Martin schickte mir neulich ein paar längere Video’s um die Situation besser einschätzen zu können. Unter anderem war da auch ein Video welches sie erst am 11.09. gemacht hatte.
Es zeigte als Hauptakteure Shannah und Mäxchen. Zuvor gab es bereits in der ersten Etage eine heftige Auseinandersetzung zwischen den Beiden. Dann, auf dem Video, sieht man Shannah oben auf der Kommode wie sie hinter die Kommode nach unten schaut. Kurze Zeit später taucht Mäxchen unten hinter der Gardine wieder auf. Bo, der vor der Kommode in seinem „Körbchen“ liegt zuckt kurz, merkt aber das Mäxchen sich nicht für ihn interessiert und bleibt ruhig liegen.
Mäxchen zieht derweil einen weiten Bogen um die Kommode und kommt nun von der anderen Seite über die Couch und das Geländer wieder auf Shannah zu. Shannah legt die Ohren an, faucht, hebt die Pfote und verschwindet dann, an Mäxchen vorbei, schnell wieder nach unten. Mäxchen dreht sich kurz, hopst nach unten und jagt Shannah hinterher.
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Hallo Martina,
also ich gebe ehrlich zu, dass ich über das „Shannah-auf-der-Kommode-Video“ ein bisschen ins Grübeln kam. Ich hab mir das auch immer und immer wieder angesehen. Wenn Mäxchen oben auf der Kommode gewesen wäre, dann wäre das einfacher für mich gewesen aber so konnte ich mir das anfangs nicht wirklich erklären, außer…
...lach
So, um das jetzt zu verdeutlichen mache ich da mal einen Dialog draus und mische das zuweilen mal ein klein wenig mit der Menschenwelt.
Bo lasse ich dabei mal außen vor denn der hat damit so gar nix zu tun.
Ich tippe mal, bevor das unten richtig losging strunzte Mäxchen etwas ziellos und gelangweilt durch die Gegend oder er lag irgendwo und drehte immer mal wieder den Kopf in alle Richtungen. Was auch noch möglich ist, dass er sich zunächst allein beschäftigte.
Als ihm das zu langweilig wird denkt er sich:
„Oh ich könnt ja mal Shannah fragen ob sie mit mir was spielt.
M zu S:
Duuuu mir ist sooooo langweilig, wollen wir raufen?
S:
Neee, ich will nicht raufen, außerdem bist du mir immer zu grob.
M:
Och komm, los raufen, ich bin auch gaaanz vorsichtig.
S:
Neee ich will nicht. Ich will hier weiter häkeln.
M:
Häkeln? Boah eyh wie langweilig ist das denn bitte.
Mäxchen is aber sooo langweilig das ihn nicht interessiert was Shannah will und stürzt sich in Katermanier auf sie – bruchtig –
los jetzt! Raufen!! ICH WILL JETZT RAUFEN!! Und überhaupt!!
S:
Boah eyh, was bist du denn für ein Vollfposten. Ich hab gesagt ich will nicht raufen. Welchen Teil davon hast du jetzt nicht verstanden?
So entstand die erste Rauferei unten. Um aus der Nummer rauszukommen flüchtet Shannah vor dem „Proleten“ nach oben auf die Kommode. Strategisch schon mal ein guter Platz und an sich keine so schlechte Idee – wäre da nicht dieser hartnäckige, lästige Nervzwerg.
Mäxchen strunzt derweil unten an der Kommode herum und tut so als ginge ihn das Alles gar nichts an. Insgeheim aber prüft er immer wieder die Lage um zu schauen wie er da jetzt am besten an seine Schwester kommt um sie weiter zu ärgern, denn…
…ärgern macht noch mehr Spaß als raufen – die ärgert sich immer so schön.
Also überlegt er.
Hochspringen von hinten aus der Ecke geht nicht, hm überleg – ach was ich versteck mich erst mal in der Gardine. Weiter überleg – Mäxchen jetzt brauchste nen guten Plan. Die hockt jetzt da oben und von hinten komm ich net hoch. Versuche ich das feuert sie mir eine bevor ich überhaupt richtig oben bin – das fällt schon mal aus. Von vorn mit richtigem Anlauf geht auch nicht. Erstens sieht sie mich viel zu früh und zweitens liegt Bo davor – fällt also auch aus. Und wenn ich…?? Neeeee, is auch blöd.
Ha!!! Jetzt hab ich es. Ich schleich mich vom Geländer aus ran – so gaaaaannnnzzzz langsam. Ich tu einfach so als ob ich nur mal schauen will und wenn ich dann nah genug dran bin dann ärger ich sie wieder – jajaja – freu.
Gesagt getan. Mäxchen schleicht sich von der Seite über das Geländer ran. Er hält kurz inne und prüft noch mal die Lage. Wie verhält sich Shannah?
Oh jaaa, noch ahnt sie nich was ich vorhabe – suupi. Mal schauen wie weit ich rankomme. Ich setz mal vorsichtig ne Pfote auf die Kommode. Geht. Noch ein Stück vielleicht? Joah. Oha 😱 – argghhhhh – Alaaaaaaaaarrrmmm – die schlägt aus – schnell ein Stück zurück – hihi siehst – du kannst mir gaaar nix – nänänänänänä. 😀 😀 😀
Nu mal das Ganze aus Shannahs Sicht – sie ist bereits auf der Kommode.
Ok, hier oben hab ich erst mal meine Ruhe. Was hat der denn nu wieder vor? Was schleicht der denn jetzt da unten rum? Hä? Wo isser denn jetzt? Ich seh ihn nicht mehr. Ich trau dem Kerl nicht. Wo isser? Ach da, da vorn. Jaja, schleich du nur, ich hab dich im Blick. 😛
Wie jetzt? Couch? Geländer? Gibt der immer noch nicht auf? Boah eyh lass mich doch bloß mal in Ruhe du, du, du Prolet du, duuuuuuuuu neeeerrrrvvvsssttttt.
Der kommt immer näher – eyh das ist jetzt dicht genug. Wag es jaaaaa nicht hier auch nur eine Kralle auf die Kommode zu setzen – sonst Backpfeifen. Eyh ich hab dich gewarnt. Ich hab dir gesagt du sollst nicht näher kommen. Dann…
Fauchen =
„Haaaauuuuuuuuuu ab, lass mich in Ruhe du Blödi“ – gepaart mit…
Ohren anlegen =
„Ich mein das ernst – das is kein Spaß mehr!“ In Kombination mit …
Pfoten nach Mäxchen schlagen =
„Hau ab, sonst Kralle in Nase – verpiss dich endlich!!!“
Aber Shannah ist schlau. Sie weiß das sie da oben auf der Kommode gegen Mäxchen keine wirkliche Chance hat denn um sich adäquat wehren zu können müsste sie alle ihre Aufmerksamkeit auf Mäxchen richten, sich auf den Rücken legen und alle ihre Pfoten einsetzen. DAS kann sie da oben aber nicht, denn die Gefahr dass sie dabei unkontrolliert von der Kommode stürzt ist viel zu groß. Also macht sie dass aus ihrer Sicht einzig Richtige – sie flüchtet nach unten.
Zurück zu Mäxchen:
Boah eyh, wat is die denn gleich so krötig eyh. Na warte. Ha! denkste du entkommst mir – nee, kannste knicken – warte – gleich hab ich dich und dann zeig ich dir mal was es heißt wenn du dich tatsächlich ernsthaft mit mir anlegen willst. Dat verlierst du nämlich – ich bin eh stärker als Du – blöde Tusse eyh – wo bist du?
Na ja und unten hat Mäxchen dann weiter gemacht und es kam zu der von dir beschriebenen Prügelei. Die Hatz ging dann oben wieder weiter bis dein Mann dann sagte:
Schluss jetzt!!! Es ist genug! Shannah ruhig jetzt! Hör auf! Mäxchen troll dich! Geh Holz hacken oder schrei von mir aus den Gartenstuhl an – mir egal – Jetzt ist Schluss hier!! Aus!! Ende!! Nada!!!
Und so blöd das auch klingt – das ist ganz normaler Alltag. Das kommt in Millionen von Katzenzimmern jeden Tag vor – und mit Sicherheit auch täglich in Millionen von Menschenwohnungen (da wo Bruder und Schwester miteinander leben)
Auch war das Eingreifen deines Mannes vollkommen richtig. Genau dies sind Situationen welche man zunächst erst mal laufen lässt – sie aber beobachten muss. Kann Shannah sich noch zur Wehr setzen oder wird sie (egal was sie tut) den Nervzwerg einfach nicht mehr los.
Solange Shannah noch Möglichkeiten hat würde ich nicht eingreifen – erst dann wenn ich merke SIE KANN einfach nicht mehr. Egal ob nun aus Gründen körperlicher Unterlegenheit, in die Enge getrieben oder sie einfach Pattex-Mäxchen nicht los wird.
Denn als Oberkatze bin ich auch der Garant für – im Ernstfall kannst du auf mich zählen!
Was dabei auch immer zu bedenken ist: Katzen spielen anders als Kater. (und ganz ehrlich, da unterscheiden die sich kein bisschen von Menschenkindern) Bei Katern untereinander läuft das ungefähr so ab.
Fredo: Eyh du Schwachmaat, gib meine Piepsmaus wieder her!
Luca: Nö.
😀 hol sie dir doch.
Fredo: Eyh komm gib her, ich will damit weiter spielen.
Luca: Ja ich auch. Und jetzt hab ICH die. Wenn du die willst musste dir die wiederholen.
😛
Fredo: Willste jetzt prügeln oder was? Hast du gestern nicht genug Dresche bekommen?
Luca: Gestern hast du nur gewonnen weil ich über den Eimer
gestolpert bin.
Fredo: Ok, los dann komm, raus
– wir machen das draußen aus wer der Stärkere is. Diesmal auf der Wiese. Und weit und breit kein Eimer den du später als Ausrede benutzen kannst.
Luca: Biste sicher? Also ich würd mir das an deiner Stelle noch mal überlegen – ich hab heut früh echt viel Kraftfutter gegessen und hab noch zwei Spezialgriffe in petto.
Fredo: Angeber. Du hast doch bloß Schiss weil du weißt dass ich stärker bin. Los komm raus! Jetzt! Ich hab von deiner Angeberei echt die Nase voll. Feigling, Feigling, Feigling!!!
Luca: Okayyy, na warte.
Und so stürzen beide Brüder auf die Wiese und raufen solange bis einer gewonnen hat –
Das würde aber bei Bruder und Schwester nieeeee nich funktionieren, weil die Kätzin dann sagt:
Dann behalt von mir aus die Piepsmaus - mir doch egal - blöde Kerls aber auch.