Die dämlichsten Sprüche der lieben Mitmenschen

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Wir reden aneinander vorbei.

Mir persönlich geht es darum, was die Mitmenschen beim "Beileid wünschen" laut von sich gegeben haben.

Nicht, als was ich selbst - bei aller Trauer - den Tod meines Vaters empfinde. Ich bin Tochter, Pflegeperson und Realistin. Und ich weiß aber auch, dass mein Vater gerne noch weiter gelebt hätte. Trotz aller Einschränkungen.

Beim Beileid aussprechen haben solche Sätze nichts verloren. Dabei bleibe ich.
Nein, ich würde das tatsächlich niemandem so sagen ... sondern Beileid aussprechen und das wars.
So etwas noch hinzuzufügen, finde ich irgendwie übergriffig.
 
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Wer keinen Trost will, der wird sich halt an solchen Aussagen stören. Denn es ist ja tröstend gemeint von denen, die sich so äußern.

Würde mir jemand dann aber sagen, dass meine Aussage übergriffig ist, dann wäre es bei mir auch mit dem "Beileid" vorbei. Statt dessen würde ich mir denken: "Dann halt nicht." und mich abwenden.
 
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Manchmal ist weniger einfach mehr und in diesem Fall reicht doch ein einfaches Mein Beileid oder auch
herzliches Beileid, aufrichtiges Beileid....
 
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Manchmal ist weniger einfach mehr und in diesem Fall reicht doch ein einfaches Mein Beileid oder auch
herzliches Beileid, aufrichtiges Beileid....
Eine Umarmung hat mir am besten geholfen. Da brauch ich gar keine Worte ❣️
 
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So empfindet jeder anders.
 
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Ich mag das Wort "Beileid" so überhaupt ned, man wird es von mir auch nie hören. Wenn, dann spreche ich mein Mitgefühl, meine aufrichtige Anteilnahme aus. Das "Beileid" hat für mich etwas erdrückendes.

@KatzeK in diesem Augenblick empfindet man es aber nicht als Trost, denn meist ist es nur so dahergesagte Phrase. Und Phrasen können nicht trösten.
Solche Gedanken und Äußerungen - über meinen Vater - stehen einzig und alleine mir zu. Niemand anderem.
Da stimme ich dir voll zu. Kein Außenstehender hat da das Recht dazu, kaum jemand weiß wirklich um die Gedanken und Wünsche und Gefühle des Verstorbenen. Und je weniger geredet wird, umso besser finde ich persönlich es.
 
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Ja, es fehlen die Worte und darum wird auf altbekannte Worte zurück gegriffen.
Es ist Hilflosigkeit, denke ich. Jemand möchte trösten und weiß nicht, wie.
 
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Viele Menschen sind beim Beileid wünschen auch überfordert und möchten einfach etwas Tröstendes sagen.
Mit kommt es nicht darauf an, was jemand sagt, sondern ob es von Herzen kommt.
Als mein Partner verstarb, nahm mich die Frau seines Arbeitskollegen in den Arm und meinte, gell Boot fahren ist schöner.
Fand ich auch seltsam, aber sie strahlte so eine Wärne aus.
Bei meinen Eltern kamen auch Trostversuche bzgl. ihrer Krankheiten.
Aber auch hier warm und ehrlich.
Ein unpersönliches "Mein Beileid" kann auch warm klingen, kann aber auch nach einem "ich bin meiner Pflicht nachgekommen, weil man das so macht" klingen.
Die kurze Version: Das was der Mensch dabei ausstrahlt, tröstet mich oder auch nicht.
 
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Ein unpersönliches "Mein Beileid" kann auch warm klingen, kann aber auch nach einem "ich bin meiner Pflicht nachgekommen, weil man das so macht" klingen.
Die kurze Version: Das was der Mensch dabei ausstrahlt, tröstet mich oder auch nicht.
So habe ich das auch immer empfunden.
 
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Hier war ja lange nichts mehr los😅

Gestern hat mir ein Mensch, dessen Meinung mir einmal viel bedeutet hat, hingeworfen:" Wie alt ist er denn? Lohnt sich das überhaupt noch?" Gemeint war die kostenspielige Operation meines Katers...und das ist selber ein Katzenhalter.
Das kenne ich sogar von 1 mir bekannten Arzt,wenn er wegen 1 Altenheimbewohner angerufen wurde.Von wann(Geburtsjahr)ist der/die denn?nee da machen wir nix mehr
 
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Ja, es fehlen die Worte und darum wird auf altbekannte Worte zurück gegriffen.
Es ist Hilflosigkeit, denke ich. Jemand möchte trösten und weiß nicht, wie.

Sehe ich genauso und es steht einem ja auch nicht jeder Mensch so nah, dass man ihn einfach tröstend in den Arm nehmen würde.

Würde mir dann jemand sagen, dass er zwar weiss, dass das stimmt, dass es aber leider trotzdem gerade kein Trost ist das zu wissen, würde ich zB. antworten, dass ich das weiss und dass mir das sehr leid tut und gegebenenfalls fragen, ob ich irgendetwas (anderes) tun kann.

Es kommt halt immer auf das "Zusammenspiel" an.

Würde mir aber jemand unterstellen, dass ich mich übergriffig verhalte, nur weil ich versuche zu trösten, dann würde ich die Person stehen lassen. Denn das wäre für mich dann übergriffig, da ich ja nicht die Absicht hatte die Person zu verletzen. Unterstellt die Person mir also eine solche, dann wäre ich raus aus der "Nummer" und zwar ganz und gar.
 
Würde mir aber jemand unterstellen, dass ich mich übergriffig verhalte, nur weil ich versuche zu trösten, dann würde ich die Person stehen lassen. Denn das wäre für mich dann übergriffig, da ich ja nicht die Absicht hatte die Person zu verletzen. Unterstellt die Person mir also eine solche, dann wäre ich raus aus der "Nummer" und zwar ganz und gar.

Hier wäre es glaube ich, auch angebracht, Verständnis für die Emotionen des Trauernden aufzubringen. Trauer kann von Lachen bis Weinen auch Wut an den Tag bringen. Es ist ein Ausnahmezustand.

Es ist für mich auch heute noch schwierig, tröstende Worte zu finden bzw. nicht sehr Nahestehenden Menschen Beileid zu bekunden, da jeder Mensch seinen eigenen Weg hat, mit Trauer umzugehen und in diesen Momenten auch jeder seine eigenen Bedürfnisse hat.
 
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Hier wäre es glaube ich, auch angebracht, Verständnis für die Emotionen des Trauernden aufzubringen. Trauer kann von Lachen bis Weinen auch Wut an den Tag bringen. Es ist ein Ausnahmezustand.

Das stimmt und ich habe für vieles in einer solchen Situation Verständnis. Aber wenn sich jemand in seiner Trauer gegen mich richtet, dann hört es auf mit dem Verständnis. Ausgenommen den ersten Moment in dem der Betroffene es erfährt, da verbuche ich es unter Schockreaktion, aber wenn die dann nicht im Nachgang als falsch antizipiert wird, sondern vielleicht sogar noch fortgeführt, dann bin ich raus und trage das nicht mit.
 
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Aber wenn sich jemand in seiner Trauer gegen mich richtet, dann hört es auf mit dem Verständnis

Die Wut richtet sich nicht gegen dich, sondern gegen die Aussage, mit der der Trauernde überfordert ist.
Trauer und Schock dauern doch nicht nur ein paar Tage an!
Das ist ein langer Prozess.
 
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Die Wut richtet sich nicht gegen dich, sondern gegen die Aussage, mit der der Trauernde überfordert ist.
Trauer und Schock dauern doch nicht nur ein paar Tage an!

Klar, die Wut kommt aus der Person selbst. Aber ich bin nicht der "Blitzableiter" für diese Wut und stehe für sowas nicht zur Verfügung.

Wenn jemand seine Wut einfach nur äußert, sie aber korrekt adressiert und verortet (nämlich an sich selbst und bei sich selbst) dann macht mir die Wut nix aus und ich sehe sie als normale Reaktion an. Wird die Wut aber nach außen gerichtet und nicht reflektiert, dann eben nicht.
 
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Eine Umarmung hat mir am besten geholfen. Da brauch ich gar keine Worte ❣️
Jein .... das kommt bei drauf an, wer das ist. Wenn z.B. "Tante Trude aus Buxtehude", die sonst immer nur negativ über den Verstorbenen gesprochen hat oder ich sie aus irgendeinem anderen Grund nicht mag oder es geheucheltes Mitgefühl ist, müsste ich das dann auch nicht haben.
 
Würde mir aber jemand unterstellen, dass ich mich übergriffig verhalte, nur weil ich versuche zu trösten, dann würde ich die Person stehen lassen. Denn das wäre für mich dann übergriffig, da ich ja nicht die Absicht hatte die Person zu verletzen. Unterstellt die Person mir also eine solche, dann wäre ich raus aus der "Nummer" und zwar ganz und gar.
Das würde dich ja nicht jeder wissen lassen. Ich würde in diesem Fall auch nicht sagen, ich finde das übergriffig, aber ich kann mir meinen Teil denken. Viellicht ist "übergriffig" auch nicht der richtige Ausdruck dafür ... nur weil ich das so empfinden würde, ist es ja nicht unbedingt so. Aber ich finde, man sollte eben sowas nicht sagen. Es kommt vielleicht auch darauf an, wer sowas sagt. Ist es eine nahestehende Person, ist es evtl. nicht so schlimm ...keine Ahnung.
 
Klar, die Wut kommt aus der Person selbst. Aber ich bin nicht der "Blitzableiter" für diese Wut und stehe für sowas nicht zur Verfügung.

Wenn jemand seine Wut einfach nur äußert, sie aber korrekt adressiert und verortet (nämlich an sich selbst und bei sich selbst) dann macht mir die Wut nix aus und ich sehe sie als normale Reaktion an. Wird die Wut aber nach außen gerichtet und nicht reflektiert, dann eben nicht.

Eine friedfertige Möglickeit zu antworten wäre auch: "Es war mir nicht bewusst, dass ich hier eine Grenze überschritten habe. Das tut mir aufrichtig leid".
Fühlt sich vlt. für beide Seiten dann besser an.
 
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Manchmal sind solche Sätze aber auch die Wahrheit.
Mein Vater starb an Himmelfahrt letztes Jahr.
Er hatte nachts 2 große Schlaganfälle. Notarzt hat über 30min gebraucht. Wertvolle Zeit die er gebraucht hätte.
Er hatte lt Arzt in jeder hirnhälfte 1 der Anfälle. Die Schädigung lag insgesamt bei über 75% der Hirn Masse.

Er konnte nicht mal selber sitzen. Er konnte seine Muskeln nicht mehr kontrollieren. Nicht selber essen. Aufs Klo, die eigene spucken schlucken, reden. Hören, sehen.

Alles weg. Er hatte einen Luftröhrenschnitt, Katheter, magensonde....das volle Programm.

Und weil er keine Verfügung hatte musste er an Maschinen gehängt werden und dahin siechen.

Als er dann doch sterben durfte, war es tatsächlich Erlösung. Für alle. Für ihn, meine Mutter, und uns Kinder.

Es ist also nicht immer eine blöde Floskel....

Geht mir auch so. Mein Vater war 57 und meine Mutter war 75 und ohne jede Frage hätte ich sie heute noch gerne bei mir. Aber in der Situation, wie sie war, war es für uns alle, so schmerzlich es war, das beste. Sie haben sich nur noch gequält, meiner Mutter konnte selbst das Morphium nicht mehr die Schmerzen nehmen.
 
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