Animal-help-Espania gibt 8 Wochen alte Kitten ab?

  • Themenstarter Themenstarter Sammac
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Schöner Fred zur Disskusion ohne "Draufhauen" 🙂

Ich bin kein Verfechter von "früh weg von Mama", im Gegenteil ich denke, es ist für Kitten gut lange bei Mama zu bleiben!
Ich merke bei unseren Katzen da schon einen Unterschied.
Wir haben zwei Flaschenkinder dabei und diese unterschieden sich im Verhalten. Sie haben vieles nicht gelernt und lernen noch immer neu von Áurea (ihrer großen "Schwester") mit ihren ca. 10 Monaten.

Es gibt auch die Kitten (wie unsere Flaschenkinder), die keine Mama haben, da sollte Verantwortungsvoll gehandelt werden und ein Kitten kann dann auch mit 8 Wochen (oder so, nur als Beispiel) zu jemanden, der
1. Ahnung hat
2. bereits eine Katze oder ein weiteres Kitten hat

Wenn sich aber jemand ein 8 Wochen altes Kitten vom "Vermehrer" holt, welches in "Einzelhaft" kommt, schlackern mir schon die Ohren, dann hau ich auch gern mit drauf!

Ich denke, ob Anzeige in Kiji oder sonst wo sollte immer darauf hingewiesen werden, wie Abgegen und Verfahren wird.

BG Ines
 
A

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Also, ich muss auch sagen, finde es gut, dass nachgefragt wird und man sich Gedanken macht. Ich habe ehrlich gesagt mit weniger Akzeptanz und Toleranz gerechnet. Umso erfreulicher, dass ich gerade eines besseren belehrt wurde.
Generell finde ich es gut, dass diese thematik mal auf den Tisch gekommen ist, und nicht per PN hin und her diskutiert worden ist, wie schlimm das alles ist, was wir machen.
Toll, dass es hier Verständnis gibt. Wir bewegen uns ja immer auf einem gewisssen Glatteis, wie man es macht, ist es verkehrt. Wir müssen versuchen einen roten Faden als Mittelweg zu finden, aber auch den kann man in einzelnen Fällen nicht einhalten und man muss Entscheidungen treffen.

Hier mal ein anderes Beispiel:
Ich fahre in zwei Stunden heute an den Flughafen um meine neuen Pflegekätzchen abzuholen. Dulcinea ist behindert - sie hat Gleichgewichtsstörungen. Sie kommt zu mir in Pflege und wird sicher eine Weile da sein, sodass ich in der Zeit keine anderen Kätzchen aufnehmen kann. Sie wird sich nicht so schnell vermitteln auf Grund ihrer Behinderung. Nun kann Siggi mir keine Pflegis mehr schicken, also bleiben sie im Tierheim. Nicht ungefährlich für die Kleinen, aber eine Chance. Gibt es nun einen potenziellen Endplatz, der sagt ich kümmere mich, schickt Siggi diese Kitten sicherlich lieber raus zum Endplatz und bespricht natürlich alles vorher mit ihm, aber besser als im Tierheim allemal.

Genau DAS:
Ja! Es ist nur der Platz für ein einziges Kätzchen frei geworden! Aber genau dieser eine Platz könnte eurer Katze damals das Leben gerettet haben! Und genau deswegen hat es sich schon gelohnt! von Peneloppe


Danke euch für kritische, ehrliche aber sehr faire Diskussion. So sehe ich ein Forum wirklich mal als Aufklärung. Und wer es immernoch nicht versteht, der fährt einfach mal eine Woche lang nach Spanien. Es muss nicht zwingend zum Tierschutz sein, man kann die Situation auch so verstehen, wenn man in der Eisdiele sitzt und in der Mülltonne nebenan ein leises miauen hört. Viele Urlauber bringen aus Tierliebe und Mitleid genau solche Tiere versteckt im Auto mit nach Deutschland. Die fragt auch niemand, wie alt das Kitten, war als man es in der Mülltonne fand. Man handelt, nur um Leben zu retten, und man denkt nicht über solche Sachen nach. Wir als Tierschutz sind ja gezwungen, bestimmt Regeln einzuhalten, Impfungen, Bluttets, Gesundheitskontrolle, Papiere, Chip usw... Was meint ihr was los ist, wenn ein Verein (wie jetzt zB AHE, von da kenn ich´s halt) der ständig überprüft wird, der eingetragen ist als gemeinnützig anerkannt usw... wenn der mal scheisse baut... Da werden kassenbücher kontrolliert, Impfungen nachvollzogen usw. Wenn da mal was krumm laufen würde, dann ist man als Verein ratz fatz weg vom Fenster...

So, schon wieder so viel geschrieben, wollt ich gar nicht...

Liebe grüße nochmal,
Andrea
 
Alice möchte noch was loswerden:

Ich möchte noch etwas sagen.

Ich selbst habe in der Vermittlung einen roten Faden. Der zieht sich bei mir durch. Ich vermittele kleine Kätzchen niemals alleine auf einen Platz. Immer zu zweit oder zu einer noch "jungen" Katze dazu. Die kann natürlich auch schon zwei oder drei Jahre alt sein. Aber bei älteren Tieren versuche ich die Interessenten dazu zu bringen, dass sie zwei Kätzchen nehmen, oder eine erwachsenen und ruhigere Katze. Das ist oft gar nicht so einfach. Wenn ich zwei Kätzchen vermittele, dann immer von einer Pflegestelle. Die Tiere kennen sich und der Umzug in ein neues Zuhause gestaltet sich weniger stressig. Wenn jemand von Organisationen Tiere mischen will, dann rate ich ihm, entweder von der anderen Organisation zwei Tiere die sich kennen zu nehmen oder von uns zwei.

Aber beim Alter bin ich nicht so dogmatisch. Viele Endplätze nehmen sich, wenn die Tiere kommen Urlaub. Sind zuhause und können zwei Kätzchen wunderbar betreuen. Wenn das sich jemand nicht zutraut, dann bitte ich ihn ein wenig ältere Tiere zu nehmen. Die schon stabiler und größer sind. Auch kann man mich jederzeit anrufen. Und ein Tierarztbesuch, wenn man unsicher ist, der schadet auch nicht 🙂 Mache ich genauso.

Ich sage bei der Vermittlung immer, dass jeder Platz der zügig frei wird einem anderen Tier eine Chance bietet. Und viele Menschen freuen sich, wenn sie aktiv im Tierschutz helfen können. Und sei es nur die Kätzchen zu päppeln und zu pflegen.

Was mir aber ganz wichtig ist zu sagen. Dies ist mein roter Faden. Jeder im Tierschutz wird für sich ausloten müssen, wie weit er geht und was er für sich und den Verein verantworten kann. Und ich würde niemand, der als Tierschützer anders handelt, Vorwürfe machen. Alle versuchen im Rahmen ihrer Möglichkeiten das Beste zu machen.

Und auch wenn ein anderer Verein z.B. Kitten alleine in ein Zuhause gibt, was ich nie tun würde, dann würde ich niemand einen Vorwurf machen. Vielleicht hat dieser Verein keine anderen Möglichkeiten. Z.B. zu viele Tiere und zu wenig Mittel. Es ist immer eine Gratwanderung. Auch ich würde mich freuen, wenn wir noch mehr Mittel und Helfer hätten, um es noch besser zu machen. (Wir würden dann aber bestimmt mehr Tiere aufnehmen 🙂).

Ich möchte auch Stellung zu den Bauernhofkätzchen nehmen :
Wir hatten vor einem Jahr einen jungen Kater an ein nettes Päarchen vermittelt. Die Frau rief mich vor einer Woche an. Sie hat von einem Bauernhof zwei Kätzchen aufgenommen. Der Bauer kastriert nicht und es sind schon wieder ca. 15 Kitten dort. Die anderen sind zu scheu. Diese zwei sind sehr zutraulich und sie konnte sie einfangen. Wohlgemerkt hatten sie eine Katzen-Mutter. Die aber viel zu wenig Milch hat, um alle ihre Jungen zu säugen. Auch ist die Wahrscheinlichkeit sehr groß, dass wenn man sie bei der Mutter läßt, sie scheuer und damit unvermittelbar werden. So hat das Paar die zwei mit 5-6 Wochen weggeholt, medizinisch versorgt (sie hatten schon Katzenschnupfen, verklebte Augen, etc.). Sie hat uns gebeten die beiden über uns zu vermitteln, da sie weis, dass wir immer bemüht sind, sehr liebevolle und gute Plätze zu finden.

Ein weiteres Beispiel:
Es werden häufig ganz junge Katzen auf der Straße gefunden. Die sind vielleicht ein paar Tage alt. Das bedeutet alle Stunde die Flasche zu geben. Eine Katzenmutter kann der Mensch aber nicht ersetzen. Wenn man auf den Pflegestellen eine Mutterkatze (z.B. auf der Straße gefunden) hat, die Junge säugt, (ist für die Jungen ein Glücksfall), dann versucht man die ganz kleinen Kitten anzulegen. Zwar muss man dann häufig bei den Kätzchen zufüttern, da die Milch dann vielleicht nicht ausreicht, aber das Putzen, Sozialisieren, Pflegen übernimmt die "Adoptiv"-Mama. Und wir hatten schon Katzenmütter, die viele fremde Junge durchgebracht haben. Soll man dann nicht vielleicht ein 8-10 Wochen altes Kätzchen vermitteln (von der Mama wegnehmen) und ein oder mehrere Findlinge bekommen eine Chance?

Was ich damit sagen will ist : Es ist oft nicht einfach, eine richtige Entscheidung zu treffen.
Richtig wäre, viele Katzen wären kastriert und es gäbe nicht diese Katzenschwemme.
Ideal wären auch viele Pflegestellen. Die bereit sind einige Katzen und Kätzchen aufzunehmen. Die sich die Mühe machen und einen Teil ihrer Freizeit opfern.
Ideal wären auch viele Endplätze, die ein "normales" Kätzchen nehmen (z.B. Tiger oder schwarz-weiß) und nicht nur den Siam wollen.
Oder die auch ältere Tiere nehmen, die nicht mehr so süß sind, aber auch schöne Plätze möchten.
....

Aber leider ist es nicht so ideal. Und deshalb wird immer das Wohl des einzelnen, aber auch das Wohl der vielen anderen, die noch auf der Straße sind, gesehen. Und es wird abgewogen. Und wir hoffen immer, dass die Entscheidungen richtig sind.
 
Ich habe mich relativ neu hier angemeldet. Ich war schon mal angemeldet, habe den Account aber wieder löschen lassen, weil ich einfach nur das Gefühl hatte, dass es hier viele Leute gibt, die das Forum dafür nutzen, sich mal als "Macker" aufzuführen und die immer draufhauen, wenn jemand was falsch macht.
Dazu war mir meine Zeit einfach zu schade.

Ich bin selbst Pflegestelle für Katzen, habe natürlich auch eigene, 2 Hunde und ein Pferd.

Ich habe jetzt nicht alles lesen können, aber ich möchte mich den Worten von Alice anschliessen - auch wenn sie vielleicht überwiegend für spanische Katzen gesprochen hat.

Wir sind ein kleiner Verein und haben oft auch mal Phasen, wo nicht viel los ist - denn unser Verein hat schon viele Jahre recht erfolgreich kastriert.

Aber dann gibt es Phasen, da kommen auf einmal Babys - alle gleichzeitig, fast alle ohne Mama, oft unterversorgt, oft wild.

Derzeit habe ich 11 - nein 10 Kitten. Eins wurde gerade abgeholt.

Vier wurden hier geboren. Die anderen kamen alle wild.
Oft müssen wir sie mit ca. 6 Wochen in Gärten fangen, weil die Mamas wild sind und die Gefhar zu groß, dass sie die Kleinen wegbringt oder sie sonst zu wild werden.
Wenn sie älter sind und so lange draussen waren, dann ist es oft nicht einfach, sie zu zähmen. Es braucht Zeit - und die hat man nicht!
Davon abgesehen, dass das eigene Leben auch weiterläuft und man viele Aufgaben hat, braucht die Zähmung einfach viel Zeit. Wenn die Kleinen aber zu alt werden, dann drängen zum einen andere Babys nach und zum anderen will sie niemand mehr haben.

Von meinen 10 Kitten hier sind jetzt 5 zahm. Die anderen 5 sind wild - zwei davon sogar sehr wild. Stunden sitze ich davor.
Aber obwohl ich voll bin, kamen schon neue Anfragen.

Soll ich da sagen, dass ich die Babys behalte, bis sie 12 Wochen alt sind und dann lieber die anderen draussen sterben lassen???????

Als Pflegestelle muss ich Prioritäten setzen.
Kitten bis zur 12. Woche bei der Mama zu lassen, mag das Optimum sein. Aber sicher im Tierschutz nicht immer möglich. So sollten Züchter es zwingend halten, gar keine Frage.

Aber wenn einem Verein/einer Pflegestelle die Kitten ans Herz gewachsen sind und man sich bemüht und sie auch liebt, dann wird man sie eh erst abgeben, wenn sie in gutem Zustand sind, wenn sie zu zweit oder zu einer vorhandenen passenden Katze vermittelt werden können, wenn die Leute Zeit haben, wenn die Leute verantwortungsvoll sind, wenn die Leute sich bemühen und wenn sie Tiere lieben.

All das sind einige der Voraussetzungen, die Grundlage für eine Vermittlung meiner Kitten sind.
Aber wenn ich solche Leute habe und ich habe hier Kitten, die nach allem Anschein gesund sind, die entwurmt und geimpft sind, dann vermittel ich auch Kitten mit 10 Wochen, wenn der Platz benötigt wird.

Die Leute werden von Anfang an darauf hingewiesen, wie wichtig mir der Kontakt ist und das sie mich bei Sorgen und Problemen jederzeit anrufen können und ich versuche ihnen auch gerade zu Beginn schon viel Hilfestellung zu geben.

Aber ich denke, dass solche Kitten z.B. dort sogar besser aufgehoben sind, als wenn ich hier mehrere Kitten versorgen muss und evtl. sogar neue Kitten aufnehmen muss. Sie lernen dort ja auch viel, was sie für ihr weiteres Leben brauchen.
Hier bei mir sind sie in einem pflegezimmer. In einem neuen Zuhause haben sie nach und nach eine ganze Wohnung, erleben evtl. Kinder und Besuch und hören Radio und haben Fernseher und vieles mehr.

Ich glaube, dass man einfach nicht so pauschal urteilen kann!

Es wäre sicher besser, gar keine Frage. Aber genau so wäre es besser, wenn diese Kitten gar nicht erst draussen von unversorgten Müttern geboren würden.
Es kann im Leben und auch im Tierschutz nicht immer nur das Optimum geben. Wichtig ist, dass ich den richtigen Platz finde, wo Mensch und Katzen glücklich sind.
 

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