Von da an gab es kein Erbrechen mehr. Aber er tat sich trotz Emeprid und Lactulose schwer, Kot herzugeben. Unter 36h ging gar nichts.
Darauf die Woche (also nach diesem Samstag am 24 März), sind wir dann Donnerstag trotzdem wieder in der Praxis gelandet, nachdem Finn sich über 48h geweigert hatte, Kot herzugeben.
Wir brachten ihn morgens hin - diesmal dann für die Infusion. Er bekam direkt morgens noch ein Microklist und so gingen wir - am Abend sollten wir dann horchen, ob wir ihn abholen können.
Am Abend da angekommen, hieß es, dass er sich den ganzen Tag hätte geweigert was zu fressen und auch der Microklist nichts brachte. Er war grundunglücklich mit der Situation. Da die Infusion durch war und aufgrund eines erneuten Röntgens entschied sie uns, ihn uns wieder mitzugeben. Zu Hause würde er sicher eher was fressen und er bekäme nochmal einen richtigen Einlauf, vielleicht klappt es dann zu Hause.
Zu dem Zeitpunkt war er 58h ohne Kotabsatz.
Zeitgleich war sein Blutbildergebnis da.
Und jetzt ist der richtige Moment, um sich daran zu erinnern, wie uns die Vertretungsärztin sagte, dass es ja mit dem Teufel zu gehen müsste, zwei Pankreaskatzen zu haben.
Wir haben aber auch immer echt ein Glück, ne?!
🙄
Finn hat eine exokrine Pankreasinsuffizienz. Wer weiß wie lange schon, im nachhinein passt der Kot von damals, als er einzog voll zur Symptomatik. Wir haben den lehmfarbenen Kot zwar damals in den Griff bekommen, der für die EPI typische extrem voluminöse Kot blieb ihm aber bis heute.
Der Finn bekommt nun also Enzyme, und das eventuell sein Leben lang (wir werden die Werte in einigen Wochen nochmal kontrollieren lassen). Der Einlauf damals hatte was gebracht und er konnte sich nach über 58h dann endlich lösen.
Aber bis heute kämpfen wir noch immer mit seinem Kotabsatz. Nachdem die Lactulose immer mehr ihre Wirkung zu "verlieren" schien - wir waren inzwischen bei 2x3ml täglich (also schon einer sehr hohen Dosis) und er ging trotzdem nur alle 30-40h auf Klo - haben wir es nun zusätzlich mit Enteropro Kapseln probiert. Das geht jetzt ganz gut. Die Lactulose abends haben wir schon weggelassen. Gerade ist allerdings der Versuch gescheitert, sie auch morgens wegzulassen. Ich warte mal wieder viel zu lange schon auf Kot (41h). Ich hoffe nun auf heute nacht.
🙄
Zusätzlich versuchen wir natürlich nicht nur der Darmträgheit, sondern auch
seinem extremen Übergewicht mit einem extra Sportprogramm entgegen zu wirken.
Mal schauen, ob das auch irgendwann Wirkung zeigt. Wie gesagt, ich will gar nicht abstreiten, dass da was runter kann.
Aber auf 6kg (das wären 1,5kg Abnahme) WILL ich den gar nicht runter kriegen. Ich seh grad bei Filou wie wichtig Reserven sind.
Finn darf ruhig 'ne kleine Reserve haben. Ich glaube nicht, dass er die mit 6kg noch hätte (er ist jedenfalls auch größer als Filou und Filou hatte mit 6,2kg nicht allzuviel Reserve).
Und so könnte sich langsam alles halbwegs einpendeln, wenn ... ja wenn da nicht wieder und wieder Filou wäre.
Und das übertrifft gerade selbst Finns Geschichte.
🙁
Bei Filou haben wir nach einer Woche die Schmerzmittel abgesetzt. Alles war schick, er fraß weiterhin gut. Nur für's Päppeln mussten wir uns nun was anderes überlegen - auf die 5,4kg sollte unbedingt was drauf. Unseren vorherigen Versuch, das mit Rinderfettpulver anzugehen, konnten wir aufgrund der Pankreatitis nun aber nicht mehr so wirklich weiter verfolgen.
Da er aber so gut fraß, dachten wir: das wird sich schon von selbst regeln.
Inzwischen war es Filou, der die vollsten Näpfe hier bekam - nicht mehr Finn (wir reduzieren nichts bei dem, aber scheinbar kann er durch die Enzyme das Futter besser verwerten und frisst deshalb insgesamt weniger).
Bis mir vor 1,5 Wochen auffiel, dass das Fressen schon wieder weniger wurde. Ein Blick auf die Waage bestätigte mir das auch.
Ich habe ihm sofort Schmerzmittel gegeben, weil ich annahm, die Pankreasgeschichte wäre einfach nur noch nicht ausgestanden. Aber nichts da, es wurde nichts besser.
Und plötzlich fing er auch wieder an vom Napf wegzuspringen.
Schmerzmittel haben ihm bei Zahngeschichten noch nie gut geholfen - es war so typisch wieder.
Das darf doch nicht wahr sein? Die Zähne? JETZT SCHON WIEDER? Nur zwei Monate nach der letzten OP?
Ich weiß nicht, wie oft ich in den letzten Wochen gedacht hab, dass ich im falschen Film war.
In der Klinik angerufen, Termin beim Zahndoc gemacht ... es nützt ja nichts.
Da waren wir also wieder. Zahndoc (dessen Einschätzung ich wirklich auch vertraue) sagt aber: "Neeeehee, also ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass sein Problem die Zähne sind. Das sieht alles SO super aus."
Für uns alle stand aber natürlich außer Frage, dass das ohne Röntgen niemals sicher sein kann. Wir sollten ihn dann letzte Woche Montag nüchtern in die Klinik reingeben. Er wird geröngt und sollte da nichts bei rum kommen, eben weiter auf den Kopf gestellt werden.
Gesagt getan. Montag Mittag dann der Anruf: Zähne sind absolut top. Da ist nichts auch nur ansatzweise auf den Röntgenbildern erkennbar. Wir sind uns einig, dass es derzeit falsch wäre, die absolut intakten Zähne zu extrahieren.
ABER ... der gute hatte eine Art Abszess in der Kauleiste. Höhe dort, wo ihm die Molaren im Januar extrahiert wurden. Also wahrscheinlich eine Folge der Wundheilungsstörung.
Dass ihm DAS wehgetan hat, hat den Doc so garnicht gewundert. Zusätzlich hat er an einer weiteren Stelle ein kleines Knochenstück noch gefunden, dass halb am Durchbruch war.
Also hat er ihm die Kauleiste nochmal aufgeschnitten, die Wunde gespült und vernäht und das Knochenstück entfernt.
Wir durften ihn Nachmittags abholen - mit der Hoffnung: nu wird's aber gut!
Aber wer uns kennt ... nix gut.
🙁
Seit Montag frisst der FIlou kaum bis gar nicht. Aber er ist so an sich gut drauf. Tobt durch die Gegend, meckert - ich weiß gar nicht, wo der die Energie her nimmt, er frisst ja kaum.
Ich weiß nicht, wo wir gewichtstechnisch angekommen sind - ich trau mich nicht zu wiegen. Vor 1,5 Wochen waren es nur noch 5,3kg und von der Klinik aus wird ihm inzwischen alles auf 5kg hin dosiert.
Ein Kater, der mit 6,2kg absolut normal und gut gebaut und eher schlank als dick gebaut war.
🙁
Freitag waren wir erneut da. Ich war absolut sicher, dass es schlecht heilt - er einen AB Wechsel braucht, weiter Schmerzmittel.
Aber die Wunde sieht GUT aus! Der Doc meint, er glaubt nicht mal, dass Filou überhaupt noch AB braucht.
Aber er meint, wir versuchen es nochmal über das Wochenende mit Schmerz- und AB-Wechsel und schauen ... vielleicht ist es ja das doch.
Ansonsten sollten wir uns heute abend nochmal melden und wir besprechen, wie es weiter geht.
Der AB-Wechsel hat nichts bewirkt.
Gar nichts.
Filou frisst einfach nicht mehr. Er versucht. Er hat auch Hunger, er schimpft wie ein Rohrspatz und ist sofort bei der Fütterung zur Stelle. Aber er kann nicht. Er frisst wenige Gramm (höchstens 10) und gibt dann auf. Manchmal, in dem er vom Napf wegspringt, manchmal einfach so.
Wir sind inzwischen sogar bei der Zwangsernährung angekommen, weil ja was in den Kerl rein muss.
🙁
Emotional einfach eine absolut furchtbares Gefühl. Den Kerl in ein Handtuch zu wickeln und ihm das Futter in die Schnauze zu drücken.
🙁
Wir sind uns beide hier absolut einig: wenn das mit dem Fressen nicht wäre, würde der Kerl überhaupt keinen kranken Eindruck machen. Natürlich ist er bissl ruhiger als sonst - es fehlt ja auch Energie, wenn man nicht frisst.
Aber wie gesagt, er motzt, er spielt, er ist gut ansprechbar und neugierig.
Wir wissen einfach nicht, was ihm fehlt. Unser Eindruck ist wirklich, dass er nicht fressen KANN. Nicht weil ihm schlecht ist, oder ihm der Appetit fehlt. Irgendwas behindert ihm bei der Nahrungsaufnahme.
Inzwischen fragen wir uns, ob ihm schlicht weg die Fäden stören.
Er springt dann zwischen durch eben vom Napf weg und rumohrt mit seiner Zunge in der Schnauze rum, als will er irgendwas rausdrücken, los werden. Und dann gibt er nach 10g den Versuch eben auf, Nahrung aufzunehmen.
Aber kann sich eine Katze daran wirklich SO sehr stören, dass sie die Nahrungsaufnahme verweigert?
Ich hab den Doc heute auch gefragt, ob er sowas schon erlebt hat. Er sagt nein, aber es gibt ja für alles das erste mal.
Wir sind nun heute so verblieben, dass wir die Assistenzfütterung beibehalten bis Donnerstag und mit ihm dann nochmal rein kommen. Ihm wird dann nochmal Blut abgenommen, er bekommt eine Bauchsono und dann wird er kurz leicht sediert und ihm die Fäden gezogen.
Vorher meint der Doc, kann er das wegen der Wunde halt noch nicht verantworten. Und da der Filou eben dreimal täglich ca. 30-40g per Assistenz gefüttert bekommt, ist das okay bis Donnerstag. Er frisst ja auch etwa bei jeder Fütterung (davon gibt's hier mind. 5 am Tag) nochmal ca. 10g eigenständig.
Ich weiß gar nicht, was ich jetzt hoffen soll. Doch, eigentlich hoffe ich, es liegt an den Fäden. Alles deutet daraufhin, aber es ist für mich so schwer vorstellbar, dass der Kerl so ein Drama aus sowas banalem macht.
Zeitgleich hab ich eben Angst, was die weiteren Untersuchungen zu Tage fördern.
Fakt ist, es muss jetzt was passieren. Mehr als Assistenzfütterung geht nicht und an den Kater muss unbedingt was ran. Der ist nur noch Haut und Knochen. Es ist wirklich furchtbar und ich hab 'ne scheiß Angst um mein Rippchen.
🙁