Hallo zusammen,
ich weiß, der Thread ist alt, aber ich möchte jetzt 4 Jahre das Thema nicht völlig offen stehen lassen.
Also, ich bin damals noch persönlich mit einer Frau vom Straßenkatzen e.V. hier in Heidelberg ins Gespräch gekommen und hatte ihr meine Situation geschildert, so wie ich sie auch schon im Eingangspost beschrieben hatte. Sie meinte, dass es vielleicht die Möglichkeit gäbe eine ältere Katze als Pflegetier zu mir zu nehmen, bis sich eine bessere Möglichkeit für dieses Tier bieten würde. Ich meinte daraufhin, dass ich das erst mal mit meinem Vermieter abklären müsste. Hab ich dann auch gemacht und dabei hat sich die ganze Katzenthematik für mich dann auch erledigt (zumindest, solange ich in diesem Haus lebe). Denn seine Tochter, die auch hier im Haus wohnt, hat leider eine sehr starke Katzenhaarallergie. Ich weiß ja nicht sicher, ob das was ausmachen würde, wenn die Katze nur als reine Wohnungskatze gehalten wird, aber er meinte schon, dass es so sei.
So, nun muss ich mich mal bei allen bedanken, die mich hier „verteidigt“ hatten. Tatsächlich hatte ich mich hier stellenweise angegriffen gefühlt, weshalb ich mich auch zurückgezogen hatte. Ich schätze sachliche Kritik wirklich, aber mir vorzuwerfen, ich hätte mein Leben nicht im Griff, ist alles andere als sachlich. Wie kann man das einem Menschen vorwerfen, den man nicht einmal wirklich kennt?
1. Arbeitslosigkeit
Ich hatte meine Ausbildung im Frühjahr 2015 beendet und wenige Monate darauf einen Job erhalten. Da dieser Job von Anfang an nur als Aushilfsjob gedacht war, war er gerade mal auf 6 Monate begrenzt. Es wäre nur weitergegangen, wenn die zu vertretende Kollegin gar nicht wieder gekommen wäre, aber das tat sie. Entsprechend lief mein Vertrag Ende 2015 aus. Im Mai 2016 hatte ich diesen Thread erstellt, war also gerade einmal seit knapp 5 Monaten arbeitslos und noch dazu in der Zeit zu einer Fortbildungsmaßnahme, um meine Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu erhöhen. Klar, in den 6 Wochen hätte ich auch keine Katze zu mir geholt, da ich für die Eingewöhnungsphase gar keine Zeit gehabt hätte. Das hätte ich ohne eure Argumente frühestens im Anschluss daran gemacht.
2. Attraktivität
Meine Güte, ich find mich selbst ja nun wirklich nicht wahnsinnig hübsch, auch wenn meine Mitmenschen da anderer Meinung sind. Na und? Das ist ein Punkt, der mich schon seit Jahren nicht mehr stört. Ich bin nun mal keine Frau, die sich morgens mit Lippenstift, Lidschatten und sonstigem vor den Spiegel stellt. Das einzig unnatürliche an mir, ist allenfalls noch meine Haarfarbe, ansonsten verschwende ich mit solchen „Verschönerungen“ nicht meine Zeit. Aber jetzt bitte nicht angegriffen fühlen, wenn ihr Frauen und Mädels hier im Forum das macht. Das ist völlig ok, wenn ihr euch damit besser fühlt. Und Hey, bei Feierlichkeiten wie einer Hochzeit mach ich das auch schon mal, nur für den Alltag eben nicht.
3. Katze als Problemlöser
Ich hab mir jetzt zwar das Forum nicht noch einmal komplett durchgelesen, aber ich glaube nicht, dass ich irgendwo geschrieben hätte, dass ich dafür eine Katze bräuchte. Warum sollte ich auch? Ich wüsste nicht, dass ich überhaupt irgendein Problem hätte. Sicher, eine Katze würde es mir erleichtern mehr Ordnung zu halten (das ist mir seit jeher schwer gefallen), aber das würde weder das Problem lösen, noch wäre das für mich ein Hauptgrund für die Anschaffung eines Stubentigers gewesen.
4. Beziehung
Stimmt, ich bin tatsächlich seit gut 6 Jahren Single. Na und? Ja ok, wäre natürlich schön, mal wieder einen Freund zu haben und am Besten auch einen, der bleibt, aber wenn ich solo bleibe, ist das auch kein Drama. Und wenn ich doch mal einen hätte, wäre das noch lange kein Grund für mich ein Tier zu vernachlässigen oder gar wegzugeben.
5. kleine Wohnung, die im Sommer abgedunkelt werden muss
Leute, die hier im Heidelberger Raum leben wissen, dass bezahlbare Wohnungen hier rar sind. Sicher, eine größere und hellere 2-Zimmerwohnung wäre mir auch lieber, aber ich kann mich schon glücklich schätzen, dass ich bei meiner DG-Wohnung für 30 qm nur 375 € Warmmiete zahlen muss. Ja, das ist bei der Größe nicht wenig, aber für Heidelberg schon verdammt günstig. Und bevor hier jemand fragt, warum ich dann nicht in eine bezahlbarere Wohngegend ziehe: Entweder sind das allgemein Viertel, die unter keinem guten Ruf stehen oder ich müsste gleich schon ganz aus der Region weg, wo ich mir einen kleinen aber netten Freundeskreis aufgebaut habe, den ich nicht missen möchte. Ohne diese Freunde, wäre ich tatsächlich allein und nicht sonderlich glücklich.
Apropos glücklich: Genau das ist der Knackpunkt. Meine Molly war für mich mehr als nur ein Haustier. Sie war eine Freundin und (zumindest für mich) Familienmitglied. Mit ihrer Anwesenheit hat sie mich immer glücklich gemacht, wie es nur Freunde und Familie schaffen.
Ich hoffe, dass damit jetzt auch mal endlich die letzten Bedenken und Vorwürfe ausgeräumt sind. Denn ehrlich gesagt hab ich keine Lust mich hier noch länger rechtfertigen zu müssen und meine halbe Lebensgeschichte zu erklären. -.-