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Jenny8286
Neuer Benutzer
- Mitglied seit
- 24. Juli 2015
- Beiträge
- 11
Hallo zusammen,
Ich bin ein Neuling in diesem Forum und es würde mich interessieren, ob jemand ähnliche Erfahrungen mit einem Fixateur extern gemacht hat, wie ihr die Probleme gelöst habt und wie ihr euch und die Katze während und nach der schwierigen Zeit gefühlt habt.
Aber zunächst einmal zu mir. Ich heiße Jenny, bin 28 Jahre alt und lebe mit meinem Freund und den beiden Siam-Mix Katzen (Siam/Ragdoll) Benji und Chanel zusammen. Die beiden dreijährigen Hauskatzen sind Geschwister, er ein Seal-Point und sie eine Blue-Point.
Für die die es interessiert hier unsere Geschichte:
Das ganze Drama fing Ende April diesen Jahres an. Handwerker haben vergessen unsere Haustüre zu schließen, weshalb der kleine Jack Russell Terrier unserer Nachbarn die Chance ergriff und sich in unsere Wohnung schlich. Unser Kater Benji war völlig verängstlicht und versuchte sich mit einem beherzten Sprung in Sicherheit zu bringen. Hierbei ist er auf dem Laminat leicht weg gerutscht, jedoch schien alles normal zu sein.
Wir hatten den Vorfall schnell abgehackt. Ziemlich bald stellten wir jedoch fest, dass Benji ab und an humpelte. Wir wollten uns das Ganze erst einmal anschauen und hofften, dass sich das Thema von selber löst. Leider humpelte er jedoch weiterhin ab und an. Seltsam erschien uns, dass das Humpeln ganz plötzlich auftrat, er sich (scheinbar vor Schmerz) hinlegen musste und wenig später aufstand und alles wieder gut war.
Also haben wir ihn dem TA vorgestellt. Bei den Röntgenaufnahmen wurde zum Glück kein Knochenbruch festgestellt, weshalb eine orthopädische Untersuchung unter Betäubung folgte. Zum Glück konnte das unser TA durchführen da er auch auf die Orthopädie spezialisiert ist. Die Diagnose folgte schnell: Außenbandriss am Knie am rechten Hinterlauf. Jetzt da man die Diagnose hat macht man sich unglaubliche Vorwürfe, weshalb man überhaupt zwei Wochen gewartet hat.
Wir haben dann einen OP Termin für den 21.05. vereinbart. Morgens habe ich ihn nüchtern abgegeben und konnte ihn am gleichen Tag abends abholen. Die OP ist nach Plan verlaufen, jedoch kam es nach der OP zu Problemen. Benji hat sich mit aller Gewalt den Kragen ausgezogen und den Stützverband komplett abgemacht. Er sei so aggressiv geworden, dass er erneut sediert werden musste um ein neues Verband anzulegen. Auf Grund seiner Aggression wurde die Kanüle vorne rechts nicht gezogen, damit man ihn zukünftig leichter sedieren kann. Sediert haben wir ihn mit nach Hause genommen. Man sollte meinen dass ein Lebewesen nach einer OP mit Vollnarkose und dem Theater hinterher völlig erschöpft ist… Unser Benji jedenfalls nicht!
Vorweg: Uns wurde mitgeteilt, dass Benji nach der OP bis zu 6 Wochen nicht springen, toben oder ähnliches darf. Also haben wir unser komplettes Schlafzimmer abgebaut und ausgeräumt, damit er einen ruhigen Raum hat in dem er keine Möglichkeit zur übermäßigen Bewegung hat (u.a. auch keine Festerbänke). Lediglich unsere Matratzen lagen auf dem Boden, welche jedoch eine akzeptable Höhe haben.
Die folgenden Std. waren die Hölle. Benji hat sich durch absolut nichts davon abbringen lassen sich den Stützverband abzumachen. Krallenschneiden, Söckchen zum Schutz, Beruhigung… einfach nichts hat geklappt. Den Verband mit der Kanüle ist er auch übel angegangen. Der TA hatte uns zuvor gewarnt. Wenn er die Kanüle abknabbert könnte der Teil der Kanüle der in der Vene steckt dort zurück bleiben… Ihr könnt euch denken was dann passiert. Jedenfalls musste ich ihm diese in der Nacht selber ziehen. Schrecklich! Weitere Einzelheiten erspare ich euch. Eine solche Hilfslosigkeit macht einen total fertig!
Am nächsten Morgen bin ich sofort zum TA. Dieser hat die letzten Reste des Verbandes entfernt. Ab da hat er fast zwei Tage komplett durchgeschlafen. Dann folgte auch schon das nächste Problem: Nahrungsverweigerung!
Zunächst sollten wir laut TA etwas Geduld haben, denn es sei verständlich dass man nach einer solchen OP und mit den damit verbundenen Schmerzen keinen Hunger hat. Zudem sei er die ersten drei Tage noch durch die gespritzten Medikamente (Antibiotika und Schmerzmittel) abgedeckt. Zum Glück aber trank er selbstständig. Drei Tage nach der OP sollte ich aber nun anfangen die Medikamente zu verabreichen. Jedoch darf man die Schmerzmittel auf gar keinen Fall auf nüchternen Magen geben. 2. Problem war der Darm. Nach gewisser Zeit fängt dieser an seine Aktivität einzustellen. Er musste also fressen. Also wieder zum TA, welcher uns eine Flüssignahrung gab. Ich habe ihn damit Zwangsernährt und konnte ihm deshalb alle Medikamente geben. Nach einigen Tagen fraß er wieder von alleine. Uns viel ein riesen Stein vom Herzen! Jedoch hatten wir zusätzlich das Problem, dass er keinen Kot absetzte. Klar, er fraß ja auch nicht, aber vor der OP bis zum Zeitpunkt an dem wir nicht mehr füttern durften hatte er gefressen. Hier fing ich am vierten Tag an ihm zusätzlich Joghurt zu füttern. Dieser fördert die Darmaktivität. Und auch hier viel uns bald ein Stein vom Herzen. Er ging zur Toilette und setzte Kot ab 🙂
Jedoch wurde das Knie innerhalb einer Woche nach der OP leicht dick und beim gehen sah es sehr „komisch“ aus. Es erinnerte uns an das Humpeln vor der OP. Wir haben schlimmes geahnt! Und leider wurden wir bestätigt. Durch die heftigen Bewegungen unmittelbar nach der OP folgte die Diagnose: Patellaluxation
Nun wurden wir zu einer Spezialistin auf diesem Gebiet in eine Tierklinik überwiesen. Wir sind direkt zur Tierklinik gefahren. Die beiden TA hatten sich bereits im Vorfeld über uns ausgetauscht, weshalb die Spezialistin genaustens über unseren Fall informiert war. Viel erfuhren wir bei der Vorbesprechung nicht, denn sie musste sich die „Sachlage“ im geöffneten Knie erst einmal anschauen. Ihr könnt euch vorstellen wie es einem in den nachfolgenden Std. geht. Schlimm! Gegen Abend die Nachricht: Alles sein nach Plan verlaufen. Es musste ein Fixateur extern angebracht werden und er muss bis Mittwoch in der Klinik bleiben.
Es war beruhigend zu wissen dass er in der Klinik ist, denn dort weiß man was zu tun ist wenn er wieder aggressiv wird. Andererseits war es einfach nur grausam nicht bei ihm sein. Die quälenden Fragen wie es ihm wohl geht dort im Metallkäfig mit all den anderen Tieren in seiner Umgebung...
Mittwoch konnten wir ihn endlich holen. Als wir im Wartebereich saßen brachte uns eine freundliche Mitarbeiterin unseren Benji. Der Stimme nach hatte ich sie mehrere Male am Telefon um mich nach meinem Kleinen zu erkundigen.
Ich fand es merkwürdig dass man uns unseren Benji schon im Wartebereich gab. Dort bei der Lautstärke der anderen nervösen Menschen und Tiere. Aber gut. Ich sprach direkt zu ihm damit er meine Stimme hörte. Vielleicht beruhigt ihn das, dachte ich. Als ich dann nach ihm schaute traf mich regelrecht der Schlag! Ein kleines Häufchen Elend, was völlig verängstlicht war. Aber am schlimmsten war der Anblick des operierten Beines – des Fixateur extern.
Das Arztgespräch folgte bald. Uns wurden Röntgenaufnahmen gezeigt und gesagt, dass die Furche in der die Kniescheibe liegt vertieft werden musste, die Kniescheibe mittels einem Stück Knochen aus dem Oberschenkel gestützt und das gerissene Band repariert wurde. Um das Ganze ausreichend vor Bewegung zu schützen, musste ein Fixateur extern angebracht werden, den er 6 Wochen tragen muss.
Das schwierige an der Sache war, dass er sich am besten gar nicht bewegt. Aber wie stellt man das bei einer Katze an?! Wir hatten also nachdem wir es telefonisch erfahren hatten zwei Tage Zeit uns Gedanken darüber zu machen. Im Internet liest man von kleinen Käfigen und dergleichen. An diesen Gedanken konnten wir uns gar nicht gewöhnen. Also haben wir ihm eine kleine „Burg“ gebaut.
Wir nahmen unseren Esstisch und haben ihn in eine Ecke gestellt. So waren zwei Seiten des Tisches und oben geschlossen. An die andere lange Seite des Tisches haben wir ein Sideboard gestellt. Wir haben den Tisch so ausgerichtet, dass ein kleiner Teil des Tisches am bodentiefen Fenster war, sodass er nach draußen gucken kann. Am letzten Ende haben wir zwei weitere kleine Schränke platziert. Einer hatte Rollen, welchen wir als Türe umfunktionierten. Wir mussten schließlich schauen, dass er nicht heraus und unsere Chanel nicht hinein kam. Seine Burg enthielt neben Futterstelle und Tränke eine Liegewiese und seine Toilette. So hatten wir kurze Wege für ihn und sicher eine bessere Alternative zum Käfig. Zusätzlich haben wir eine WLAN-Kamera installiert, mit der wir ihn rund um die Uhr beobachten konnten. In der Nacht und am Tag auf der Arbeit. Wäre etwas während der Arbeit gewesen, hätten wir unserem Nachbarn bescheid geben können. Er wäre direkt zu ihm gegangen.
Sein Befinden nach dieser OP war wesentlich besser als nach der ersten OP. Er fraß und trank von alleine. Seit letzten Dienstag nun sind die 6 extrem harten Wochen rum in denen er quasi nie alleine sein wollte. Es saß also immer einer bei ihm. Wie soll man auch einer Katze erklären was gerade vor sich geht?! Und wie soll man es der zweiten Katze erklären was gerade passiert?! Sie mussten wir leider auch immer Nachts und während wir arbeiten waren in unser Badezimmer sperren. Leider hat sie ständig versucht zu ihm zu kommen, was sie aber auf keinen Fall durfte. Auch für sie die so unglaublich liebebedürftig ist, ist es sehr sehr schwer.
Seit Dienstag nun ist der Fixateur extern weg. Das Knie und die Narbe ist gut verheilt. Nur leider hat er nun scheinbar sehr starke Schmerzen Aber auch das kriegen wir hin. Zwei weitere Wochen folgen nun in denen er nicht springen oder toben darf. Quasi sind wir nun wieder in der gleichen Situation wie nach der 1. OP. Noch ist er in seiner Burg, aber bald kann er sicher in unser leer geräumtes Schlafzimmer ziehen. Hoffentlich! Denn das wird seiner Seele gut tun!
Vielleicht können meine Erfahrungen irgendjemanden helfen. Dennoch würde mich brennend interessieren, ob jemand ähnliche Erfahrungen gemacht hat?!
Liebe Grüße
Ich bin ein Neuling in diesem Forum und es würde mich interessieren, ob jemand ähnliche Erfahrungen mit einem Fixateur extern gemacht hat, wie ihr die Probleme gelöst habt und wie ihr euch und die Katze während und nach der schwierigen Zeit gefühlt habt.
Aber zunächst einmal zu mir. Ich heiße Jenny, bin 28 Jahre alt und lebe mit meinem Freund und den beiden Siam-Mix Katzen (Siam/Ragdoll) Benji und Chanel zusammen. Die beiden dreijährigen Hauskatzen sind Geschwister, er ein Seal-Point und sie eine Blue-Point.
Für die die es interessiert hier unsere Geschichte:
Das ganze Drama fing Ende April diesen Jahres an. Handwerker haben vergessen unsere Haustüre zu schließen, weshalb der kleine Jack Russell Terrier unserer Nachbarn die Chance ergriff und sich in unsere Wohnung schlich. Unser Kater Benji war völlig verängstlicht und versuchte sich mit einem beherzten Sprung in Sicherheit zu bringen. Hierbei ist er auf dem Laminat leicht weg gerutscht, jedoch schien alles normal zu sein.
Wir hatten den Vorfall schnell abgehackt. Ziemlich bald stellten wir jedoch fest, dass Benji ab und an humpelte. Wir wollten uns das Ganze erst einmal anschauen und hofften, dass sich das Thema von selber löst. Leider humpelte er jedoch weiterhin ab und an. Seltsam erschien uns, dass das Humpeln ganz plötzlich auftrat, er sich (scheinbar vor Schmerz) hinlegen musste und wenig später aufstand und alles wieder gut war.
Also haben wir ihn dem TA vorgestellt. Bei den Röntgenaufnahmen wurde zum Glück kein Knochenbruch festgestellt, weshalb eine orthopädische Untersuchung unter Betäubung folgte. Zum Glück konnte das unser TA durchführen da er auch auf die Orthopädie spezialisiert ist. Die Diagnose folgte schnell: Außenbandriss am Knie am rechten Hinterlauf. Jetzt da man die Diagnose hat macht man sich unglaubliche Vorwürfe, weshalb man überhaupt zwei Wochen gewartet hat.
Wir haben dann einen OP Termin für den 21.05. vereinbart. Morgens habe ich ihn nüchtern abgegeben und konnte ihn am gleichen Tag abends abholen. Die OP ist nach Plan verlaufen, jedoch kam es nach der OP zu Problemen. Benji hat sich mit aller Gewalt den Kragen ausgezogen und den Stützverband komplett abgemacht. Er sei so aggressiv geworden, dass er erneut sediert werden musste um ein neues Verband anzulegen. Auf Grund seiner Aggression wurde die Kanüle vorne rechts nicht gezogen, damit man ihn zukünftig leichter sedieren kann. Sediert haben wir ihn mit nach Hause genommen. Man sollte meinen dass ein Lebewesen nach einer OP mit Vollnarkose und dem Theater hinterher völlig erschöpft ist… Unser Benji jedenfalls nicht!
Vorweg: Uns wurde mitgeteilt, dass Benji nach der OP bis zu 6 Wochen nicht springen, toben oder ähnliches darf. Also haben wir unser komplettes Schlafzimmer abgebaut und ausgeräumt, damit er einen ruhigen Raum hat in dem er keine Möglichkeit zur übermäßigen Bewegung hat (u.a. auch keine Festerbänke). Lediglich unsere Matratzen lagen auf dem Boden, welche jedoch eine akzeptable Höhe haben.
Die folgenden Std. waren die Hölle. Benji hat sich durch absolut nichts davon abbringen lassen sich den Stützverband abzumachen. Krallenschneiden, Söckchen zum Schutz, Beruhigung… einfach nichts hat geklappt. Den Verband mit der Kanüle ist er auch übel angegangen. Der TA hatte uns zuvor gewarnt. Wenn er die Kanüle abknabbert könnte der Teil der Kanüle der in der Vene steckt dort zurück bleiben… Ihr könnt euch denken was dann passiert. Jedenfalls musste ich ihm diese in der Nacht selber ziehen. Schrecklich! Weitere Einzelheiten erspare ich euch. Eine solche Hilfslosigkeit macht einen total fertig!
Am nächsten Morgen bin ich sofort zum TA. Dieser hat die letzten Reste des Verbandes entfernt. Ab da hat er fast zwei Tage komplett durchgeschlafen. Dann folgte auch schon das nächste Problem: Nahrungsverweigerung!
Zunächst sollten wir laut TA etwas Geduld haben, denn es sei verständlich dass man nach einer solchen OP und mit den damit verbundenen Schmerzen keinen Hunger hat. Zudem sei er die ersten drei Tage noch durch die gespritzten Medikamente (Antibiotika und Schmerzmittel) abgedeckt. Zum Glück aber trank er selbstständig. Drei Tage nach der OP sollte ich aber nun anfangen die Medikamente zu verabreichen. Jedoch darf man die Schmerzmittel auf gar keinen Fall auf nüchternen Magen geben. 2. Problem war der Darm. Nach gewisser Zeit fängt dieser an seine Aktivität einzustellen. Er musste also fressen. Also wieder zum TA, welcher uns eine Flüssignahrung gab. Ich habe ihn damit Zwangsernährt und konnte ihm deshalb alle Medikamente geben. Nach einigen Tagen fraß er wieder von alleine. Uns viel ein riesen Stein vom Herzen! Jedoch hatten wir zusätzlich das Problem, dass er keinen Kot absetzte. Klar, er fraß ja auch nicht, aber vor der OP bis zum Zeitpunkt an dem wir nicht mehr füttern durften hatte er gefressen. Hier fing ich am vierten Tag an ihm zusätzlich Joghurt zu füttern. Dieser fördert die Darmaktivität. Und auch hier viel uns bald ein Stein vom Herzen. Er ging zur Toilette und setzte Kot ab 🙂
Jedoch wurde das Knie innerhalb einer Woche nach der OP leicht dick und beim gehen sah es sehr „komisch“ aus. Es erinnerte uns an das Humpeln vor der OP. Wir haben schlimmes geahnt! Und leider wurden wir bestätigt. Durch die heftigen Bewegungen unmittelbar nach der OP folgte die Diagnose: Patellaluxation
Nun wurden wir zu einer Spezialistin auf diesem Gebiet in eine Tierklinik überwiesen. Wir sind direkt zur Tierklinik gefahren. Die beiden TA hatten sich bereits im Vorfeld über uns ausgetauscht, weshalb die Spezialistin genaustens über unseren Fall informiert war. Viel erfuhren wir bei der Vorbesprechung nicht, denn sie musste sich die „Sachlage“ im geöffneten Knie erst einmal anschauen. Ihr könnt euch vorstellen wie es einem in den nachfolgenden Std. geht. Schlimm! Gegen Abend die Nachricht: Alles sein nach Plan verlaufen. Es musste ein Fixateur extern angebracht werden und er muss bis Mittwoch in der Klinik bleiben.
Es war beruhigend zu wissen dass er in der Klinik ist, denn dort weiß man was zu tun ist wenn er wieder aggressiv wird. Andererseits war es einfach nur grausam nicht bei ihm sein. Die quälenden Fragen wie es ihm wohl geht dort im Metallkäfig mit all den anderen Tieren in seiner Umgebung...
Mittwoch konnten wir ihn endlich holen. Als wir im Wartebereich saßen brachte uns eine freundliche Mitarbeiterin unseren Benji. Der Stimme nach hatte ich sie mehrere Male am Telefon um mich nach meinem Kleinen zu erkundigen.
Ich fand es merkwürdig dass man uns unseren Benji schon im Wartebereich gab. Dort bei der Lautstärke der anderen nervösen Menschen und Tiere. Aber gut. Ich sprach direkt zu ihm damit er meine Stimme hörte. Vielleicht beruhigt ihn das, dachte ich. Als ich dann nach ihm schaute traf mich regelrecht der Schlag! Ein kleines Häufchen Elend, was völlig verängstlicht war. Aber am schlimmsten war der Anblick des operierten Beines – des Fixateur extern.
Das Arztgespräch folgte bald. Uns wurden Röntgenaufnahmen gezeigt und gesagt, dass die Furche in der die Kniescheibe liegt vertieft werden musste, die Kniescheibe mittels einem Stück Knochen aus dem Oberschenkel gestützt und das gerissene Band repariert wurde. Um das Ganze ausreichend vor Bewegung zu schützen, musste ein Fixateur extern angebracht werden, den er 6 Wochen tragen muss.
Das schwierige an der Sache war, dass er sich am besten gar nicht bewegt. Aber wie stellt man das bei einer Katze an?! Wir hatten also nachdem wir es telefonisch erfahren hatten zwei Tage Zeit uns Gedanken darüber zu machen. Im Internet liest man von kleinen Käfigen und dergleichen. An diesen Gedanken konnten wir uns gar nicht gewöhnen. Also haben wir ihm eine kleine „Burg“ gebaut.
Wir nahmen unseren Esstisch und haben ihn in eine Ecke gestellt. So waren zwei Seiten des Tisches und oben geschlossen. An die andere lange Seite des Tisches haben wir ein Sideboard gestellt. Wir haben den Tisch so ausgerichtet, dass ein kleiner Teil des Tisches am bodentiefen Fenster war, sodass er nach draußen gucken kann. Am letzten Ende haben wir zwei weitere kleine Schränke platziert. Einer hatte Rollen, welchen wir als Türe umfunktionierten. Wir mussten schließlich schauen, dass er nicht heraus und unsere Chanel nicht hinein kam. Seine Burg enthielt neben Futterstelle und Tränke eine Liegewiese und seine Toilette. So hatten wir kurze Wege für ihn und sicher eine bessere Alternative zum Käfig. Zusätzlich haben wir eine WLAN-Kamera installiert, mit der wir ihn rund um die Uhr beobachten konnten. In der Nacht und am Tag auf der Arbeit. Wäre etwas während der Arbeit gewesen, hätten wir unserem Nachbarn bescheid geben können. Er wäre direkt zu ihm gegangen.
Sein Befinden nach dieser OP war wesentlich besser als nach der ersten OP. Er fraß und trank von alleine. Seit letzten Dienstag nun sind die 6 extrem harten Wochen rum in denen er quasi nie alleine sein wollte. Es saß also immer einer bei ihm. Wie soll man auch einer Katze erklären was gerade vor sich geht?! Und wie soll man es der zweiten Katze erklären was gerade passiert?! Sie mussten wir leider auch immer Nachts und während wir arbeiten waren in unser Badezimmer sperren. Leider hat sie ständig versucht zu ihm zu kommen, was sie aber auf keinen Fall durfte. Auch für sie die so unglaublich liebebedürftig ist, ist es sehr sehr schwer.
Seit Dienstag nun ist der Fixateur extern weg. Das Knie und die Narbe ist gut verheilt. Nur leider hat er nun scheinbar sehr starke Schmerzen Aber auch das kriegen wir hin. Zwei weitere Wochen folgen nun in denen er nicht springen oder toben darf. Quasi sind wir nun wieder in der gleichen Situation wie nach der 1. OP. Noch ist er in seiner Burg, aber bald kann er sicher in unser leer geräumtes Schlafzimmer ziehen. Hoffentlich! Denn das wird seiner Seele gut tun!
Vielleicht können meine Erfahrungen irgendjemanden helfen. Dennoch würde mich brennend interessieren, ob jemand ähnliche Erfahrungen gemacht hat?!
Liebe Grüße