Social support (falls das Wort trösten dir aufstösst) ist ein Begriff, der auf die Tierwelt angewendet wird. Ich habe mich mit dem Lernverhalten von Tieren (zugegeben nicht Katzen, sondern Hunden) beschäftigt und bin dabei zu dem Schluss gekommen, dass man Angst nicht verstärkt, wenn man social support anbietet. Mir ging es in meinen posts nur um die hier häufig aufgestellte Behauptung, dass man Angst durch Zuwendung verstärkt. Das stimmt aus meiner Sicht nicht (und so habe ich das meiner Meinung nach auch immer formuliert). Dass ich damit meine Katzen von mir abhängig mache, halte ich für leicht überzogen. Woraus schliesst du das?
Ja das Wort "Trost" ist stark vermenschlicht.
Wenn du geschrieben hättest, das du Anwesend bist so das deine Angstkatze/Angsthund im Zweifel zu dir kommen kann um Schutz zu suchen, klingt das eben anders.
Beim Hund macht das sogar sehr viel Sinn, sobald der (normale gut sozialisierte) Hund mir vertraut wird er Schutz suchen im Zweifel, egal ob bei Böllerei oder anderen Situationen. Er vertraut mir...aber es kommt auch da bei der Zuwendung im Angstfall auf das Timing an, denn man bestätigt sehr wohl Angstverhalten wenn man im falschen Moment "Lob" (Trost-Zuwendung) schenkt. Schutz biete ich meinen Hunden immer, ich stell mich auch vor sie in schwierigen Situationen, aber ich bestätige sie nicht in ihrer Angst, sondern gebe ihnen zu verstehen das ich die Situation im Griff habe, damit vermittel ich Sicherheit..
Bei Katzen ist die Lage mMn aber oft (sicher nicht immer) anders.
Katzen sind eigenständig und das zeigen auch meine anhänglichsten Vertreter in "kritischen" Situationen. Die wollen dann ihre Ruhe, in ihren geschützten selbstauserwählten Bereich und beobachten, dann irgendwann selber entscheiden wann sie rauskommen.
Ich meine es ist ihr absolutes Recht Angst zu haben in bestimmten Situationen und meine Pflicht ihnen die Umgebung so entsprechend wie möglich einzurichten. Ob man bei Neuzugängen im ersten Jahr dasein muss, kommt mMn aufs einzelne Tier an. Ich wohne zum Beispiel so zentral, meine Katzen sind Geräuschkulissen gewöhnt, ich würde das tun wenn ich denn wollen würde..auch meinen Rabaukenkater, der kann das ab, den interessieren schon nicht die ersten Knallereien der letzten Tage.
Angst/Schreck ist in unserer Gesellschaft nur noch Negativ behaftet und irgendwie sollte sich jeder mal ins Gedächnis rufen, das Angst..sich erschrecken Überlebenswichtig ist, für uns Menschen nur noch bedingt..für Tiere jeder Art weiterhin, auch für unsere verwöhnte Haus/Wohnungskatze. Das ist nichts schlimmes und auch nichts wo man Mitleid haben muss..solange die Angst im Rahmen ist und nicht in eine Angststörung übergeht.
Wenn man sich das bewusst macht, dann ..also ich kann nur für mich sprechen, haut einen das nicht gleich um wenn ein Tier mal Angst zeigt. Die Frage ist nur wie gehen wir Menschen damit am besten um und leider sind wir zu schnell zu verunsichern. Zeigt sich ganz deutlich hier im Thread..
Es gibt die stark Unsicheren, es gibt die die sich ganz gut gefallen in der "Behüterrolle" und es gibt die Abgeklärten..dazu noch "nette" Pharmaunternehmen und damit Zusammenarbeitende Tierärzte, die schon längst herausgefunden haben, wie sie uns das Geld aus der Tasche ziehen..
🙂
Ich wette mehr als 50% der Tiere die Medis bekommen, bräuchten diese gar nicht, sondern die Besitzer sollten sich mal lieber was zum entspannen gönnen..
🙂
Oder ihre Tiere verdammt nochmal vernünftig sozialisieren, das ist die beste Prävention..