Insgesamt ist hier im Forum schon die Meinung, dass zwei Katzen ein Muss sind. Das kam auch bei euren Antworten wieder hervor. Ich finde es trotzdem schwierig, wenn die Katzen zwar miteinander leben, aber nur parallel existieren und eigentlich nichts voneinander haben bzw. im schlechten Fall sogar gestresst voneinander sind.
Ich hab damals den Fehler gemacht meine Katze 3,5 Jahre allein in der Wohnung zu halten, weil ich dachte: Katzen sind Einzelgänger. Ist eine Weile her und meine Mutter war davon überzeugt, da war nichts zu machen.
Wir waren viel zu Hause, sie war ausgelastet, sie war die süßeste liebste kleine Maus. Aber irgendwann fing sie an wie aus dem Nichts an unser Bein zu springen. Inkl typischem Gesinge, Geschmatze, großen Augen, zum Sprung ansetzen. Wie bei (ernsten) Katzenstreits. Sie hat uns dann allerdings nicht zerfetzt, sondern angesprungen. Man wurde sie auch kaum los, sie sprang immer wieder. Tierarzt sagte alles iO (keine Ahnung mehr, was da getestet wurde) und man bekam "schlaue Tipps" wie.. noch mehr spielen und in solchen Fällen "Dominanz" zeigen, wer der Chef ist. Also Katze, wenn sie nicht aufhört, vorsichtig im Nacken packen und am Boden halten. GANZ TOLL.
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Ich recherchierte also und. Ja, das naheliegendste erschien mir: Verhaltensauffälligkeiten weil allein.
Also bekam ich meine Mutter überredet. Nicht zu 2, das geht ja gar nicht nein nein 1 ist die Schmerzgrenze. Und auch da machten wir einen dicken Fehler denn wir nahmen einen Kater.. ein Kitten. Nein, wir vergesellschafteten auch nicht richtig, weil - das gibts? Hier, dein neuer Freund, viel Spaß damit!
Was soll ich sagen. Alles falsch gemacht was man falsch machen kann. Die Beiden wurden nie dicke Freunde, ab und an erwischte man sie mal Po-an-Po. Rückblickend bin ich mir auch sicher, dass wir eine umgeleitete Aggression nach TA Besuch hatten in den ersten Jahren, aber auch das konnten wir nicht einordnen und haben wir laufen lassen. Es gab oft Rangeleien, aber nie blutig(!), weil der Kater raufen wollte und die Katze gar keine Lust hatte. Dadurch hatte die Katze irgendwann gar keine Lust mehr auf ihn und die Beiden haben eher nebeneinander hergelebt.
Würd ich das heute anders machen? Ja, alles davon. Einzelhaltung natürlich nie wieder, aber auch kein Einzelkitten zu einem älteren Tier.
Wären die Beiden entspannter und glücklicher gewesen wenn der Kater zB einen 2. Kater zum raufen gehabt hätte? Ja, sehr wahrscheinlich.
ABER: mit dem Einzug des Katers, was dann schließlich noch knapp 12 Jahre waren, hörte dieses Anspringen SOFORT auf. Auch sonst gab es keinerlei Auffälligkeiten in irgendeiner Form. Ich hatte 2 Katzen, die sich nicht liebten, überwiegend nebeneinander herlebten, ihre Differenzen hatten, aber trotzdem immer schauten, was der andre so machte, ab und zu Po an Po lagen und sonst ganz normal und ausgeglichen waren. Als die Katze dann einen Tumor bekam und nicht mehr gut springen und immer schlechter laufen konnte, hatte ich natürlich Sorge, weil sie sich ja nicht liebten und ihre Differenzen hatten. Hörte, dass Katzen auch gerne mal Schwäche spüren und biestig werden können, selbst wenn sie sich verstehen. Ich hab die 2 nicht unbeobachtet allein gelassen. Aber der Kater war so lieb und rücksichtsvoll wie noch nie. Es gab kein gekloppe mehr wenn einer dem andern zu nah kam, kein raufen wollen mehr. Er hat sich vorsichtig bewegt, Rücksicht genommen, immer wieder nach ihr geschaut.. und als ich mit ihr auf den Termin zum Einschläfern gewartet habe, gemeinsam auf dem Sofa, mit einer Tierdoku, weil sie das immer ganz spannend fand.. kam er dazu, gab ihr einen Nasenkuss und legte sich mit respektvollem Abstand zu uns.
Also ja, ich bin der Meinung, dass allein NIE gut ist und auch Katzen die nebeneinander herleben, allemal besser leben, wenn auch nicht ideal. Mit dem richtigen Wissen kann man ja aber die richtige Auswahl stellen und die besten Umstände schaffen, dass sie die höchst möglichen Chancen auf eine Katzenfreundschaft haben.