Beim TA war ich noch nicht, ich glaube sie ist bestimmt sauer, weil ich alles im Alleingang gemacht habe. Sie hatte mir ja Panacur mitgegeben und gesagt, dass ich die Stuhlprobe, nach 1 Woche der Eingabe, abgeben soll. Doch das wäre viel zu früh gewesen, deshalb habe ich den Kot allein, nach drei Wochen, zu Laboklin geschickt und als das Ergebnis immer noch positiv war, mir Spartrix bestellt und auch alles allein gemacht.
Och, das sollte Dir ja egal sein, was die TÄ so denkt. Sie arbeitet ja schließlich nicht umsonst. Und wenn sie Deinen Geldbeutel gefährdet, weil zu voreilig nachgetestet wird, bleibt Dir ja nix anderes übrig als auf eigene Faust zu handeln.
Aber unter diesen Umständen ist ja auch fraglich, ob die TÄ in diesem Bereich überhaupt so fit ist, dass sie das Kotprofil deuten kann und eine Hilfe ist.
Nun bin ich total unsicher, sollte ich mir dann billiges Futter holen und sie erst einmal damit füttern. Am besten wäre wahrscheinlich von jedem einzelnen ein Kotprofil machen lassen, aber dafür fehlt mir im Moment das Geld (mein Mann ist Selbständig und schon eine Weile krank).
Wenn es um ein Profil geht, ist das immer am sinnvollsten. Allerdings ist das bei Euch jetzt nicht unbedingt nötig. Denn pathogene Keime wurden ja gar nicht gefunden. Also wenn man jetzt sofort mit AB behandeln müsste, wäre es schon wichtig zu wissen, welches Tier überhaupt betroffen ist, damit das Zweite nicht möglicherweise unnötig auch AB bekommt. Und wenn man Stuhlproben von mehreren Tieren mixt, bekommt man normalerweise auch kein anständiges Ergebnis beim PH-Wert. Das ist bei Euch aber anders. Es müssen ja beide Tiere ein enorm alkalisches Darmmilieu aufweisen, also einen hohen PH-Wert. Denn ansonsten kann ein Wert von 8 nicht zustande kommen. Ob nun ein Tier 7,5 hat und das andere 8,5 , spielt dann schon keine Rolle mehr, weil es auf jeden Fall in beiden Fällen zu hoch ist.
Wir haben bis vor kurzem die ganze Zeit Miamor feine Mahlzeit gefüttert und seit ungefähr 5 Wochen mit dem Om Nom Nom angefangen. Hier die Werte.
Sorte Rohprotein in % Rohfett in % Rohfaser in %
Huhn 11,2 6,5 0,3
Kalb & Huhn 11 6 0,3
Kanin& Huhn 10,8 6,8 0,3
Fisch 10,3 6,4 0,3
Die Protein- und Fettwerte sind natürlich sehr hoch, aber für Miez - speziell mit Giardien - ja letztendlich gut. Nur das ist dann wohl das alte "Giardien-Clostridien- Problem". Man ist das eine los, unter anderem auch mit der entsprechenden Fütterung - und fördert damit aber ungewollt das andere. Clostridien lieben Protein und Fett und hatten dann nach dem Rundumschlag mit Panacur und Spartix die besten Voraussetzungen sich übermäßig zu vermehren. Das lässt sich aber bei keiner Giardien-Behandlung vermeiden - dass dies passieren kann.
Wenn die Clostridien weiterhin so viel Protein und Fett bekommen, dann bleibt das Problem unweigerlich bestehen. Allerdings sehe ich das hier auch ein wenig skeptisch, nun schon wieder einen abrupten Futterwechsel zu vollziehen. Ich würde so vorgehen, das Omnomnom zunächst mit Billigfutter "runter zu mischen" bis dann eine Zeitlang nur das Schrottfutter gefüttert werden kann. Gleichzeitig Lactobazillen zuführen. Die säuern das Darmmilieu auch an. Wenn die Miezen es mitfressen, ist die günstigste Variante wahrscheinlich Bactisel als Pulver. Insgesamt dürfte das jetzt etwas dauern - da musst Du Geduld haben.
Von Laboklin habe ich nur das Kotprofil und folgende Anweisung bekommen:
Befundinterpretation:
Der parasitologische Befund ist zu beachten.
Welcher Befund ist hier gemeint? Laboklin schreibt das ja eigentlich immer nur, wenn etwas auffällig war. Im Befund ist die Parasitologie aber negativ.
Die hohe Konzentration nachgewiesener Clostridien (> 1 Mio/g)
ist nicht unbedingt als pathologisch anzusehen. Sie deutet aber
im Zusammenhang mit Flatulenzen und Meteorismus auf Dysbakterien
hin, die zumindest hauptsächlich diätetisch anzugehen sind.
...
Das ist das übliche Blabla bei einem Clostridien-Befund und kann, was die Schleimsuppen, etc. angeht, sofort wieder vergessen werden. Enzym Lefax kann aber tatsächlich hilfreich sein.
Dass Laboklin die Ergebnisse nicht in Zusammenhang mit dem hohen Stuhl-PH interpretiert, ist ebenfalls leider üblich, da das Labor eben nur Textbausteine verwendet und letztendlich nicht individuell auf das Ergebnis eingeht. Erfahrungsgemäß sind die aber sehr zugänglich, wenn man dort anruft und die Ergebnisse besprechen möchte. Dies würde ich an Deiner Stelle tun.
Du könntest Dir so zum einen mal die Signifikanz und Bedeutung des Stuhl-Ph bei der ganzen Sache bestätigen lassen, damit Du hier nicht nur mir glauben musst, und zum anderen nachfragen, wie sie den Staph. Epidermis im Darm bewerten. Klar, hätten sie ihn als eindeutig pathologisch eingestuft, würde dazu etwas in der Bewertung stehen. Dennoch würde ich da einmal mit einem Laboklin-Tierarzt drüber reden. Das dürfte wahrscheinlich mehr bringen als das mit Deiner TÄ zu besprechen; es sei denn, sie kennt sich da widererwartend doch sehr gut aus.