Cats at Andros e.V.
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Andros-Reise August 2024
Kapitel 1: Vom Ende angefangen.
Als Maries Eltern vor gut drei Monaten nach Andros reisten, deuteten wir im damaligen Bericht schon an, dass noch eine weitere Reise geplant ist.
Nun war es soweit: Jörg machte sich auf den Weg nach Andros. Wie schon 2022 war der Plan, dass er und seine bessere Hälfte zuerst den gemeinsamen Urlaub in Griechenland verbringen (diesmal zog es die beiden auf den Peloponnes). Danach würde er seine Frau am Flughafen Athen absetzen und mit dem Mietwagen direkt am selben Tag noch nach Andros übersetzen. Zeitlich hätte das ganz gut gepasst, und die Morgensonne des folgenden Tages hätte Jörg schon gleich an den Futterstellen gesehen.
Doch wie fast jedesmal musste auch jetzt wieder der Plan angepasst werden.
Diesmal begann die Reise so, wie Androsreisen normalerweise enden - mit einer Reisekatze!
Wie immer sprechen wir mit unseren griechischen Freunden schon lange vor einer Reise über mögliche Ausreisekandidaten und setzen uns mit Pflegestellen mit der Frage in Verbindung, ob ein Platz frei wäre.
Auch versuchen wir, uns schon frühzeitig Plätze im Flugzeug zu sichern. Jörg buchte bereits Anfang Februar seinen Flug und reservierte dabei gleich einen Katzenplatz in der Kabine. Als die Reisezeit näher rückte, kam noch ein Platz im Frachtraum dazu.
Dann war aber leider Schluss. Theoretisch kann man mehrere Boxen im Frachtraum buchen. Praktisch jedoch ist die Kapazität im Flugzeug begrenzt und das Interesse an Plätzen für Tiere sehr groß, so dass Aegean Airlines derzeit nur eine Box im Frachtraum pro Person freigibt - und irgendwann auch gar nichts mehr.
Nun hatten wir aber, was selten genug vorkommt, einige Pflegeplätze frei. Eigentlich erfreulich, aber ohne Katzenflugticket nicht nutzbar.
Wer den Humor von @ENM kennt - charmant perlend, doch trocken im Abgang, wundert sich nicht, wenn Jörg von ihr eher im Scherz gefragt wurde: "Vielleicht könnte ja Deine Frau...?"
Tja, warum soll das nur ein Scherz sein? In einem passenden Moment, vielleicht abends auf dem Balkon des Ferienhauses sitzend und entspannt mit einem guten Getränk der Sonne zusehend, wie sie am Horizont ins Mittelmeer sinkt, während die Zikaden ihr ewiges Lied im Olivenhain zirpen und eine sanfte Brise die Sommerhitze des Tages vergessen lässt, bis sich schließlich der Sternenhimmel zeigt und von Ferne die Lichter von Zakynthos herüberscheinen, könnte Jörg doch tatsächlich mal fragen...
Naja, so kurzfristig war es dann doch nicht. Die Frage wurde schon erörtert und vor allem positiv beschieden, als die Koffer für die Reise noch nicht mal vom Dachboden geholt waren. In einem passenden Moment, abends auf dem Balkon des eigenen Hauses sitzend und entspannt mit einem guten Getränk der Sonne zusehend, wie sie die Silhouette der Hauptstadt berührt, während die Amsel ihr ewiges Lied auf dem Dachfirst flötet und eine sanfte Brise die Düfte der Sommerblumen heranträgt, bis sich der Nachthimmel über die Siedlung senkt und in der Ferne die Lichter Berlins Mitte erhellen.
Der neue Plan lautete wie folgt:
Jetzt muss nur noch auf diesem Flug ein Platz für eine Box im Frachtraum buchbar sein...
Und - das war möglich!
Der Rest war Routine: Fähre umbuchen geht per E-Mail, für die Unterkunft gibt es das Internet, und eine Übernachtung weniger auf Andros wurde per Messenger mit der Vermieterin abgestimmt, bei der Jörg auf all seinen Reisen zuvor schon unterkam.
Ebenso Routine das Packen des bekannten Androskoffers:
So können wir nun getrost einen kleinen Zeitsprung wagen.
Nach einem wunderbaren zweiwöchigen Aufenthalt im westlichen Griechenland brachen die Urlauber eines Morgens auf und fuhren die ungefähr 330 Kilometer Richtung Osten nach Rafina. Die Fähre war pünktlich und A., die an diesem Tag aus privaten Gründen aufs Festland fuhr, übergab den Reisekater an Jörg.
Ebenso problemlos verliefen die Fahrt zum und das Einchecken am Flughafen, so dass Kardoulis am selben Abend von der oben erwähnten Person mit dem trockenen Humor auf seine Pflegestelle gebracht werden konnte.
Kardoulis
Kardoulis wurde bereits Ende 2023 von unserer Freundin A. mit eitrigen Wunden auf der Straße aufgesammelt und blieb aufgrund seines gesundheitlich angeschlagenen Zustands bis zur Ausreise bei ihr.
Schon früh stand die Frage im Raum, ob er in Deutschland nicht besser aufgehoben wäre. Nun hatten wir die Möglichkeit, ihn reisen zu lassen und nutzten diese Chance.
Hier kam er eben auf seiner Pflegestelle an, überlegt aber noch, ob sich das Aussteigen lohnt.
Doch er lebte sich schnell ein, und wer unsere Pflegekatzenberichte aufmerksam liest, erkennt sicher den markanten Teppich und ahnt, wohin es den kleinen Griechen verschlagen hat.
Über ihn werden wir natürlich weiter berichten und kehren nun zum Androsreisenden zurück, der nur noch den Mietwagen tauschen musste, ungeplant allerdings.
Bereits während des Urlaubs leuchtete zwei-, dreimal die Warnleuchte der Reifendruckkontrolle auf. Der Automobilingenieur unter den beiden Urlaubern fand schnell heraus, dass das System ein ganz einfaches ist, das keine Drucksensoren hat, sondern anhand abweichender Reifendrehzahlen Druckverluste "errechnet". Da aber kein Reifen undicht war, musste die Ursache eine andere sein.
Ein prüfender Blick auf alle vier Reifen ergab Erstaunliches. Drei Pneus waren von Michelin, in gutem Zustand und so jung wie das Auto: Ende 2022 produziert. Der vierte Gummi war ein schon etwas abgefahrenes Fabrikat der Firma Falken und stammte aus dem Jahr 2020. Logisch, dass sich so ungleiche Reifen bei den Straßenverhältnissen und Temperaturen auch unterschiedlich verhalten und sich die Drucküberwachung davon verwirren lässt.
Eigentlich wäre deshalb kein Grund zur Sorge angebracht. Aber für den Fall der Fälle fand sich im Auto kein Ersatzrad, nicht mal ein Notrad, sondern nur ein Pannenset. Außerdem begann der erwähnte Altreifen an der Reifenflanke bereits bröselig zu werden. Nachdem Maries Eltern auf ihrer Reise schon eine Autopanne hatten und ein Ersatzwagen per Fähre herangeschafft werden musste, wollte Jörg nicht riskieren, in den Bergen von Andros mit Plattfuß liegenzubleiben.
Die Mietwagenfirma bot nach der Beschreibung des Problems, eines Fotos des Bröselgummis und dem dezenten Hinweis, dass unterschiedliche Reifen auf einer Achse nicht zulässig sind (jedenfalls in Deutschland; der Reisende hat das dann auch einfach mal für Griechenland behauptet) bereitwillig sofort einen Tausch an. Der dann zur Verfügung gestellte Wagen war fast neu, alle vier Reifen tadellos - und es gab sogar ein Notrad und das entsprechende Werkzeug.
So konnte Jörg dann den Tag beruhigt abschließen und schon mal einen Blick auf die Inselwelt werfen, die er am folgenden Tag Richtung Andros passieren würde:
Fortsetzung folgt...
Euer CaAT
Kapitel 1: Vom Ende angefangen.
Als Maries Eltern vor gut drei Monaten nach Andros reisten, deuteten wir im damaligen Bericht schon an, dass noch eine weitere Reise geplant ist.
Nun war es soweit: Jörg machte sich auf den Weg nach Andros. Wie schon 2022 war der Plan, dass er und seine bessere Hälfte zuerst den gemeinsamen Urlaub in Griechenland verbringen (diesmal zog es die beiden auf den Peloponnes). Danach würde er seine Frau am Flughafen Athen absetzen und mit dem Mietwagen direkt am selben Tag noch nach Andros übersetzen. Zeitlich hätte das ganz gut gepasst, und die Morgensonne des folgenden Tages hätte Jörg schon gleich an den Futterstellen gesehen.
Doch wie fast jedesmal musste auch jetzt wieder der Plan angepasst werden.
Diesmal begann die Reise so, wie Androsreisen normalerweise enden - mit einer Reisekatze!
Wie immer sprechen wir mit unseren griechischen Freunden schon lange vor einer Reise über mögliche Ausreisekandidaten und setzen uns mit Pflegestellen mit der Frage in Verbindung, ob ein Platz frei wäre.
Auch versuchen wir, uns schon frühzeitig Plätze im Flugzeug zu sichern. Jörg buchte bereits Anfang Februar seinen Flug und reservierte dabei gleich einen Katzenplatz in der Kabine. Als die Reisezeit näher rückte, kam noch ein Platz im Frachtraum dazu.
Dann war aber leider Schluss. Theoretisch kann man mehrere Boxen im Frachtraum buchen. Praktisch jedoch ist die Kapazität im Flugzeug begrenzt und das Interesse an Plätzen für Tiere sehr groß, so dass Aegean Airlines derzeit nur eine Box im Frachtraum pro Person freigibt - und irgendwann auch gar nichts mehr.
Nun hatten wir aber, was selten genug vorkommt, einige Pflegeplätze frei. Eigentlich erfreulich, aber ohne Katzenflugticket nicht nutzbar.
Wer den Humor von @ENM kennt - charmant perlend, doch trocken im Abgang, wundert sich nicht, wenn Jörg von ihr eher im Scherz gefragt wurde: "Vielleicht könnte ja Deine Frau...?"
Tja, warum soll das nur ein Scherz sein? In einem passenden Moment, vielleicht abends auf dem Balkon des Ferienhauses sitzend und entspannt mit einem guten Getränk der Sonne zusehend, wie sie am Horizont ins Mittelmeer sinkt, während die Zikaden ihr ewiges Lied im Olivenhain zirpen und eine sanfte Brise die Sommerhitze des Tages vergessen lässt, bis sich schließlich der Sternenhimmel zeigt und von Ferne die Lichter von Zakynthos herüberscheinen, könnte Jörg doch tatsächlich mal fragen...
Naja, so kurzfristig war es dann doch nicht. Die Frage wurde schon erörtert und vor allem positiv beschieden, als die Koffer für die Reise noch nicht mal vom Dachboden geholt waren. In einem passenden Moment, abends auf dem Balkon des eigenen Hauses sitzend und entspannt mit einem guten Getränk der Sonne zusehend, wie sie die Silhouette der Hauptstadt berührt, während die Amsel ihr ewiges Lied auf dem Dachfirst flötet und eine sanfte Brise die Düfte der Sommerblumen heranträgt, bis sich der Nachthimmel über die Siedlung senkt und in der Ferne die Lichter Berlins Mitte erhellen.
Der neue Plan lautete wie folgt:
- Die Reisekatze heißt Kardoulis; Details dazu folgen gleich.
- Unsere Griechinnen sorgen dafür, dass Kardoulis mittags mit einer Fähre in Rafina ankommt. Jörg und Frau nehmen den kleinen Umweg zum Fährhafen, übernehmen Kardoulis und fahren erst dann zum Flughafen.
- Da dies die Premiere als Flugpatin war, sorgt Jörg für den reibungslosen Ablauf. Er übernimmt also den Check-in und die Sicherheitskontrolle und verabschiedet sich erst dann für mehr als eine anderthalbe Woche nach Andros.
- Somit wird Jörg die letzte Fähre des Tages nicht mehr erreichen, muss also auf den nächsten Morgen umbuchen und auf dem Festland übernachten.
Jetzt muss nur noch auf diesem Flug ein Platz für eine Box im Frachtraum buchbar sein...
Und - das war möglich!
Der Rest war Routine: Fähre umbuchen geht per E-Mail, für die Unterkunft gibt es das Internet, und eine Übernachtung weniger auf Andros wurde per Messenger mit der Vermieterin abgestimmt, bei der Jörg auf all seinen Reisen zuvor schon unterkam.
Ebenso Routine das Packen des bekannten Androskoffers:
So können wir nun getrost einen kleinen Zeitsprung wagen.
Nach einem wunderbaren zweiwöchigen Aufenthalt im westlichen Griechenland brachen die Urlauber eines Morgens auf und fuhren die ungefähr 330 Kilometer Richtung Osten nach Rafina. Die Fähre war pünktlich und A., die an diesem Tag aus privaten Gründen aufs Festland fuhr, übergab den Reisekater an Jörg.
Ebenso problemlos verliefen die Fahrt zum und das Einchecken am Flughafen, so dass Kardoulis am selben Abend von der oben erwähnten Person mit dem trockenen Humor auf seine Pflegestelle gebracht werden konnte.
Kardoulis
Kardoulis wurde bereits Ende 2023 von unserer Freundin A. mit eitrigen Wunden auf der Straße aufgesammelt und blieb aufgrund seines gesundheitlich angeschlagenen Zustands bis zur Ausreise bei ihr.
Schon früh stand die Frage im Raum, ob er in Deutschland nicht besser aufgehoben wäre. Nun hatten wir die Möglichkeit, ihn reisen zu lassen und nutzten diese Chance.
Hier kam er eben auf seiner Pflegestelle an, überlegt aber noch, ob sich das Aussteigen lohnt.
Doch er lebte sich schnell ein, und wer unsere Pflegekatzenberichte aufmerksam liest, erkennt sicher den markanten Teppich und ahnt, wohin es den kleinen Griechen verschlagen hat.
Über ihn werden wir natürlich weiter berichten und kehren nun zum Androsreisenden zurück, der nur noch den Mietwagen tauschen musste, ungeplant allerdings.
Bereits während des Urlaubs leuchtete zwei-, dreimal die Warnleuchte der Reifendruckkontrolle auf. Der Automobilingenieur unter den beiden Urlaubern fand schnell heraus, dass das System ein ganz einfaches ist, das keine Drucksensoren hat, sondern anhand abweichender Reifendrehzahlen Druckverluste "errechnet". Da aber kein Reifen undicht war, musste die Ursache eine andere sein.
Ein prüfender Blick auf alle vier Reifen ergab Erstaunliches. Drei Pneus waren von Michelin, in gutem Zustand und so jung wie das Auto: Ende 2022 produziert. Der vierte Gummi war ein schon etwas abgefahrenes Fabrikat der Firma Falken und stammte aus dem Jahr 2020. Logisch, dass sich so ungleiche Reifen bei den Straßenverhältnissen und Temperaturen auch unterschiedlich verhalten und sich die Drucküberwachung davon verwirren lässt.
Eigentlich wäre deshalb kein Grund zur Sorge angebracht. Aber für den Fall der Fälle fand sich im Auto kein Ersatzrad, nicht mal ein Notrad, sondern nur ein Pannenset. Außerdem begann der erwähnte Altreifen an der Reifenflanke bereits bröselig zu werden. Nachdem Maries Eltern auf ihrer Reise schon eine Autopanne hatten und ein Ersatzwagen per Fähre herangeschafft werden musste, wollte Jörg nicht riskieren, in den Bergen von Andros mit Plattfuß liegenzubleiben.
Die Mietwagenfirma bot nach der Beschreibung des Problems, eines Fotos des Bröselgummis und dem dezenten Hinweis, dass unterschiedliche Reifen auf einer Achse nicht zulässig sind (jedenfalls in Deutschland; der Reisende hat das dann auch einfach mal für Griechenland behauptet) bereitwillig sofort einen Tausch an. Der dann zur Verfügung gestellte Wagen war fast neu, alle vier Reifen tadellos - und es gab sogar ein Notrad und das entsprechende Werkzeug.
So konnte Jörg dann den Tag beruhigt abschließen und schon mal einen Blick auf die Inselwelt werfen, die er am folgenden Tag Richtung Andros passieren würde:
Fortsetzung folgt...
Euer CaAT