Epilepsie oder doch nicht?

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Warnhinweis bei medizinischen Ratschlägen

Achtung: Bei medizinischen Problemen sollte stets die Meinung eines niedergelassenen Tierarztes oder einer Tierklinik eingeholt werden.
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rjnie

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19. September 2024
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Heyy, hab mich nach langem durchlesen mal entschieden auch einen Post zumachen. Es geht um meine Katze Meri. Sie ist 14 und hatte schon ihr ganzes leben Lang mit diversen Krankheiten zu kämpfen. Mich beschäftigt jetzt seit 2 Tagen aber folgendes: Sie hatte am 18ten um 1 Uhr Nachts einen Krampfanfall. Sie hatte schon mal einen aber im Oktober 2021.. also vor fast 3 Jahren. Ich wollte sofort in die Tierklinik fahren, die meinten aber dort das dass nicht nötig wäre, da der Anfall unter 5 Minuten war und es ihr danach wieder relativ gut ging. Ich war dann aber trotzdem bei meiner Tierärztin und die meine das wäre Epilepsie und hat ihr direkt Tabletten verschrieben, da meine Katze schon seit Jahren ein merkwürdiges zucken aufweist. Meistens zuckt eins ihrer Pfoten oder mal das Gesicht nach vorne. Jetzt hab ich natürlich viel recherchiert und überlege, warum mir meine Tierärztin nicht geraten hat weiter nach dem Grund der Krampanfälle zu suchen? Hirntumor kommt mir in den Sinn, aber da frag ich mich auch ob das nicht nacht 3 Jahren ohne Behandlung schon längst tödlich geendet hätte. Was organisches oder was mit dem Herzen? Fip? Ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll zu suchen werde aber zeitnah einen Termin in der Tierklink machen. Aber hat jemand hier das gleiche durchgemacht? Hab noch nirgendwo gelesen das eine Katze so eine Art epilepsie hat, wo die Anfälle Jahre von einander weg sind. Puh sorry für die lange Story aber mir ist das ein bisschen zu viel alles, da sie von den Tabletten auch Nebenwirkungen hat und ich mir blöd vorkomme die tabletten überhaupt gegeben zu haben ohne eine genaue Diagnose. Hat jemand einen Rat?
 
A

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Bei jedem Individuum gibt es eine individuelle Anfallsschwelle. Geht die Erregung drüber, passiert ein Anfall.
Die meisten liegen in der goldenen Mitte und bekommen nie einen Anfall. Andere haben eine extrem hohe Anfallsschwelle, da kann kommen, was wolle, es kommt kein Anfall. Andere liegen seit Geburt niedrig und haben eine sogenannte idiopathische / genuine / angeborene Epilepsie.
Dann gibt es Dinge, die die Anfallsschwelle senken: Stress, Schlafentzug, Alkohol, Medikamente. Oder auch Stoffwechselstörungen, Infektionen, Schlaganfälle durch Durchblutungsstörungen oder Blutung und Tumoren.

Passiert ein Anfall, nennt man das einen Gelegenheitsanfall.
Dabei gilt: Einmal ist keinmal.
Beim zweiten Anfall muss man gucken, wie viel, muss man mit dem Doktor entscheiden.
Wenn nach so langer Zeit der zweite Anfall kommt, kann man auch entscheiden wieder nichts zu tun. Und ja, solche Abstände gibt es manchmal.

Wenn Deine Katze mit über zehn den ersten Anfall hatte, ist es wahrscheinlich ein symptomatisches Anfallsleiden. Heißt: wenn man sucht, findet man etwas. Meistens. Und nicht immer kann man das dann behandeln.
Deshalb guckt man erstmal bei den behandelbaren Sachen: Stoffwechselstörungen und Infektionen. Also körperlich-neurologische Untersuchung und Blutentnahme. Ist da nichts, liegt das Problem wahrscheinlich im Kopf. Tumoren sind schlecht bis gar nicht zu behandeln. Schlaganfälle bleiben in ihren Auswirkungen, werden aber nicht schlimmer. Deshalb ist ein CT oder MRT hier relativ, kann, muss nicht.

Wie lange bestehen die Zuckungen?
Wie sehen die Anfälle aus?
Hast Du Videos?
Welches Medikament gibst Du?
Welche Nebenwirkungen hat sie?
 
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Hallo, mein Rat ist den/einen Anfall zu filmen.
 
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Bei jedem Individuum gibt es eine individuelle Anfallsschwelle. Geht die Erregung drüber, passiert ein Anfall.
Die meisten liegen in der goldenen Mitte und bekommen nie einen Anfall. Andere haben eine extrem hohe Anfallsschwelle, da kann kommen, was wolle, es kommt kein Anfall. Andere liegen seit Geburt niedrig und haben eine sogenannte idiopathische / genuine / angeborene Epilepsie.
Dann gibt es Dinge, die die Anfallsschwelle senken: Stress, Schlafentzug, Alkohol, Medikamente. Oder auch Stoffwechselstörungen, Infektionen, Schlaganfälle durch Durchblutungsstörungen oder Blutung und Tumoren.

Passiert ein Anfall, nennt man das einen Gelegenheitsanfall.
Dabei gilt: Einmal ist keinmal.
Beim zweiten Anfall muss man gucken, wie viel, muss man mit dem Doktor entscheiden.
Wenn nach so langer Zeit der zweite Anfall kommt, kann man auch entscheiden wieder nichts zu tun. Und ja, solche Abstände gibt es manchmal.

Wenn Deine Katze mit über zehn den ersten Anfall hatte, ist es wahrscheinlich ein symptomatisches Anfallsleiden. Heißt: wenn man sucht, findet man etwas. Meistens. Und nicht immer kann man das dann behandeln.
Deshalb guckt man erstmal bei den behandelbaren Sachen: Stoffwechselstörungen und Infektionen. Also körperlich-neurologische Untersuchung und Blutentnahme. Ist da nichts, liegt das Problem wahrscheinlich im Kopf. Tumoren sind schlecht bis gar nicht zu behandeln. Schlaganfälle bleiben in ihren Auswirkungen, werden aber nicht schlimmer. Deshalb ist ein CT oder MRT hier relativ, kann, muss nicht.

Wie lange bestehen die Zuckungen?
Wie sehen die Anfälle aus?
Hast Du Videos?
Welches Medikament gibst Du?
Welche Nebenwirkungen hat sie?
Die Zuckungen bestehen eigentlich seit ihrem ersten Anfall in 2021. Kann mich nicht erinnern das sie die davor auch hatte. Die Zuckungen hab ich gefilmt, schon vor Jahren. Die großen Anfälle habe ich leider noch nicht geschafft zu filmen, da sie erst zwei hatte und ich beide mal zu geschockt war um das Handy hinzuhalten 😓

Die beiden Anfälle sahen identisch aus. Heftige und schnelle ruckartige Zuckungen, gesabbert hat sie auch.

Mir wurden die Phenoleptil Tabletten gegeben und die Nebenwirkung die mir am meisten Sorgen macht ist diese Gleichgewichtsstörung die sie hat. Sie kann nicht ohne wackeln auf den Beinen stehen. Hab gestern schon die Tierärztin angerufen und gemeint das dass schon heftig ist und sie meinte ich soll ihr nur noch 1/4 Tabletten geben.

Denke drüber nach ob es nicht schlauer wäre ihr zusagen die Tabletten erstmal abzusetzen, bis wir eine gesicherte Diagnose haben. Mir ging das jetzt alles ein wenig zu schnell und sie so am rum wackeln zu sehen tut echt weh, auch wenn ich weiß das die Nebenwirkung mal weggehen wird.
 
Welche Tablettenstärke hast Du bekommen? 12,5 mg? Da wäre die Einstiegsdosis 1/4 Tablette pro Tag, später 2x 1/4.

Die Gleichgewichtsstörungen waren schon vorher da? Wenn ja, wie sahen die aus?

Und die Zuckungen, sind die immer an der gleichen Stelle / gleichen Körperseite?
 
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Welche Tablettenstärke hast Du bekommen? 12,5 mg? Da wäre die Einstiegsdosis 1/4 Tablette pro Tag, später 2x 1/4.

Die Gleichgewichtsstörungen waren schon vorher da? Wenn ja, wie sahen die aus?

Und die Zuckungen, sind die immer an der gleichen Stelle / gleichen Körperseite?
Sie hat mir die mit 25 mg mitgegeben und ich sollte ihr 2x am tag 1/2 geben. Nachdem ich nochmal angerufen habe und gemeint habe das es mir zu viel scheint meinte sie, dass 1/2 eh schon so eine kleine dosis ist aber ich auch 1/4 2x am Tag geben kann. Naja..

Ne die Gleichgewichtsstörungen sind erst seit Gestern da. Ich hab ihr Mittwoch Abend die erste Dosie gegeben und dann halt Donnerstag Früh und als sie dann eine Stunde nach Tablettengabe aufgestanden ist hatte sie die schon.

Wie die aussehen.. Sie ist auf jeden fall sehr unsicher auf den Beiden. Wenn sie sich mal dreht fällt sie oft auf die Hinterbeine zurück. Wenn sie von Kratzbaum springt kann sie sich nicht mehr so gut abfangen, weswegen ich jetzt auch die Wohnzimmer Tür geschlossen habe, weils jetzt einfach noch zu gefährlich ist. Ich muss aber sagen langsam wird’s besser. Hab ihr jetzt gestern Abend und heute in der früh die 1/4 Tablette gegeben und sie scheint schon wacher und stabiler auf den Beinen, auch wenn man noch sieht das da Probleme bestehen.

Bei den Zuckungen gibt es eigentlich keine Seite die mehr oder weniger zuckt. Es ist mal der Kopf, einer der Vorderpfoten oder einer der Hinterpfoten. Das Zucken passiert auch meistens wenn sie anfängt zu dösen.
 
Dann ist etwas forsch eindosiert. Geht nicht bei allen, wird aber bei Dosisreduktion besser.

Zucken beim Einschlafen können auch Einschlafmyoklonien sein. Die sind harmlos.
 
Bei Nelly, bekommt die Luminaletten 15 mg. Da bin ich mit 1/4 + 1/4 angefangen. Das zeigte aber keine Wirkung, daher wurde auf 1/2 + 1/4 erhöht, plus 2 x täglich GabaLiquid.
Inzwischen bekommt Nelly 1/2 + 1/2 Luminaletten, GabaLiquid gebe ich ihr nur noch 1 x täglich.
 
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Dann ist etwas forsch eindosiert. Geht nicht bei allen, wird aber bei Dosisreduktion besser.

Zucken beim Einschlafen können auch Einschlafmyoklonien sein. Die sind harmlos.
Ja ich merk tatsächlich das es ihr schon viel besser geht. Manchmal fällt sie noch blöd auf die Hinterpfoten, aber ich hoffe das ist bald dann auch weg.

Einschlafmyoklonien hab ich noch nie gehört, könnte aber passen, da es wirklich immer nur beim Einschlafen passiert! Danke für die Info und die Hilfe generell.

Nächste Woche red ich nochmal mit meiner Tierärztin und hoffe ich kann die Tabletten absetzen, da sie eben nicht so oft Anfälle hat und ich lieber weiter forsche und nach der Ursache suche, damit ich wir die Anfälle dann konkret angehen können.
 
Bei Nelly, bekommt die Luminaletten 15 mg. Da bin ich mit 1/4 + 1/4 angefangen. Das zeigte aber keine Wirkung, daher wurde auf 1/2 + 1/4 erhöht, plus 2 x täglich GabaLiquid.
Inzwischen bekommt Nelly 1/2 + 1/2 Luminaletten, GabaLiquid gebe ich ihr nur noch 1 x täglich.
Hmm wunder mich warum alle 15mg kriegen und meine Tierärztin gleich auf 25mg hochgeht😅

Geht’s deiner Nelly damit besser?
 
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Ja. Nelly bekommt die Luminaletten seit knapp 3 Jahre.
Mit der 1/4 + 1/2 Dosierung hörten die Anfälle auf, im letzten Jahr habe ich sie auf 1/2 + 1/2 angepasst, weil die fokalen Anfälle wieder zurück kamen. Seitdem hat Nelly wieder Ruhe.
Da der Phenobarbitalspiegel im Blut nocht Luft nach oben hat, kann ich noch bei Bedarf, wenn neue Anfälle auftreten, und mit Absprache der TÄ, erhöhen.
 
Pumba, 3 Jahre, 6,5 kg bekommt inzwischen 2 x 15 mg Luminaletten / Phenobarbital. Erst in Viertelschritten, dann halbe Tablette erhöht, weil er es gut verträgt.
 
@rjnie Bist du aus Österreich?
Weil du Phenoleptil 25mg bekommen hast statt Luminaletten und mir da schon öfter vorkam als wäre das ein Unterschied in Österreich zu Deutschland.

Mein Kater bekam übrigens von den 25mg auch direkt 2x täglich 1/2 Tablette.

Wie lange nimmt deine Katze bereits die Tabletten? Seit 2021 oder seit diesem Anfall?
Für mich liest es sich erst so als würdest du sie seit Jahren geben, aber im weiteren Verlauf mit dem Wohnzimmer zumachen und nochmal nachfragen wegen der Reduzierung klingt es eher als würdet ihr es jetzt erst geben.

Falls(!) du oder deine Ärzte entschließen die Medikamente wieder abzusetzen bitte bedenke das ein Phenobarbitalentzug zu Anfällen führen kann!
Wir haben damals von 2x 1/2 auf
1/2 + 1/4
1/4 + 1/4
1/4 + 0
reduziert und das jeweils für 3-5 Tage.
 
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@Kaffeetrinkerin gut das du das Absetzen der Tabletten ansprichst.
In der Facebook Epi-Gruppe waren User die einfach, oder auf Anraten der Tierärzte, das Phenobarbital (einfach) abgesetzt haben.
Dann kamen die Anfälle zurück, die Katzen ließen sich schwer bis garnicht mehr auf Phenobarbital einstellen.
 
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@rjnie Bist du aus Österreich?
Weil du Phenoleptil 25mg bekommen hast statt Luminaletten und mir da schon öfter vorkam als wäre das ein Unterschied in Österreich zu Deutschland.

Mein Kater bekam übrigens von den 25mg auch direkt 2x täglich 1/2 Tablette.

Wie lange nimmt deine Katze bereits die Tabletten? Seit 2021 oder seit diesem Anfall?
Für mich liest es sich erst so als würdest du sie seit Jahren geben, aber im weiteren Verlauf mit dem Wohnzimmer zumachen und nochmal nachfragen wegen der Reduzierung klingt es eher als würdet ihr es jetzt erst geben.

Falls(!) du oder deine Ärzte entschließen die Medikamente wieder abzusetzen bitte bedenke das ein Phenobarbitalentzug zu Anfällen führen kann!
Wir haben damals von 2x 1/2 auf
1/2 + 1/4
1/4 + 1/4
1/4 + 0
reduziert und das jeweils für 3-5 Tage.
Ich wohn in Deutschland😁

Und sie bekommt die Tabletten erst seit Mittwoch. Als sie ihren ersten Anfall im Oktober 2021 bekommen hat, meinte meine Tierärztin das wir abwarten sollen ob noch ein Anfall kommt, aber außer dem Zucken hatte sie bis Mittwoch keinen Anfall mehr gehabt.

Danke für die Info fürs reduzieren. Ich sprech das aufjedenfall mit meiner Tierärztin ab!
 
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Hallooo

kleiner Zwischenbericht.

Geb ihr seit Samstag nur noch eine 1/4 Tablette morgens, weil die Nebenwirkungen schon echt extrem waren.

Aber merke jetzt wieder, dass die Zuckungen in den Vorderbeinen und Gesicht wiederkommen. Heißt, die höhere Dosis hat wohl doch Wirkung gezeigt.

Ruf morgen mal den Tierarzt an und frag ob ich wieder erhöhen soll.

Ultraschall Termin für Herz und Organe wurde jetzt auch ausgemacht, dauert aber noch bis dahin 😢

So gehts ihr eigentlich ganz gut. Frisst super, geht gut aufs Klo. Ist halt super müde und hat immer noch ein wenig Gleichgewichtsprobleme, die aber nichts im vergleich zum Anfang waren, wo sie sich nicht mal umdrehen konnte ohne hinzufallen.

Hab bloß wieder Angst das die Nebenwirkungen wieder so extrem werden, nach dem erhöhen. Hat jemand ne Ahnung wie lange die in der Regel anhalten?
 
Das sollte sich nach einigen Tagen bessern. Du hattest ja schon geschrieben, dass es etwas besser geworden war.
 

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