Zusammenführung seit 3 Monaten mit 3 Katern - Alte Kater stürmen auf den Neuen

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Yummie

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25. Februar 2025
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Hallo Zusammen 🙂 Auch wir haben ein Problem bei der Zusammenführung.

Langsam wissen wir nun nicht mehr weiter und uns gehen die Ideen aus. Wir wollen jedoch alles versuchen, den Drittkater zu behalten und weiter zu integrieren. Vermutlich haben wir nicht immer alles richtig gemacht, aber hoffen natürlich, dass es noch nicht zuspät ist.

Vorgeschichte:
Wir hatten zunächst 2 Kater. Zuerst hatten wir als Kitten Tiggi (BKH - heute 8 Jahre). Wenige Monate danach bekamen wir Lumpi. Er war damals ca. 1 Jahr und kam aus dem Tierschutz (heute 8 - 9 Jahre). Er sollte ein BKH-Mix sein, wobei vermutlich alles drin ist außer BKH.
Beide leben also ziemlich lange schon zusammen, wobei Tiggi viel schläft, frisst und ab und zu mal spielt. Lumpi ist sehr aktiv, menschenbezogen (schläft mit im Bett), verkuschelt und wirklich clever. Lumpi ist definitiv der dominante Kater in der Wohnung. Mag Lumpi sein Essen nicht, zieht er durch die Wohnung und wirft Sachen runter, reißt Packungen auf und wenn nichts mehr hilft stürzt er sich auf Tiggi, setzt sich auf ihn und beisst ihn in den Rücken/ Nacken, sodass wir ihn ein paar Minuten in einen freien Raum gesperrt haben. Das gleiche Verhalten zeigte er, wenn ihm langweilig ist. Zusätzlich kam mit der Zeit die Problematik dazu, dass er uns in die Füße oder Beine beisst, wenn ihm was nicht passt. Wir haben teilweise Homeoffice und versuchten ihn mehr und mehr zu beschäftigen, aber wirklich besser wurde es nicht. Er tat uns so leid, da er zwar einen Katzenkumpel hat, jedoch meist zu grob spielt, sodass Tiggi schnell die Lust verliert.
Nach Rücksprache mit verschiedenen Tierschutzorganisationen und unserer Tierärztin kamen wir zu dem Entschluss, dass ein dritter, aktiver Kater bei uns einziehen sollte.

Der dritte Kater zog ein.
Am 23.11.24 zog Leon (ca. 6 Jahre) bei uns ein. Leon wurde uns beschrieben als sehr sozialer Kater, aktiv und verfressen. (Leon hat aufgrund einer Erkrankung keine Zähne mehr). Er hat ein eigenes Zimmer bekommen, welches durch die anderen Räume zusätzlich durch ein Gitter getrennt ist.
Er hatte so doll Angst, dass er sich den ersten Tag hinter unsere Heizung quetschte. Die nächsten 5 1/2 Wochen wohnte er in meinem offenen Kleiderschrank. Er kam nur raus zum Essen, wenn die Tür geschlossen war. Nach 6 Wochen (01.01.2025) konnten wir ihn das erste Mal streicheln. Seit dem wurde es jeden Tag besser. Er ist super verkuschelt und sucht absolut keinen Ärger. Seit dem 01.01.2025 konnten wir also die Tür auflassen (Gitter war zu), sodass sich die Katzen beschnuppern können.

Was wir bisher gemacht haben:
- Feliwaystecker
- Alle Kater immer mal wieder mit einem Handtuch abgerubbelt (das Handtuch liegt immer mal woanders in der Wohnung)
- Toiletten getauscht
- Gleichzeitige Fütterung an der Bürotür ohne Gitter dazwischen (füttern klappt auch)
- Mit Lumpi und Leon mit einer Katzenangel im Büro gespielt (klappt auch meistens, bis Lumpi Leon irgendwann beissen will)
- Generell ist es möglich, dass Lumpi und Leon an Homeofficetagen zusammen mit einem von uns sich im Büro aufhalten.

Aktuelle Situation:
Leon lebt zur Zeit im Büro, da wo zumindest einer von uns 3 Tage die Woche Homeoffice macht. (Feliwaystecker sind im Büro und Flur vorhanden.)
Die Tür ist tagsüber komplett auf und nur das Gitter ist zu. Zu Beginn haben wir alle 3 Kater am Gitter gefüttert. Tiggi war am Anfang skeptisch (dicker Schwanz, hat sich zögerlich ans Gitter getraut), aber das funktioniert mittlerweile.

- Alle werden nun gleichzeitig bei offenem Gitter gefüttert. Leon frisst am längsten und die beiden anderen wandern dann langsam an ihm vorbei ins Büro.
Mit Lumpi und Leon gibt es weniger Probleme. Immer erst dann, wenn Lumpi ihn irgendwann beissen will und auf ihn drauf geht. Leon rennt weg, Lumpi hinterher und wenn Leon in der Box ist, dass haut er meist nochmal rein.

Tiggi (welcher vorher ja von Lumpi unterdrückt wurde,) starrt Leon bei geschlossenem Gitter an und stürtzt dann ans Gitter. Wenn er mit im Büro ist, pirscht er sich langsam an Leon ran und will sich auf ihn stürzen. Leon meidet jeglichen Blick und rennt immer weg, Tiggi dann hinterher. Tiggi lässt von Leon nicht ab. 3x mussten wir ihn von ihm runterholen, weil er bis in die Box oder den Kleiderschrank hinterherstürmt und nicht mehr ablässt.

Die anderen beiden lassen Leon nur in Ruhe, wenn wir dazwischen sitzen und aufpassen. Manchmal kommt Leon auch auf meinen Schoss angelaufen, dann wird er auch in Ruhe gelassen, jedoch möchte ich ihn nicht auf dem Schoss haben, wenn die anderen ihn eigentlich angreifen möchten (habe das Gefühl, dass das nicht hilfreich ist in der Situation).
Leon traut sich auch übrigens nicht aus dem Zimmer, er kann als einziger übers Gitter springen und auch wenn das Gitter offen ist und Tiggi im Schlafzimmer mit geschlossener Tür schläft nicht.
Manchmal tragen wir ihn in andere Zimmer um ihm diese zu zeigen (die anderen beiden schlafen dann in einem anderen Zimmer mit geschlossener Tür). Leon rennt jedoch immer in geduckter Haltung ganz schnell zurück ins Büro.

Problem kurz zusammengefasst:
- Leon traut sich nicht aus dem Büro
- Lumpi toleriert meist Leon, bis er ihn manchmal plötzlich beisst.
- Tiggi starrt Leon an, pirscht sich an ihn heran und will sich auf ihn stürzen. Wenn beide in einem Raum sind konzentriert sich Tiggi nur noch auf Leon.

Wir hoffen wirklich sehr, dass ihr Ideen habt, was wir tun können. Wir stehen mit der Tierschutzorganisation von Leon in Kontakt und wenn wir die Rückmeldung geben, dass es nicht besser wird, suchen sie ein neues Zuhause für ihn.
Dennoch möchten wir es versuchen, da wir noch ein wenig Hoffnung haben. Oder meint ihr, dass wir es besser lassen sollten?

Für jeglichen Tipp und Kritikpunkt sind wir sehr dankbar!

P.s: Wir haben auch schon über eine "Katzenpsychologin" nachgedacht. Kennt da jemand jemanden? Ist es besser online mit Videos zu arbeiten? Man sagte uns, Katzen verhalten sich vermutlich anders wenn Besuch da ist, weshalb es nicht erforderlich ist, dass jemand vorbei kommt.
 
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1. Biete Futter ayce an. Nur zusätzlich am Gitter füttern. Füttern sollte immer mit Entspannung zu tun haben. So wie das bei euch ist ist das alles aber nixnt entspannt. Gegen Leckerchen Runden oder mal einen Teller am Gitter spricht nichts. Und ayce entspannt. Vielleicht hilft Lumpi das schon

2. Tiggy macht das, was Lumpi bei ihm gemacht hat. Drauf gehen bevor der andere sich wehren kann. Starren und stalken unterbinden - konsequent.

3. Katzen abrufbar machen besonders Lumpi..Geht mit Clickern ganz gut. Wenn Lumpi es zu doll treibt, Verweis ihn für eine kurze Zeit des Raumes - das kannst du immer machen auch zw Tiggy und Lumpi.

4. Hol dir das Buch von Hausschild - Katzen Zusammenführung mit Herz und Verstand. Zusätzlich eine Katzenpsychologin schadet nicht. Ich selber habe hier auch Hilfe gehabt. Online ist viel besser als vor Ort, weil die Katzen via Zoom/ Teams etc beobachtet werden und nixnt abgelenkt sind. Noch besser, wenn du Kopfhörer hast.

5. Mit allen am Gitter Clickern wenn es geht
 
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Reaktionen: JuliJana
Vielen Dank für deine Antwort und dass du dir die Zeit genommen hast, meinen langen Text zu lesen 🙂

Zu Punkt 1muss ich sagen, dass unsere Katzen keine festen Futterzeiten haben. Sie bekommen wirklich oft über den Tag frisches Nassfutter. Lumpi lässt seinen Teller öfters stehen, weshalb durchgängig Futter verfügbar ist. Wenn das Futter länger steht, fressen unsere es nur leider nicht mehr.

Punkt 2 wird bei uns durchgesetzt. Leider bisher ohne Verbesserungseffekt bei Tiggi.

Das Buch ist bestellt, kommt leider jedoch erst ab dem 07.03. an.

Das mit den Clickern ist eine generell gute Idee, allerdings ist Lumpi bei der Zusammenführung weniger das Problem. Er kann sich mit Leon zusammen in einem Raum aufhalten und wenn bei ihm die Stimmung kippt, kann er durch Ansprache und spielerische Ablenkung von der Attacke abgehalten werden. Sollte das mal nicht funktionieren muss er aus dem Raum.

Tiggi lässt sich leider bisher durch nichts von seinem starren abhalten. Ihn anzustupsen hilft auch meist nur für Sekunden.
Was bei Tiggi und Leon zusammen gut funktioniert ist die Leckerchengabe. Da können sie nebeneinander sitzen und sind nur aufs Leckerchen fokussiert.

Hast du eine Empfehlung für eine "Katzenpsychologin"? Abgesehen von der Zusammenführung würden wir die gesamten Probleme mal für ein besseres Zusammenleben angehen.
 
Tiggi lässt sich leider bisher durch nichts von seinem starren abhalten. Ihn anzustupsen hilft auch meist nur für Sekunden.

Großes Stück Pappe, tiggy wegdrängen. Dabei Arm ausstrecken und zB "ab".sagen. Ihn so in einen anderen Raum schicken. Es wird eine Zeit dauern aber irgendwann reicht der ausgestreckte Arm und das Wort "ab" (oder welches auch immer). Oh und immer den Namen sagen, damit jede Katze weiß, wer gerade angesprochen wird. Generell ist es dabei wichtig, dass die Katzen den Namen kennen.

Tiggy darf niemals gewinnen. Wenn er vor der Pappe abhaut und nicht in die Richtung, die ihr vorgesehen habt, müsst ihr hinterher. Dann darf er ruhig 5 min Pause zB im Badezimmer genießen. Auf jeden Fall in einen abgeschlossenen Raum.

Empfehlung für Psychologin ja. Katzenlächeln, Christiane Suza (oder so). Aber es gibt einige gute.. Du kriegst hier bestimmt noch mehr Empfehlungen.

Na wenn die leckerchengabe bei tiggy und Leon funktioniert.. Warum solltest du dann nicht Clickern?? Name Click Leckerchen.. Dann ausbauen
 
Hi,
nur ganz kurz, bin gerade auf dem Sprung:
Das mit den Clickern ist eine generell gute Idee, allerdings ist Lumpi bei der Zusammenführung weniger das Problem. Er kann sich mit Leon zusammen in einem Raum aufhalten und wenn bei ihm die Stimmung kippt, kann er durch Ansprache und spielerische Ablenkung von der Attacke abgehalten werden. Sollte das mal nicht funktionieren muss er aus dem Raum.
Ansprache und spielerische Ablenkung sind beides Belohnungen. Ihr belohnt also ungewollt sein rüpeliges Verhalten und verstärkt es damit.
(Und ihr belohnt ihn zuerst und bestraft ihn dann durch Rausschicken. Das sind gegensätzliche Signale, die eine Katze zu recht natürlich nur schwer verstehen kann.)
Außerdem ist das nicht in erster Linie ein Dominanzproblem bei Lumpi, sondern ich sehe da eher eine nicht vorhandene Frustrationstoleranz, die er auch nicht lernen kann, wenn ihr ihn in dieser Situation mit Spielen belohnt. Denn dann hat seine Taktik ja immer Erfolg, warum sollte er dann sein Verhalten ändern?
Es gibt Übungen zur Steigerung der Frustrationstoleranz, findet man auch im Internet.
 
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Die anderen beiden lassen Leon nur in Ruhe, wenn wir dazwischen sitzen und aufpassen.
Daran sieht man schon, dass Ihr viel zu schnell wart. Die Tür darf erst aufgemacht werden, wenn alle drei grundsätzlich entspannt sind. Ein gelegentliches Fauchen oder Draufspringen ist das eine, aber wenn Leon sich gar nicht aus dem Zimmer raustraut, würde ich noch mal komp,etc von vorne anfangen. Denn er hat einfach furchtbare Angst und fühlt sich sehr unsicher.

Manchmal kommt Leon auch auf meinen Schoss angelaufen, dann wird er auch in Ruhe gelassen, jedoch möchte ich ihn nicht auf dem Schoss haben, wenn die anderen ihn eigentlich angreifen möchten (habe das Gefühl, dass das nicht hilfreich ist in der Situation).
Auch das ist leider blöd, denn Du solltest ihn in dieser Situation beschützen und nicht wegschicken. Er braucht dringend Deinen support, auch zur Steigerung seines Selbstbewußtseins.

Leon traut sich auch übrigens nicht aus dem Zimmer, er kann als einziger übers Gitter springen und auch wenn das Gitter offen ist und Tiggi im Schlafzimmer mit geschlossener Tür schläft nicht.
Manchmal tragen wir ihn in andere Zimmer um ihm diese zu zeigen (die anderen beiden schlafen dann in einem anderen Zimmer mit geschlossener Tür). Leon rennt jedoch immer in geduckter Haltung ganz schnell zurück ins Büro.
Er fühlt sich unsicher und ihr zwingt ihn damit, sich den anderen beiden "auszuliefern". Das würde ich ganz dringend bitte unterlassen.
 
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Bitte lies das Buch, handele nach Variante drei und ziehe parallel (wenn es finanziell drin ist) einen Verhaltenstherapeuten zu Rate. @JuliJana hat sehr wichtige Punkte nochmal angesprochen (Danke!).

Ihr müsst das viel systematischer angehen.

Das Buch gibt es übrigens auch als ebook, dann hast du es sofort
 

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