Fragen zur Pankreas

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Warnhinweis bei medizinischen Ratschlägen

Achtung: Bei medizinischen Problemen sollte stets die Meinung eines niedergelassenen Tierarztes oder einer Tierklinik eingeholt werden.
Sie nimmt nicht ab und scheint die Nahrung ja gut zu verwerten, also mach Dir da keine Sorgen.

Aktuell ist hier auch "Weltmäkelwoche der Katzen". Selbst Merlin schwächelt derzeit.
 
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Huch, na, die Woche ist bald um....

Sorgen mach ich mir nicht wirklich, ich frag mich nur, wenn da alles in Ordnung ist im Kot, warum setzt sie so selten und in kleinsten Mengen Kot ab und warum ist die BSD so hoch 😕😕

Ich habe mir für nächste Woche aufgeschrieben:
T4
T4 frei
spec Fpli
Folsäure
Thrombozyten (die waren so niedrig)

Macht TLI Sinn?
Was kann man noch testen?

Und ich lasse es diesmal zu IDEXX schicken, Folsäure und T4 frei können die in der Praxis nicht.
 
Nächste Frage:
was genau ist denn der Unterschied zwischen Pankreatitis und Pankreasinsuffizienz?
Und was genau sagt der TLI aus?

Ich habe mir für nächste Woche aufgeschrieben:
T4
T4 frei
spec Fpli
Folsäure
Thrombozyten (die waren so niedrig)

Macht TLI Sinn?
Was kann man noch testen?

Und ich lasse es diesmal zu IDEXX schicken, Folsäure und T4 frei können die in der Praxis nicht.

Regine hat mich gebeten, hier mal reinzuschauen.🙂

Eine Pankreatitis ist eine Entzündung der Bauchspeicheldrüse.
Eine Pankreasinsuffizienz bedeutet, daß zu wenig oder keine Verdauungsenzyme produziert werden.

Eine Pankreatitis kann mit einer Insuffizienz einhergehen, muß aber nicht.
Eine Insuffizienz kann ohne jegliche Entzündung entstehen.

TLI ist der Goldstandard für die Insuffizienz. Er kann auch einen Pankreatitis nachweisen, aber nicht zuverlässig.
Für die Pankreatitis ist der spez fpli - angeblich?- der zuverlässigste Test.
Bei jeder Katze mit Pankreasproblematik sollte auch mal Folsäure und Vit B 12 getestet werden.


Es gibt ja bei Katzen auch den Begriff Triaditits, da häufig Gallengangsentzündungen, Pankreatitis und Dünndarmentzündung vergesellschaftet auftreten.
Das liegt daran, daß nur bei der Katze der Ausführungsgang von der Galle und vom Pankreas sich erst zu einem Gang vereinigen, bevor dieser Gang den in den Dünndarm mündet. Dadurch ist die gegenseitige Wechselwirkung sehr stark. Entzünden sich Pankreas oder Gallengänge, wird der jeweils andere schnell mitgeschädigt. Ist der Dünndarm entzündet und dadurch die Schleimhaut entzündet, so kann es schnell mal zu einer leichten Abflußstörung aus dem gemeinsamen Gang von Pankreas und Galle kommen, was diesen dann auch wieder nicht gut tut.
Daher sind die Fälle wohl auch in ihrer Klinik so stark unterschiedlich.
 
Danke Doc!!

ich habe Vitamin B 12 noch auf die Liste gesetzt und den TLI mache ich auch mit.

Wenn jetzt durch Hakenwürmer die Darmschleimhaut geschädigt ist, dann kann das also zu einer Entzündung in aufsteigender Kette führen. Richtig?

Ich gebe jetzt Püppi Dr. Wolz Darmbakterien. Baut das die Darmschleimhaut wieder auf? Oder was kann man tun, damit die sich wieder aufbaut?
 
Regine, wenn du schon den TLI und das B12 machst, lass bitte die Folsäure gleich mittesten...wobei TLI für mich bei Püppi nicht wirklich Sinn macht, denn die Ausnutzung ist top

Schau mal nach den Dr.Wolz Darmflora Plus Select Kapseln, die "fördern" auch die Darmschleimhaut
 
Regine, wenn du schon den TLI und das B12 machst, lass bitte die Folsäure gleich mittesten...wobei TLI für mich bei Püppi nicht wirklich Sinn macht, denn die Ausnutzung ist top

Schau mal nach den Dr.Wolz Darmflora Plus Select Kapseln, die "fördern" auch die Darmschleimhaut

Danke Cara....Folsäure hatte ich schon notiert....TLI mach ich einfach mal, wenn wir eh zapfen....

Das Pulver und die Kapseln müßten eigentlich identisch sein, aber ich schaue mal nach....

Was macht Amy?
 
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Ist tatsächlich ein Unterschied, also bestellen wir auch die Kapseln noch....
 
Doc, was weißt Du über die Zuverlässigkeit und ggf. Unzuverlässigkeit von fPli und Tli? Warum schicken einige TÄ das Blut immer noch in die USA?

Wie kann denn eine Pankreatitis zuverlässig diagnostiziert werden?

Georgia hatte hier ja schon was eingestellt, dass bei einigen Katzen mit erhöhtem fPli das Problem gar nicht bei der Pankreas lag. Also könnten doch andere Erkrankungen den Wert in die Höhe treiben, ohne dass tatsächlich eine Pankreatitis vorliegt?

Bei uns lag B12 übrigens deutlich über der Referenz mit 2000 (300-800) und Folsäure lag mit 11,98 (3-10) leicht drüber. B12 dürfte auch daran gelegen haben, dass ich Hexe fleißig mit den selectavet-Tabletten gefüttert hatte.

Und wie behandelt man eine Pankreatitis, die nur leichte Symptome macht, wenn kein Hinweis auf eine bakterielle Ursache vorliegt? Meine TÄ hält Cortison für eher kontraproduktiv und bezieht sich dabei auf Erkenntnisse der Münchener Uni (hab leider vergessen nachzufragen, was für Erkenntnisse das nun sind).

Fettarmes Futter ist bei uns ja auch eher nach hinten losgegangen....
 
Kann ich noch kurz was zu Vitamin B12 und Apfelpektin fragen?

Wenn eine von den Selectavet-Tabletten für 3kg Katze sind, würdet Ihr dann bei einem 5,3 kg Kater 1 1/2 Tabletten geben? Und mögen die Katzen die bei Euch? Ich kriege eine mit ach und krach in Samson rein, er findet die eklig.

Zum Apfelpektin: vorher war mir nicht so klar, was das tut, aber von dem, was Silvia so geschrieben hat, hört sich das für uns sehr sinnvoll an; Crea ist ja wieder in der Referenz, aber Bun erhöht, und man weiß ja nicht, ob ihm übel ist. Deswegen würde ich gern mal versuchen, den BUN über Apfelpektin zu senken.

Wie würdest Du das bei einem 5,3 kg Kater mit BUN von 50 und einem Crea in der Referenz (1,7) dosieren, Silvia? Und gibts da verschiedene Sorten bzw. was muss ich beim Kauf beachten? Würde es gern aus dem Reformhaus holen und nicht bestellen, weil ich morgen für drei Tage wegfahre - am Besten hätte ich es dann schon hier und würde meinem Mann eine detaillierte Gebrauchsanweisung hinterlassen... 😀

Wir üben gerade schon eifrig Tabletten geben 😀

PS: Kalziumkarbonat ist eingeschlichen und Samson hat gerade seinen ersten Teller komplett rohes Hühnchen nach und nach vertilgt. Das mit dem Häppchenfressen ist aber bei barf echt blöd - rein in den Kühlschrank, raus aus dem Kühlschrank...
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich weiß nicht, warum manche TÄ das Blut noch nach Amerika schicken.
Aber ich könnte mir auch vorstellen, daß der eigentliche Grund vielleicht auch gar nicht das Testverfahren ist, sondern möglicherweise die kompetenteren Ansprechpartner.
Ist nur so eine Idee, da ich das von anderen Tests aus der Klinik so kenne. Pathohisto schicken wir nur da hin, damit man ggf mit einem speziellen Pathologen sprechen kann, Blutbilder von Heimtieren nur an ein ganz spezielles Labor wegen einer Spezialistin, die dort arbeitet, Allegietests nur dahin usw.
Keine Ahnung, aber so ticken ja TÄ auch und gerade die Spezialisten waren ja oft selbst in Amerika und haben besonders schwierige Fälle.
Aber ich weiß es einfach nicht.

Also, der TLI ist meines Wissens nach sehr zuverlässig, aber nur in Bezug auf Insuffizienz.
Beim fpli ist es meines Wissens nach so, daß der schon zuverlässig ist, aber eben natürlich nicht unterscheiden kann, ob die Bauchspeicheldrüse als Primärerkrankung entzündet ist oder die Reizung/ Entzündung dadurch verursacht wird, daß im Darm oder der Leber die Grunderkrankung sitzt.
Langfristig wird sicher beides auf eine chronische Pankreatitis herauslaufen, aber es macht natürlich einen Riesenunterschied in der Behandlung, ob die Grunderkrankung im Pankreas oder z.B im Darm sitzt und das Pankreas nur sekundär in Mitleidenschaft gezogen wird.
Deswegen gehört zu der Diagnose Pankreatitis ja eigentlich auch ein Ultraschall vom gesamten Bauch.

Ein Beispiel aus der Klinik: Hund mit Fremdkörper im Magenausgang zum Darm ( Spülschwamm 😱) wird wegen Erbrechen vorgestellt, cpli ist positiv, wird auf Pankreatitis behandelt, da keine Bildgebung gemacht wird.
Kommt in Klinik, da nicht besser, FK festgestellt, wird operiert. Der ganze Bereich um Zwölffingerdarm und Pankreas sah schon etwas mitgenommen aus. Hat sich dann aber alles gut erholt und entsprechend war auch cpli schnell wieder in der Norm.

Will sagen, der Test selber ist schon zuverlässig, aber es gehört mehr als ein positiver Test dazu, eine Pankreatitis zu diagnostizieren.

Ob ein erhöhter B12 Wert etwas zu sagen hat, weiß ich nicht. Ich glaube aber nicht.
Bei erhöhten Folsäurewerten bei der Katze geht man davon aus, daß sich vermehrt Folsäurebildende Bakterien im vorderen Dünndarm angesiedelt haben, so daß es zu einer vermehrten Resorption kommt. Also eine Fehlbesiedlung wie es bei einer Darmentzündung vorkommt.

Den Einsatz von Kortison bei Pankreatitis kenne ich auch nur bei schwereren Fällen. Und da ist es dann immer ein Versuch. Bei manchen wirkt es extrem gut, bei manchen gar nicht.
Leichte Fälle werden eigentlich versucht diätetisch in Griff zu bekommen. Oft auch als Auschlußdiät, um Unverträglichkeiten als Auslöser auszuschließen.
Die Fettreduktion ist wohl ähnlich umstritten wie Kortison.

Also alles in allem ein schwieriges Feld mit noch sehr vielen Unbekannten.
 
Kann ich noch kurz was zu Vitamin B12 und Apfelpektin fragen?

Wenn eine von den Selectavet-Tabletten für 3kg Katze sind, würdet Ihr dann bei einem 5,3 kg Kater 1 1/2 Tabletten geben? Und mögen die Katzen die bei Euch? Ich kriege eine mit ach und krach in Samson rein, er findet die eklig.

Deswegen würde ich gern mal versuchen, den BUN über Apfelpektin zu senken.

Wie würdest Du das bei einem 5,3 kg Kater mit BUN von 50 und einem Crea in der Referenz (1,7) dosieren, Silvia? Und gibts da verschiedene Sorten bzw. was muss ich beim Kauf beachten?

Ich viertele die B-Tabletten immer und versenke sie in Kaustangen, dann merkt Katze nichts davon. Eine dürfte bei Euch aber genügen.

Beim Apfelpektin macht der Hersteller keinen Unterschied, es sollte halt reines Apfelpektin sein und kein Mischmasch mit anderen Pektinen.

Man dosiert es zum Einschleichen mit 0,5g pro Kilo Körpergewicht und kann es dann langsam auf 1g teilen. Das kann man dann über die Tagesportionen verteilen.

Barf aus dem Kühlschrank habe ich einfach ins Spülbecken gestellt, Stöpsel rein, heißes Wasser dazu (also ins Becken, nicht ins Barf) und dann wurde das relativ schnell warm.

@Doc: Diätisch ist natürlich bei Katzen gerne mal ein Riesen-Problem, wenn ich da an Regines Püppi denke oder an meine Hexe. Fehlbesiedlungen im Darm haben wir ja, aber die Darmsanierung hat bislang auch nicht den gewünschten Erfolg gebracht.
 
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Also, der TLI ist meines Wissens nach sehr zuverlässig, aber nur in Bezug auf Insuffizienz.
Beim fpli ist es meines Wissens nach so, daß der schon zuverlässig ist, aber eben natürlich nicht unterscheiden kann, ob die Bauchspeicheldrüse als Primärerkrankung entzündet ist oder die Reizung/ Entzündung dadurch verursacht wird, daß im Darm oder der Leber die Grunderkrankung sitzt.
Langfristig wird sicher beides auf eine chronische Pankreatitis herauslaufen, aber es macht natürlich einen Riesenunterschied in der Behandlung, ob die Grunderkrankung im Pankreas oder z.B im Darm sitzt und das Pankreas nur sekundär in Mitleidenschaft gezogen wird.
Deswegen gehört zu der Diagnose Pankreatitis ja eigentlich auch ein Ultraschall vom gesamten Bauch.

Ein Beispiel aus der Klinik: Hund mit Fremdkörper im Magenausgang zum Darm ( Spülschwamm 😱) wird wegen Erbrechen vorgestellt, cpli ist positiv, wird auf Pankreatitis behandelt, da keine Bildgebung gemacht wird.
Kommt in Klinik, da nicht besser, FK festgestellt, wird operiert. Der ganze Bereich um Zwölffingerdarm und Pankreas sah schon etwas mitgenommen aus. Hat sich dann aber alles gut erholt und entsprechend war auch cpli schnell wieder in der Norm.

Will sagen, der Test selber ist schon zuverlässig, aber es gehört mehr als ein positiver Test dazu, eine Pankreatitis zu diagnostizieren.

Sorry, aber zuverlässig ist halt relativ. Der wissenschaftliche Artikel, zu dem ich weiter oben gelinkt habe, hatte gezeigt, dass von drei Katzen die symptomatisch waren, bei denen Obduktion/Laparotomie aber keine Gewebeveränderungen an der Pankreas ergeben hat, eine trotzdem einen erhöhten specFPL hatte.Das heißt, es geht nicht nur darum, ob die Pankreatitis primär oder sekundär ist, sondern darum, ob überhaupt eine Pankreatitis vorliegt und da ist die Fehlerquote bei symptomatischen Katzen bei 33%. Bei asymptomatischen Katzen gab es keine Fehler. Und das ist nicht irgendeine Studie, sondern genau die Studie, auf die Idexx sich bezieht, um die Zuverlässigkeit des Tests zu belegen.

Bin zwar nicht vom Fach, aber Wissenschaftlerin und durchaus in der Lage, eine wissenschaftliche Publikation zu lesen und zu interpretieren.

Es ist mit der zuverlässigste Test, den es im Moment gibt, ja.

Edit: sorry, hatte verwechselt aus welchen Zahlen sich die Fehlerquote von 33% ergeben hat. Habe die Zahlen jetzt korrigiert, die Quote ist aber weiterhin richtig.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich viertele die B-Tabletten immer und versenke sie in Kaustangen, dann merkt Katze nichts davon. Eine dürfte bei Euch aber genügen.

Beim Apfelpektin macht der Hersteller keinen Unterschied, es sollte halt reines Apfelpektin sein und kein Mischmasch mit anderen Pektinen.

Man dosiert es zum Einschleichen mit 0,5g pro Kilo Körpergewicht und kann es dann langsam auf 1g teilen. Das kann man dann über die Tagesportionen verteilen.

Barf aus dem Kühlschrank habe ich einfach ins Spülbecken gestellt, Stöpsel rein, heißes Wasser dazu (also ins Becken, nicht ins Barf) und dann wurde das relativ schnell warm.

Danke für die Tips. Dann werde ich das mal noch besorgen und meinem Mann verordnen, ihm die nächsten Tage erst mal die Einschleichdosis zu geben. Wenn ich dann zurück bin, gehe ich dann auf die 1g hoch, wenn er es gut verträgt.
 
@Doc: Diätisch ist natürlich bei Katzen gerne mal ein Riesen-Problem, wenn ich da an Regines Püppi denke oder an meine Hexe. Fehlbesiedlungen im Darm haben wir ja, aber die Darmsanierung hat bislang auch nicht den gewünschten Erfolg gebracht.

Ja, ich weiß. 🙁 Genau das ist das Problem.

Sorry, aber zuverlässig ist halt relativ. Der wissenschaftliche Artikel, zu dem ich weiter oben gelinkt habe, hatte gezeigt, dass von 9 symptomatischen Katzen, deren specFPL erhöht war, drei dann beim Aufmachen keinerlei Gewebeveränderungen an der Pankreas hatten (als Gold-Standard der Pankreatitisdiagnose haben sie Gewebeveränderungen über Laparotomie oder Obduktion genommen). Das heißt, es geht nicht nur darum, ob die Pankreatitis primär oder sekundär ist, sondern darum, ob überhaupt eine Pankreatitis vorliegt und da ist die Fehlerquote bei symptomatischen Katzen bei 33%. Bei asymptomatischen Katzen gab es keine Fehler. Und das ist nicht irgendeine Studie, sondern genau die Studie, auf die Idexx sich bezieht, um die Zuverlässigkeit des Tests zu belegen.

Bin zwar nicht vom Fach, aber Wissenschaftlerin und durchaus in der Lage, eine wissenschaftliche Publikation zu lesen und zu interpretieren.

Es ist mit der zuverlässigste Test, den es im Moment gibt, ja.

Auweiah, ich wollte dir weder auf den Schlips steigen noch deine wissenschaftliche Kompetenz in Frage stellen.

Wie ich schon schrieb, habe ich auf Regines Bitte hier geschrieben ohne den kompletten Thread durchzuarbeiten.
Ich gebe auch in erster Linie Inhalte von Veröffentlichungen wieder, sondern das was ich aus der Zusammenarbeit mit mehreren FachTÄ für Innere Medizin weiß.

Ich sehe auch keinen Widerspruch denn ich habe ja geschrieben, daß man eine Pankreatitis nicht alleine mit diesem Test diagnostizieren kann. Und er bereits bei einer reversiblen Reizung anschlägt, bei der der Pathologe sicherlich keine Veränderungen finden würde.
Fazit ist also, ein positiver Test macht noch keine Pankreatitis.
 
Auweiah, ich wollte dir weder auf den Schlips steigen noch deine wissenschaftliche Kompetenz in Frage stellen.

Ich Dir auch nicht. 😳
Ich geh halt über die Veröffentlichungen ran, und manchmal gruselt es mich echt, wie wenig man eigentlich sicher wissen kann. Mir ist schon klar, warum das so ist - wäre ja ethisch etwas schwierig, z.B. bei den Studien, ob proteinreduziertes Futter etwas bringt, eine Kontrollgruppe längere Zeit dem Risiko auszusetzen, dass die CNI schlimmer wird, und die Aussicht, ganz viele Laborkatzen nur zum Testen ranzuziehen, ist auch nicht schön. Aber so rein von der Zuverlässigkeit her gesehen finde ich es echt erschreckend, wie viel da nach Augenmaß gearbeitet werden muss. Die Studie, die dem specFPL zugrundeliegt, hat mit ganzen 29 Katzen insgesamt gearbeitet...

Aber dass es sich in der Praxis offensichtlich trotzdem bewährt, mit diesen Hypothesen zu arbeiten, so lange auch andere Diagnostik betrieben wird, finde ich beruhigend und will auch Deine konkreten Erfahrungen gar nicht in Frage stellen.

Bei uns war die Pankreas ja auch hypoechogen und alles andere (außer den Nieren - CNI) unauffällig, insofern gehe ich bei uns auch davon aus, dass das Testergebnis stimmt. Trotzdem finde ich es halt allgemein wichtig, Katzenbesitzer darauf hinzuweisen, dass auch etwas anderes vorliegen kann, nicht unbedingt immer Pankreatitis.
 
Mir ist schon klar, warum das so ist - wäre ja ethisch etwas schwierig, z.B. bei den Studien, ob proteinreduziertes Futter etwas bringt, eine Kontrollgruppe längere Zeit dem Risiko auszusetzen, dass die CNI schlimmer wird, und die Aussicht, ganz viele Laborkatzen nur zum Testen ranzuziehen, ist auch nicht schön.

Die einzige Möglichkeit wären Langzeitstudien mit Katzen unter normalen Bedingungen. Aber da wird es zum einen immer den Vorwurf geben, dass es nicht wissenschaftlich genug ist, weil es nicht unter Laborbedingungen stattfindet..

Zum anderen müsste man zahlreiche Tierärzte und Tierhalter finden, die da sehr diszipliniert mitarbeiten und natürlich dann die Mitarbeiter in der Forschung, die die Daten auswerten. Das ist kaum stemmbar bei einem Tier, dem das Interesse der Forschung eher nicht gilt.

Ich hatte hier vor einiger Zeit für einen anderen Thread mal eine Liste der Dissertationen der Uni München aufgetrieben. Katzen rangierten da unter ferner liefen. Viel interessanter sind offenbar Rinder (kommerzieller Aspekt), Pferde (Lobby?) und Hunde (scheinen dem Menschen mehr am Herzen zu liegen).
 
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Bei uns war die Pankreas ja auch hypoechogen und alles andere (außer den Nieren - CNI) unauffällig, insofern gehe ich bei uns auch davon aus, dass das Testergebnis stimmt. Trotzdem finde ich es halt allgemein wichtig, Katzenbesitzer darauf hinzuweisen, dass auch etwas anderes vorliegen kann, nicht unbedingt immer Pankreatitis.

Da sind wir doch zu 100 % auf der gleichen Linie. 🙂
Das wollte ich mit dem Fall von dem Hund verdeutlichen. der TA macht einen Test, der ist positiv und dann hört auf zu suchen.
Kein Internist würde sich je einzig und alleine auf das Ergebnis eines einzigen Bluttests verlassen, da gehört immer mehr dazu. Wie ja auch bei CNI.
Das kann man glaub ich gar nicht oft genug betonen.
 
Die einzige Möglichkeit wären Langzeitstudien mit Katzen unter normalen Bedingungen. Aber da wird es zum einen immer den Vorwurf geben, dass es nicht wissenschaftlich genug ist, weil es nicht unter Laborbedingungen stattfindet..

Zum anderen müsste man zahlreiche Tierärzte und Tierhalter finden, die da sehr diszipliniert mitarbeiten und natürlich dann die Mitarbeiter in der Forschung, die die Daten auswerten. Das ist kaum stemmbar bei einem Tier, dem das Interesse der Forschung eher nicht gilt.

Ja, das ist auch alles richtig, aber für ganz zuverlässige Studien brauchst Du halt immer auch eine Kontrollgruppe - also sagen wir mal, Du hast hundert Katzen, ein viertel davon kriegen phosphat- und proteinreduziertes Futter, ein viertel nur phosphatreduziert, ein viertel nur proteinreduziert, und ein viertel wird ganz normal weitergefüttert (bzw. kriegt Placebo). Und dann schaust Du über einen längeren Zeitraum, wer wie lang lebt bzw. wie sich die Katzen entwickeln. Ohne diese vierte Gruppe sind die Werte der anderen drei Gruppen eigentlich nicht aussagekräftig, weil Du nicht weißt, womit Du sie vergleichst. Und würdest Du als Katzenbesitzer dieser Studie zustimmen, wenn Du wüsstest, dass es eine 25% Chance gibt, dass Deine Katze ganz unbehandelt bleibt, weil sie eben zufällig zur Kontrollgruppe gehört und deswegen - wenn die Annahme, dass das phosphat- und proteinreduzierte Futter sich positiv auswirken, korrekt ist - evtl. kürzer lebt? Wohl kaum.

Es gibt eine ähnliche Studie, aber eben nur über vier Wochen, weil es sonst ein zu großes Risiko für die Katzen wäre. Finde ich moralisch völlig richtig. Wissenschaftlich gesehen ist es aber einfach nicht sehr aussagekräftig, vier Wochen sind zu kurz.

Das Gleiche gilt halt für alle Behandlungen, Du brauchst im Prinzip viele Katzen, einen langen Zeitraum, und eine unbehandelte Kontrollgruppe, um wissenschaftlich gesicherte Ergebnisse zu kriegen. Das ist aber ethisch eigentlich wiederum nicht zu vertreten (ich würde auch nicht wollen, dass Laborkatzen leiden müssen, damit meine Katze evtl. etwas länger lebt).
 
Georgia, ich meinte das ein wenig anders.

Du vergleichst einfach über einen längeren Zeitraum die Daten z.B. von 1000 CNI-Katzen, die Nierendiät bekommen haben mit den Daten von 1000 Katzen, die nierenschonend gebarft wurden.

Aber auch das erfüllt natürlich keine strengen wissenschaftlichen Kriterien.

Wir hatten vor zwei Jahren an einer solchen Studie zur Fütterung von SDÜ-Katzen teilgenommen. Nur ist das in meinen Augen auch zu kurz gegriffen, wenn die jeweiligen Futtersorten nicht genau analysiert werden, sondern stattdessen nur zwischen Trockenfutter, Nassfutter und barf unterschieden wird. Aber das führt jetzt hier vermutlich zu weit.

Wurde diese vier-Wochen-Studie nicht sogar mit jungen, gesunden Katzen durchgeführt? Da ist die Aussagekraft natürlich auch mit einer gewissen Skepsis zu betrachten. Zumindest was den Einsatz von Phosphatbindern angeht, bin ich mal über so eine Studie gestolpert.
 
Hurra - eine Expertenrunde!!!! Ich muss noch viel lernen, seufz!!

Total interessant, was ihr schreibt!!

Jetzt eine Frage von mir:
Wenn die Folsäure erhöht ist, geht man von einer Entzündung des Darms aus bzw wird die Darmschleimhaut negativ beeinflusst? Richtig?

Im Sinne einer aufsteigenden Kette erhöht sich dann der Pankreaswert, weil die Pankreas/Leber mit beeinflusst wird durch den Darm. Richtig?

Und nochmal die Frage, wenn Hakenwürmer die Darmschleimhaut zerstören, entsteht eine Entzündung, unter Umständen, die dann wieder zur aufsteigenden Kette wird. Richtig?

Wenn man also den Darm saniert, die Darmschleimhaut wieder intakt kriegt, sollte der Pankreaswert wieder in die Referenz gehen. Richtig?

Wie saniere ich die Darmschleimhaut ???
 

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