Wenn man Tiere hält, hat man fast ein Dauerabo für blöde Sprüche. Kenn da auch so einiges.
Wir haben vier Hunde und nachdem einer unserer Rüden (Joker) mit zwei Jahren wegen einem Darmverschluss (er hatte sich ein Paket mit Katenfuttertüten aus unserem Küchenschrank geklaut)Notoperiert werden musste und wir nach zwei Wochen Klinik nicht nur um 3500€ ärmer, sondern auch mit den Nerven so ziemlich am Ende waren, hagelte es auch einige blöde Kommentare, von wegen "so viel Geld für einen Hund ausgeben" oder "was weinste denn jetzt, ist doch nur ein Hund". Manche Menschen verstehen einfach nicht, das es einen extrem mitnimmt, wenn ein Tier welches man von Geburt an kennt, leidet und nicht klar ist, ob es überlebt.(Genau genommen heule ich schon, wenn ich nur an diese Zeit zurück denke. Also auch jetzt gerade beim Tippen.)
Allerdings kenne ich auch andere Beispiele:
Während ich damals, als meine Mutter und mein Stievater Joker mitten in der Nacht in die Klinik brachten, bei den anderen Hunden blieb ( sein Bruder Jakob war völlig fertig und auch die beiden Hündinen sangen nicht gerade vor Freude) und das schlimmste eigentlich die Tatsache war, zu warten und nicht zu wissen was jetzt Sache ist, rief ich meine beste Freundin an. Und sie bot mir auf der Stelle an zu kommen (wie gesagt es war mitten in der Nacht).
Dasgleiche tat sie auch schon zwei Jahre zuvor, als ich eine verwaiste Taube aufzog und sie nach der Nachricht vom TA, dass der Nervenschaden, den sie in ihren Füßchen hatte, nicht geheilt werden könnte (sie konnte dadurch nur unter sehr großen Anstrengungen laufen, geschweige denn fliegen) und ich mich daher entschied, sie einschläfern zu lassen, anrief und meiner Freundin am Telefon davon berichtete und in Tränen ausbrach.
Insgesamt war sie in dieser Zeit eine sehr wichtige Stütze für mich. Es ist äußerst frustrierend und zieht einen extrem runter, wenn allle Bemühungen nicht fruchten, aber sie baute mich immer wieder auf. Zudem war es natürlich auch körperlich sehr anstregend, die nächtlichen Fütterungen und das frühe aufstehen, plus Schule und Nebenjob treiben einen körperlich an die Grenzen. Meine Freundin ging allerdings so weit, dass sie hinter meinen Rücken mit meiner Mutter sprach, vereinbarte das diese sich einen Abend lang um Bella ( so hieß das Täupchen) kümmern würde und mich dann auf ein paar Cocktails einlud, damit ich mich mal auf andere Gedanken bringen und mich mal richtig ausquatschen konnte.
Meine Freundin sagt von sich selbst, das sie niemals soviel für ein Tier empfinden könnte wie ich, versucht aber immer sich in meine Lage zu versetzten. Und alleine dafür liebe ich sie.
Allerdings war die Taube auch ein Grund für allerlei Spannungen in meiner Famile. Alle gaben da ihren Senf zu, vonwegen Ist doch nur ein Vogel, und du arbeitest doch eigentlich nur noch um das Futter und den Tierarzt zu bezahlen
(meine Mutter hingegen übernahm einen riesigen Batzen der TA-Kosten, weil sie meine Anstrengungen würdigte und sie selbst als Kind auch alle möglichen Tiere aufpäppelte)
Ein anderes äußerst Positives Beispiel, ist die Chefin meines Stiefvaters:
Nachdem sie von Jokers Op erfuhr und davon, dass wir nicht wussten, wie wir das alles eigentlich bezahlen wollten, sagte sie zu meinem Stiefvater (Originalton):
" Da mach dir mal keine Sorgen. Ich bring dir morgen 2000€ mit und du stotterst die dann irgendwie bei mir ab".
Die Frau hat selbst einen Hund für den sie Himmel und Hölle in Bewegung setzten würde.
Bezüglich meines Katers hab ich auch einige Beispiele von blöden Sprüchen:
..Nach dem Tierarzt besuch, bei dem Mikeshs Niereninsuffizienz festgestellt wurde erzählte ich in meiner Klasse davon:
Ich: "Ja und der TA meinte, dass er damit noch recht lange leben kann, es aber nicht muss. Das macht mir irgendwie Angst"
Klassenkamerad: "Ist doch nur ne stickende Katze. Immer diese Weiber und ihr Getue"
Ich: "Wie bist du den drauf?"
Andere Klassenkameradin: "Echt, sie hat diesen Kater jetzt seit 20 Jahren. Ergo ist sie mit ihm aufgewachsen und hat eine dementsprechent starke Bindung zu ihm. Mir würde die Aussicht, eine solch starke Konstante in meinem Leben zu verlieren auch ängstigen. Dazu kommt noch die eben erwähnte starke emotionale Bindung, du Vogel"
(Ja, so reden wir wirklich. Unsere Deutschlehrerin liebt es)
Aber ich hör jetzt ma auf. Wird sonst noch länger der Beitrag. Aber ich hätte noch viel mehr Beispiele
Lg
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