Ich halte halt auch den Preis um die 400 € für diese Behandlung für utopisch, auch halt diese zwangafte Drängen von Usern, dies pauschal in die Vorsorge aufzunehmen.
Bei verschiedenen Erkrankungen ist dass leider so, dass man erst das Problem bemerkt, wenn es bereits zu spät ist, sei es der Krebs (laß ich deswg. monatlich die ganze Katze schallen?) oder z. Bsp. auch das Herz, eine Katze kann über sehr lange Zeit damit Probleme haben und man merkt nichts davon, deswg. stellt man ja auch nicht jeden, der nicht alle Katzen jährlich das Herz schallen lässt, als unverantortlichen und geizigen Tierbesitzer hin.
Ich denke, das ist halt auch alles eine Sache des eigens Erlebten.
Ich bin ja ein Verfechter der "großen Lösung", also bei der FORL-Diagnose einfach alles rauszurupfen, was im Kiefer ist.
Bei Frau Nine sehe ich, dass die normale Regeluntersuchung (Impfung und das) bei FORL bei weitem nicht ausreicht; sonst hätten wir nicht den abgebrochenen Eckzahn gehabt zwei Jahre, nachdem die radikale Entfernungn aller Zähne bis auf die Canini gewesen war.
Die Alternative wäre, die Katze jedes Jahr bzw. sonst in turnusmäßigen Abständen vorbeugend in Narkose zu legen und die Zähne zu untersuchen. Bei Nine ginge das gar nicht, chronisch krankes Fellchen, das sie ist.
Das ist mein Hauptargument gegen die (bei TÄ durchaus verbreitete) Meinung, dass man bei FORL nicht gleich radikal alle Zähne ziehen sollte, auch wenn nicht betroffene Zähne dabei sind, sondern dass man nur zieht, was akut betroffen (und natürlich vorher geröngt worden!) ist, und den Rest stehen lässt, bis sich wieder Symptome zeigen.
Generell bin ich schon ein Verfechter der Meinung, dass man so wenig wie nötig machen sollte in der Medizin. Aber wenn ich daran denke, wie schmerzhaft FORL ist und wie gut Katzen das Schmerzhafte verbergen, bis gar nichts mehr geht, finde ich es bitterlich, seine Katze so lange leiden zu lassen, wie es uns letztlich ja mit Nine auch gegangen ist!
Dass die Canini stehen gelassen werden, hat einen guten Grund: sie sind extrem schwierig rauszuoperieren, denn die Zahnwurzel ist nochmal was länger als der ganze Zahn an sich. Von daher nimmt man die Canini nur im Notfall raus, weil die Extraktion und Wurzel-OP wirklich einige Zeit - und deutlich mehr als die OP der anderen Zähne! - dauert! Wenn ich das bei Nine richtig mitbekommen habe, dauerte die OP der Canini (drei Eckzähne und die Wurzel des abgebrochenen Zahns) letztlich genauso lange wie alle anderen Zähne zusammen!
Kostentechnisch machen sich die Canini natürlich auch bemerkbar; kein Zahnarzt wird diese komplizierte OP als "einfache Extraktion" abrechnen, und das mit gutem Grund: die Wurzel sitzt so tief im Kiefer, dass man sie kaputt machen und stückweise ausbuddeln muss. Sonst bricht der zierliche Katzenkiefer. Und die Trümmer der Wurzel sind ja im Grunde auch nicht mehr als Brotkrümel auf dem Teller!
Die TÄ haben da wirklich einen schwierigen Job mit den Canini und daher aus meiner Sicht das Honorar auch voll verdient!
Wenn man alle Zähne, also auch die Canini, ziehen lässt und eine Inhalationsnarkose machen lässt, ist man nach meiner Kalkulation nicht ganz vierstellig dabei mit den Kosten. Nach meiner Erinnerung kosteten Nines Zähne bei der ersten OP so um die 400-500 Euro (die werden ja stückweise abgerechnet), und die Canini waren nochmal so in der Größenordnung dabei. Allerdings wurde gleichzeitig auch Nines Stomatitis mit behandelt (ich habe die Rechnung im Forum bei den TA-Kosten eingestellt, habe sie aber gedanklich nicht 100pro auf dem Schirm). Jedenfalls ist eine umfassende Zahn-OP ein teurer Spaß.
Die Lebensqualität für das betroffene Katz ist aber diese Kosten allemal wert, finde ich!!!
Letztlich muss ja jeder Katzenhalter für sich selbst entscheiden, wie er mit potentiellen Zahnproblemen bzw. mit den Gesundheitsproblemen seiner Katze insgesamt umgeht. Teils wird es der Geldbeutel diktieren (bei Haltern, die weder versichert sind noch das Geld für eine so kostenintensive OP haben), teils die generelle Haltung zum Haustier. Teils aber halt auch der Wunsch (und die Mittel), dem kralligen Mitbewohner alles, was finanziell und medizinisch machbar bzw. sinnvoll ist, zu gönnen und dann auch durchzuführen.
Ich wünsche allen betroffenen Dosis, dass sie die Möglichkeit und die Mittel haben, ihrem jeweiligen Katz das Beste bieten und insofern auch zahntechnisch für Schmerzfreiheit sorgen zu können!
LG