Liebe Foris,
was kann das nur beim meinem Spanien-Import sein?!?
das kann ich dir relativ genau sagen: das hört sich nach einem katzenschnupfen an sowie nach einer zahn-kiefer-geschichte.
zuerst einmal aber möchte ich ganz klar etwas sagen:
ich finde es UNVERANTWORTLICH VON DIR, an dieser stelle bereits wieder über eine abgabe des tieres nachzudenken!
du hast ganz offensichtlich keinerlei ahnung von atemwegsinfektionen, deine tierärztin auch nur sehr bedingt, und redest schon wieder davon, dass du das kleine kerlchen abgeben magst. ich finde das wirklich scheiße, sorry.
wenn man eine katze adoptiert - egal woher! - dann muss einem klar sein, dass der umzugsstreß eine vorübergehende erkrankung auslösen kann.
aber gehen wir mal auf diesselbe ein:
1.) wurde ein RACHENABSTRICH gemacht? hört sich für mich nach einem reinen nasenabstrich an, die sind sehr oft null aussagekräftig.
sollte dem so sein frage ich mich, wieso das die tierärztin nicht weiß. eine atemwegserkrankung ist es eben in jedem fall.
2.) man hat also keine bakterien gefunden - daraus schließe ich, dass überhaupt nicht auf viren getestet wurde? wieso denn nicht? ein weiterer punkt, den ich nicht verstehe, sollte dem so gewesen sein.
3.) welche antibiotika wurden gegeben? nur weil zig davon in ein tier gestopft wurden und nichts besser wurde heißt das noch nicht, dass alles aussichtslos ist - nicht jedes ab wirkt gegen jede erkrankung, und nachdem, was du gerade erzählt hast, bin ich mir fast sicher, dass deine tierärztin auch nicht unbedingt die erste wahl betreffs des wirkstoffes getroffen hat sondern irgendetwas gegeben hat - wie viele andere ärzte auch - das ohnehin von natur aus nur die hälfte der potentiell vorhandenen bakterien eliminieren könnte, wenn es gut läuft.
erzähl doch bitte mal, welche präparate das waren - convenia? amoxicillin (clavaseptin, synulox, amoxiclav)?
Ihre zweite Vermutung wäre ein viraler Katzenschnupfen, gegen den die Impfung nichts hilft; mutierte Virenstämme aus Südeuropa?!? Ich hab da leider keine Ahnung.
Wenn es ein viraler Katzenschnupfen ist, wäre er ja dann auch für meinen Zweitkater hoch ansteckend…ich hab die beiden immer noch getrennt.
4.) ich habe es in diesem forum wirklich schon 237 mal geschrieben und man kann es auch überall nachlesen, siehe z.b. wikipedia:
"Katzenschnupfen ist eine Sammelbezeichnung für ansteckende Erkrankungen der Atemwege und der Schleimhäute des Kopfes bei Katzen. Synonym verwendet werden die Bezeichnungen infektiöse Katzenrhinitis, Katzenpneumonitis, cat flu und Rhinotracheitis infectiosa felis.
Es handelt sich hierbei also um einen Symptomkomplex, der durch unterschiedliche Erreger hervorgerufen wird, und Nase, Maulhöhle und Augen betrifft. Beteiligte Erreger sind verschiedene Viren (Herpes- und Caliciviren) und Bakterien (Chlamydien, Bordetellen und Mykoplasmen). Da die Erreger sich gegenseitig begünstigen und damit parallel auftreten können und Behandlung und Bekämpfung dieser Erkrankungen etliche Gemeinsamkeiten aufweisen, ist diese Sammelbezeichnung dennoch berechtigt."
so. was heißt das? der name des katzenschnupfenkomplexes wird für verschiedene erkrankungen benutzt, die allesamt augen und/oder atemwege betreffen und von bestimmten VIREN UND/ODER BAKTERIEN hervorgerufen werden.
impfen tut man lediglich gegen die beiden viralen erreger, gegen herpes und calici.
eine impfung schützt aber WEDER VOR ANSTECKUNG NOCH VOR AUSBRUCH DER KRANKHEIT! sie mildert lediglich den krankheitsverlauf. gegen bakterien kann man nicht impfen bis auf chlamydien - vor dieser impfung raten aber z.b. alle großen amerikanischen tierarztvereinigungen ab, da die impfung sehr hohe nebenwirkungswahrscheinlichkeit besitzt, die nebenwirkungen recht fies ausfallen können und dahingegen die wirksamkeit der impfung äußerst bescheiden ist - bakterien mutieren zu schnell, man impft auch beim menschen nicht oder kaum gegen bakterien, weil man keine gescheiten impfungen entwickelt bekommt.
bei einer ansonsten gesunden katze bekommt man in der regel alle bakteriellen erkrankungen mit dem richtigen (!!!) antibiotikum in den griff. bei den viralen geschichten gestaltet es sich anders, ähnlich wie beim menschen mit z.b. herpes: einmal angesteckt und ausgebrochen bleiben ca. dreiviertel der katzen permanent träger des virus, der sich aber in ruhenden phasen auch nicht im körper nachweisen lässt. der virus kann bei streß, schlechter verfassung etc. erneut ausbrechen - muss aber nicht.
man kann überhaupt nicht wissen, wie viele katzen träger verschiedener viren sind, bei denen diese nie oder auch nie wieder ausbrechen. schau dir doch mal beim menschen den epstein-barr-virus an, einen herpes-verwandten, der pfeiffersches drüsenfieber auslöst - ab ende 30 sind ca. 98% aller menschen damit infiziert. und wie viele menschen kennst du, die schon pfeiffersches drüsenfieber hatten bzw. GEMERKT HABEN, dass sie es haben?
will sagen, und zwar ganz klar und deutlich: die jetzige erkrankung deines spaniers ist kein grund, ihn abzugeben und erst recht kein grund, an der aufrichtigkeit des vermittelnden vereines zu zweifeln!
wenn deine eigene katze gut durchgeimpft ist und ein gutes immunsystem hat dann kann das spielend an ihr vorübergehen.
das, was deine tierärztin hier betreibt, erscheint mir wie unwissende panikmache: sie warnt vor irgendwelchen mutierten virusstämmen - die gibt es sicher, aber wie häufig sind die? und wie wahrscheinlich sind die in eurem fall, schon rein statistisch, wenn deine tierärztin nicht einmal WEIß, was in eurem falle vorliegt?
wie gesagt, nasenabstriche bringen oft falsche/negative ergebnisse, wenn dann sollte auch ein rachenabstrich her. unter antibiose ist der im hinblick auf bakterien ungünstig, aber machbar - auf viren wurde wohl nicht getestet?
das ist doch alles keine diagnostik!
und was die zähne angeht würde ich dringend zu einem arzt fahren, der eine spezialausbildung hinsichtlich zahntierheilkunde hat!
EDIT: ok, jetzt habe ich den thread ganz gelesen, nasenabstrich, convenia, kein viraler test - alles klar...
😎