Hier ein Bercht von jemandem vor Ort:
Stell dir vor über 8.000 Hektar Land brennt, Chantal mit ihrer Familie ist mittendrin und versucht noch zu evakuieren, aber sie schaffen es nicht ganz, weil das Feuer eine ungeheure Schnelligkeit hat. Der Sohn reißt noch alle Türen auf, in der Hoffnung daß die Tiere sich in Sicherheit bringen können. Dann rennt Chantal und ihre Familie zu den Autos, um so schnell wie möglich zu entkommen. Sie sehen hinter sich eine riesige Feuerwand. Panik macht sich breit, denn man ist hilflos und kann nichts tun. Sie informieren einige Leute über das Inferno. Auch ich bekam um 00.15 in der Nacht von Donnerstag auf Freitag einen Anruf: " Alles brennt, alles brennt, die Finca brennt, alle Tiere werden sterben!!!"
Das betroffene Gebiet wird von Polizei und Militär abgeriegelt, man darf raus, aber keiner mehr rein. Viele Menschen wissen tagelang nicht, ob ihre Häuser abgebrannt sind, oder ob sie verschont wurden. Erst am Sonntag abend war der Brand gelöscht.
Es ist klar, daß Chantal mit dem Schlimmsten gerechnet hat.
Als wir am Mittwoch zu der Finca fuhren, kamen wir an vielen Landhäusern und Fincas vorbei. Dort, wo um die Häuser Steinterrassen oder gepflegter grüner Rasen war, dort wo grüne, ständig bewässerte Gärten waren, hatten die Flammen keine, oder nur wenig Nahrung gefunden und die Häuser waren unversehrt. Aber dort, wo alles voller vertrocknetem Rasen, Unkraut, Blätter, Piniennadeln oder Gestrüpp war, war alles restlos verbrannt, auch die Häuser. Viele Fincas werden nur als Wochenend- oder Ferienhaus genutzt, sind nicht ständig bewohnt und somit werden die Gärten nicht gepflegt, sind total vertrocknet, genauso wie die Wälder und die Plantagen, da es hier in Andalusien nur im Winter regnet. Während der ganzen Fahrt stank die Luft bestialisch nach Rauch und Verbranntem, an einigen Stellen kokelte noch immer die Baumstämme.
Auf der Tierheimfinca Aristochat steht ein altes Haus aus Steinen, dahinter kommt eine gefliesteTerrasse, dann ein kleiner, gepflegter, grüner Garten. Geht man den Hügel weiter hoch, befinden sich rechts und links die Gehege und Häuser der verschiedenen Tiere. Das Feuer kam von rechts den Hügel herunter gefegt, über die Büsche und Olivenbäume, über das unbewohnte vertrocknete Nachbargrundstück, und erfasste alle Gehege und Katzenhäuser, die auf der rechten Seite standen. Zwischen den Gehegen der rechten und der linken Seite gibt es nur einige wenige von den Ziegen abgefressene Olivenbäume und blanke nackte Erde, wo kein Fitzelchen wächst und wo auch keine vertrockneten Blätter rumliegen, weil alles sofort von den Ziegen gefressen wird.
Und das war das große Glück im Unglück. Dort hatte das Feuer keine Nahrung und verschonte die Gehege auf der anderen (linken) Seite. Auch der grüne Garten wirkte wie eine Barriere, und so raste das Feuer um das alte Steinhaus herum. Da alle Türen von den Häusern und den Gehegen offen standen, konnten sich viel mehr Tiere retten, als vorher vermutet wurde. Einige hatten sich in den Häusern auf der linken Seite der Finca verkrochen, andere im Garten versteckt, einige wurden auf Nachbargrundstücken gefunden. Sie haben Gott sei Dank nur kleinere Verletzungen wie abgebrannte Schnurrhaare. Einige Katzen sind traumatisiert und liegen apathisch auf ihren Kissen weil sie noch unter Schock stehen.
Vollkommen zerstört sind die Gehege, Katzenhäuser, Lagerräume und Elektoleitungen der rechten Seite. Auch der Brunnen mit der Wasserpumpe wurde nicht verschont. Er liegt auf einem anderen Grundstück weiter unterhalb, kurz vor dem fast ausgetrockneten Flußbett. Gestern (Freitag) hat Chantals Sohn eine provisorische Stromleitung zu der neuen Wasserpumpe gelegt, sodaß sie seit gestern wieder Wasser auf der Finca haben. Eine richtige unterirdische Stromleitung kann erst verlegt werden, wenn der Bagger kommt, der das verbrannte Gestrüpp von dem Gelände entfernt.
Die lokale Presse und zwei TV-Sender waren vor Ort und haben berichtet und auch die Verbreitung des Unglücks über das Internet hat viele Menschen dazu gebracht Futter, Decken, Kissen und Kratzbäume zu spenden. Was aber am dringensten gebraucht wird, ist Geld für den Wiederaufbau der Tierfinca Aristochat. Natürlich muß zuerst die Elektrik und die Lagerhäuser erneuert werden. Chantal plant u.a. ein neues großes Katzenhaus um noch mehr Katzen aus der Perrera zu retten und in ein neues Zuhause vermitteln zu können, und kleinere für die ruhigeren, die nicht so gerne in einer großen Katzengemeinschaft leben möchten.
Eine Dame (aus einem anderen Forum) kam am Sonntag nach Marbella in Urlaub. Sie schrieb: " Mit jeder Welle wird schwarzer Ruß an den weißen Strand angespült. Also würde sogar das Meer trauern."
RIP Eddie, Dani, Domino, Trotter, Miezi,............und alle anderen, die dem Feuer nicht entkommen konnten.