Das ist ein Vorurteil. Nur weil dass Wort "Arzt" in "Tierarzt" vorkommt, sind Vetreter*innen dieser Berufsgruppe nicht automatisch steinreich. Sicher gibt es auch Tierärzt*innen, die sehr gut verdienen. Aber z. B. bei den angestellten Tierärzt*innen sieht es so aus, dass viele für das umfangreiche und harte Studium ein geradezu lächerlich niedriges Gehalt bekommen. Praxisinhaber*innen stecken sich außerdem das Geld ja auch nicht 1:1 in die eigene Tasche. Die müssen ihre Angestellten bezahlen, (gestiegene) Energiekosten, Raummiete etc.
Und dann müssen sie sich ggf. noch mit toxischen Kund*innen rumschlagen, die erwarten, dass der*die Tier*ärztin 24/7 parat steht.
Das hat mit dem Wort "Arzt" nicht viel zu tun.
Aber ich frage nochmal, wo gibt es sowas, das man nach eigenem ermessen bis zu 4x mehr vergüten darf, als es normal kostet???
Außerhalb der normalen Sprechstunden Zeiten (im Notdienst), ist wieder was anderes.
Da sollte man dann auch den 2fach Satz anwenden dürfen.
Werden ja Zeiten abgedeckt, in der die Praxis nicht regulär auf hat.
Aber bei Tierärzten ist es normal im Notdienst von vorne herein 4x mehr als normal abzurechnen.
Und es ist nicht selten, das in normalen Sprechstunden sogar bis zum 3 fach Satz abgerechnet wird.
Nach eigenem ermessen, in dem es nicht nachvollziebar ist, wann, wer und warum.
Mir geht es auch nicht um CT's oder Operationen und ähnliches.
Geräte müssen teuer angeschaft werden und uns würde schwindelig, müssten wir in der Humanmedizin solche Kosten selber tragen oder überhaupt wissen was es wirklich kostet.
Aber 300€ für das impfen von 2 Tieren ist schon Wahnsinn.
Und ein normaler Check nicht unter 100€.
Die gesundheitliche Not wird komplett ausgenutzt.
Und das Angestellte und Assistenten meist nicht wirklich viel verdienen, ist ja klar.
Wenn ich bedenke wie ich mir als Intensivkrankenschwester (langjährige Erfahrung, jährliche Fortbildungen sind zb Pflicht) Tag tägl. den Sprichwörtlichen A... aufreiße, mit früh, Spät, Nacht und Bereitschaftsdiensten und was am Ende des Monats Netto dabei auf meinem Konto landet ist das schon schämenswert.
Und wo bleibt die Verantwortung, wenn alle 4 Tierärzte im Umkreis von 50km über Weihnachten und Sylvester und noch ne Woche danach geschlossen in den Urlaub gehn.
Also bei uns im Beruf besteht zu dieser Zeit Urlaubssperre.
Das mit den Preisen ist abzocke.
Und laufende Kosten und das bezahlen von Angestellten, ist in dieser Dimension keine Rechtfertigung.
Sie müssen das leisten können wie jeder andere Betrieb auch in anderen Berufsgebieten!!!!!!
Und Tierkliniken holen sich nicht Studenten ins Boot, da sie auf dem neusten Stand bleiben wollen, sondern weil sie billig sind und oft nicht lange bleiben.
Mir geht es aber hauptsächlich um das Engagement der Tierärzte und was sich viele rausnehmen.
Aber wie schon geschrieben, es gibt auch welche die mit Herzblut dabei sind.
Hab in anderen Fäden schon unsere Tierärztin vom Tierheim erwähnt, die vor der Pandemie auch 1x die Woche ihre Praxis für alle öffnete.
Die Einnahmen flossen direkt wieder ins Tierheim.
Und die Preise waren so niedrig, das man dachte es ist Weihnachten.
So geht es auch, wenn man sich nicht die Taschen voll machen möchte.
Oder unser Tierarzt von der Auffangstation.
Der kommt zu uns 1x im Monat in die Auffangstation EHRENAMTLICH (Wohnt über 300km weit weg)
Verlangt nichts.
Macht es wegen des Tierschutzes und weil er unterstützen möchte.
Sowas ist so selten.
Wenn jemand diesen Beruf ergreift, sollte dann nicht vor dem Plus mit Geld machen das Tierwohl stehn?
Ich denke diese Äußerung darf ich mir erlauben, da ich für einen Klicker und nen Knopf auch täglich harte Arbeit leiste.
Körperlich und Geistig gefordert bin.
Immer auf Bereitschaft.
Ich tue es wegen hilfsbedürftigen Menschen.
Darum wählte ich wie die meisten meiner Kollegen diesen Berufszweig.
Wenn Geld für mich das oberste wäre würde ich Tierarzt sein.
LOL....flacher Witz der raus musste..
Aber im ernst....dann wäre ich Banker oder Manager oder oder oder .....