Dann würde ich das einfach mit Nafu machen, wenn sie es eh als was besonderes erachten.
Was ich aber noch raten kann ist das allerliebste Leckerli (falls du dich jetzt durchprobierst) für medical training aufzuheben, oder eben für die unangenehmsten Sachen (kommt ja auf die Katze an). Also nicht für normale Kunststückchen verwenden.
Was ist denn medical training?
Also, der Sorgenkater lässt mich ihn nicht richtig versorgen, ich hatte schon mal hier im Forum darüber geschrieben. Das gesamte Konzept Clicker training hier bei uns wäre medical Training, eine Überlegung, wie ich und er ein besseres Verhältnis bekommen. Die Hoffnung ist, es macht ihm Spaß und vertraut mir mehr.
Mein zweiter Kater lässt mich (und den TA) alles machen und vertraut mir. Ohne Leckerli, einfach weil ich ihm erkläre, dass das jetzt muß und weil die Vertrauensbasis da ist. Ich kann ein solches Verhältnis nicht mit jeder Katze erwarten, für den Sorgenkater sind die Hoffnungen andere. Aber das ganze clicker training wäre "medical". Kunststückchen nur als Mittel zum Zweck, es soll ihm Spaß machen und die Schritte sollen einfach sein. Ich bin gespannt auf das Buch.
Aber eigentlich wünsche ich mir, den Aufbau einer Vertrauensbasis, daß er das Gefühl hat etwas zu meistern worum ich bitte, und das Buch wird mir hoffentlich verraten, wie wir ganz nebenbei so Dinge lernen wie kommen wenn ich rufe - auch ohne Leckerli und ohne clicker. Und mich ihn hochheben und hantieren lassen. Und Zecken mit der Pinzette ziehen lassen. Und daß mit den Finger schnippsen "stop, das darfst du nicht" bedeutet. Alle anderen Katzen die ich jeh hatte haben das gelernt indem ich sie als kitten millionenmal aus der Gardine gepflückt habe, vorsichtig aber bestimmt weg gesetzt habe und geschnipst habe in dem Moment. Bzw auch später, in genau dem Moment wo die erste Pfote an der Gardine war. Das Schnippsen blieb als Kommunikation und konnte abstrahiert werden.
Also, Gardine, an Kabeln kauen, an Zimmerpflanzen kauen, auf die Küchenarbeitsplatte und Esstisch springen... Immer vorsichtig aber bestimmt weg setzen und schnippsen und alle Katzen haben das "Nein" so gelernt.
Aber nicht der Sorgenkater, der ließ mich nämlich nie an sich ran und wegsetzen war nicht möglich. Gleichzeitig hatte er schon als Kitten große Angst irgend etwas verkehrt zu machen und wenn ich ihn korrigiert habe ist für ihn die Welt zusammen gebrochen und er hat sich nicht mehr getraut zu atmen. Er hatte Keine Zeit des Sturm und Drang, er hatte keine Trotzphase wo er extra verbotenes gemacht hätte. Er hat sich jede kleinste Korrektur so zu Herzen genommen daß es nicht möglich war es ihm beizubringen. Nicht auf die Art.
Und ich kannte keine andere Art.
Ich hoffe, dass ich wenn ich das Prinzip vom Clicker training verstehe, Wege und Möglichkeiten finde ihm auf andere Art diese Grundlagen beizubringen.
Das mit dem "Nein" ist nämlich verdammt schwer Katzen beizubringen, finde ich. Es ist viel einfacher, natürlich angebotenes Verhalten zu verstärken durch Aufmerksamkeit meinerseits als das Unterlassen eines Benehmens zu verstärken. Gleichzeitig ist ein "Nein" super wichtig im Zusammenleben.
Ich setze große Hoffnung in die Bücher, morgen sind sie da.