Hi Kitieeee,
Freigänger sind meine ja auch....darum haben wir letztendlich nach der 2. Reinfektion kapituliert und behandeln Giardien nur noch, wenn die Katzis echten Leidensdruck haben.
Ja, so einen ähnlichen Ratschlag bekam ich jetzt auch schon von anderer Seite. Auch, dass wir es mit der Putzerei nicht übertreiben sollten.
Leidensdruck hat hier ja wirklich nur Zora. Faye und Tammy sind komplett unauffällig. Tammy hatte sich kürzlich über längere Zeit lichte Stellen ins Fell
geleckt, aber da vermuten wir eher das Antibiotika, dass sie aufgrund von Revierkämpfen mit einem Kater mehrfach innerhalb weniger Monate bekam oder Herbstgrasmilben. Wären die Giardien jetzt nicht dazwischen gegrätscht hätten wir einen Darmaufbau mit Bactisel gestartet - naja, muss das halt noch warten. Aber so mit Durchfall, stinkendem Kot, Erbrechen etc. ist hier echt nur Zora
Ja, sie können andere natürlich draussen anstecken...
aber auch
Ja, sie können sich jederzeit draussen wieder anstecken von anderen infizierten Katzen, Tauben, Hunden, ein Schluck aus dem Koiteich der Nachbarn......
Wir haben z.B. wildlebende Tauben über der Terrasse und dem Hauseingang und dementsprechend immer wieder frischen Taubenkotnachschub auf den Laufwegen....
Ein endloser Kreislauf, den wir auch nicht durch Stubenarrest unserer Katzen unterbrechen könnten....es sei denn, wir würden sie zu Wohnungskatzen machen oder zumindest den Freigang begrenzen. Das werden wir nicht machen, solange wir den Darm immer wieder in den Griff bekommen. Die beiden sind 12 und 13 Jahre alt und waren immer Freigänger...
Auf gut Deutsch: ich kann hier alles porentief rein halten wie ich will, wenns blöd kommt holt sie sich die draußen eh wieder.
Wir versuchen IM Haus den Infektionsdruck mit Halamid und Ozongerät so niedrig wie möglich zu halten, reinigen die taubenverschissenen Bereiche möglichst täglich und geben zur Unterstützung des Darm- und Immunsystems eine Kur am 1. , 4. und 7. Tag eines Monats mit Traumeel und Engystol. Ebenso bei akuten Durchfällen, dann noch verstärkt mit Nux Vomica oder je nach Art der Beschwerden einem Entkrampfungsmittel . Hier gibts es ausserdem mindestens 3 mal die Woche gekochtes Huhn und eben möglichst wenig Kohlenhydrate. Was unsere Monster bei Nachbars noch vernichten.....keine Ahnung....aber wir versuchen halt so weit wie möglich den Darmtrakt in Ordnung zu halten.
Also besprüht ihr jetzt IMMER alles mit Halamid etc. oder nur, wenn gerade wieder positiv getestet wurde bzw. ihr das Gefühl habt das flammt wieder auf?
Danke für die Tipps zur Unterstützung des Darms.
Unsere Katzen und besonders der Kater, der sonst immer unter diversen Allergien zu leiden hat und gerne aussieht wie ein gerupftes Huhn auf Dauerdiät
, sehen zur Zeit beide ausgesprochen gut aus. Glänzendes Fell, ordentlich was auf den Rippen und die Kotzerei oder der Durchfall halten sich echt in Grenzen. Es sind Schübe, vermutlich immer, wenn wieder eine neue Runde Giardiennachwuchs sich an die Arbeit macht und dann vom Immunsystem bekämpft wird...oder schlichtweg die letzte Ratte schlecht war
🙄 Damit können wir leben....
Also Gewichtsabnahme haben wir hier bei niemandem. Selbst Zora hat jetzt ein kleines bisschen mehr auf den Rippen - bilde ich mir jedenfalls ein so vom anfassen her. Es ist wirklich nur Zoras weicher und extrem stark riechender Kot und jetzt dann die Kotzerei die dazu kam.
Die letzte Spartrix Behandlung hatten unsere beiden leider auch nicht so sonderlich gut vertragen - da ist man dann noch zusätzlich vorsichtig.
Das kommt ja noch erschwerend hinzu, dass diese ganzen Mittle ganz schöne Chemiebomben sind und das langfristig ja auch nicht ohne Folgen bleibt.
Wir haben uns halt auch für uns entschlossen, dass wir mit dem Risiko einer Giardieninfektion bei uns Menschen leben können - auch wir sind viel im Garten und können uns dort bei der Gartenarbeit theoretisch genauso infizieren und unsere Katzen dann wieder anstecken. Wir haben keine kleinen Kinder oder immungeschwächte Personen im Haus - daher ist das Risiko für uns vertretbar. In warmen Ländern soll die Befallsrate bei Kindern bei bis zu 80 % liegen, bei Erwachsenen soll noch ein Drittel betroffen sein.....und viele Touristen bringen sich die Infektion dann als Mitbringsel aus diesen Regionen mit.....
Damit können wir auch leben. Wir sind zu zweit, beide nicht immungeschwächt und haben und wollen keinen Nachwuchs.
Ich habe gelesen, dass der Befall in Deutschland überhaupt erst durch das
herüberholen infizierter Tiere vom Tierschutz zur Vermittlung in DE zustande kam. Vorher waren Giardien in Deutschland wohl eher selten.
So, ein langer Exkurs....
Aber ich bin von meiner Giardienparanoia ein wenig zu einer abgeklärten Haltung übergegangen. Solange es den Katzen gut geht - werde ich nicht die Dauerjagd auf die Untermieter eröffnen..
Ja, aber ich finds super, dass du mir das so ausführlich und ehrlich geschrieben hast, denn nach der Grundreinigung gestern, die den gesamten Feierabend in Anspruch nahm dachte ich mir nur noch "Wenn das jetzt jeden Tag soviel oder ähnlich viel Putzaufwand ist, dann klappe ich hier irgendwann zusammen" und vor allem dachte ich "Wenn der Nachtest danach nicht negativ ist drehe ich hier echt durch". So kann man ja nicht den Rest seines Lebens verbringen. Wir haben ja jetzt echt alle Teppiche raus, besprüht, einwirken lassen, zusammengerollt, in Müllsäcke, zu gemacht und runter in den Keller. Ich komme mir vor wie im Krankenhaus.
Ich wollte halt schon gerne irgendwann wieder den einen oder anderen Teppich in der Wohnung haben - wenigstens einen Badvorleger...
Und die Miezen möchten ja auch ihre Heißgeliebte Kratzpappe wieder haben.