Agressionen in der Katzengruppe

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severina186

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23. Mai 2010
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Hallo,

ich habe jetzt seit ca. drei Wochen ein Problem und wollte mich hier einmal nach Erfahrungen und Lösungsansätzen erkundigen.

Ich habe drei Katzen, alle kastriert, zwei Weibchen aus einem Wurf (Mathilda und Chili, 5 Jahre) und einen Kater (Monk, 4 Jahre), die alle von klein auf zusammen bei mir gewohnt haben. Bis jetzt auch sehr harmonisch. Vor drei Wochen befanden sich alle drei zusammen im Flur und haben sich vor irgendetwas erschreckt (der Auslöser war leider für mich nicht nachvollziehbar, da ich im Nebenraum war). Daraufhin gingen alle drei aufeinander los und jagten sich laut kreischend und kratzend durch die Wohnung. Chili urinierte/markierte in dieser Situation auch direkt.

Letztes Jahr um diese Zeit ist schon einmal etwas derartiges vorgefallen, dabei hatten sich alle drei draußen auf dem Balkon erschreckt und konnten nicht sofort in die Wohnung laufen, da mein Freund (entgegen meiner Bitte, leider) die Tür verschlossen hatte. Damals hatte ich sie für etwa drei Tage räumlich getrennt und dann ging es wieder. Das ganze lief aber auch ohne Markieren ab und seitdem war Ruhe.

Die Situation diesmal hält nun schon seit drei Wochen an. Dabei scheint es, als würden Mathilda und Monk wieder miteinander auskommen, sodass ich die beiden nicht mehr räumlich trenne. Trifft aber Chili auf Monk, dauert es keine zwei Minuten und sie reagiert wieder lautstark und markierend auf ihn. Davon fühlt er sich dann provoziert und jagt sie. Und darauf reagiert dann auch Mathilda, die aber auch so bereits knurrt und faucht, wenn sie allein auf Chili trifft. Daher wohnt Chili nun seit drei Wochen in einem Extrazimmer und ich versuche, die Miezen mehrmals am Tag, sprich vor und nach der Arbeit, unter Aufsicht aufeinandertreffen zu lassen, und sie zu loben, wenn sie sich ruhig verhalten und aneinander schnuppern. Aber Chili ist eben immer noch eine Grundunruhe anzumerken, die immer wieder durchkommt und bei Stress auch jetzt in Markieren mündet. Gesundheitlich sind sie alle fit.

Ich weiß, bei Katzen braucht es Geduld und ich werde es auf jeden Fall weiter probieren, sie wieder zusammenzuführen 🙂 Trotzdem wäre ich für Erfahrungen oder Tipps dankbar, denn auf Dauer ist es für Chili auch keine akzeptable Situation, in diesem Zimmer zu wohnen, und wenn sich die Situation nicht löst, leiden doch alle unter dem Dauerstress.

Hinzu kommt die nicht unerhebliche Tatsache, dass wir im September ein Baby erwarten und ich auch da sicher sein möchte, dass die Miezen wieder fit genug sind, mit der neuen Situation klarzukommen. Und ja, ich habe daran gedacht, dass meine Hormone derzeit vielleicht auch auf die Katzen überschwappen 😉 Übrigens habe ich bereits "Beruhigungsmittel" wie Feliway und Zylkène ausprobiert, auch Globuli (die hab ich eigentlich immer da), aber nichts hat so richtig angeschlagen und ich will die Miezen ja nicht mit Duftstoffen etc. zubomben 😉

Danke für eure Hilfe und liebe Grüße!

Claudia
 
A

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Du solltest nicht Chili als einzige in dieses Extrazimmer sperren - wenn Separierung nötig ist, sollte das immer im Wechsel geschehen, d.h. einmal wird Chili weggesperrt, dann aber auch wieder die beiden anderen, und Chili hat die Wohnung (und euch) zur Verfügung, kann dort ihre Düfte verteilen und die der anderen wahrnehmen. Nur sie in Einzelhaltung zu setzen isoliert sie noch mehr.

Ansonsten würde ich dir empfehlen - vor allem, weil die Situation angesichts des Babys (Glückwunsch!) dringlich ist - eine Tierverhaltenstherapeutin hinzuzuziehen, die die Lage vor Ort besser beurteilen kann.
 
Ich schließe mich mrs.filch an, vor allem was den Rat zu einem Tierverhaltenstherapeuten angeht.

Sicher ist die Ursache recht eindeutig, irgendein Schreck, der auf die andere Katze übertragen wurde.
Dann ist schnelles Handeln angesagt.
Ganz wichtig ist, dass sich der Stress in der Gruppe so schnell wie möglich wieder runterfährt, notfalls durch schnelle räumliche Trennung.
Da nun der Stress in der Katzengruppe schon seit 3 Wochen anhält und sich das Verhalten eingeschliffen hat, würde ich auch raten, eine Tiertherapeutin zu Rate zu ziehen.

Ich meine, die Gruppe war lange Zeit sehr harmonisch, dann wird das auch wieder.
Aber - es wäre jetzt ganz wichtig, nicht "irgendwie herumzuexperimentieren" wass nun Besserung bringen könnte, sondern ganz gezielt zu handeln und das möglichst schnell, mit anderen Worten, nicht durch "Experimente" evtl nur noch mehr Stress in die Gruppoe zu bringen, von daher würde ich einen Experten hinzuziehen, der alle Einzelheiten und Gegebenheiten vor Ort berücksichtigen kann.
Das muss kein Katzentherapeut aus der näheren Umgebung sein, auch telefonische Beratungsgespräche, oder per mail, können helfen, um gezielte Herangehensweisen zu erarbeiten.
Vor allem, weil Chili vor Stress untrer sich macht, würde ich damit nicht zögern
Gesundheitlich sind sie alle fit.
Wann wurden sie denn das letzte Mal durchgecheckt? Wann auch immer, es kann auch etwas akutes sein.
Sicher ist die eigentliche Ursache der Schreck gewesen, aber wenn Katzen kränkeln, sind sie insgesamt geschwächt und reagieren daraufhin stressanfälliger, können ängstlicher aber auch aggressiver als üblich reagieren, von daher lass nicht nur Chili gründlich durchchecken.
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke für eure Antworten; das mit der wechselnden räumlichen Trennung habe ich umgesetzt und mache mich jetzt auf die Suche nach einem Therapeuten. Chili ist laut Ärztin gesund und ich hoffe, mithilfe von Außen kriegen wir das wieder hin. Nochmal vielen Dank!
 
Auch wenn es schwer ist von außen Rat zu dieser Situation zu geben, möchte ich dennoch zumindest meine Erfahrungen weitergeben. Vielleicht helfen sie, vllt. nicht.

Erstmal eine Frage: Im wievielten Monat bist du schwanger? Du solltest die die Tiere auf die Gerüche vorbereiten. Ich habe Links dazu, die müsste ich aber erst suchen.

Ein außergewöhnliches von außen kommendes Ereignis reicht nicht aus, um Katzentruppe völlig zu entzweien. Wenn du dein Herz und dein Verstand für deine Katzen einsetzt, kannst du normal relativ schnell feststellen, was im argen liegt.
Vom Separieren halte ich nicht viel, will aber nicht sagen, dass es nicht manchmal von Nöten ist, gerade wenn sich in den Anfängen zeigt, dass das Paar es nicht miteinander kann.
Bei dir liegt der Sachverhalt aber anders. Eifersucht? wäre nur ein Punkt.

Wenn sie sich zoffen, gehe ruhig mit leiser Ansprache dazwischen. Rede nicht zu viel, nutzte immer dieselben Worte. Meine sind "Lieb sein", die ich ganz ruhig ausspreche und vor allem leise. Viele Katzenhalter vergessen wie gut Katzen hören! Streichel indem beide Kontrahenten und spreche weiter leise mit immer wiederkehrenden Worten, je nach Situation "fein, so ist lieb" (wenn sie auch augenmäßig voneinander abgelassen haben). Ruf den Unruhestifter mit Namen zu dir und wenn er kommt sage "fein, so ist lieb". ... Das ist ein Auszug aus meinen Erfahrungen. Und ich habe eine wirklich soziale Truppe hier, die auch manchmal untereinander stänkert, aber ohne Fell- und Blutvergießen. Und ohne Mobben.

Und manchmal hilft auch: "RUHE" (nur nachts, wenn sie toben und ich schlafen möchte) oder "Es reicht, ich komm gleich runter". Wenn es dann noch nicht wirkt, was extrem selten ist, brauch ich nur die Nachttischlampe anmachen und ich habe die ganze Nacht Ruhe.

Alles Gute euch
Simone
 
Hallo Simone,
Vielen Dank für deine Antwort! Ich bin im 7. Monat schwanger und würde mich sehr über Links freuen, die mir helfen, die Miezen auf die Ankunft des Babys (und die damit verbundenen Gerüche) vorzubereiten.
Leider hat sich die Situation nicht wirklich gebessert und ich werde nächste Woche einen Termin mit einer Tierverhaltenstherapeutin vereinbaren.
Bis dahin gilt leider für mich die räumliche Trennung weiter, da ich sonst, gerade wenn ich auf Arbeit bin, nicht garantieren kann, dass sich die Miezen sich nicht gegenseitig verletzen :-(
Deinen Tipp, wie man in den akuten Stressituationen mit den Tieren umgehen sollte, finde ich toll. Ich hatte es schon ungefähr so gemacht, aber gerade die angemessene Lautstärke habe ich (vor Schreck) wohl nicht immer beherzigt.
Was die Ursachen angeht...Ich tippe zum einen darauf, dass es sie verunsichert hat, dass wir für das Baby die Wohnung umgeräumt haben. Und dann hab ich ja noch einen Freund, und wie viele von euch wissen, wirken sich Schwangerschaften manchmal kurios auf Männer aus. Bei meinem derzeit in verstärktem Unabhängigkeitswunsch (Er freut sich aufs Baby, aber schließt sich oft in seinem Zimmer ein und raucht seit Neustem dort leider, obwohl er das vor einem Jahr aufgegeben hatte). Die Katzen bleiben dann draußen, und ich krieg es leider nicht hin, ihm klarzumachen, dass plötzliche Tabuzonen eher schlecht sind. Hier habe ich aber die Verhandlungen wieder aufgenommen, und versuche ansonsten, den Katzen jetzt einfach so viel Stabilität und Zuwendung wie möglich zu geben.
 
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