Chronischer Durchfall

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Warnhinweis bei medizinischen Ratschlägen

Achtung: Bei medizinischen Problemen sollte stets die Meinung eines niedergelassenen Tierarztes oder einer Tierklinik eingeholt werden.
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regenbogen93

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11. März 2023
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Meine geliebte Katze Nanu, weiblich EKH, wurde vor wenigen Tagen eingeschläfert. Bis dahin war es ein langer Weg. Nanu hatte ich nun 14 Jahre und mein Herz ist mit ihrem Tod gebrochen. Es begann im Oktober 21 mit chronischem Durchfall. Sie hatte mehrmals am Tag Durchfall und wenige Tage nach dem Bemerken suchte ich den hiesigen Tierarzt auf. Er versuchte verschiedene Behandlungen, wir waren 3-4 mal dort von Oktober 21 bis Mai 22. Es wurde die Schilddrüse überprüft, der Darm aufgebaut (habe dafür etwas zum Spritzen bekommen in das Maul), Antibiotika und ich erinnere mich daran, dass er auch Cortison gegeben hatte. Es brachte alles keinen Erfolg. Der Kot wurde überprüft parasitologisch und auf Giardien getestet. Sie bekam in der Zeit Amoxi., Buscopan du Nuxvomica. Unterstützt wurde mit Cunikur Pro, Bactisel, Efex. Nach 8 Monaten ging er von einer Futterunverträglichkeit aus, ich probierte Schonkost, Futter von Hills…. Es gab sämtliche verschiedene Futtersorten. Da ich daheim 2 weitere Katzen habe und Kinder war es nicht möglich Nanu immer 100 Prozent von anderem Essen weg zu halten, sodass es sich als sehr schwierig erwies immer nur die eine Futtersorte in die Katze zu bekommen. Kaum hat man sich umgedreht stand sie auf dem Tisch und hat die Butter von Nudeln geleckt oder sich ein Stück Käse geklaut. Es ist unbegreiflich, wie schnell das ging. Hat man das Katzenfutter der anderen nicht schnell genug weg gestellt war sie dran.
Nachdem dieser Tierarzt nicht weiter kam ging er im April 22 von einer chronischen Enteritis aus und ich besuchte im Anschluss eine Tierklinik. Dort wurden Anfang Mai 22 sämtliche Blutuntersuchungen durchgeführt, auch nochmal die Schilddrüse, es war alles in Ordnung. Zu der Zeit hatte sie bereits 8 Monate Durchfall, mehrmals täglich. Sie war nicht ausgetrocknet, was die Ärzte dort sehr verwunderte. Pankreatiswerte waren nicht erhöht und Organe waren in Ordnung. Abermals gab es für die Unterstützung des Darms Medikamente, auch wieder Magenberuhigende Medikamente. Calmin, IG Pro DC, Vivomixx, astoral Almazyme, Gabapentin. Zu der Zeit wog meine Katze nur noch 2,8 Kilo. Als nächstes hätte der Ultraschall angestanden, Ende Mai 2022, ich hatte die Katze bereits Zuhause mit dem Medikament ruhiggestellt, war aufgrund der letzten Monate nervlich schon ziemlich fertig. Ich möchte dazu sagen, ich arbeite 30 Stunden die Woche und habe 2 Kindergartenkinder. Es war nervlich ein Kraftaufwand sich mit der Thematik Katzenkrankheit zu beschäftigen, die neue Arbeitsstelle anzutreten, die Kinder zu betreuen, die täglich immer mehr werdenden Häufchen (zu der Zeit sicher 6-8 x tagsüber plus das Saubermachen von der Nacht) zu bereinigen. Besuche konnte ich nur empfangen, wenn vorher alles sauber gemacht wurde, weil überall Kotreste lagen, die von dem Katzenpopo hin und her getragen wurden. Ich habe ständig alles sauber gemacht und gewaschen um meiner Maus, die sich bis zum Ende gern streicheln ließ, sehr gut (zu gut) gefressen hat und gern kuschelte eine schöne Zeit zu bereiten. In der Klinik vor dem US sagte ich, dass ich wissen wollte, wo es nach dem Ultraschall hinführt. Ich habe gesagt, es geht nicht darum, dass ich das nicht zahlen möchte, ich habe das Geld aber ich möchte wissen, ob es ein Fass ohne Boden wird und ob mir die Ergebnisse aus dem Ultraschall helfen werden zumal der Durchfall und manchmal erbrechen schon 8 Monate bestanden. Die Tierärztin war sehr ehrlich und hat gesagt, dass es gut sein kann, dass, eben weil in den Blutergebnissen schon nichts zu erkennen war, außer erhöhter Eiweißwert, der keine weiter Sorgen bereitete, auch der Ultraschall ohne Befund ist. Und damit würde ich wieder am Anfang stehen. Wenn etwas im US gefunden wird, würde eine Biopsie genommen werden und, darauf zielte meine Frage ab, was genau mache ich dann. Behandele ich meine Katze überhaupt? Sie meinte, dass egal was mein US rauskommt, es eher nicht gut aussehen würde und Richtung Lymphom, bzw. einen nahendem Ende tendiere. Dies wäre behandelbar aber nicht aufhaltbar (das habe ich im Nachhinein recherchiert). Da ich mich zu der Zeit (erst im Nachhinein) nicht mit dem Thema Chemo bei einer Katze beschäftigt hatte und sie bereits 13 Jahre alt und aufgrund d. 8 Monate anhaltenden Durchfalls bereits geschwächt war, konnte ich mir zu der Zeit nicht vorstellen eine Chemo zu machen, selbst wenn sie Krebs hätte. Ich gebe offen zu, ich hatte auch Angst vor den enormen Kosten. Und dabei hätte ich das Geld gehabt. Ich war komplett überfordert mit der Situation. Und ich fühle mich heute schuldig, nicht genug getan zu haben. Die Tierärztin hatte mir bestätigt, dass es nachvollziehbar wäre keinen US zu machen und die Ergebnisse in der Regel, wenn etwas bestätigen, was dann aber auch nicht mehr zu ändern sein wird. Für mich war das der Grund die Suche an dieser Stelle abzubrechen und ich bereue es heute zutiefst. Ich habe das Gefühl meinen Schatz im Stich gelassen zu haben und Kosten Nutzen abgewogen. Ich habe mir damals gedacht ich habe mich 13 Jahre bemüht ihr ein schönes Leben zu bereiten und möchte bei einer ernsthaften Erkrankung nichts in die Länge ziehen. Für mich klang Chemo für eine Katze grausam, habe es aber auch 1:1 auf den Menschen übertragen. Rückblickend betrachtet denke ich jedoch, dass ich eine Chemo aufgrund ihres generellen schwachen Gesundheitszustandes/Gewicht wohl dennoch nicht angefangen hätte. Aber vielleicht doch? Vielleicht denke ich auch nur jetzt so, weil ich die Leere spüre und etwas zum selbst lynchen suche.

Die Monate darauf gab ich alles daran, das geeignete Futter für Nanu zu finden, da neben dem Lymphon die Möglichkeit einer trockenen FIP (sie war Corona pos. Getestet worden), Dysbiose, Pankreatitis als auch weiterhin die Nahrungsmittelunverträglichkeit im Raum stand. Teilweise versuchte ich sie separat in einem Raum zu halten für das Essen geben aber sie litt eingesperrt im Badezimmer sehr und maunzte. Ich brachte es nur wenige Tage übers Herz, womit aber immer wieder die Situation eintrat, dass sie an Essen kam, was sie partout nicht durfte. Der Stress des Einsperrens verschlechterte ihren Zustand m.E. aber nochmal und sie hatte noch mehr Durchfall als eh schon. Ich probierte sämtliche Futtersorgen bis hin zu Pferd und Kängeru. Es brachte keinen Erfolg. Das Einzigen was sie einigermaßen gut vertrage hatte war selbst gekochtes Huhn (kann man aber dauerhaft aufgrund fehlender Nährstoffe wohl nicht geben) oder Mac s Huhn mit cranberry. Das passte nicht zur Nahrungsmittelunverträglichkeit und trotzdem glaubte ich fest daran. Ich habe wohl 15 verschiedene Futterdinge probiert. Die Monate vergingen und irgendwann war ihr Poloch ganz geschwollen. Es tat ihr so weh, wenn ich es gereinigt habe. Ich rief beim Tierarzt in der Nähe an (der erste ist bereits in Rente gegangen) und war dort nach 4 Monaten Arztpause ab Oktober 22 bis Januar 23 weitere drei Male vorstellig. Sie bekam abschwellende Medikamente für ihren Popo, die aber aufgrund des anhaltenden Durchfalls keinen Erfolg brachten. Zwischenzeitlich wurde noch ein Zahn entfernt, da dieser entzündet war. Ich erklärte dem Arzt, dass das geschwollene Popoloch vom Durchfall kommt und fragte, ob sie Schmerzen habe oder ich sie einschläfern lassen sollte. Er meinte, dass die Katze gut frisst und sich damit einrichtet und ihr Leben dennoch lebenswert sei, sie hätte massive Probleme aber er sehe keinen Grund sie einzuschläfern. Wir probierten auf Verdacht nun trotzdem nochmal Schilddrüsenmedikamte aus und Giardientabletten (ohne weitere Blutuntersuchung, die letzte war ja negativ) aber es trat keine wesentliche Besserung ein. Teilweise war der Stuhlgang in den ganzen 1 ½ Jahren auch geformt aber sie hatte am Ende fast alle 2 Stunden Kot abgesetzt. Ich fühle mich einfach schuldig nicht genug getan zu haben. Ich fühle mich schuldig, den Ultraschall nicht gemacht zu haben, vielleicht wäre doch etwas raus gekommen womit ich zumindest Tabletten gegen Schmerzen hätte geben können. Im Nachhinein habe ich angefangen alles, was die letzten Monaten lief durchzulesen, den Kopf und die Kraft hatte ich damals einfach nicht aber mit dem Wissen von jetzt hätte ich zumindest darauf bestanden, dass mein Schatz regelmäßig Cortison bekommt. Mit dem Wissen von heute hätte ich nochmal Blut untersuchen lassen. Vielleicht hätte es ja doch geholfen. Ich weiß, dass der Arzt davon gesprochen hatte ganz am Anfang aber in den Unterlagen dass er Mal Cortison gab, konnte es nicht mehr wiederfinden, dass sie es bekommen hat. Vielleicht hätte es den Durchfall zumindest eingeschränkt wenn sie es regelmäßig bekommen hätte. Ich weiß auch nicht was ich hier sagen möchte aber ich fühle mich miserabel. Sie fehlt mir so und ich liebe sie so sehr. Mir war gar nicht bewusst wie sehr sie mir fehlen würde. Und ich wünschte ich hätte den Ultraschall gemacht oder ein Röntgenbild. Vermutlich hätte es nicht geändert aber nun habe ich einfach das Gefühl aufgegeben zu haben und nur noch häppchenweise Symptome zu lindern. Das frisst mich auf. Ich habe ihr lange Zeit den Tod gewünscht, weil es mir selber leid tat, wie oft sie zum Klo rannte und allein das hätte mich motivieren sollen weiter zu forschen (wie zum Beispiel in die Richtung der Gewebeprobe aus dem Darm oder IBD). Vielleicht hätte ich konsequenter bei den verschiedenen Futtermethoden bleiben sollen. Vielleicht war ich zu inkonsequent und hätte sie mehr von den Naschversuchen abhalten müssen. Aber es war so schwierig im Alltag mit anderen Katzen und Kindern. Es ist einfach alles so traurig. Aber das sind alles Dinge, die ich erst nach dem Tod recherchiert habe. Ihr Ende kam abrupt. Ich wollte einen letzten Versuch mit barf wagen, das hat sie nach einem halben Tag ausgebrochen und Durchfall ohne Ende gehabt,dann tagelang nichts gegessen trotz futteranregender Medikamente des Tierarztes. Nach 5 Tagen wurde sie eingeschläfert
 
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Lieber Regenbogen 93, alle Achtung was Du alles an Arbeit und Liebe aufgebracht hast. Streckenweise erkenne ich Lucie und mich hier auch. Ich habe auch noch 2 weitere Katzen, die wie Staubsauger alles fressen, was noch in den Näpfen liegt und so musste ich auch 2 Katzen separieren, damit Lucie in Ruhe ein besonderes Futter fressen konnte.
Sie habe ich heute nach 3 Monaten Pflege und Cortison über den Regenbogen geschickt und denke auch, wo ich hätte mehr tun können oder schneller reagieren hätte können.
Aber wer denkt schon an einen Darmvorfall und schaut sich die Analregion der Katze mit Durchfall täglich an? Wohl nur der, der weiß, dass man nur 24 Stunden Zeit hat zu reagieren. So macht man sich am Ende immer Vorwürfe, aber wir sind auch keine Tierärzte und tun unser Bestes für die Fellnasen. Also Kopf hoch und viel Kraft wünsch ich uns beiden weiterhin.
 

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