Vorab:
Zugvogel, wenn Du aber schreibst, dass 80% der Tiere lebenslang das Virus in sich tragen, würde das auch bedeuten, dass 80% der Tiere lebenslang ansteckend und damit gefährlich für andere Katzen sind. Das ist doch aber gar net so!!
😛 So ist das bei Calici und Herpes beispielsweise. Es können unter Umständen (was auch nicht sehr wahrscheinlich ist) Antikörper vorhanden sein (so wie Du das beschreibst, was dann noch von Deiner Virusgippe vorhanden ist) - was ja aber für eine Gefährdung anderer Katzen unerheblich ist - die können anderen Katzen nämlich nicht gefährlich werden!
Ich würde es Diskussion nennen. Auch wenn ich das Gefühl habe, dass du das zu persönlich nimmst.
Mir gefällt nunmal der fade Beigeschmack nicht, dass Entscheidungen aufgrund eines Titers getroffen werden. Es sind in der Vergangenheit schon viel zu viele Katzen aufgrund eines bloßen Titers eingeschläfert worden.
Das Bild das du uns aufgezeigt hast, war nunmal "nur negativ getestete Tiere aufnehmen, die anderen ihrem traurigen Schicksal überlassen". Und du hast vom Titer gesprochen. Nicht jedes Tier, das Antikörper aufgebaut hat scheidet auch aus. Manche nur über einen gewissen Zeitraum. Nun sitzen sie aber in größeren Gruppen im Heim. Dort stecken sie sich immer wieder gegenseitig an und weiter will ich dieses Bild nicht ausmalen. Was passiert wohl mit den vielen Tieren, die dann nicht vermittelt werden weil sie nach deiner Vorstellung nicht vermittelt werden sollen? Die Heime quellen über. Dann haben wir ganz offiziell die Zustände wie im Amiland?
Boney, das stimmt wohl, dass mir das Thema ein recht persönliches Anliegen ist - sonst würde ich nicht nachts um halb 4 hier sitzen.
😳
Das soll dann aber wirklich ziemlich alles sein, was ich an dieser Stelle noch schreiben möchte. Hoffe ich zumindest.
😀
Also, wegen der coronapositiven Katzen. Ehrlich gesagt glaube ich, dass es mit den vielen Positiven vermittlungstechnisch kein Problem gäbe, da es meiner Meinung und bisherigen Erfahrung nach genügend aktuell coronafreie (oder die, die es noch werden wollen) Katzen gibt. Auf Dauer wäre es auch kein Problem, denn wenn alle negativen Katzen "weg" sind (also vermittelt - nicht euthanasiert
😉 ), rücken wieder neue nach, die inzwischen wieder negativ sind (mit positiv und negativ meine ich jetzt ausscheidungstechnisch
😉 ). Wollten alle Menschen jetzt direkt heute eine coronafreie Katze wär's natürlich ein Problem - aber da das ja ein "wandelnder" Prozess ist, denke ich nicht, dass man Probleme mit dem Nachschub bekommen würde.
😀 Ich bekomme in 4 Wochen auch Nachschub - und es war gar nicht schwer welchen zu finden...
Ist wohl ähnlich wie mit dem Abschalten der Atom-Reaktoren. Stück für Stück kommt man zum Ziel. Aber halt nur ähnlich...
🙄
Ich möchte Dir nochmal ein klein wenig verdeutlichen WESHALB ich das ganze so mache und ausdrücke. Fangen wir vorne an...
😉 Bevor ich zu meinen 4 Katzen eine weitere Katze hinzugeholt habe, habe ich mich über Katzenkrankheiten ein wenig informiert - da ich meine Katzen ja keinem unverhältnismäßig hohem Risiko aussetzen wollte. Mein Fazit aus dem was ich gelesen hatte war, dass ich darauf wert legen sollte, dass die neue Katze auf FIV und FeLV getestet ist und gegen Schnupfen, Tollwut, Seuche geimpft sein sollte. Somit habe man alle Risiken für die Katzen recht gut minimiert, soweit es eben geht. Klar gibt es "Bezugsquellen" wo beispielsweise die Wahrscheinlichkeit, dass eine Katze latent Katzenschnupfen trägt etwas höher ist als bei anderen - aber das wäre bei geimpften Tieren ja auch nicht sooo schlimm - sie könnten sich zwar vielleicht anstecken, aber der Schnupfen würde keinen großen Schaden anrichten können....
Über FIP war vielerorts zu lesen, dass Coronaviren nahezu 100% aller Katzen in sich tragen und es in Prinzip "Glückssache" ist, ob die Katze FIP bekommt oder nicht. Was schließt der Otto-Normal-Katzenhalter daraus? "Okay, dann haben meine sicherlich auch Coronaviren - braucht man also nicht drauf zu achten! Entweder meine kriegen FIP sowieso oder eben nicht. Der Zugang einer weiteren Katze wird daran nichts ändern."
DAS war mein Stand bzw. das was ich auf diversen Info-Seiten zum Thema FIP im Endeffekt herauslesen konnte.
Letztendlich wird es bei mir aber doch ganz anders gewesen sein. Nix fast 100% coronapositiv. Meine Katzen stammten bis dato entweder vom Bauernhof (also Freigänger, keine Katzenklos, keine gemeinsamen Klostellen - geringes Übertragungsrisiko) oder waren von Privathaushalten aus Einzelhaltung (geringes Reinfektionsrisiko) oder kleinen Freigänger-Katzenhaushalten. Gut möglich, dass meine Katzen gar keinen Kontakt zu Corona hatten (immerhin ist die Wahrscheinlichkeit einer FIP bei der Erstinfektion deutlich höher als bei späteren Infektionen, was ja dafür sprechen würde, dass sie keinen Kontakt zu Corona hatten) - und das ging jahrelang gut so, trotz Freigang.
Ja, und da ich mit keinem Bisschen davon ausgegangen bin, dass eine weitere Katze coronatechnisch gefährlich für meine 4 sein könnte, wurde auch kein Wert auf "Coronafreiheit" gelegt - wie gesagt, "Corona haben ja eh alle"...
Calici hat dann noch sein Übriges dazu getan und das Ergebnis ist ja bekannt.
🙁
Ich denke was auch noch viel ausgemacht hat ist die Tatsache, dass 4 Katzen gleichzeitig mit 2 Krankheiten angesteckt wurden. Deshalb wäre ich persönlich auch generell bei der Vergesellschaftung von 2 Katzen nicht ganz so kritisch wie bei größeren Populationen - da der Infektionsdruck bei der Ansteckung mehrerer Katzen gleichzeitig bedeutend höher ist. Aber das nur nebenbei...
Und deshalb ist eben mein Bestreben, andere Katzenbesitzer, die in der gleichen oder ähnlichen Situation sind wie ich, darüber aufzuklären, dass es doch nicht vollkommen Schicksal ist, ob eine Katze FIP bekommt oder nicht. Dass meine Katzen an FIP gestorben sind habe ich zu verantworten. Das war kein Zufall, Schicksal oder sonstwas sondern Unwissenheit meinerseits. Hätte ich das gewusst, was ich heute weiß, hätte ich meine Katzen niemals einem solchen Risiko ausgesetzt. Ganz klar!
Ich habe den Wunsch, einer anderen Katze ein neues Zuhause zu geben (oder ja - eine 5. Katze haben zu wollen!), über die Sicherheit meiner Katzen gestellt, meine Katzen wissentlich (wenn auch nicht wissentlich in welchem Ausmaß) gefährdet. Gebracht hat's letztendlich keinem was - außer der Tierklinik und den Labors.
Klar ist auch - man kann sich immer etwas ins Haus holen, wenn man sich ein neues Tier hinzu holt. Aber ich persönlich fürchte kaum eine andere Katzenkrankheit so sehr wie diese - da es keine (wirksame) Impfung gibt und sie keine Therapiemöglichkeiten bietet.
Ich möchte nicht, dass es noch viele Katzen und Katzenhalter gibt, denen es so ergeht wie es meinen Katzen und mir ergangen ist. Ich möchte, dass man davon abkommt, die 5-10% die an FIP sterben als "natürliche Auslese" (so hat das ein TA mal beschrieben) zu betrachten...
Deshalb der ganze Kram hier...
So - das war's glaube ich. Hoffentlich kann ich nun besser schlafen...
😀
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Nochmal was zu der Gengeschichte, das mir vorhin eingefallen ist. Sollte die Genetik tatsächlich eine so große Rolle spielen - würden dann nicht prozentual immer weniger FIP-Fälle auftreten? Tiere, die aufgrund ihrer Genetik ein höheres Risiko haben an FIP zu erkranken, diese Gene auch an ihre Nachkommen weitergeben - die müssten doch irgendwann aussterben, oder?! So in Richtigung Evolutionstheorie. Oder überseh ich da was?!
😕