Frettchen soll man doch auch nicht einzeln halten, oder?
😕
Schau mal hier:
http://www.katzen-fieber.de/einzelhaltung-katzen.php
Das gibt Dir nen guten Überblick.
Grundsätzlich wurde schon alles gesagt.
Ich möchte nur noch ein bisschen was ergänzen.
Ich habe stattliche 10 Katzen hier rumlaufen. Aber ich lebe mitten im Nirgendwo und die Katzen können rein und raus wie sie wollen.
Als ich noch in Deutschland lebte, hatte ich eine Zeit, in der ich auch unbedingt eine Katze haben wollte. Für die Gesellschaft, fürs kuscheln im Bett.
Ich holte mir Cora ins Haus. Sie lebte im Tierheim, ging dort gnadenlos unter, da sie offensichtlich nie sozialisiert wurde und entweder panische Angst vor Katzen hatte oder sie angegriffen hat ohne Vorwarnung - egal wie gross oder klein der Feind war.
Ich habe eine stattliche Narbe an der Hand von meinem einzigen Versuch, meine arme Mini-Katze von einem Riesen-Kater zu trennen, als die zwei ineinander verbissen über meinen Fussboden rollten.
Zu meiner Verteidigung kann ich sagen, dass ich damals eine schwere Mandelentzündung und hohes Fieber hatte. Ansonsten wäre ich nie auf die Idee gekommen mit blossen Händen einzugreifen.
So... Cora... Sie war ihr ganzes Leben hindurch eine schwierige Katze. Andere Katzen wurden einfach nicht akzeptiert. Sie war glücklich alleine bei mir. Soweit eine sozial-verkrüppelte Katze glücklich sein kann.
Sie hat viel miaut, wollte immer beschäftigt werden, war mäkelig mit dem Futter, hat nicht gefressen, wenn ein Mann ihr Futter hingestellt hat und hat mir monatelang überall hingepinkelt, als ich den Fehler machte, ihr ein neues Kaklo zu kaufen, weil das alte nur noch in Fetzen hing.
Geliebt habe ich sie trotzdem.
Sie hat übrigens nie mit mir im Bett gekuschelt.
Und meine damalige Wohnung hatte 55qm. Ebenfalls Dachwohnung und brutal heiss im Sommer.
Cora HAT gelitten im Sommer. Sie schleppte sich nur von Fliese zu Fliese auf der Suche nach Kühlung.
Nach einer Weile entdeckte sie den Hausflur und von da an wollte sie permanent raus. Auch in der Nacht wurde vor der Haustüre geheult. War die Tür offen, war Ruhe. Manchmal streunerte sie im Hausflur rum, meistens war sie aber trotzdem drin. Hauptsache die Tür war offen. Ich habe viele Nächte mit offener Tür geschlafen, weil sie keine Ruhe gegeben hat.
Katzengeschirr habe ich auch probiert. Meine Katze mutierte zum Aal. Egal wie fest ich es zurrte - sie kam immer irgendwie raus. Zwei Geschirre musste ich zerschneiden, weil sie sich so dermassen drin verheddert hatte, dass kein Rauskommen möglich war.
Ihre letzten Katzenjahre hindurch war sie inkontinent. Sie verlor Urin wo sie stand und lag.
Nicht schön...
Vor einigen Jahren lernte ich, dass Katzen nicht in Einzelhaltung gehören.
Es machte sofort Sinn für mich. Ich erinnerte mich an die Einzelkatze die wir in meiner Kindheit hatten. Sie brachte ihre Freunde einfach mit nach Hause. Ich bin oft aufgewacht in der Nacht, weil ich meine Beine nicht bewegen konnte - klar, lagen ZWEI Katzen drauf statt einer
Ich bin einigen verhaltensgestörten Katzen begegnet in den letzten 20 Jahren.
Sie hatten alle eins gemeinsam: sie wurden einzeln in der Wohnung gehalten.
Du schreibst, Dein Bruder hatte einen Kater, der nun irgendwo anders lebt, nicht nach Hause kommt?
Warum wohl? Katzen suchen sich ihr Zuhause aus und wenn es nicht passt, dann verschwinden sie.
Die Wahrscheinlichkeit, dass der Kater nach Artgenossen suchte und nun da lebt, wo er welche hat, ist sehr hoch.
3 von meinen Katzen sind Wildlinge. Geboren und aufgewachsen irgendwo in der Nähe einer Farm, ca 1km von mir entfernt. Ich habe sie mit einer Falle eingefangen und wochenlang im Schuppen festgesetzt, inklusive ihrer Mutter.
Alle wurden kastriert und durchgecheckt. Die Mutter verschwand auf Nimmerwiedersehen, nachdem die Schuppentüre wieder auf war.
Die 3 Kitten blieben in der Nähe vom Schuppen. Sie hatten ein Dach über den Kopf und Futter. Das animierte sie zum da bleiben.
Die Kurzform was passiert ist:
Nach 2 Wochen ausserhalb des Schuppens fingen sie an, mir Richtung Haus zu folgen und mittlerweile schlafen sie bevorzugt bei mir im Bett - aneinander gekuschelt an 2 von meinen anderen Katzen....
Es war die Entscheidung der Katzen, mir ins Haus zu folgen, nicht meine.
Halte fest an Deinen Traum von ZWEI (!!) Katzen, gib ihn nicht auf, aber fürs erste sollte es ein Traum bleiben. Du hast nicht die nötigen Voraussetzungen, um ZWEI Katzen ein glückliches Katzenleben zu ermöglichen.
Ich bin auch oft umgezogen. Vor 5 Jahren sogar von Deutschland nach Irland.
Ich habe 2 Jahre ohne meinen gewohnten Kram gelebt, bis ich es mir endlich leisten konnte, all mein Zeug, meine Bücher, Klamotten, Bilder, Küchenutensilien von Deutschland nach Irland bringen zu lassen.
Ich bin derweil 40 Jahre alt und erst jetzt kann ich es mir leisten, so zu leben wie ich es möchte - inklusive aller meiner Katzen.
Und ich könnte es wohl immer noch nicht, wenn ich nicht bei meinem Freund im Haus leben würde und er mir finanziell unter die Arme greift bei der Versorgung der Katzen.
Zur Zeit kümmere ich mich wieder um einen Streunerkater mit einer bösen Entzündung. Hat mich letzte Woche 100 Euro gekostet und wird mich diese Woche die nächsten 100 Euro kosten.
Impfungen jedes Jahr für all die Katzen, Wurmkuren, Flohkuren und regelmässige Besuche dazwischen wegen Verletzungen, Augenentzündungen etc.
Geht ins Geld....
Natürlich ist es was anderes, wenn man 10 Katzen hat, oder nur 2.
Aber auch 2 Katzen können ordentlich kosten. Selbst EINE Katze kann ordentlich kosten, wenn ich da bloss an Cora denke.
Blasenentzündungen, Milben in den Ohren die einfach nicht verschwinden wollten, unglücklicher Sturz vom Kratzbaum, später Bluthochdruck und beginnende Blindheit deswegen, was mehr Stürze und blaue Flecken einbrachte.
Sie hat mich die letzten 5 Jahre 3 mal soviel Geld gekostet als die 10 Jahre davor.
Halte aus, harre aus und hole Dir zwei Katzen, wenn Du umgezogen bist und Deine gesamte Lebenssituation stabiler ist.
Amen