@Annemone, welche Behandlung hat bei Deiner Ella denn zum Erfolg geführt?
Wir hatten mehrere Baustellen (häm. E-Colis, Clostridium perfingens toxinbildend, Dünndarmresorptionsstörung und zu allem Überfluss noch eine Unverträglichkeit gegen Rindfleisch). Die Dysbakterie war vermutlich auch eine Folge von AB-Behandlungen, die ohne Antibiogramm/Resitenzbestimmungen durchgeführt wurden.
Nach mehreren erfolglosen Versuchen von Tierärzten, das in den Griff zu kriegen (3x wurde mehr oder weniger offen von Euthanasie gesprochen), habe ich mich für den Weg mit einer THP entschieden.
Aber auch da haben wir Rückschläge erlebt und mussten die Behandlung mehrmals umstellen. Manchmal wurde es besser und dann wieder alles auf Anfang.
Ella hat Globulis, Darmaufbaupräparate, Organpräparate, D-Mannose etc. bekommen. Zwischendurch haben wir immer wieder Kotprofile gemacht, um einen aktuellen Status zu bekommen und je nach dem, wie es aussah, wurde auch die Therapie geändert/modifiziert. Die Kotprofile habe ich grundsätzlich bei Barutzki in Freiburg machen lassen, da ich den Eindruck hatte, die sind sehr sorgfältig und gründlich. Außerdem ansprechbar für besorgte Katzen-Muttis.
Die häm. E-Colis sind wir relativ schnell losgeworden (D-Mannose).
Die Clostridien waren hartnäckiger. Und am Ende mussten wir natürlich mit den entsprechenden Darmaufbaumitteln (Symbiopet, Dr. Wolz) dafür sorgen, dass die "guten" sich wieder im Darm etablieren und die "bösen" schön draußen bleiben.
Fütterungstechnisch sind wir komplett auf BARF umgestiegen (hier ist aber auch Vorsicht geboten, da kein Fleisch in die Katze darf, was Antibiotika gekriegt hat - und das ist gar nicht so einfach). Im Zweifel geht dann nur Bio.
Es gab also ausschließlich Huhn, Pute und Lamm - supplementiert mit Lachs, Gänseschmalz, Hirse, Seealgenmehl, Bierhefe, Lammblut, Vit-E-Tropfen, Knochenmehl, Calciumcarbonat, Salz, Taurin. Alleine die Recherche nach frischem Lammblut hat dazu geführt, dass mich alle Schlachter im Stadtteil heute noch grüßen
😳
Inzwischen geht auch Hirsch und Fasan (Reh wird verschmäht und die Exoten wie Guanako oder Krokodil habe ich nicht probiert).
Wegen der Fütterung habe ich eine THP mit Schwerpunkt "BARF für Katzen" für eine Einzelschulung bei mir zu Hause gebucht und dann viele Abende die Rezepte von Hand ausgerechnet. Eine Anmeldung bei DuBarfst folgte natürlich - mit dem Kalkulator ist es wesentlich einfacher. Hier im Forum haben mir SiRu, Nonsequitur und auch andere sehr geholfen, wenn ich mal wieder mit meinem Latein am Ende war.
Es war ein dauerndes "Auf und Ab" bis ich am 24.12.2014 endlich ein Kotprofil in den Händen gehalten habe, dass mein eigentliches Weihnachtsgeschenk war.
Aber auch heute noch ist diese Katze "darmemfindlich". Inzwischen gehen auch viele Dosen wieder prima - und sogar (in homöopathischen Dosen) ein Teelöffelchen Beefhack.
Meine wichtigste Erkenntnis ist jedoch (und das bezieht sich nicht nur auf Magen-Darm-Geschichten): Die wichtigsten Grundpfeiler sind eine gründliche Diagnostik, die Bereitschaft, sich selbst eingehend mit der Materie zu beschäftigen, kompetente Partner (am besten THP und Tierarzt) und ... Geduld.