Ich würde die Katze beim nächsten Termin auf jeden Fall mitnehmen, und nach folgender Checkliste vorgehen:
- Urin untersuchen. Wenn kein frischer Urin "aufgesammelt" werden kann, die Blase punktieren lassen
- Ultaschall der Blase
- Geriatrisches Blutbild mit allem drum und dran
- Röntgen der Wirbelsäule und Gelenke (Athrose / Spondylose)
- Digitales Dentalröntgen bez. FORL Hier ganz wichtig: sollte dein Tierarzt nur einen Blick ins Maul werfen und sagen, es ist alles in Ordnung, speziell, wenn du gezielt auf FORL anspricht, würde das erneut darauf hindeuten, dass dein TA mit seinem Wissen ein paar Jahrzehnte in der Vergangenheit lebt. FORL ist sehr weit verbreitet (mein letzter Stand: jede 5. Katze unter 5 Jahren, jede 2. Katze über 5 Jahren ist betroffen) und kann nur im Röntgen gesehen werden, da die Zähne sich von der Wurzel aus auflösen. Während ein Blick ins Maul nichts vermuten lässt, fault und eitert es fleißig von den Wurzeln aus und kann von dort ungemerkt weiteren Schaden verursachen. Das alles verursacht der betroffenen Katze unvorstellbare Schmerzen, die ebenfalls zu Unsauberkeit führen können.
Die Haltung auf dem Klo und das Verhalten der Katze bei den Unfällen genau beobachten ist ebenfalls sehr hilfreich. Ich lebe mit 5 Katern verschiedenen Alters zusammen, und da kann man schon feine Unterschiede feststellen die darauf schließen lassen, dass etwas nicht stimmt.
Unser Senjor (18 Jahre) pinkelt uns leider auch schon seit langem regelmäßig die Bude voll, ist aber bereits austherapiert (Regelmäßig: Urinuntersuchung, Blutbild und Ultraschall, täglich Schmerzmittel) und wir haben uns quasi damit abgefunden. Er ist trotzdem unser geliebter Sorgen-Senjor 😍 .
Bei ihm war und ist es eine Sammlung von Ursachen. FORL war bei ihm schon soweit fortgeschritten, dass sein Kieferknochen sich entzündet hatte, weshalb er 2 Monate Antibiotika nehmen musste und ihm alle Zähne entfernt wurden.
Eine Blasenentzündung kömmt bei ihm gelegentlich immer mal wieder vor und hauptursache ist die weit fortgeschrittene Spondylose.
Er rennt und springt nicht mehr, schländert eher gemächlich durch die Wohnung, und selbst die flachsten Katzenklos sind ihm schon zu anstrengend, um dort die Beine hoch zu kriegen.
dank vielen Aufstiegshilfen nimmt er aber noch überall am Leben teil.
Bei unseren gesunden Katern gehen die Hinterbeine beim Pinkeln sehr weit auseinander und der Hintern ist so tief, dass es fast schon so aussieht, als würden sie sitzen.
Unser Senjor bleibt in Buckelposition stehen und senkt den Hintern nur wenige Zentimeter.
Zudem kündigt sich bei ihm das Pinkeln in der Regel vorher entweder durch Maunzen oder durch seine Körpersprache an.
Er schleicht dann meist suchend in Ecken rum, in denen er sich sonst nicht aufhält, und so wissen wir, dass wir ihn schleunigst mal auf die Toilette setzen sollten.