Diverse Probleme tun sich auf – bin ratlos

  • Themenstarter Themenstarter Koboldine
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Vor etlichen Jahren hatte ich hier eine ähnliche Situation.
Einen Neuzugang, weiblich, angeblich sozial. Sie hat die vorhandenen 2 weiblichen Katzen immer wieder gejagt, in die Ecke gedrängt und war erst zufrieden, wenn sie uns für sich allein hatte.
Ich habe vieles versucht, ein ganzes Jahr lang. Es gab immer wieder Phasen, wo ich dachte, jetzt wird es besser.

Stattdessen wurde es eigentlich immer schlimmer und die alteingesessenen Katzen haben unter der Situation gelitten, die eine Katze mehr, die andere weniger.

Nach einem Jahr habe ich sie schweren Herzens in ein neues Zuhause vermittelt. Als Einzelkatze, sie ist aufgeblüht, hatte endlich ihr Frauchen für sich allein, das war alles, was sie wollte.
Und bei uns wurde es nicht besser trotz Freigang für alle Katzen.

Heutzutage würde ich niemals mehr solange abwarten. Ich verstehe auch nicht ganz, warum Katzen sich unbedingt zusammenraufen müssen, wenn es ihnen offensichtlich so schwer fällt.
Meiner bescheidenen Meinung nach sind sie auf jeden Fall besser dran, wenn sie sich nicht mit solch einem "Einzelkämpfer" arrangieren müssen.
Und bei deinem Kater gibt es ja schon eine entsprechende Vorgeschichte.
An deiner Stelle würde ich dem Kater ein neues Zuhause als Einzelkater mit Freigang suchen und Lilly und Findus nicht weiter mit einer menschengewollten Zusammenführung stressen.
 
A

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Hallo Koboldine,

ich versuche mal meinen Blick auf die Sache wiederzugeben. Allerdings kann es auch sein dass ich daneben liege, aber es ist immerhin noch besser etwas zu besprechen und gemeinsam zu überlegen als wenn niemand eine Idee hat.

Für mich liest es sich als wäre Moritz sehr revierbezogen. Dass Lilli sich wehren kann und ihm das nicht lange übel nimmt ist ein Segen, denn er verteidigt da "sein Revier" und das könnte sehr viel übler ausgehen. Ich würde daher eher ihn noch mehr auspowern und ein Treffen auf neutralerem Boden befürworten. Das ist aber bei euch -glaub ich herausgelesen zu haben- nicht machbar. Die Idee mit dem Revierwechsel hat was, allerdings denke ich dass sie zu viel Unruhe hineinbringt. So wie du Moritz schilderst sehe ich einen verunsicherten selbstbewussten Kater. Der nun auslotet was geht bzw. die Grenzen absteckt für sein Wohlbefinden. Letztendlich geht es ihm da gar nicht so viel anders als deinen anderen zwei 😉. Auch diese müssen erst wieder festen Boden unter den Füßen haben, daher würde ich die Bereiche erst einmal lassen und Kuschel- oder Schlafbetten, Kissen und Decken tauschen, damit sie die Gerüche untereinander kennen lernen. Auch mal ein Kleidungsstück von dir bei Moritz lassen oder bei ihm schlafen, da gibt es ja mehrere Varianten die man durchspielen kann damit die Katzen sich einigermaßen wohlfühlen.

Auch wenn Lilli sich in Moritz´Bereich wehrhaft zeigt kann sich das Verhalten bei ihm verfestigen und dann haut er immer unausgelastet auf sie drauf oder später dann auf Findus.

Also keine Angriffe dulden und Moritz konsequent daran hindern. Du hast am Anfang geschrieben dass Anschreien auch nicht hilft; das stimmt, da hilft nur immer und immer wieder wegschieben oder wegheben.

Tatsächlich würde ich es bei euch mit der Gittertür versuchen. Unser Franklin wäre auch die Wände hochgegangen, wenn er richtig mittels Tür getrennt worden wäre, und eingegangen, wenn er auf einmal nur noch ein kleines Zimmer gehabt hätte. Bei uns wäre also Aggression aufgestaut worden. Es gibt eben solche Katzen und solche. Ob sich das Springen gegen die Milchglastür legt kannst du nur im Versuch testen. Ich würde die Gittertür einbauen und schauen, ob Moritz damit nicht vielleicht besser zurecht kommt wenn er sehen und riechen kann 😉. Du weißt ja dass bei uns eine ähnliche Konstellation mit den getrennten Bereichen besteht, das hat sich BEI UNS gut bewährt.

Eine ganz andere Möglichkeit wäre die Verglasung erst einmal abzuhängen oder mit Pappe zuzukleben und beobachten ob sich die Gemüter beruhigen. Und dann eben später mit der Gittertür weitermachen. Ziel sollte aber immer sein dass Ruhe einkehrt und sich positive Ereignisse verknüpfen können. Dann können sich auch wieder schrittweise Erfolge einstellen, die Flinte ins Korn werfen würde ich jetzt noch nicht.

Ideen zum Freigang habe ich leider nicht. Es müsste wahrscheinlich zuerst eine klare Linie vorhanden sein, ein genauer Plan wann du Moritz den Freigang gewähren möchtest und wann es wirklich machbar ist. Nur WENN du einmal Freigang gewährt hast ist eine Umkehr fast unmöglich, denn Katzen lernen oft das Draußen kennen und lieben.

Ich sehe die Chance einer Besserung wenn Findus lernt sich zu wehren und keine Scheu mehr hat. Daher bin ich eigentlich auch für den sofortigen Einsatz der Gittertür, an der du mit beiden (euren drei) agieren kannst, z.B. Leckerli hinlegen oder aus einem Fummelbrett oder Papprollen herausfummeln lassen und Belohnen von positivem Verhalten (kein Knurren, Fauchen, Springen gegen die Tür o.ä.).

Wichtig ist auch dass du es dir noch zutraust. Dass du Geduld hast und es noch anpacken willst. An deiner Stelle würde es mir Mut machen dass Findus selbstsicherer wird und weniger schreckhaft ist. Das ist toll, auf das du auch stolz sein kannst.
 
Vielen lieben Dank nikita und wuschelkatze für eure Ideen und Ratschläge.

Leider ist es nun so gekommen, wie ich es nun lange versucht habe zu vermeiden: Moritz ist seit letzter Woche Mittwoch wieder im Tierheim. 🙁 Es fiel mir unendlich schwer, aber ich hab' einfach keine andere Möglichkeit mehr gesehen, da sich absolut keine Besserung einstellte und die Trennung die Wut von Moritz noch mehr anstachelte. Er lies keinen Augenblick unversucht, durch die Tür zu entwischen, um zu Lilli und Findus zu kommen und sie zu attackieren. Und gleichzeitig war er der liebste und intelligenteste Schmusekater, schlief jede Nacht in meinem Bett und war einfach nur toll. Entweder lief es schon von Anfang an einfach schief (mit der ungeplant plötzlichen Zusammenführung) oder es war einfach nicht die richtige Konstellation. Also falls jemand einen Traumkater sucht, der vielleicht Einzelprinz in seinem neuen Zuhause sein kann und am besten sogar noch raus darf, ab ins Tierheim Herne, bitte. :pink-heart:

Ein Trost für mich ist, dass Findus wieder richtig aufblüht. Ich glaube, der war die ersten Tage der glücklichste Kater der Welt, als er ganz sicher sein konnte, dass sich Moritz auch wirklich nicht irgendwo versteckt hat. Er war wie ausgewechselt und wieder absolut ausgeglichen und zufrieden. Mein Herz hängt immer noch an Moritz, ich denke viel an ihn und hoffe, dass er bald eine tolle Familie findet, aber diese Entwicklung zeigt mir auch, dass es wohl die richtige Entscheidung war.

Trotzallem kann ich mir grundsätzlich eine Drittkatze zu meinen beiden vorstellen, die wohl allerdings eher ruhiger und zurückhaltender sein sollte.
 
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