Dann wollen wir uns auch mit in einem „Dickerchen“ Beitrag outen … also nicht wir – auch wenn wir da „hineinpassen“ würden – sondern das Paulinchen…
Bei uns dürfen auch fast alle Chaoten so viel futtern, wie sie wollen – es gibt zweimal am Tag Futter, welches ca. 1,5 Stunden stehen bleibt und dann weggeräumt wird.
Wir mussten diese Umstellung machen, da bei Flori eine Futtermittelunverträglichkeit festgestellt wurde – und er deshalb in unserem „Knast“ (nicht erschrecken – ist ein ganz normales Zimmer, mit Bettchen und KB – aber mit einer Gittertür davor – deshalb „Knast“) gefüttert wird. Damit er nicht so lange „einsitzen“ muss, haben wir unsere „Fütterungszeiten“ eingeführt – es hat ein paar Tage gedauert – aber die Bande hat sich schnell an die Zeiten gewöhnt – und sie essen dann, wenn wir es hinstellen.
Alle unsere Katzen sind „figurmäßig“ gut dabei – eher neigen sie etwas schlank zu sein – bis auf Paulinchen.
Paulinchen ist mit ca. 5 Wochen zu uns gekommen (sie wurde mutterseelen allein auf der Straße gefunden) – und sie hat eine – naja … wie drücke ich es freundlich aus … ach egal – eine vermatschte Figur. Woran das liegt wissen wir nicht – wir tippen, dass sie eventuell aus einem Inzuchtwurf stammt. Vermatschte Figur heißt – sie hat sehr kurze Beinchen – das Köpfchen ist ein wenig klein – dafür hat sie eine ganz schöne Wampe. Durch die kurzen Beinchen kann sie nicht so gut wie die anderen springen und ist auch etwas langsamer – aber nicht am Futternapf.
Sie futtert gerne – und ausgiebig – wenn die anderen schon fertig sind, hat sie es sich zu ihrer Aufgabe gemacht, die Reste zu „vernichten“.
Die kleine Dame wog 4,7 kg – Messalina und Speedy, die ihr von der Größe und Statur ähnlich sind, wiegen zwischen 3,6 und 4 kg. Man merkte ihr auch deutlich an, dass es ihr schwer fällt, das Gewicht mit den kleinen Beinchen zu tragen – und sie recht „unbeweglich“ ist.
Dosis haben nun beschlossen Paulinchen auf „Diät“ zu setzen – wobei das Wort Diät nicht wirklich richtig ist – sie bekommt kein Diätfutter oder Ähnliches. Wir haben uns ausgerechnet, wieviel die Dame an Futter benötigt (Rohfutter = Fleisch + Suppis, Wasser und Fett). Um zu verhindern, dass sie wieder den „Reste-Staubsauger“ spielt, gehen wir nun wie folgt vor:
Paulinchen wird nach „Freigabe der Küche“ (wir verteilen das Futter in die Näpfchen ohne die Bande – sonst würde dieser Arbeitsschritt drei Stunden dauern) an „ihren“ Napf gesetzt – sie ist eine brave Maus und futtert dann genüsslich „ihr“ Näpfchen leer – kleinere „Fluchtversuche“ – mal schauen, was die anderen in ihren Näpfchen haben - werden unterbunden, in dem wir sie wieder vor „ihr“ Näpfchen setzen und sie dann auch brav weiter futtert.
Ist Paulinchen mit ihrer Portion fertig, bringen wir sie zu Flori in den „Knast“ – natürlich ist Flori schon läääääängst mit seinem Futter fertig. Dort bleibt sie mit Flori zusammen, bis das Futter weggeräumt wird und wird dann mit ihrem „Leidensgenossen“ befreit. Die ersten zwei, drei Tage hat sich die kleine Dame lauthals beschwert, was das denn nun soll – aber danach war Ruhe – sie geht in den Knast – legt sich auf den KB und macht ein Verdauungsschläfchen.
Paulinchen hat jetzt 90 gr. abgenommen, und man merkt es ihr an, dass es ihr damit gut geht – sie ist aktiver – an die neue Fütterungsweise hat sie sich schnell gewöhnt und Flori freut sich wenn er „Besuch“ bekommt – ganz Gentlemen wird Paulinchen mit einem Nasenküsschen im Knast begrüsst.
Leckerlis gibt es fast gar nicht mehr – dafür ab und zu mal ein paar Cosmas (gefriergetrocknetes Fleisch) – aber das ist bei den anderen Bandenmitgliedern genau so.
Wir werden regelmäßig ihr Gewicht kontrollieren (mit einer Babywaage) und die Futtermenge anpassen – damit sie nicht zu schnell Gewicht verliert. Paulinchen soll am Ende der Diät so um die 3,5 – 4 kg auf die Waage bringen – mal schauen, wie sie mit weniger Gewicht „aussieht“! … wenn wir konsequent sind und Paulinchen weiter so brav „mitarbeitet“, dann hoffen wir das Paulinchen das Jahr 2012 mit ihren neuen „Modellmaßen“ beginnen kann …
Eine Erfahrung, die wir auch gemacht haben: vor ca. 2 Jahren haben wir noch regelmäßig Trofu gefüttert. Das Trofu war in einem Futterring und stand den ganzen Tag zur freien Verfügung.
Als Finja zu uns kam, hat sie sich scheinbar die Zeit, in der ihre Dosis arbeiten waren, damit beschäftigt zu testen, wie viel Trofu in eine einzelne Katze passt.
Dann haben wir angefangen, auch unsere Trofu-Junkies auf Nafu umzustellen – und eines Tages wurde der Trofu-Futterring weggeräumt – auf nimmer wiedersehen.
Zu diesem Zeitpunkt wog Finja fast 6 kg – und war ganz schön moppelig. Trofu gibt es heute nur noch als Leckerli – und Finja futtert brav – wie alle anderen Nafu – und siehe da – nach einem halben Jahr war fast ein Kilo Gewicht runter – ohne Diät oder Futtereinteilung.