Ja, mit "wieder zu einem gesunden Sättigungsgefühl finden" meine ich, dass du nicht mehr rationieren musst.
Du hattest mal geschrieben, dass sie sich sonst überfressen.
Das tun Katzen naturgemäß nicht. Sie futtern bis sie satt sind und hören dann auf.
Wenn sie kein Sättigungsgefühl haben, ist da etwas gestört, sie könnten ohne Ende futtern oder/und manche Katzen laufen auch wenn sie pappsatt sind immer herum auf der Suche nach Futter und wollen es in sich hineinschaufeln, betteln extrem etc...
Man rationiert dann eben das Futter, damit sie sich nicht überfressen, erreicht aber im Grunde das Gegenteil - Katze lernt nie, dass es ab jetzt genug Futter gibt, sondern auch noch, dass es von dir abhängt.
Wobei "genug" das Problem ist. Denn selbst wenn man genug Futter gibt, finden sie von selbst kein Maß.
Im Prinzip läuft die Umstellung so, dass du das Gegentreil von "Rationieren" machst, nämlich Monsterportionen fütterst
😎
Du fütterst ja 4x täglich, dann würde ich auch sagen, bleib ruhig bei diesen gewohnten Zeiten. 1, 2, 3 Stunden früher/später füttern ist völlig ok, aber versuche in dieser Umgewöhnungszeit so pünktlich zu füttern, wie es sich eben einrichten lässt und gib zwischendurch nichts. Auch kein Fitzelchen Leckerli. So haben die Katzen etwas, woran sie sich orientieren können "dann & dann gibt es zuverlässig Futter"
Mach zu jeder Mahlzeit den Napf richtig üppig voll. Gib keinen Nachschlag (sie sollen davon abkommen, dass sie von deiner Fütterung abhängig sind), sondern gib gleich eine Riesenmonsterportion in den Napf und zwar wirklich so groß, dass eine Katze das völlig unmöglich wuppen kann und viel übrig bleiben muss.
Es soll auch der optische Eindruck entstehen "Wow, Futter im Überfluss! Alles meins!"
Und dann kommt das Schwierigste
😉 Nicht beim Futtern zugucken, sondern aus der Küche gehen und sie mit dem Napf allein lassen. Solange, bis sie den Platz verlassen. Du kannst dann immer noch sehen, wieviel sie gefuttert haben. Dann räumst du das Futter weg und gut ist bis zur nächsten Monstermahlzeit.
Mehr musst du eigentlich gar nicht tun.
Wenn einer kotzt, dann lass ihn kotzen. Es ist gut, wenn er unmittelbar erlebt: "ich kann mich ab jetzt vollstopfen, so viel ich will" - irgendwann wird er die Verbindung herstellen "zu viel Futter = ungutes Gefühl" und ab dann fängt es im Katzenhinchen an zu rattern und der Organismus fängt an, zum natürlichen Sättigungsgefühl zurückzufinden.
Das dauert aber eine Weile.
In der Zeit werden die beiden zunehmen und es wäre gut, wenn du sie gut bewegst. Die Zellulose sorgt ja dafür, dass es nicht allzu viel wird.
Ein paar Dinge wären zu beachten - zum einen, dass sie ganz sicher gesund sind, denn das ist belastend für den Organismus, vor allem falls tatsächlich gekotzt wird.
Zum anderen müsstest du mittel- bis hochklassiges Futter geben und keine Leckerli zwischendurch.
Wie gesagt, das ist im Grunde alles. Im Ernährungsunterforum findest du einige gute Threads mit Erfolgsgeschichten zum Durchhalten
😉
Hier hat das auch gut geklappt. Ich hatte wirklich Angst, dass Orlando platzt. Kein Witz, er hat sich bei jeder Mahlzeit vollgestopft und fühlte sich sichtlich unwohl, er tat mir leid und außerdem war er ohnehin schon moppelig genug... Aber nach bereits 3, 4 Mahlzeiten fing er an, gemäßigter zu futtern
🙂 . Gut, es hat dann noch eine Weile gedauert, bis er zu "seinem" gesunden Maß gefunden hat, aber ab dann habe ich eben auch gesehen, dass es Sinn macht, etwas in ihm bewirkt und ein Ende abzusehen ist.
Bei jungen Katzen klappt es recht schnell. Aber eben deine sind etwas älter und von daher kann man es nur versuchen. Wenn es klappt, dann werden die angefutterten Speckröllchen von selbst wieder kleiner, denn dann ist der Katzenkörper dafür sensibilisiert, wieviel Futter er tatsächlich benötigt. Du müsstest dann die Zellulose ganz langsam ausschleichen.
Wichtig wäre auch, dass wenn du merkst, sie futtern gemäßigt, nicht zu schnell die Portionen anpasst. Dann könnte das Ganze wieder von vorn los gehen. Also wenn alles gut läuft, und sie gemäßigt futtern, dann füll noch einige Tage weiter so viel Futter ein, dass ein großer Rest übrig bleiben muss (evtl kannst du die Reste ja zur nächsten Mahlzeit geben). So brennt sich die Erfahrung "Futter im Überfluss" nachhaltiger ein. Und dann allmählich die Portionern verkleinern, bis nach jeder Mahlzeit nur noch ein kleiner Rest übrig bleibt.
Das ist dann für die Zukunft eine gute Richtlinie - wenn ein kleiner Rest im Napf übrig bleibt, war es genug. Sind die Näpfe blankgeleckt, gibst du zur nächsten Mahlzeit gleich etwas mehr in den Napf. Denn der tatsächliche, natürliche Futtermengenbedarf schwankt nicht nur von Katze zu Katze, sondern auch je nach Tagesaktivität oder Wetterlage. Hier wird in den kühleren Monaten deutlich mehr gefuttert, obwohl ich nur reine Wohnungstiger habe. Also immer die Futtermenge etwas anpassen.
Ich würde es jetzt schon versuchen, denn im Grunde verändert sich für dich nicht viel, außer dass du eben ab jetzt Monsterportionen fütterst. Und dann sindse auch allgemein stressfreier unterwegs. Denn mit gestörtem Essverhalten sind sie (wie extrem auch immer) irgendwie immer damit beschäftigt, zu "denken", dass nie "genug" Futter da ist, selbst wenn genug da ist und das kann schlechte Laune machen.
Und entspanntere, satte Katzen lassen sich besser zusammenführen.
Vielleicht wäre es wirklich ganz gut, gerade jetzt den Focus von der Gitterür zu nehmen und die beiden mal zu mästen. Dann haben sie zu tun
😉 und das Leben läuft jetzt, wo du wieder arbeitest auch wieder seinen für sie gewohnten Gang und dann werden sie auch am Gitter weiterhin immer entspannter und dann kannst du mit der "eigentlichen" Zusammenführung (aktiver am Gitter werden, positives bestärken etc) beginnen.
Besonders aber wegen Tobi meinem empfindlichen Magen-Kater der nur Diätfutter essen soll. Er kotzt sonst vermehrt, auch wenn er zu lange nichts frisst.
Ist denn abgeklärt, warum er so empfindlich reagiert?
Ich könnte beiden mal Kattovit hinstellen vielleicht gemischt mit gekochtem Huhn, warscheinlich wird er erstmal alles fressen was da ist und im Notfall kotzen. Soll ich das mal so machen? Geht halt ins Geld
Aber ich versuche alles was ihrgendwie helfen könnte.
Wenn beide dieses Futter gut vertragen, wäre das doch erstmal die Lösung (wobei ich Kattovit nicht kenne, es müsste hochwertig genug sein).
Später, wenn sie gemäßigt futtern, kannst du immer noch austesten, was gut vertragen wird, um die Angebotspalette zu vergrößern. Und dann könnte Tobi ja auch entspannter futtern und konzentriert sich eher auf seinen eigenen Napf mit Diätfutter.
Edit - sorry, schon wieder ein epischer Post
😳