Die alte Dame kann sich doch nicht wehren

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.. sehr gute Ideen, das ...

.. die alte Dame bevorteilen und zum Rudelführer erklären ...

Meinst du deine Beiträge eigentlich ironisch? Ich frage ganz ernsthaft weil ich mit diesen Pünkten vor und nach deinen (Halb)Sätzen nichts anzufangen weiß.

Und bevorzugen sollte man keine Katze, das kann völlig ins Gegenteil umschlagen und sie wird dann noch mehr gemobbt, nein, es ist Einfühlungsvermögen angebracht, um das (angeknackste) Selbstbewusstsein der "untergebutterten" im gleichen Maße zu stärken wie das (überschießende) Selbstbewusstsein der "Mobber" in Schranken zu weisen und ihnen dennoch (das ist die Kunst, die man nie vollständig schaffen wird, aber Katzen sind glücklicherweise so nett, dass sie auch das ernsthafte Bemühen ihrer Menschen anerkennen und belohnen) ebensoviel Liebe und Aufmerksamkeit zu schenken wie dem Gemobbten.

Was man aber niemals erreichen kann, sind die sich natürlich einstellenden (und mitunter auch ändernden) Rangordnungsverhältnisse auf den Kopf zu stellen. Nein, im Gegenteil, durch so ein Ansinnen wird man sich nur Unfrieden in die Gruppe bringen.

Wir haben hier drei potente Kater im besten Mannesalter die in Saft und Kraft stehen und der kastrierte Senior wird mit Respekt, Achtung, Liebe und Vorsicht behandelt, obwohl er längst nicht mehr der Rudelführer ist.

Wir legen großen Wert auf soziales Verhalten in unserer Gruppe und belohnen solches, und so verhalten sich unsere dann auch.

Aber eben auch deshalb, weil wir ihre Rangordnung die sie unter sich abgeklärt haben, respektieren und eben "nur" angemessene Umgangsformen auch dem Rangniederen gegenüber einfordern.
 
A

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Hallo,

dies ist kein Angriff, also BITTE nicht falsch verstehn 🙂

Katzen sind keine Hunde, die man für gutes benehmen loben und für schlechtes benehmen bestrafen kann, Katzen haben ihren eigenen Kopf und im Grunde ist es ihnen egal und sie haben es schnell wieder vergessen. Man kann ihnen nichts beibringen.

Es ist normal das junge Katzen eine ältere und vor allem kranke Katze angreifen, das ist die Natur. Es muss ( nach meiner Meinung ) versucht werden, die ältere Katze auf jeden Fall zu schützen, da die Angriffe eine zusätzliche Belastung sind.

Im extrem Fall bleibt halt wirklich nur das man für sie einen ruhigen Platz für die letzen Jahre sucht und als alleinige Katze, sie ist 23 Jahre alt, das ist beachtlich, aber sie braucht viel Ruhe und keinen Stress, es bringt nichts etwas zu erzwingen NUR weil man das selber will, da muss man schon an die Katze denken. Und einsperren ist auch keine Lösung, sie konnte sich all die Jahre frei bewegen in der Wohnung und soll nun in einen extra Raum? Das verbessert die Situation auch nicht zu den beiden jungen.

Da muss man halt abwägen was man lieber tut, sie einsperren die letzen Jahre und weiterhin den Stress ausetzen, sie weiterhin angreifen zu lassen, oder einen friedlichen, enspannten Platz zu suchen.

Liebe Grüsse
 
Das ist lustig, dass hier per Ferndiagnose festgestellt wird, dass ich keine Katzen habe, sondern Hunde...

Nein, Spaß beiseite, natürlich ist es einfacher, einen - je nach Rasse unterschiedlich gelehrigen und lernbereiten, mitunter geradezu beschäftigungssüchtigen Hund etwas zu lehren als die durchschnittliche Katze.

Aber, erstens gibt es unter Katzen ebenso unterschiedliche Naturelle und je nach Rasse sind sie überaus gelehrig und geradezu "hundeartig" und zweitens braucht es dann eben umso mehr Geduld, Liebe und Einfühlungsvermögen und mitunter werden die Ergebnisse keine Schritte mit Siebenmeilenstiefeln sein, sondern winzig kleine Fortschritte - die aber dennoch möglich sind.

Leider machen es sich viele Katzenhalter sehr einfach und lassen ihren Katzen jegliches Fehlverhalten unkommentiert durchgehen, "weil's ja eine Katze ist".

Edit: Indem man schlechtes Verhalten bestraft, wird man NIEMALS einen Erfolg erzielen, und zwar weder bei Katzen noch bei Hunden und auch nicht bei Menschen.
 
Zuletzt bearbeitet:
NEIN; mach das nicht die ist soo alt, die würde sich sicher zu Tode kränken,
wenn es wirklich nicht anders geht würde ich für die Jungen einen neuen Platz suchen.
Aber die Entscheidung mußt du alleine treffen.
Viel Glück!
 
Hallo liebe Foris,

vielen Dank für die Antworten.

Ich nehme hier natürlich niemanden etwas übel, schließlich habe ich um Hilfe gebeten und dann muss ich auch mit Antworten rechnen, die ich nicht ganz teile.

Zurzeit ist es für mich keine Option eine der Katzen abzugeben!!!
Sie leben seit über 6 Jahren zusammen, außer diese 2 Vorfälle in diesem Jahr ist es nie (!!!) zu solchen Auseinandersetzungen zwischen ihnen gekommen.

Ich habe gestern noch mal mit meinem TA gesprochen. Es wird noch einige Untersuchungen bei Mia geben, damit wir wirklich alle Krankheiten ausschließen können. Des Weiteren kennt er sich auch mit Verhaltenstherapie aus. Ich habe ihm gestern von den Vorschlägen aus diesem Forum berichtet und er fand sie gut und meinte ich könne mit Sicherheit Erfolge erzielen.

Ich muss zugeben, ich bin ein wenig überrascht, dass anscheinend einige hier dann lieber ihre Katzen abgeben, anstatt zu versuchen wieder Ruhe in die Katzengruppe zu bringen.
Das Separieren soll definitiv keine Dauerlösung sein. Ich denke schon, dass es möglich ist, dass die Ruhe (die ja jahrelang vorhanden war) wieder in die Gruppe zu bekommen ist. Das erfordert viel Geduld, aber ich hoffe das es klappt.

Ich habe meine Geschäftsreise für nächste Woche verschieben können, womit sich schon mal ein Problem gelöst hat.

Ist es jetzt wirklich so falsch weiterzumachen? Ist Abgabe die einzige Alternative?!

Lg
Murle
 
Hallo,


du musst ja nicht unsere Meinungen teilen 🙂

Ich habe nur geschrieben im Extrem Fall sollte man darüber nachdenken. Wie gesagt, du musst halt für DICH aber vor allem für die Katze abwägen was die beste Lösung ist.

Ich könnte so eine alte Katze nicht dem Stress aussetzen von 2 jungen Katzen angegriffen zu werden, sie kann kaum noch sehen und hören und jeder Angriff ist ein halber Herzinfakt für die Dame. Und jede Trennung in ein anderes Zimmer ist auch Stress für sie, Katzen haben kein Zeitgefühl daher sind selbst 5 Minuten für die Katze eine Ewigkeit. Ich würde schauen das sie wirklich noch ein paar schöne Jahre hat egal wie es mir dabei geht und egal was ich will. Es hat nichts damit zu tun das man mal eben die Katze hergibt und es würde sicherlich keinem leicht fallen, man denkt halt nur mehr an die Katze als an sich.

Aber das würde ICH so machen. Was du im Endeffekt machst ist deine Entscheidung und wird aktzeptiert 🙂

Bibt halt nur die 2 Dinge...Ruhe...oder Stress.

Liebe Grüsse
 
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So wie du es sagst klingt es schon nach der bestmöglichen Alternative.

Aber es ist für sie doch auch Stress, wenn sie plötzlich aus ihrer gewohnten Umgebung total rausgerissen wird. Und leider muss ich auch sagen, wer möchte eine 23 jährige, taube, fast blinde, eventuell inkontinente und demenzkranke Katze noch aufnehmen?

Ich möchte auch nicht, dass es ein Dauerzustand wird. Sollte es wirklich so bleiben und das über Wochen, ist es wahrscheinlich die beste Lösung. Aber jetzt habe ich ja noch die Chance, schnell eine Lösung zu finden und etwas dafür zu tun, dass alle 3 wieder friedlich bei mir zu Hause leben können, oder?!

Lg murle
 
Das stimmt schon.Es ist schwierig dann sie unter zu bringen.

Oder du gibst die 2 jungen ab.

Es wird immer wieder passieren das die beiden sie angreifen, sie merken ja das sie krank ist.

Wie gesagt, ich hab nur geschrieben was ICH tun würde.

Ich finde es gut das du nicht aufgibst und alles versuchst, du musst nur schauen wie weit du gehen kannst und wie weit es erzwingen ist. Das ist schwer, das weiss ich.

ich hoffe du bekommst es hin 🙂 ich drück fest die daumen 🙂
 
Murlemäuschen, tu der alten Dame BITTE den Gefallen und gib sie nicht ab. Wie man überhaupt auf die Idee kommen kann, vorzuschlagen, einer 23 Jahre alten dementen Katze noch einmal einen Platzwechsel zuzumuten, ist mir absolut schleierhaft. Das ist doch Quälerei pur.

Wenn du keine Ruhe in die Truppe bekommst (und ich halte es eigentlich für gut möglich, DASS du wieder Ruhe in die Truppe bekommst - natürlich kann man mit Katzen arbeiten und ihr Verhalten beeinflussen), halte sie lieber dauerhaft getrennt. Wenn du dich ausreichend mit beiden Gruppen beschäftigst, wird da keiner drunter leiden - und wenn, dann jedenfalls weniger als unter einer Abgabe.

Katzen sind doch keine Sachen, die man einfach mal so lustig herumschubst. Meine Güte. Die alte Dame überlebt unter Umständen nicht mal den Umzugsstress.

Jetzt halte sie erst einmal einige Wochen getrennt, bis sich alles wieder beruhigt hat. Dann kannst du unter Umständen mal eine Gittertür einbauen und schauen, wie sie aufeinander reagieren.
 
Zuletzt bearbeitet:
Schön das Beiträge so gut durchgelsen werden 🙂

Ich habe geschrieben das es nichts damit zu tun hat das man eine Katze einfach so abgibt und das es bestimmt jeden schwerfällt.

Also ist einsperren in einen separaten Raum keine Quälerei wenn sie zuvor die ganze Wohnung benutzen durfte? was macht sie zb. Nachts?? Da ist die Katze dann ganz alleine in ihrem Raum...auch gaaaaaaanz toll.

Und nochmal, ich habe geschrieben das ICH es so machen würde!! Wer lesen kann ist klar im Vorteil 🙂
 
Danke MeggiLucy2011 fürs Daumendrücken und deine Denkanstöße🙂

Es beruhigt mich aber doch, dass hier die Chance dazu gesehen wird, dass es möglich ist, eine Änderung zu schaffen.
Ich werde wirklich mein bestmöglichstest tun, damit es wieder so wird wie es war und sich alle wohlfühlen.

Also bitte seit mir nicht böse, wenn ich euch zwischendurch noch mal mit Fragen bombardiere! 😳

LG murle
 
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Also ist einsperren in einen separaten Raum keine Quälerei wenn sie zuvor die ganze Wohnung benutzen durfte? was macht sie zb. Nachts?? Da ist die Katze dann ganz alleine in ihrem Raum...auch gaaaaaaanz toll.
Eine 23 Jahre alte Katze, die taub ist, dement ist und fast blind ist, hat keinen übersprudelnden Bewegungsdrang mehr. Da ist eine Separation in einem Extrazimmer zum Teil sogar ganz abgesehen von den zwei jungen Katzen manchmal recht sinnvoll, weil sie sich darin leichter zurecht findet. Das hat mit Quälerei nichts zu tun. Quälerei wäre es, sie jetzt in eine unbekannte Umgebung zu stecken.

Nachts kann man sie mit ins Schlafzimmer nehmen. Und selbst wenn sie alleine ist, ist das noch besser, als entweder von zwei anderen Katzen vermöbelt zu werden oder in einer neuen Umgebung klarkommen zu müssen.

Es hast übrigens nicht nur du die Abgabe vorgeschlagen.
 
Hallo liebe Foris,

vielen Dank für die Antworten.

Ich nehme hier natürlich niemanden etwas übel, schließlich habe ich um Hilfe gebeten und dann muss ich auch mit Antworten rechnen, die ich nicht ganz teile.

Zurzeit ist es für mich keine Option eine der Katzen abzugeben!!!
Sie leben seit über 6 Jahren zusammen, außer diese 2 Vorfälle in diesem Jahr ist es nie (!!!) zu solchen Auseinandersetzungen zwischen ihnen gekommen.

Ich habe gestern noch mal mit meinem TA gesprochen. Es wird noch einige Untersuchungen bei Mia geben, damit wir wirklich alle Krankheiten ausschließen können. Des Weiteren kennt er sich auch mit Verhaltenstherapie aus. Ich habe ihm gestern von den Vorschlägen aus diesem Forum berichtet und er fand sie gut und meinte ich könne mit Sicherheit Erfolge erzielen.

Ich muss zugeben, ich bin ein wenig überrascht, dass anscheinend einige hier dann lieber ihre Katzen abgeben, anstatt zu versuchen wieder Ruhe in die Katzengruppe zu bringen.
Das Separieren soll definitiv keine Dauerlösung sein. Ich denke schon, dass es möglich ist, dass die Ruhe (die ja jahrelang vorhanden war) wieder in die Gruppe zu bekommen ist. Das erfordert viel Geduld, aber ich hoffe das es klappt.

Ich habe meine Geschäftsreise für nächste Woche verschieben können, womit sich schon mal ein Problem gelöst hat.

Ist es jetzt wirklich so falsch weiterzumachen? Ist Abgabe die einzige Alternative?!

Lg
Murle

Hallo,

zunächst mal super, dass du die Geschäftsreise verschieben konntest.

So ist zunächst mal ganz viel Druck aus dir und der Situation genommen und ich bin mir sicher, das wird sich auch auf die Atmosphäre auswirken. Katzen sind ja bekanntermaßen Seismographen dafür, dass sie Spannungen aufspüren bevor der tumbe Mensch sie überhaupt spürt.

Es ist toll dass du einen so kompetenten Tierarzt mit Zusatzausbildung zur Seite hast. Bestimmt wirst du gemeinsam mit ihm die passende Lösung herausfinden. Gut dass auch noch mal der medizinische Aspekt untersucht wird.

Das Verhaltenstraining würde ich v.a. bei den Youngstern ansetzen, eine so alte Lady sollte einfach nur noch vor sich hin leben dürfen. Vor allem, da ja auch von ihr keine Aggression ausgeht.

Behalte wegen der Inkontinenz die Tipps bezüglich Höschen und Reiniger im Blick. Und ich möchte dir auch nochmal ans Herz legen, vielleicht doch das Schlafzimmer-Tabu zugunsten der alten Dame aufzuweichen, zumindest für die Nacht. Wenn sie Höschen trägt, kann ja auch nichts daneben gehen und sie bekommt so den nötigen Rückhalt den sie für den Tag braucht.

Ich wünsche dir alles Gute.
 
Es hört einfach nicht auf

Hallo liebe Foris,

ich möchte Euch kurz berichten, wie es mittlerweile bei mir zu Hause mit meinen 3 Damen aussieht:

Ich habe mir hier vieles zu Herzen genommen und konnte auch meinen Mann von einigen Neuerungen überzeugen. Diese beinhalten, dass wir in unserem Homeoffice eine Wand gezogen haben, so dass Mia einen Ort ganz für sich alleine hat. Ich möchte sagen, er ist behindertengericht eingerichtet und ich habe das Gefühl es geht ihr besser, was sich auch dadurch bemerkbar macht, dass sie seit dem keinen einzigen Pipiunfall mehr hatte.

Wir haben den Tagesablauf bei allen 3 Mietzen etwas geändert. Es gibt für alles "feste" Zeiten.
Des Weiteren habe ich wieder eine langsame Zusammenführung gestartet, die bis jetzt wirklich gut funktioniert.

Meine Mia kann jetzt tagsüber (wenn mein Mann im Homeoffice ist) jeder Zeit zu ihm und ihre Streicheleinheiten holen. Genauso haben jetzt Shiva und Minou Zugang zum Homeoffice. Und solange sie sich Mia gegenüber "normal" verhalten, dürfen auch dort bleiben.

Zu Anfang gab es noch ein paar Mal Stress, aber das haben wir mit Ablenkung, Spiel und viel Zuneigung in den Griff bekommen.

Ich möchte hier noch mal allen für ihren tollen Tipps danken. Ich habe selten meine Katzentruppe so entspannt gesehen.

Nun habe ich seit gestern aber ein anderes Problem, welches mich sofort wieder in enorme Sorge versetzt.

Gestern morgen war noch alles in Ordnung, Mia war wie immer. Doch als wir gestern Nachmittag nach Hause gekommen sind und ich zu ihr ins Zimmer bin, um sie zu holen, stand sie auf und lief gegen die Wand. Im ersten Moment dachte ich, OK, sie ist noch nicht ganz wach, aber den restlichen Abend lief sie einfach nur noch unsicher und orientierungslos durch die Wohnung. Ich wusste, dass ihr Sehvermögen nachgelassen hat, aber seit gestern habe ich das Gefühl, sie sieht rein gar nichts mehr. Sie reagiert auf nichts... Selbst meine Hand direkt vor ihrem Gesicht nimmt sie nicht wahr.

Sie ist auch ohne weiteren auf meine Shiva zugewackelt und wäre bald mit ihr zusammengestoßen, wenn Shiva nicht völlig irritiert das Weite gesucht hätte.

Nun habe ich heute Abend eh ein Termin beim TA für den monatlichen Check meiner alten Lady und wieder stellt sich mir die Frage, wie lebenswert ist noch das Leben meiner Mia 🙁
Sie hört nichts mehr, sieht anscheinend jetzt gar nichts mehr und hockt (so wie heute morgen) in einer Ecke und schreit nach uns. Mit der Taubheit, der Demenz, dem eventuellen Inkontinent-sein konnte ich noch einigermaßen umgehen, aber das sie jetzt gegen Wände läuft, nur noch in völliger Dunkelheit sitzt und nicht weiß wie ihr geschieht macht mich sehr traurig.

Sie hat ja auch keinen direkten Katzenpartner, der ihr hilft und zeigt, dass sie nicht alleine ist. Wenn wir nicht da sind, ist sie völlig allein in ihrer Dunkelheit und Stille. Es zerreist mir das Herz.

Kann ich es ihr irgendwie noch leichter machen, damit umzugehen oder quäle ich sie nur?

traurige Grüße
murle
 
Hallo,

zunächst mal geht einem das Herz auf wie du beschreibst, dass dir, dass euch die gegebenen Ratschläge geholfen haben und dass ihr nun solch eine harmonische Stimmung schaffen konntet.

Aber dann zu lesen, dass Mia wohl das Augenlicht und damit die Orientierung verloren hat, stimmt mich sehr traurig.

Ich habe das Erblinden einer Katze auch schon miterlebt, es war wegen eines Glaukoms ein Linsenvorfall, die Katze sah zwar durchaus noch etwas aber völlig verzerrt und war entsprechend orientierungslos.

Abgesehen davon war sie aber noch im Besitz ihrer Hörkraft und hatte zudem einen hochsozialen Norweger an ihrer Seite den sie erst durch ihren Sehkraftverlust endlich als Kompagnon akzeptierte und der geradezu darin aufging, ständig um sie zu sorgen.

Leider vertrug unsere Katze aber die verschriebenen Glaukom Tropfen nicht und musste sich ununterbrochen übergeben davon und magerte auch sehr stark ab.

Das besserte sich erst, als wir Glaukomtropfen aus der Humanmedizin für Babys verschrieben bekamen, doch hatte wohl der enorme Gewichtsverlust in kurzer Zeit (sie war zuvor recht korpulent da sie aufgrund einer körperlichen Behinderung Bewegung sehr scheute aber aufgrund traumatischer Kindheitserfahrungen kein natürliches Sättigungsgefühl hatte) sehr viel durcheinandergebracht so dass sie nur wenige Monate nach der Erblindung wegen zwei kurz aufeinander folgenden Schlaganfällen im Alter von 9 1/2 Jahren eingeschläfert werden musste.

Ich habe mich oft gefragt, angefangen von dem Moment, als Madita in meinen Armen ihren letzten Atemzug tat, ob es falsch war, Madita die Behandlung des Glaukoms zuzumuten.

Ich denke, es war falsch, dass sie zunächst Tropfen bekam, die sie nicht vertrug. Aber andererseits ist klar, dass man zunächst mit herkömmlichen Tierarzneimitteln versucht zu therapieren ehe man zu sündhaft teuren Humanpräperaten greift.

Aber angesichts der Tatsache, dass sie ihre letzten Monate so endlich ein Sozialleben haben konnte und keine Einzelkatze mehr war (obwohl doch eine zweite Katze im Haushalt lebte, für die sie sich aber null interessierte) sondern die Liebe und Zuneigung eines Artgenossen erleben durfte, glaube ich dass diese Vorteile die Nachteile ihrer Orientierungslosigkeit und ständigen Übelkeit zuletzt, als die Baby-Glaukom-Tropfen dann wirkten, aufgewogen haben.

Da deine Katzen aber so gar kein Bestreben haben, sich von sich aus um Mia zu kümmern, einander ja genügen und nun nur mit doch erheblichem Aufwand zu einem sozialverträglichen Status quo gebracht worden sind, glaube ich, dass du nun, wenn sich herausstellen sollte dass Mia wirklich unwiderruflich erblindet ist, guten Gewissens ihr den Weg über die Regenbogenbrücke erleichtern können darfst.

Für Mia waren doch die letzten Wochen sehr schön, wenn es zu einer entspannten und harmonischen Atmosphäre bei euch gekommen ist, so dass sie gar nicht mehr daneben gepinkelt hat.

Bestimmt hat sie auch die Nähe zu deinem Mann täglich sehr genossen.

Vielleicht kannst du es auch so sehen, wie ich es nun, aus der Ferne und aus meinen Erfahrungen sehe: Es war eine Gnade für euch alle noch ein paar gemeinsame harmonische Wochen erleben zu dürfen und mit guten Gedanken dürft ihr nun gemeinsam mit Mia den Weg des Abschiednehmens beschreiten.

Ich sehe es so, dass die Möglichkeit, einem Tier die letzten Tage, Wochen zu erleichtern indem man den Weg zum Regenbogen verkürzt, eine große Gnade für einen verantwortungsvollen Tierhalter ist.

Ich denke nicht, dass du leichtfertig dieses Thema angeschnitten hast, im Gegenteil, ich glaube dass du nur das Beste für deine Mia im Sinne hast.

Ich umarme dich, denn sein geliebtes Tier auf dem letzten Weg zu begleiten ist ein sehr schwerer Schritt und wenn es nötig werden muss wünsche ich dir viel Kraft und viel Verständnis und Unterstützung von deinem Umfeld dafür.

Du hast sehr verantwortungsvoll gehandelt und deinen Katzen nun eine schöne heitere Zeit ermöglicht, das ehrt dich sehr.

Herze deine liebe Mia unbekannterweise von mir. Tut mir leid, aber mir kommen jetzt die Tränen... ich muss enden...
 
Kann ich es ihr irgendwie noch leichter machen, damit umzugehen oder quäle ich sie nur?
Die Frage kann man dir nicht beantworten.

Zuerst hängt das ja auch davon ab, ob und wieviel sie noch hört oder seiht. Es mag so scheinen, als wäre sie taub (und jetzt vielleicht blind), es kann aber sein, daß es noch Restwahrnehmung gibt und die für sie - wenn sie damit umgehen kann - ausreicht.
Die große Frage ist, ob es ihr reicht.

Daß Sehverlust für eine schon alte und geistig und körperlich vielleicht nicht mehr so fitte Katze schwer ist, ist klar.
Wenn dazu Taubheit und eine quirlige Katzentruppe dazukommen, wird es noch schwieriger.

Ich würde es auch normal finden, wenn sie jetzt - sofern die Diagnose sich bestätigt und es keine Besserung gibt - eine Art Depression entwickelt. Solange sie daraus wieder hervorkommen kann.

Das stellt natürlich besondere Anforderungen an euch. Nicht nur bezüglich besonderer Zuwendung, sondern dann auch im Alltag mit einer behinderten Katze.

Ich kann nur sagen, triff keine überstürzten Entscheidungen, weil dir ihr Schicksal im Augenblick so schrecklich erscheint.
Du kennst sie ja am besten - sieh dir an, was sie noch kann, ob und was ihr noch Freude macht, wie es sich nun entwickelt. Und dann entscheide.
Wenn sie wirklich nicht mehr kann und will, werdet ihr es wissen.
 
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Hallo!

Habe erst jetzt deinen Beitrag gelesen und möchte nicht alles von Anfang an kommentieren usw.
Kattepuckels und ein paar andere Foris haben ja auch schon tolle Tips gegeben!
Ich bin ganz froh, dass der Punkt, deine alte Lady abzugeben, passé ist, weil ich der Überzeugung bin, dass solch eine Entscheidung keine positive Veränderung für Mia bringen würde... (alles neu, sie ist genauso orientierungslos wie bei dir, wo sie alles kennt, neue Menschen, evtl neue Katzen usw.)

Ich will nur ganz kurz sagen: Mia ist zwar "durcheinander" im Inneren, und sie weiss manchmal nicht, wo sie ist, wo es lang geht usw., aber sie kennt dich und deinen Mann (alleine durch den Geruch) und sie nimmt mit Sicherheit wenigstens noch eure Zuwendungen wahr.

Wenn sie wirklich nicht mehr kann und will, werdet ihr es wissen.
So ist es auch. So wie sie immer noch deine streichelnde Hand und deinen vertrauten Geruch wahrnimmt oder die/den deines Mannes, nehmt ihr den Punkt wahr, wo Mia gar nicht mehr sie selber ist.
Katzen sind Meister darin, ihren Willen durchzudrücken. Und so ist es auch, wenn sie nicht mehr wollen.
Du kennst sie, das wird deutlich sein für dich/euch.

Habe selber eine Seniorin bei mir, die dement wird und kann nachvollziehen, dass die Veränderungen einem Sorgen machen und die Situation einen verunsichert.
Deine ist 23, das ist alt für eine Katze und sie hat ein schönes Leben gehabt bei dir!
Gut ist, ihr Rückzugsmöglichkeiten zu schaffen (so, wie ihr es getan habt) und Situationen zu schaffen, in denen sie sich wohl ud sicher fühlt - die beiden Kleinen spielen, einer schmust mit Mia...
Vielleicht gibt es doch die Möglichkeit, Mia nachts zu euch ins Schlafzimmer zu lassen auf die letzten Tage... das würde sie sicher geniessen.

Wenn nicht, ok. Überall anders ginge es ihr schlechter als bei dir im Moment.
Begleite sie auf ihrem letzten Weg, das hat sie sicher verdient.

Und poste mal ein Foto von deiner Oma 🙂

Ganz liebe Grüße,

9
 
Hallo liebe Foris,

entschuldigt, dass ich mich jetzt erst melde.

Als aller erstes möchte ich sagen, dass meine Mia noch bei mir ist :pink-heart:

Dann möchte ich mich noch ganz ganz herzlich für Eure Anteilnahme und Ratschläge bedanken.

Kattepukkel's bei Deinem Beitrag kamen mir die Tränen und ich danke Dir für deine Offenheit und lieben Worte.

Gwion und Neunrute auch vielen Dank an Euch - ihr hattet Recht, ich würde es auf jeden Fall merken, wenn meine Mia nicht mehr will und kann - sie hat mir Montag definitiv bewiesen, sie will UND kann...

Ich bin Montag die ganze Zeit mit dem Gedanken auf der Arbeit gewesen, dass ich mich noch am selben Abend von meiner alten Dame verabschieden muss, doch sie hat mich eines besseren belehrt. Ich kam nach Hause und sie kam mir laut mauzend entgegen getapst. Sie machte weder einen wirren, noch einen blinden Eindruck. Und ich wusste erst so gar nicht was ich davon halten soll. Auch zum jetzigen Zeitpunkt kann ich nur raten.

Bin trotzdem Montag mit ihr beim TA gewesen. Ihre Augen wurden soweit es geht überprüft und die Ärztin war sich sicher, dass meine Mia noch eine Menge sieht, konnte mir aber leider auch nicht erklären, was Sonntag und Montag morgen mit ihr los war. Sie wollte noch einmal Blut abnehmen und ein paar weitere Untersuchungen machen, doch da hat sie die Rechnung ohne Mia gemacht - sie lies sich zwar noch die Vorderbeinchen rasieren aber als die Nadel kam hat sie uns allen noch einmal gezeigt was in so einer "alten Dame" noch drin steckt. :massaker:

Die Untersuchung wurde abgebrochen und ist jetzt auf Freitag verschoben worden, in der Hoffnung, sie ist dann etwas entspannter.

Also das einzige was meine Ärztin mir sagen konnte war, dass sie noch etwas sieht und soweit einen fitten Eindruck macht. Kein Fieber, genügend Flüssigkeit hat sie auch zu sich genommen etc. Soweit bin ich also beruhigt.

Doch das erklärt leider immer noch nicht, was mit ihr los war.
Ich habe jetzt erstmal in ihrem Zimmer nur noch gedämpfte kleine Lämpchen stehen und keine komplette Zimmerbeleuchtung mehr an. Vielleicht war es vorher einfach viel zu hell für sie? Ich weiß es nicht, aber ich mache lieber irgendwas als gar nix. Und ich habe auch eine kleine Steckdosenleuchte, damit sie nicht in völliger Dunkelheit hockt.

Ich bin mit dem TA so verblieben, dass ich, sollte sich dieser "Zustand" noch einmal bis Freitag wiederholen, soll ich sofort anrufen und sie kommt her um sich das anzuschauen. Mehr kann ich leider erstmal nicht tun. 😕

Sie hat mir etwas Vitamin B mitgegeben was ich ihr ins Fressen tun soll, leider war ich wohl so durch den Wind, dass ich mal wieder nicht mitbekommen habe, wofür das nun sein soll. Hat jemand von Euch eine Idee?

Ach ja und wie gewünscht, hier mal ein aktuelles Bild meiner tapferen und starken Mia

2418flv.jpg


So, dass ist der aktuelle Stand, der mich etwas ratlos, aber auch erleichtert zurücklässt.

Liebe Grüße
murle
 
Mein Kater Einstein ist auch 23 Jahre geworden. Er ist dann ganz schnell an einem Schlaganfall gestorben. Vielleicht war das bei Euch so was wie ein Blutgerinnsel im Gehirn? Ich kann da natürlich auch nur spekulieren. Einstein hat persönliche Zuwendungen bis zum Schluss genossen und trotz seiner körperlichen Einschränkungen (nachlassendes Seh-und Hörvermögen, eingeschränkte Bewegungsfähigkeit, zeitweise Verwirrtheit) noch recht gut gelebt. Auch bei uns war es so, dass der jüngere Kater Paul sofort die Schwäche von Einstein ausgenützt und sich zum Chef erhoben hat.
Wir haben ein grosses Backblech zum KaKlo umfunktioniert, weil Einstein in ein normales Klo nicht mehr reinsteigen konnte. Später haben wir Folie ausgelegt, Zeitungen drauf und darauf eine Schicht Katzenstreu. Ganz zum Schluss musste Einstein aus der Hand gefüttert werden, aber er hat immer noch sehr gut gefressen.
Nach seinem Schlaganfall war Einstein vollständig gelähmt und der TA hat Einsteins Sterben nur noch verkürzt.

Vitamin B hat wohl etwas mit der Blutbildung zu tun!
 
Zuletzt bearbeitet:
Also das hört sich doch alles ganz wunderbar an.

Ich hoffe für euch, dass es so eine Situation so bald nicht mehr gibt.

Das Vitamin B wird üblicherweise für Nervenstärkung gegeben, anscheinend vermutet die TÄ dass der Sehnerv oder die entsprechende Region im Gehirn angegriffen ist.

Alles Gute für euch!
 

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