Ich versorge seit mehreren Jahren einen einstmals sehr scheuen Streunerkater, den ich wegen seiner Öhrchen Meister Yoda genannt habe. Im ersten Jahr durfte ich das Futter nur im Garten anreichen und dann, bitte schön, aber sofort wieder verschwinden. Als der 1. Winter kam, ist er vor das überdachte Gartenhäuschen auf eine Bank gezogen, dort habe ich ihm Decken hingelegt. Die gebastelte , vor dem Häuschen aufgestellte Styroporkiste hat er geflissentlich ignoriert. Dann habe ich das Gartenhäuschen Tag und nacht geöffnet, und nur darin gefüttert, auch das hat die nächsten 2 Jahre nicht geholfen, er blieb auf seiner kalten Bank vor dem Häuschen liegen. Im dritten Winter, endlich, ging er Nachts ins Gartenhaus und ich konnte ihm sogar eine Infrarotwärmeleuchte aufhängen. Voriges Jahr fing ich an, ihn bei mir im Haus zu füttern und irgendwann hat er wohl mitbekommen, wie mein Kater Lehmann durch die Katzenklappe ins Haus rein und heraus geht. Danach kam er dann auch ab und an ins Haus, da er extrem verfressen ist.
Als ich ihn am Anfang des Jahres hochheben und zum TA bringen wollte, lag ich eine Woche im Krankenhaus mit OP, weil der feine Herr mir mal so richtig kräftig in die Hände gebissen hat ....
Dieses Jahr hat er beschlossen, dass es draussen wohl doch etwas zu kalt für ihn ist und erkommt und geht wann er will. Meistens liegt er jedoch drinnen herum und - oh Wunder, er fordert inzwischen auch mal ein Streicheln und Kraulen ein.
Was ich mit all dem sagen will, manche Katzen sind so scheu, dass es schon sehr lange dauern kann, ihr Vertrauen zu gewinnen, bei meinem Yoda habe ich schon nicht mehr daran geglaubt...