Neben Impulse ( um ein Zertifikat zu erhalten)
mache ich eine Ausbildung bei einem THP in der Praxis bei dem ich jeden Tag bin. Denn sonst wäre Impulse zu wenig.
Bleibt nach wie vor die Frage:
Und was genau wird da bescheinigt, also wie lange dauert so ein Kurs, wie wird er abgeschlossen (Prüfung?) und wer legt die Prüfungsstandards fest?
Für mich liest sich das jetzt so, als würdest du diesen "Kurs" absovieren und bekämst allein dafür ein "Zertifikat" in dem bescheinigt wird, daß du den Kurs gemacht hast.
Das ist eine der typischen Geldbeschaffungsmöglichkeiten, die solche "Institute" nutzen.
Von daher würde ich das nicht an die große Glocke hängen.
Das ist dann so, als würde ich in einen VHS Einführungskurs für Systemadministratoren gehen und mir dann die Anwesenheitsbestätigung an die Wand hängen und stolz verkünden, daß ich Qualifizierter Systemadministrator bin (frag bloß nicht für welches System, welche Sprache usw).
Persönlich würde ich unsere Tiere dann doch lieber von jemand behandeln lassen, der eine entsprechende Ausbildung hat.
Aber 1 Zeile drüber schreibst du ja, es gäbe keine anerkannte oder irgendwie festgelegte Ausbidlung, also was soll dann eine "entsprechende Ausbildung" sein?
Wenn der THP dir erzählt, daß er bei einem anderen THP jahrelang gelernt/mitgearbeitet hat, sagt das ja auch nichts weiter aus.
Wenn dir 100 zufriedene Kunden versichern, daß der gut ist, müßtest du auch jeden Fall recherchieren, was wirklich dahinterstand.
Und wirst dennoch nicht wissen, ob derjenige überhaupt auch nur weiß was z.B. bei Katzen IBD bedeutet ..
Zugegeben, auch beim Tierarzt kann einem das passieren, aber zumindest wird man sich drauf verlassen können, daß jeder TA im Lauf der Ausbildung wenigstens mal den Begriff IBD gehört (und sich hoffentlich gemerkt) hat.
Und alternative Heilmethoden betrachte ich nach wie vor eher als Unterstützung, auf den "echten" Tierarzt mit der entsprechenden Ausbildung würde ich niemals verzichten wollen.
Alternative Methoden unterstützend zur Tierarzt-Behandlung? Bei uns immer wieder gerne. Aber eben in Absprache mit dem Tierarzt.
Das wäre der Idealfall.
Vielleicht war die Homöopathie hier das falsche Beispiel, ähnlich wie Bachblüten ist die ja trotz des fehlenden wissenschaftlichen Beweises doch mittlerweile eigentlich allgemein anerkannt
Das halte ich für eine gewagte Behauptung.
Ich persönlich denke manchmal, die alternativen Methoden bekommen einen Vertrauensvorschuß, weil sie zum einen so mystisch-schön klingen und - jedenfalls in der Humanmedizin - sich diese Anbieter auf Grund der privaten Bezahlung deutlich mehr Zeit für den Kunden nehmen (können).
Ein Teil der Aufmerksamkeit und Zuwendung gehört def. zum Heilen (sorgfältige Anamese würde auch zur Schulmedizin gehören, fällt aber heute fast immer bis auf wenige standardisierte Stichworte weg).
Und da versagt die Schulmedizin meist auf ganzer Linie.
Kein Wunder, daß man als Patient (aber auch als Tierbesitzer) sich dort wohler fühlt und Vertauen aufbaut, wo man sich angenommen oder zumindest ernst genommen fühlt.
Das kann unter Umständen schon die halbe Miete sein.
Wenn der Schulmediziner dem Typ II Diabetiker nach 5 Minuten (von denen er 3 auf Laborbefunde guckt und in seinen Computer schreibt) sagt "Sie müssen abnehmen und zwar flott und bis dahin essen Sie nach Plan und spritzen so und so viel Insulin und zwar genauso wie ich das sage, Wiedersehen" und der Alternativ"heiler" nach 1 Stunde Gespräch vorschlägt "Sie sollten mehr biologisch wertvolles Gemüse zu sich nehmen, kaufen Sie doch bitte nur noch biologisches Putenfleisch [das so umständlich zu besorgen ist, daß der Patient ab sofort die Hälfte weniger Fleisch und das in besserer Qualität ißt] und gehen Sie in die Natur! Versuchen Sie mit den Heilkräften der Erde in Kontakt zu kommen [worauf der Patient plötzlich deutlich mehr Bewegung im Freien macht] und erzählen Sie mir doch in 2 Wochen, wie es Ihnen so ergangen ist, ich freue mich auf Ihren Bericht" - na wem würde man da wohl sympathischer finden und wessen Anweisung eher folgen?
Und wenn man dem einen mit Abwehr und dem anderen mit Offenheit begegnet, wessen Worte und Anleitungen würden dann wohl eine Veränderung bewirken?