Hallo Lyra,
wir sind anfangs häufiger dazwischen gegangen und hofften, auf George erzieherisch einwirken zu können, so dass er aufhört, Lilly zu belauern. Er ist ihr auf Schritt und Tritt gefolgt, war sie in einem anderen Raum, saß er vor der Tür und miaute kläglich. Lilly war davon weder beeindruckt noch gerührt.
Wir haben uns später dazu entschlossen, nicht mehr einzugreifen. Meine Nerven waren ganz schön strapaziert und ich machte mir viele Vorwürfe, Lilly das angetan zu haben. Wir sind dann dazu übergegangen, seine gelegentlichen "Attacken" zu ignorieren. Er tobte dann zwar durch die Wohnung, Treppe rauf, Treppe runter und stets hinter Lilly her. Wir haben ihr auf höheren Ebenen Ruheecken eingerichtet, da er damals noch nicht so hoch springen konnte. Da hatte sie zumindest gelegentlich ihre Ruhe. Eine Zeitlang haben wir Dosis getrennt geschlafen - ich im Gästezimmer mit dem Zwerg, mein Mann mit Lilly im Schlafzimmer. Das ging ganz gut.
Die Klosituation wurde bei uns erst besser, als Lilly begann, sich gegen den Zwerg zu wehren. Das hat allerdings eine Weile gedauert. In dieser Zeit gab es kaum einen Raum, in dem wir kein Klo hatten (auch bei unseren getrennten Schlafzimmern, was natürlich nicht so dolle war 🙂).
Vielleicht hat unsere Zusammenführung dadurch länger gedauert, aber wir wollten, dass Lilly das in ihrem Tempo macht. Bachblüten hatten wir nicht im Einsatz, da bin ich aber auch nicht so ein Fan von. Stinkekissen brachten George in Fahrt, so dass Lilly sich unter dem Schrank verkroch. Wir haben dann homöopathische Mittelchen für Lilly vom Tierarzt bekommen zur Stärkung ihrer "Abwehrkräfte" - wir meinen, es hat geholfen.
Die Schritte bei uns sind klein, aber stetig. George ist riesig sozial und wir merken halt, dass Lilly weder mit Menschen noch mit Katzen normale Beziehungen hatte. Langsam wird es und wir sind irre stolz auf die Lütte. Wenn die zwei in 6 Monaten (meinetwegen auch länger) miteinander kuscheln, bin ich der glücklichste Mensch auf der Welt. Und wer fragt dann noch, nach den Klomalheurs von Lilly oder dem Jahr, in dem sie sich nicht sehr mochten? Was sind dann schon 1,5 Jahre gegen glückliche restliche - hoffentlich - 20 Jahre?
Obama wird in seinem Tempo den "Eindringling" sicher akzeptieren. Ihr habt soviel Geduld gezeigt, die Zusammenführung schafft Ihr auch.
Und in grauenhaften Momenten habe ich gelernt: es gibt nix, was nicht ein Glas Wein veträgt! 🙂 Winterspaziergänge sind auch etwas Herrliches!
Herzliche Grüße
Sanne