Es klappt immer besser
Nachdem ich privat etwas Stress hatte (ich kenne jetzt wahrscheinlich jeden Sachbearbeiter unserer Stadtverwaltung), hier ein längeres Update
Beim Tierarzt
Morgens wurden alle drei Miezen eingefangen und in eine Transportbox gestopft. Bei Nero war das noch am einfachsten, er hat noch geschlafen und wurde einfach umquartiert. Bevor der auch nur gähnen konnte saß er schon hinter Schloss und Riegel. Bei Rambo war es auch nicht schwer, wir haben einfach den Leckerchen-Trick angewandt. Leckerlistange in die Box geworfen und Rambo trabte hinterher. Leider funktioniert dieser Trick genau ein einziges Mal, beim nächsten Mal ist das sicher nicht so einfach. Bonnie war schon schwieriger und wurde mit Hilfe der Schwerkraft, also von Oben in die Box ähhm geworfen. Dann ab zum Onkel Doktor. Ich hatte auf mein Bauchgefühl gehört und mich spontan gegen den zuvor ausgeliehenen Käfig entschieden. Rambo sollte nicht wieder in einen Käfig. Allerdings wussten wir nicht, wie er sich beim Arzt verhält. Ob er ausrastet und unter dem Tisch verschwindet, ob er Gift und Galle spukt und und und. Tja und dann war er ein Ausbund an Liebenswürdigkeit und Niedlichkeit, er saß friedlich auf meinem Arm, als er gepikst wurde und lies sich anstandslos untersuchen. Der Tierarzt meinte, der wäre nie wild gewesen, so zahm wie der ist. Medizinisch ist soweit alles in Ordnung. Der Tierarzt glaubt nicht, dass er FORL hat, aber das Zahnfleisch ist ganz schön entzündet und ein Eckzahn ist abgebrochen. Wir sollen ihm jetzt ein Gel fürs Zahnfleisch geben, welches die Entzündung bekämpft. Ich werde aber noch ein paar Tage damit warten bevor ich ihm im Mund herumfummle, erst soll er sich hier gut zuhause fühlen und die Klappe lernen. Denn ab sofort darf der Klapskalli ja auch raus. Auf die paar Tage kommt es sicher auch nicht mehr an. In vier Wochen muss er sowieso nochmal zur Spritze (Leukose muss ja zweimal). Für einen Lacher sorgte noch Nero, der sich auf dem Untersuchungstisch versuchte unsichtbar zu machen, so nach dem Motto,
Füße, ich hatte noch nie Füße. Selbst der Arzt musste angesichts unseres Angsthasen lachen.
Das da Draußen
Eigentlich sollte Rambo dann erst am nächsten Tag raus und dann, dann war das Wetter so schön und der Kleine so relaxt, dass ich einfach mal die Terrassentür aufgemacht habe. Er marschierte dann direkt los und stapfte durch den Garten. Allerdings immer schön an der Wand lang. Unser 150qm Garten wurde allerdings doch auch schnell langweilig
😱, so dass die Grundstücksgrenze inspiziert wurde. Rechts wohnt ein großer Hund, den fand Rambo eher doof und rannte erstmal wieder rein (Doro unser Nachbarsrottweiler und vorbildlicher Wachhund sieht megagefährlich aus, kennt aber unsere Katzen seit ihrer Welpenzeit und man geht sich aus dem Weg). Also ab nach links. Dort ist der Gerümpelweg und auch die Katzenklappe. Das haben wir direkt mal geübt und Rambo ließ sich von einem Leckerchen und aufgehaltener Klappe dazu animieren durchzuschlüpfen. Er ist dann durchs Hause wieder zur Terasse raus und hopste direkt auf das Gartentor. Die ersten Mal habe ich ihn da noch runtergepflückt, aber dann dachte ich, was solls er muss ja sowieso die Straße kennenlernen und bin mit ihm also vors Haus. Rambo hat sich alles angeguckt und ist auch auf die Weide gegenüber vom Haus geklettert. Die anderen beiden waren nicht soo begeistert, dass der Neue jetzt auch draußen herumläuft. Bonnie guckt, wie auf dem Foto zu sehen ist, ganz schön giftig.
Klappts oder klappts nicht
Am Sonntag war dann Mistwetter und alle hatten Mistlaune. Es scheint zur normalen Katzenkommunikation zu gehören dem Gegenüber einfach mal ohne Ankündigung eine runter zu hauen. Das macht Bonnie bei Nero, Nero bei Bonnie und Rambo mischt jetzt auch mit. Z. B. Nero kommt rein und grabbelt nach Leckerchen, Rambo stratzt zu ihm, langt ihm eine und geht dann wieder. So lange es nicht in Prügeleien ausartet, halte ich mich da mal raus. Und geprügelt wird an sich kaum. Am Samstag gab es auf der Wiese einen kurzen Kampf zwischen Rambo und Nero. Ein bisschen Fell flog, aber es wurde nicht geschrien oder so, kurz ein Wollknäuel gebildet und dann ging jeder wieder seiner Wege. Die Aggressionen gehen aber mehr und mehr auch von Rambo aus. Er scheint seien Platz auszuloten. Tja eigentlich sollte Rambo ja nachts erstmal nicht raus. Aber wer Katzen hat, weiß, dass es das Wort „eigentlich“ bei diesen Tieren nicht zu geben scheint. Gestern Abend höre ich einen Mordsradau im Keller, wo sich die Klappe befindet. Rambo sitzt davor und versucht ernsthaft diese aufzubrechen. Bevor er das Kabel aus der Wand gerissen hätte, habe ich die dann einfach aufgesperrt. Jetzt war ich nur in Sorge, weil das er da raus kommt, hat er schnell kapiert, aber wie sieht es mit der anderen Richtung aus, weiß er auch wo er rein muss? Also stand nachts die Terrassentür auf und das Rollo war ein Stück oben.
Die Fliegentür hatte Bonnie ja von Anfang an gestört und sie hatte damals gleich nach ihrem Einzug damit begonnen die unhandliche Insektentür katzengerecht umzugestalten. Wir haben alles versucht sie daran zu hindern, aber immer wenn wir nicht aufgepasst haben, hat sie munter weiter gearbeitet. Anfang dieses Jahres hatte sie dann endlich ein Loch durchgekratzt. Das war eine Zeitlang der einzige Trick, den wir ihr beigebracht hatten. Wenn man Allez Hopp sagte, ist sie durchgesprungen. Mittlerweile haben dann ihr ausladender Popo und die Schwerkraft der Tür den letzten Rest gegeben und Katzorkes können bequem hindurch marschieren und die Mücken können endlich wieder bequem in unser Wohnzimmer flattern.
🙄
Tja und während ich gerade hier tippt macht es im Keller Klack und Rambo kommt die Treppe hoch. Er weiß jetzt also auch wo und wie er rein kommt. Er hat das echt schnell geschnallt. Bei Bonnie hat das viel länger gedauert Wochenlang klebte damals immer eine Scheibe Mortadella an der Klappe (also wir haben natürlich täglich ein neue drangeklebt).
Hier noch ein paar Beweisbilder
Bonnie und Nero ahnen etwas
Er ist draußen
du kommst hier nicht vorbei
das Loch in der Tür
die Außenklos
Ich bin dann mal weg...(komme aber gleich wieder
)
Vorsicht Straße!
Können Katzen Bäume fällen? Sie sind ja jetzt zu dritt und arbeiten zumindest dran