Bitte eure Daumen für Tiggi, sie hatte einen Anfall

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Warnhinweis bei medizinischen Ratschlägen

Achtung: Bei medizinischen Problemen sollte stets die Meinung eines niedergelassenen Tierarztes oder einer Tierklinik eingeholt werden.
So wie ihr das macht ist es genau richtig, es müssen erstmal alle organischen Ursachen ausgeräumt werden, denn letztendlich ist Primäre Epilepsie ja eine Ausschlußdiagnose.
Dennoch klingt das ganze schon sehr nach Epilepsie. Gerade bei Katzen weiß man, dass Epilepsie während einer Streßphase häufig zum ersten Mal auftreten kann. Und längst nicht alle Katzen bekommen Anfälle so wie man sich das klassisch vorstellt. Manche Katzen haben Zuckungen (ticks), manche bekommen Rennanfälle ( Running fits) und auch das Rolling Skin Syndrom gilt als Spezialform von Epilepsie.
Bei einem Anfall unterscheidet man grundsätzlich drei Phasen, die individuell stark ausgeprägt sein können.
1. Aura
Die Phase vor dem Anfall, bei manchen auch nicht zu merken. Aber viele Tiere verhalten sich anders, anhänglich oder unruhig und rastlos
2. Iktus, der eigentliche Anfall
Wie schon gesagt, gibt es da ganz unterschiedliche Verlaufsformen
3. Postiktale Phase
Viele Tiere sind auch da rastlos und desorientiert, häufig treten auch Sehstörungen auf. Auch das Kauern kann dazu gehören. Manchmal kann sich das über mehrere Tage hinziehen.

Ob man die Diagnostik, wenn die Blutuntersuchungen nichts ergeben, auf ein MRT inkl Liquorpunktion ausdehnen will, muß sicher jeder selbst entscheiden.
Ansonsten gibt es leider keine andere Therapie als es mit Antiepileptika zu probieren. Luminaletten wurde ja schon genannt, alternativ gibt es noch ein weiteres Präparat einer anderen Stoffgruppe: Pexion.
Die Anfallshäufigkeit und vor allem die Länge lassen es ja leider nicht zu, sie unbehandelt zu lassen. 🙁
Tut mir echt leid für Euch, es kommt ja wirklich ein dickes Ding nach dem anderen.
 
A

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Hallo Silvia,
ein guter Hinweis, das werde ich morgen auf jeden Fall mit unserem Doc besprechen, danke! Die SD schallen kann er auch, er ist ja ein wirklich guter TA, mit viel Fachwissen und auch einer vernünftigen Herangehensweise. Die entsprechende Ausstattung ist vorhanden, zwar nicht so hochpreisig wie beim Kardiologen, aber trotzdem keine Billigware.
Ich werde dann berichten.

Hallo Doc, hab mich gefreut, dass du einen Kommentar geschrieben hast. 🙂

Du hattest dich doch im Sommer letzten Jahres hier im Thread zu der Peritolgabe bei Tiggi geäußert, die Urlaubsvertretung hatte ihr das zu hoch dosiert verabreicht. Seit dieser Zeit ist Tiggi total verändert, hatte seinerzeit starke Muskelzuckungen und Koordinationsstörungen. Das besserte sich zwar etwas, aber Tiggi wurde nie wieder "die Alte", mein Laiengefühl will mir einreden, dass es dort einen Zusammenhang geben könnte???

Dass Rennanfälle ebenfalls in den Bereich gehören können, wußte ich auch nicht. Das war -vor der oben beschriebenen Geschichte- bei Tiggi täglicher Standard, allerdings haben wir das unter ihren 5-Minuten verbucht.

Bisher bemerke ich im Vorfeld einen drohenden Anfall nicht. Wir schreiben ein Anfallstagebuch, aber bisher fanden wir keine Übereinstimmungen.
Hinterher ist sie richtig geschafft, nach dem letzten Anfall dauerte es 2 Tage, bis sie wieder im Normalzustand war.

Gibt es bei den Medikamenten Erfahrungen, welches besser vertragen wird?


Wünsche euch Beiden einen schönen Sonntag!
 
Du hattest dich doch im Sommer letzten Jahres hier im Thread zu der Peritolgabe bei Tiggi geäußert, die Urlaubsvertretung hatte ihr das zu hoch dosiert verabreicht. Seit dieser Zeit ist Tiggi total verändert, hatte seinerzeit starke Muskelzuckungen und Koordinationsstörungen. Das besserte sich zwar etwas, aber Tiggi wurde nie wieder "die Alte", mein Laiengefühl will mir einreden, dass es dort einen Zusammenhang geben könnte???

Dass Rennanfälle ebenfalls in den Bereich gehören können, wußte ich auch nicht. Das war -vor der oben beschriebenen Geschichte- bei Tiggi täglicher Standard, allerdings haben wir das unter ihren 5-Minuten verbucht.

Bisher bemerke ich im Vorfeld einen drohenden Anfall nicht. Wir schreiben ein Anfallstagebuch, aber bisher fanden wir keine Übereinstimmungen.
Hinterher ist sie richtig geschafft, nach dem letzten Anfall dauerte es 2 Tage, bis sie wieder im Normalzustand war.

Gibt es bei den Medikamenten Erfahrungen, welches besser vertragen wird?

Ich erinnere mich nicht genau, aber ich glaube es war doch damals auch ein Problem mit den Nieren?
Komplett ausschließen würde ich es nicht, dass da ein Zusammenhang besteht. Eine Nebenwirkung von Peritol ist ja auch Übererregbarkeit. Wenn man da von ausgeht, dass es durch die hohe Dosis und auch in Kombination mit der damaligen Grunderkrankung zu einer Art Vergiftung gekommen ist, sind Spätfolgen gerade das Nervensystem betreffend nicht völlig ausgeschlossen.
Grundsätzlich können ja Epilepsien auch infolge unterschiedlichster Vergiftungen entstehen.

An der Therapie wird das nur leider nichts ändern. Bei den Medikamenten gibt es die meisten Erfahrungswerte mit Phenobarbital (Luminal)bei Katzen. Das Pexion ist noch ein relativ neues Medikament für Hunde, kann aber auch bei Katzen angewandt werden. Meist wird erstmal Versucht mit Luminaletten einzustellen, wenn es nicht funktioniert wird ggf gewechselt.
Die Verträglichkeit ist häufig bei beiden sehr gut, obwohl es natürlich starke Medikamente sind.
Die ersten Zeit ist meist nicht schön, weil es einen stark spedierenden Effekt gibt, die Katzen schlafen eigentlich nur noch. Das läßt aber meist nach zwei Wochen deutlich nach und das Verhalten normalisiert sich. Das muß man einfach wissen, sonst ist die Versuchung groß, die Medikation abzubrechen.
Wichtig ist bei Phenobarbital regelmäßig den Wirkspiegel im Blut zu kontrollieren und die Leberwerte.
Ich kenne einige Katzen, die es seit vielen Jahren nehmen und keine Blutwertveränderungen haben.

Trotz aller Sorgen, euch auch noch einen schönen Sonntag Abend!
 
Den wünsche ich Euch auch, Antje.
 
Doc, danke für die Erklärungen. So bin ich gut gewappnet für den Besuch morgen beim TA.

Euch einen guten Start in die neue Woche 🙂
 
Ich drücke euch nach wie vor die Daumen!:zufrieden:
 
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Alles Gute für morgen.
 
Ich drücke auch mal die Daumen für morgen!
Möge der Tag gute Erkenntnisse bringen, die Tiggi weiterhelfen!
 
Von mir auch noch ein paar fest gequetschte Daumen für euch heute liebe Antje.
 
Wie langweilig wäre es doch, wenn ich nicht jede Woche mindestens eine Stunde mit einem Tierarzt plaudern würde 😉
Heute durften mich dabei sogar 2 Katzen begleiten......🙂

Der Bericht vom Kardiologen war schnell besprochen, alles klar und unstrittig. Und positiv, dass sich dort keine weitere Baustelle auftat. Auch in Bezug auf Epilepsie können wir das Herz als Auslöser streichen.

Welchen Bereich nehmen wir uns als nächstes vor? Welche Diagnosemöglichkeiten nutzen wir? Welche Prioritäten setzen?

Wir haben uns a) für die Abklärung der Gewichtszunahme entschieden und b) damit verbunden genaue Untersuchung der Schilddrüsenwerte. c) ist der große Check-Up mit allen Organwerten und d) eine Serumelektrophorese.

Also durfte Tiggi Blut spenden, wobei ein Teil davon zunächst in der Praxis verbleibt, für spätere Verwendung, falls sich irgendein Hinweis ergibt, dem man nachgehen sollte.

Tiggi hat im August 5 Kilo gewogen, jetzt sind es 6,6 Kilo!!! Damals war ihr T4 vorbildlich, aber der kann sich extrem schnell verschlechtern. Eine nicht normal arbeitende SD hat extrem viele Auswirkungen auf den Körper, bringt einiges durcheinander, kann auch durchaus der Auslöser für Krampfanfälle sein. Also großes Schilddrüsenprofil. Das hätte doch was, wenn wir dort fündig würden! Eine Sono ist im Moment noch nicht vorgesehen, die würde folgen, wenn ein Wert auf ein Adenom z.B. hinweisen würde.

Der große Check-Up weist noch mehr Organwerte aus als das übliche geriatrische Profil. Der Doc hat fleißig angekreuzt, was ihm wichtig erscheint.
Diese Serumelektrophorese .....Himmel.... noch nie was von gehört. Es geht bei Tiggi um Immunglobuline, da sollen Blutproteine getrennt werden, um pathologische Veränderungen bzw. Erkrankungen zu diagnostizieren. Er denkt speziell an Entzündungen, die über evtl. erhöhte Leukos nicht eindeutig zu erkennen sind.

Das ist unsere Stufe 1, recht breit gefächert. Morgen dürften die ersten Ergebnisse vorliegen, der Rest in 48 Stunden. Am Abend telefonieren wir und sehen dann, ob es interessante Hinweise gibt, eine Spur dabei ist, die wir verfolgen sollten. Oder -falls es mehr als eine Spur gibt- entscheiden, welche Priorität haben soll. Wir sind gespannt.
 
Liebe Antje, die Daumen bleiben für euch weiterhin gedrückt!
 
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Tiggi hat im August 5 Kilo gewogen, jetzt sind es 6,6 Kilo!!! Damals war ihr T4 vorbildlich, aber der kann sich extrem schnell verschlechtern. Eine nicht normal arbeitende SD hat extrem viele Auswirkungen auf den Körper, bringt einiges durcheinander, kann auch durchaus der Auslöser für Krampfanfälle sein. Also großes Schilddrüsenprofil.

Da habt ihr offenbar einen verdammt guten Tierarzt. Die meisten TÄ würden da mit dem Kopf schütteln, weil es einfach nicht zum Standard-Symptom-Katalog einer SDÜ passt. Bei uns kam damals in beiden Fällen nicht die TÄ auf die Idee, T4 testen zu lassen, weil meine Jungs nicht das typische Erscheinungsbild zeigen. Wie gut, dass Du Dich da nicht auch noch mit einem ungläubigen TA herumschlagen musst.

Vor einiger Zeit war hier schon mal eine Userin unterwegs, deren Katze eine SDÜ hatte und nach einem Zusammenhang mit Krampfanfällen fragte. Ich finde es nur leider nicht mehr.

Ich drücke auch ganz fest die Daumen, dass Ihr bald eine Diagnose habt. Ob es nun die Schilddrüse ist oder etwas anderes, das behandelbar ist.
 
Wir sind auch sehr dankbar für diesen spitzenmäßigen TA, er schließt selten etwas kategorisch aus. Dass eine SDÜ micht zwingend mit Gewichtsverlust einhergehen muss, sondern auch durchaus bei Übergewicht vorliegen kann, wußte er, von daher brauchten wir über den Punkt überhaupt nicht diskutieren.

Ich achte interessehalber mal darauf, wie lange wir heute Abend telefonieren. Bestimmt nicht nur 10 Minuten :grin:

Wäre toll, wenn dir der Name der Userin oder vllt. der Name der Katze wieder einfallen würde. Dann könnte ich mit suchen.
 
Ein Hoch auf alle guten TÄ, die sind echt Gold wert!
Dann hoffe ich mal, dass seine Gründlichkeit sich auszahlt und drücke kräftig die Daumen für Tiggi.
 
Ja Anett, super, genau das spukte mir im Hinterkopf herum.
 
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Danke euch!
Ich habe das grob überflogen und zunächst abgespeichert.
Auch den Thread aus dem NKF.
 
Alle Untersuchungsergebnisse liegen vor.
Man kann es kaum glauben, aber ALLE Werte sind im grünen Bereich, der gesamte Schilddrüsenkomplex, sämtliche Organe incl. Leber und Niere, alles total fein. Auch die spezielle Untersuchung der Globuline ergab keine Auffälligkeit.
Wir sind genauso schlau wie vorher.

Was nun? Wir haben 3 Möglichkeiten:
a) wir warten ab, beobachten weiter, wie entwickelt sich die Anfallshäufigkeit, wie die Anfallsintensität? Entscheiden dann zeitnah.
b) Wir verabreichen auf Verdacht über einen Zeitraum X Luminal. Leider reichen da ein paar Tage nicht aus, um die Diagnose Epilepsie zu bestätigen oder eben auch nicht. Wir setzen Tiggi den bekannten Nebenwirkungen aus und -nicht zu vergessen- dem Gewöhnungseffekt.
c) wir nehmen einen Kredit auf und holen zum ganz großen Rundumcheck aus, mit Sedierung, MRT, evtl. CT........

Einstimmig haben wir uns für Variante A entschieden.
Aus mehreren Überlegungen heraus.
Wenn man sich mit dem Thema Epilepsie bei Katzen befasst, andere Berichte liest oder Videos schaut, stellt man -in diesem Fall ich- doch schnell fest, dass Tiggis Anfälle von der Dauer und Stärke her mit anderen Anfällen nicht zu vergleichen sind. Wo krampfende Tiere mühsam in Kennel gequetscht werden müssen, um in die Klinik zu rasen. Oder während eines 1-stündigen Anfalls 2x vom Besitzer wiederbelebt werden müssten und dann 2 Wochen brauchten, um halbwegs wieder auf die Pfoten zu kommen. Dagegen sind Tiggis Anfälle -sorry- peanuts.

Sicher ist jeder Anfall ein Anfall zu viel, aber man muss auch abwägen. Jetzt schon mit Barbituraten zu agieren scheint unserem Doc nicht angezeigt. Logisch, Tiggi soll nicht leiden müssen.
 
Orthopädisch ist auch alles in Ordnung ?
Schmerzen vom Kopf her auch ausgeschlossen ?
Ihr Armen.
 
Von der orthopädisch/neurologischen Seite gab es nichts, was ein Anfallsgeschehen auslösen könnte. Sicher hat sie schon ein wenig Arthrose, aber das ist kein Auslöser.
Der Kopf ist geröntgt worden, nichts Auffälliges. Bei Schmerzen im Kopf würde ich auch erwarten, dass Tiggi dann z.B. den Kopf schütteln oder schiefhalten würde, sich vermehrt kratzt, mit den Augen zwinkert. So etwas in der Richtung. Das tut sie aber nicht.

Worüber wir uns heute Nacht sehr gefreut haben:
Ihr erinnert euch, den ersten Anfall hatte Tiggi quasi bei Klaus unter der Bettdecke, das ist jetzt 5 Wochen her. Die ganze Zeit über hat sie das Bett gemieden wie der Teufel das Weihwasser. Aber heute Nacht kam sie stupsend und schnurrend an und bat um Einlass! :grin:
Nachdem Klaus heute früh zur Arbeit fuhr, legte sich Madame wieder in sein Bett und schläft da jetzt noch eingekuschelt in der Bettdecke! 🙂
 

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