemuetlich machen koennen.. Und seit Sonntagabend ist er nicht mehr aufgetaucht.