Plätze, Pflege und Gesundheit
Plätze, Pflege und Gesundheit
Biene mochte Kratzbäume, und über die Jahre haben wir ihr da auch immer bessere und vor allem stabilere kaufen können. Angekommen sind wir bei welchen, die auch für Maine-Coon-Katzen taugen. Mit 7 Kilo musste der Kratzbaum schon etwas aushalten. Das hieße aber nicht, dass Biene nicht auch anderswo gekratzt hätte. Sehr gern hatte sie die Bank auf dem Balkon bzw. jetzt der Terrasse. Inzwischen sind an dieser Bank Kratzbretter angebracht, nachdem die Beine anfingen, doch ein wenig dünn zu werden. Bei jedem Rein- und Rausgehen musste Biene da dran, das war ein heiliges Ritual. Die Beine unseres Bettes haben in all den Jahren auch gelitten und wurden, weil es ihr nicht abzugewöhnen war, mit kleinen Kratzbrettern versehen. Von da an waren sie natürlich uninteressant. Dann haben wir von einem bekannten schwedischen Möbelhaus Korbstühle, auch super geeignet. Das stört uns wiederum nicht so sehr, denn aus Katzensicht kann nicht klar sein, warum man da nicht kratzen sollte. Außerdem sind die Dinger so preisgünstig, lieber die als unser ererbtes und aufgearbeitetes Sofa.
Schränke waren ebenfalls beliebt, und mit der Zeit wurden auch die von uns gebauten Aufstiege professioneller. Der Schrankschlafplatz hier im Haus wurde vor allem genutzt, wenn wir nicht zuhause waren. Wenn wir wiederkamen, kam sie meistens von dort oben.
Bei Anwesenheit schlief sie allermeistens im Bett, davon habe ich ja schon viele Bilder gezeigt. Wenn man sie dann so richtig einmummelte, weil es draußen kalt war, und am besten noch ein warmes Kirschkernkissen mit druntersteckte, residierte sie wirklich wie eine Schneekönigin.
In meinem Arbeitszimmer war der Kratzbaum beliebt, um meine Arbeit zu überwachen. In der alten Wohnung schlief sie gerne auf dem breiten Fensterbrett direkt links von mir. Selbiges auch im Arbeitszimmer bei meinem Mann. Fensterbrett über der Heizung, richtig schön rösten lassen. Jetzt im Haus stehen dort zwei gemütliche Sessel mit jeweils einer Decke, da lag sie auch gerne.
In der alten Wohnung war auch das Fensterbrett in der Küche interessant, da saßen wir auf Hochstühlen direkt davor und nach dem Frühstück hat mein Mann oft mit ihr noch im Fenster gesessen und die Zeitung studiert. Alle diese Fensterbretter waren mit Decken ausgelegt, so dass sie es gemütlich hatte.
Und im Sommer natürlich nur noch draußen auf der Gartenbank auf Balkon oder Terrasse oder jetzt hier im Garten auf einem Stuhl in der Sonne, zum Schutz mit einem Handtuch abgehängt. Rein kam sie dann wirklich nur für große Geschäfte in ihrem Tö oder wenn wir sie zur Schlafenszeit geholt haben. Sie mutierte zu Draußenmiez!
Alle Kratzbretter halfen allerdings nicht dabei, Biene zu einer besseren Krallenpflege zu bewegen. Sie war schlampig, was man dann immer an einem besonders lauten Klack-Klack merkte oder dass sie im T-Shirt hängen blieb, wenn man sie auf den Arm nahm. Dadurch, dass sie dazu neigte, sich selbst zu verletzten, haben wir in den letzten drei Jahren ihre Krallen regelmäßig leicht gekürzt und die schlimmsten Spitzen zu nehmen. Die TÄ brachte uns mal darauf, als sie sich wieder sehr an der Schläfe weh getan hatte. Sie meinte, die wären schon besonders spitz und scharf und hat sie gekürzt. Zu Hause ging das mit vier Händen ganz gut, und danach durfte sie meinem Mann den Kopf putzen.
Die Ballen waren in den Wohnungen im Winter immer sehr stark verhorn, da habe ich irgendwann einen Stick mit Hirschtalg besorgt, der hat gut geholfen. Seitdem sie den Garten hat, ist das nicht wieder aufgetreten, im letzten Winter waren die Ballen sehr schön.
Kinnakne hatte sie immer wieder, vor allem letztes Jahr. Da musste ich ihr oft mit Bürsten und mit Calendula-Essenz auf die Nerven gehen. Trotz der Umstellung auf Porzellangeschirr ging es nie ganz weg. Vielleicht sieht man es bei einer weißen Katze aber auch nur schneller.
Die Fellpflege war jeden Tag dran und sie liebte das Bürsten, dankbarerweise! Vor ein paar Jahren traten strohige Haare auf dem Buckel auf, die haben wir durch die Zugabe von Distelöl ans Futter wegbekommen. Die meiste Zeit war ihr Pelz glänzend und sehr gepflegt und da hat sie sich selbst auch viel Mühe gegeben. Sommer- und Winterfell waren auch zu Balkonzeiten sehr ausgeprägt.
Wenn ich jetzt noch Haare finde, was gar nicht so krass viele sind, puste ich sie sanft in den Wind und versuche mich daran zu freuen. Kürzlich fand ich ein Schnurrhaar von ihr, das hat mich zu Tränen gerührt. Ich habe es in das Kästchen mit den Erinnerungsstücken gelegt.
Ihre Nase hat sie sich über die Jahre immer mal irgendwie geratscht, muss an Holz hängen geblieben sein. Dann war sie nicht mehr so schön rosa, sondern dunkelrot. Mit Salbe bekommt man das aber gut in den Griff.
2010 war sie im Winter erkältet, das weiß ich noch. Im Forum bin ich auf Tipps zum Inhalieren gestoßen, das haben wir dann auch brav gemacht. Ansonsten hat sie auf einem Kratzbaum über der Heizung gehangen und war für ein paar Tage wirklich elend drauf. Wie wir Menschen auch. Schnupfen ist bäh! Solche Krankheiten traten dann nie wieder auf.
Stattdessen hat sie am Ende die volle Packung mitgenommen. Erst ein Lipom, dann Krebs und dann CNI. Eigentlich genau die Sachen, vor denen ich immer Angst hatte. Aber, auch dass muss man sagen, sie hat sie tapfer gemeistert und sich zumindest vom Krebs an sich, super erholt. Ihr Heilfleisch war toll. Am Ende war ihr Herz auch nach wie vor sehr stark, bloß die blöden Nieren haben nicht mehr mitgemacht. Mistkrankheit das.
Die meiste Zeit aber war Biene fröhlich und gesund, und daran wollen wir uns erinnern.