Halloechen!
Tag 9 - gesittete Keilerei und besondere Naehe
Waehrend die letzten 2 Tage eher stockend waren, haben wir heute wieder riesige Schritte gemacht. Es waechst wohl zusammen, was zusammen gehoert
🙂
Ich muss ja beruflich immer sehr frueh aufstehen: 3.45Uhr.
Heute wurde ich 10Minuten vor Weckzeit wach, stand auf um schon mal die vorbereitete Kaffemaschine anzuschalten und dann noch die restlichen 10Minuten im kuscheligen, warmen Bett zu verbringen. Und da sehe ich doch einen schwarz-weissen Schatten, der in der dunklen Diele am Minikratzbaum erwartungsvoll hockte.
Als dann 10 Minuten spaeter der Wecker gnadenlos klingelte, hockte der schwarz-weisse Schatten noch immer da. Ich schaltete in der Kueche das Licht an und ein interessierter Baloo sass in der Diele und schaute mich an.
Weil auch Chelsea und Paul nacheinander den Flur betraten und mich fixierten, sah ich mich genoetigt an dem Kaffee nur kurz zu nippen und dann sofort ein Katzenfruehstueck zu bereiten.
Paul wollte nicht sonderlich warten und machte sich schon auf der Kuechenarbeitsplatte ueber seinen Fressnapf her. Baloo folgte mir, bei staendigen Blickkontakt, ins Arbeitszimmer zur Futterstelle, wo er sich ueber seen Napf sehr geraeuschvoll her machte. Chelsea war zu aufgeregt und irritiert, das sie den ihr in der Diele gereichten Napf nicht anruehrte.
Diesen stellte ich dann mit Pauls Napf, der sein Mahl beendet hatte, auch an die Futterstelle im Arbeitszimmer. Baloo war noch am speisen und hatte seinen Napf fast leer gegessen. Fuer ihn gab es heute MOMENTS (die Eigenmarke von Fressnapf, die von der Konsestenz aehnlich ALMO ist) mit Huhn, Thunfisch und Kaese.
Dann schleckte er noch kurz in fremden Naepfen und ging dann aufs Klo.
Paul legte sich brav und mit einem diskreten Abstand unter einen Stuhl und beobachtete sein Treiben.
Nun ist Baloo auch ein geraeuschvoller und ausgiebiger Buddler und Scharrer!
Paul wiederum hat, wie Adrian Monk aus der gleichnamigen TV-Serie, seine Phobiene und Zwangsstoerungen. Aehnlich wie MONK, der immer Poller zaehlen muss, loest AUSGIEBIGES Katzensteubuddeln bei Paul einen Kontrollzwang aus
🙂 Diesmal WOLLTE Paul sich unter Kontrolle halten. Er sass dem Eingang vom Klo gut 1m gegenueber und konnte super bequem Baloo beobachten. Aber Baloo ist ordentlich, SEHR ordentlich! Erst buddelte er VOR seinem Geschaeft angeregt ein Loch. Mit diesem war er aber wohl nicht zufrieden, drehte sich und buddelte ein Zweites.
Paul beobachtete mit grossen Kinderaugen
🙂
Baloo machte, und scharrte lange und ausgiebig seine Pipi zu.
Dann fiel Baloo ein, auch ein grosses Geschaeft machen zu muessen. Er suchte sich eine neue Stelle und buddelte wieder ein Loch. Das war aber nicht gut genug, so das er sich ein anderes grub.
Ich merkte wie Paul nervoes wurde... Er machte die Anstalten sich aufzurichten, rief sich wohl selbst zu Ordnung und legte sich wieder hin. Paul moechte sooo gerne Baloos Freund sein.
Baloo schien Paul gar nicht zu beachten und machte sein grosses Geschaeft. Dann kontrollierte er seine Hinterlassenschaft und buddelte auch diese zu. Aaaaaausgiebig...
Ich beobachtete Paul, der wieder nervoes zuckte, aber liegen blieb.
Ungluecklicher Weise scharrte Baloo aber das Eine zu und dabei das Andere wieder auf. Pedantisch wie er zu sein scheint, scharrte er das dann aufgebuddelte auch wieder zu.
Dann hielt es Paul nicht mehr aus und robbte schon mal ein paar cm naeher...
Derweil wurde Baloo etwas ungehalten ueber sein Misgeschick und scharrte schneller und heftiger, bis er fuer sich zufrieden war.
DAS war zuviel fuer Paul
🙂 Das Vorderteil des Katers blieb am Boden liegen, waehrend sich sein Popo erhob und er eine lauernde Stellung einnahm.
Als Baloo dann das Klo verliess, nahm Paul rennend die Verfolgung auf...
"So kann man doch nicht mit dem Klo umgehen!" meinte Paul wohl, rannte Baloo ins Wohnzimmer hinterher und gab ihm eins auf die Hirse. Baloo schrie empoert auf und setzte sich Paul gegenueber.
Dieser ging zufrieden weg und die Lage entspannte sich wieder. Alle 3 Katzen hockten gemeinsam in der Diele - Chelsea mit etwas mehr Abstand, aber auch recht entspannt.
Dann meinte Baloo wieder ins Treppenhaus zu gehen, da ich ja frueh morgens den Gang ins Treppenhaus erlaube.
Paul ging hinterher. Draussen gab es ein nicht so lautstarkes Brummeln von Baloo. Paul setzte sich wortlos in seine Naehe und schaute ihn fragend an.
Irgendwann war die Anwesenheit von Paul wohl doch zuviel und die Neugier zu gross, das Baloo sich auf den Weg ins Erdgeschoss machte. Paul ging wie ein Schatten hinterher.
Allerdings hatte ich nicht die "Enge" eines Treppenhauses bedacht, so das Baloo dann irgendwann wieder zurueck wollte, sich aber an Paul nicht vorbei traute. So wurde das Brummeln zu einem Brummen und spaeter zu einem Fauchen. Die Drohungen wiederum fand Paul relativ unpassend und nahm seinerseits nicht mehr eine ganz so entspannte Haltung ein. Was wiederum Baloos Abwehrreaktion anstachelte.
Letztendlich gab es dann eine kurze, intensive und auch lautstarke Keilerei, die ein noch verschlafener Katzenpapa mit energischen Ordnungsrufen versuchte in normale Bahnen zu lenken...
Allerdings war es eine sehr "gesittete" Keilerei, sie im Sitzen, mit den Vorderpfoten und ohne Krallen zelebriert wurde. Also gegenseitiges Backpfeifen geben
🙂
Als ich zur Arbeit musste, hatten die Katzen sich in der Wohnung verteilt und waren wieder guter Dinge.
Heute Vormittag kam dann Baloo auch wieder zu meiner Frau, um gekuschelt und bespielt zu werden
🙂 Da Paul faul auf dem Kratzbaum im Wohnzimmer lag und Chelsea sich noch immer im sehr diskreten Abstand bewegt, untersuchte und erforschte Baloo dann wieder ausgiebig unsere/seine Wohnung, um dann hinter der Couch zu verschwinden.
Als ich von der Arbeit kam, wurde ich wie ueblich freudig von Chelsea und Paul begruesst und lauschte den Erzaehlungen meiner Frau.
Dann ging ich hinter die Menschencouch um Baloo zu begruesen. Dieser rollte sich direkt wieder auf den Rueken, so das ich sein Baeuchlein kraulen konnte.
Als ich ihn dann wieder in Ruhe liess, stand er auf und kam mir nach. Auch er begruesste mich nun durch "um die Beine streichen", Koepfchen geben und mit freudig erhobenen Schwanz.
So streichelte ich ihn weiter, sprach aber auch gleichzeitig mit Chelsea und Paul, die sich in die Naehe hockten. So versuchte ich die 3 naeher zu bringen, was mir aber nicht gelingen wollte. Weiterhin waren 50cm Abstand geboten.
Erst versuchte ich es mit Katzenspielzeug. Der "
Funny Butterfly" schien Interesse zu wecken, und auch
die Kugelbahn brachte nicht den gewuenschten Erfolg eines engen Beisammenseins.
Dann brachte meine Frau mir die Buerste, der Paul nicht wiederstehen kann.
Diesmal brauchte es doch etwas Ueberredungskunst, bis er sich naeher an Baloo ran traute...
So buerstete ich Paul, aber auch Baloo, dem das auch zu gefallen schien. Sein Schnurren war nicht zu ueberhoeren
🙂
Sogar Chelsea, die diesmal schoon deutlich naeher sass, liess sich 2 Beruehrungen mit der Buerste gefallen! Normalerweise mag sie nicht gebuerstet werden und bestraft meine Versuche in der Regel mit "schreddern" meiner Hand. Und wie es bei einer "Regel" so ist, kommt dabei Blut...
Áls dann die Schmusephase vorueber war, teilten sich die Katzen wieder auf. Chelsea verschwand hinter das aegyptische Regal, Paul in die Haengematte vom Wohnzimmerkratzbaum und Baloo auf die Fensterbank im Wohnzimmer.
Baloo schaut unglaublich gerne Fenster! Und auf unserer 4spurigen Bundesstrasse, die bei uns raus zum Wohnzimmer liegt, gibt es immer etwas zu sehen.
Ich legte mich auf die Couch, um meinen verdienten Mittagsschlaf zu machen und doeste so vor mich hin
🙂
Irgendwann machte mich meine Frau aufmerksam: Baloo hatte genug vom Fenster, aber nicht genug von Kontakt. So hatte er die Seite der Gardine gewechselt und lag auf der Rueckenlehne der Menschencouch.
Eine Lange Zeit beobachtete er uns. Dann stand er auf buckelte und reckte sich und kam dann, wie selbstverstaendlich runter und legte sich auf meine Beine.
Paul, der das bemerkte, kam dann auch zu uns und legte sich auf die Beine meiner Frau und schnurrte vor sich hin.
1x kurz gab es ein kleines Brummeln von Baloo, da die Beiden nun nur 30cm von einander entfernt lagen. Aber letztendlich sah er in Paul keinerlei Gefahr und fand mein Streicheln dann doch angenehmer.
Nach 15 Minuten hatte Baloo aber genug und verschwand in seine Istanbul-Kuschelhoehle.
Nun hatte Chelsea mehr Mut und ging zu ihm hin, um ihm einen Nasenkuss zu geben. Allerdings war Baloo von der ersten Annaeherung von Chelsea so verwirrt, das er doch etwas geknurrt hat und Chelsea wieder gegangen ist.
Heute Abend, nach dem Katzenabendessen, ist Baloo dann auch wieder auf die Menschencouch und hat sich auf die Beine meiner Frau gelegt.
Mittlerweile ist er zwar wieder von meiner Frau runter, hat sich aber auf der Couch eine Ecke fuer sich gesucht, wo er sich dann eingekuschelt hat....
FAZIT: Baloo ist nun gaenzlich angekommen! Er scheint sich bei uns wohl zu fuehlen und legt sich auch gerne mit in die Raeume, wo andere Menschen und auch Katzen sind. Zu kleinen Abstand zu Katzen findet er noch nicht ganz so toll, aber ganz unangenehm sind ihm die "Einheimischen" nicht. Ansonsten wuerde er ja lieber einen katzenlosen Raum aufsuchen....
Und seit heute sucht er verstaerkt die Naehe zu seinen Dosis!
Wir haben sein Vertrauen und das zu Chelsea und Paul wird nun auch kommen...
Olaf - der sich wie Bolle freut!