Hallo
Ich werde bald zwei Kätzinnen haben, und hoffentlich auch Nachwuchs. Ich habe noch ein paar Fragen dazu:
1. Es gibt ja Kätzinnen, die haben ihren ersten Wurf mit einem Jahr. Ist das zu früh, schadet das der Gesundheit der Kätzin? Wann ist der richtige Zeitpunkt da, sie zum ersten Mal zu einem Deckkater zu bringen/ sie durch Freilauf Junge bekommen zu lassen?
2. Wenn ich zwei Kätzinnen habe und die gleichzeitig Junge haben, versorgen/ säugen die auch die Babies von der anderen Kätzin oder nur die eigenen?
Vorweg: Bitte versucht mir nicht auszureden, Katzennachwuchs zu haben. Es ist ein Lebenstraum von mir. Das will ich mal erlebt haben.
Würde mich über eine Antwort freuen
Lg
Hallo
@Nala9 , Vermutlich wirst du das nicht mehr lesen. Aber vielleicht ja doch, ich möchte es wenigstens versuchen.
Ich kann deinen Wunsch das Wunder der Geburt zu erleben sogar nachvollziehen, ich hatte den auch mal.
Ich muss leider etwas ausholen und hoffe das du meinen „Roman“ vielleicht bis zum Ende liest .. Ich habe im Jahr 2020 einen kleinen Kater aufgenommen , er kam von einem Bauernhof und seine Mutter kümmerte sich nicht mehr um ihn , er war der letzte und seine Geschwister sind vom Fuchs geholt worden. Die Mama war sicherlich schon wieder schwanger .. Ich habe den kleinen über alles geliebt , er war mein Ein und Alles . Ich habe ihn entwurmen ,impfen und kastrieren lassen. Ich war allein und hatte nur ihn - und er hatte nur mich (ich weiß heute das das Mist war ,aber habe mich auf die Meinung vom TÄ wenn er Freigänger wird ,brauchst keinen anderen spielkumpel,verlassen). Wir waren jede Minuten zusammen.
Ich freute mich , als die kittenzeit endlich vorbei war , es ist nämlich sehr sehr anstrengen alleinunterhalter für ein kitten zu sein.
Mit 1,5 Jahren fand ich ihn vor Schmerz schreiend auf der Terrasse, er konnte seine Hinterbeine nicht mehr bewegen. Mit der Todesangst im Nacken sitzend , bin ich zum Tierarzt gerast. Ich habe ihm und vermutlich auch mir selbst , immer und immer wieder versichert , das wir das schaffen.Ich würde alles für ihn tun was nötig ist ,blase und kot ausmassieren , physio, gehhilfe , egal was , wir schaffen das, nur bitte bitte nicht sterben! Der Tierarzt konnte ihm nicht mehr helfen, er hatte eine Aortenthrombose und seine Hinterbeine waren schon abgekühlt. Vermutlich ein angeborener Herzfehler. Er konnte ihn nur von seinen Schmerzen erlösen. Sein Herz hat nur wenige Sekunden nach der Todespritze aufgehört zu schlagen. Es ging alles sehr schnell. Nach 15 min , bin ich mit meinem toten Kater und 60€ weniger für das einschläfern ( ja , auch das kostet Geld ) nach Hause gefahren. Ich habe ihn in seiner Babydecke in meinem Garten beerdigt. Morgens war meine Welt noch in Ordnung und wir haben gespielt, 6 Stunden später war mein geliebter Kater in der kalten Erde und eine Kerze brannte in der kalten Oktobernacht.
Mit gerade einmal 1,5 Jahren wurde er ein Sternchen und ich muss seit 3 Jahren und 15 Tagen ohne ihn weiterleben und trauere immer noch um ihn, auch jetzt laufen die Tränen während ich dies schreibe.
Wie ich später erfuhr sind auch die kitten welche nach ihm von der Katze geboren wurden, ebenfalls an aortenthrombosen sehr jung verstorben. Die Mutterkatze wurde dann kastriert und keine Kitten, bereits bei Geburt zu frühen Toden verurteilt, kamen mehr zur Welt.
Im Jahr 2023 war ich Urlaubsvertretung für eine Katze , welche direkt am ersten Tag 5 Kitten zur Welt brachte . Die Geburt verlief zum Glück gut auch wenn ich natürlich nicht mit sowas gerechnet habe, geschweige denn darauf vorbereitet war . Aufeinmal hatte ich die Verantwortung für 6 Katzen ( Mutter und die 5 kitten) , ich wusste wie wichtig das wiegen ist und habe dies auch getan und die Todesangst die damals mit meinem Kater und mir zum Tierarzt fuhr war wieder zurück und sie blieb!!
Eines der Kitten, der letzt geborene ,nahm ab. Durch das Wissen erfahrener Forenmitglieder und dem örtlichen Tierschutz konnte ich an einem Sonntagabend Aufzuchtmilch bekommen und konnte zufüttern. Erst nach Wochen in denen diese Angst mich begleitet hat ,wurde ich etwas entspannter. Es haben zum Glück alle überlebt. Die Mutterkatze wurde nach dem ersten und gleichzeitig letzten Wurf kastriert. Sie war ein Jahr alt und ist nach der Geburt und dem Aufziehen der kitten nicht mehr sie selbst gewesen. Vor der Geburt war sie eine verspielte, verschmuste, fröhliche junge Katze , danach leider nicht mehr und ist es bis heute nicht mehr geworden. Also ja , es schadet einer so junger Katze gebären und aufziehen zu müssen.
Ja, die 5 kitten waren Zucker und es war schön sie aufwachsen zu sehen , aber diese Zeit der ständigen Todesangst würde ich nie , nie wieder freiwillig miterleben wollen.
Du wirst dir vermutlich dennoch deinen Herzenswunsch erfüllen , egal was man dir berichtet oder erzählt . Aber vielleicht gehst du doch noch einmal in dich und fragst dich , ob du dass alles auch emotional schaffst und aushalten kannst und das ganze mal 2 , da du ja auch beide Katzen jungen lassen möchtest .
Der Tod lässt sich nicht austricksen, den bekommst du gratis zur Geburt mit dazu.
Ich wünsche dir von Herzen , das du nocheinmal nachdenkst und deinen Wunsch auf „irgendwann mal“ verschiebst, du bist noch so jung gib dir diese Zeit.
Und in der Zwischenzeit , die Zeit ( sie kann leider sehr kurz sein ) mit deinen beiden Katzen genießt , sie vor dem ersten Wurf kastrieren lässt und ihnen das beste Leben als geliebte Katzen gönnst.
Falls es du es bis hierhin geschafft hast - Liebe Grüße und das Beste für dich und deine beiden Katzen!