Freigang oder nicht: eine rationale Frage

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Markus1977

Markus1977

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Ich bin in diesem Katzenforum neu. Es scheint aber einen gewissen Glaubenskampf zwischen ungesichertem Freigang oder keinen Freigang zu geben, auch wenn ein ungesicherter Freigang möglich wäre.

Meine bescheidenen, hoffentlich nachvollziehbaren Gedanken dazu:

- Könnten Katzen frei entscheiden, würde sich wohl die große Mehrheit für Freigang entscheiden.

- Sind Katzen einmal draußen gewesen, wollen sie diese Freiheit auch nicht mehr aufgeben. In anderen Worten: Draußen gefällt es ihnen sehr.

- Katzen haben keine vorausschauenden Ängste und Sorgen. Sie denken also nicht: "Morgen könnte mich ein Auto überfahren, oder heute Nacht der Fuchs holen." Sie leiden also nicht unter der Möglichkeit, in Zukunft draußen verletzt oder getötet zu werden. In anderen Worten: Sie haben keine Angst vor dem Tod oder vor einer Verletzung. Sie leben ganz im Hier und Jetzt.

- Katzen haben auch keinen Wunsch, möglichst lang zu leben. Von so einer abstrakten Frage haben sie überhaupt keine Vorstellung. Solange sie leben, leben sie aus ihrer Sicht einfach.

- Es besteht also die Abwägung: Will man (i) eine lebenslange Innenhaltung, obwohl das die Katze im Vergleich zum Freigang unglücklicher oder oft sogar sehr unglücklich macht, oder (ii) nimmt man eher einen möglicherweise frühen Tod (der auch qualvoll sein mag) in Kauf.

- Wenn man von der Prämisse ausgeht, die Katze möglichst glücklich zu machen bzw ihr möglichst wenig Leid zuzufügen, kann die Antwort im Sinne der obigen Erwägungen eigentlich nur (ii) lauten.

- Damit sollte die Frage Freigang (sofern möglich) und Innenhaltung geklärt sein. Wählt man die Innenhaltung, mag das zwar den Katzenhalter glücklicher machen, im Sinn der Katze ist es aber nicht.

LG
 
A

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Zu deinen Gedanken: wieviele Katzen haben an deiner Umfrage teilgenommen? Waren ehemalige Strassenkatzen darunter? Wie war der Altersdurchschnitt? Ich finde, man kann "glückliche Katze" nicht so verallgemeinern wie du es tust.
Und dann wäre dann halt da noch die Sache mit der Machbarkeit - nicht überall ist Freigang möglich. Wie dir aufgefallen sein mag, ist Mitteleuropa ziemlich verbaut und viele Orte sind einfach völlig ungeeignet für freilaufende Katzen.
 
Und wieder werden reine Wohnungskatzen von vornherein per se als "unglücklich" abgestempelt. Schade.

Ob Freigang "natürlich" ist ist so eine Sache. Ja, die meisten Katzen die die Wahl haben, würden den Freigang wählen. Ja, eine Katze die Freigang gewöhnt war kann man in den meisten fällen nicht mehr an reine Wohnungshaltung gewöhnen. Aber das ist ein Argument für "natürlich"? Man darf nie vergessen, dass es sich bei unseren Hauskatzen um domestizierte Tiere handelt. Ja, nicht in so starkem Maße wie Hunde, dennoch sind sie domestiziert. Betonwüsten und Straßen sind kein natürlicher Betandteil ihrer Vorfahren oder wilden Verwandten. Die meisten Menschen würden, wenn sie freie Wahl hätten, nicht arbeiten und den ganzen Tag faul am Strand liegen... 🙄

Bei Hunden wird seltsamerweise das Argument mit dem "natürlichen Verhalten" sehr sehr viel seltener angebracht. Kaum einer hält seinen Hund in einem Rudel. Keiner lässt seinen Hund seinen natürlichen Instinkten nachgehen und frei rumlaufen und wildern. Warum herrscht diese extreme Doppelmoral?

Und noch ein Aspekt, der sehr gerne - leider - ignoriert wird: Surplus killing. Freigänger sind unglaublich schädlich für die heimischen Ökosysteme. Das ist nicht nur ein Problem von Orten, wo Katzen eingeschleppt worden und nun vernichtend sind; auch die heimische Singvögelpopulation, zum Beispiel, ist schwer getroffen.

Und damit bin ich wieder weg, aber ich wollte das zumindest nicht unkommentiert stehen lassen.
 
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Markus,
bei allen Verfechtern von Freigang (ich habe nichts gegen Freigang, wo möglich), vermisse ich leider immer die Gedanken dass a) nicht überall Freigang möglich ist und b) die Zahl der Katzen die im Tierschutz auf ein Zuhause warten, sich bei Weitem nicht deckt mit der Zahl der Menschen, die eine Katze aus dem Tierschutz in Erwägung ziehen UND Freigang bieten können.

Aus diesem Grund bin ich persönlich bei der Haltung für Kompromisse offen (meine 3 haben auch "nur" Wohnung mit 1 Balkon und 1 Dachterrasse) - es muss natürlich immer an die Vergangenheit / bisherige Gewohnheit der Katze angepasst sein. 🙂
 
Bitte meinen Post genauer lesen

Ich habe nie das Wort “natürlich” verwendet. Das wäre auch kein Argument. Impfungen sind auch nicht “natürlich”, ebenso wie eine geringe Kindersterblichkeit; aber Beides verhindert viel Leid, trägt also zu einer Maximierung des Glücks bei. Nur davon habe ich gesprochen, nämlich das Freigang das Glück einer Katze erhöht.

Völlig rational wäre es auch, zu sagen, meine Interessen stelle ich über die der Katze. Und mein Interesse ist, dass ich mir um einen Freigänger keine Sorgen machen muss und nicht leide, wenn sie frühzeitig verstirbt oder verschwindet. Das ist ein sehr valides Argument. Man soll dann aber nicht so tun, als ob die Innenhaltung im Interesse der Katze wäre. Das ist sie nicht
 
ich würde das auch nicht so starr sehen

es gibt ehemaliger Streuner, die wollen keinesfalls mehr raus
selbst wenn die anderen Katzen rausgehen, gehen sie selber nicht: sie sind froh über ihr warmes Plätzchen und ihr Futter..so scheint es jedenfalls

zumindest habe ich hier im Forum von solchen Katzen gelesen

meine Katzen waren Streuner..und die letzten Tage war es stark windig und hat geschüttet, also haben beide nur die kurzen trockenere Phasen abgepasst um draußen zu sein..
ob es da nur um den Klogang ging oder um die Eindrücke, die frische Luft, das Freiheitsgefühl? ..oder eben das Revier markieren?
ich werde es nie erfahren

aber beide waren auch in der übrigen Zeit nicht unzufrieden zuhause: sie haben viel geschlafen
sie spielen aber ansonsten auch nicht viel mit mir oder mit ihren Spielsachen: da mach ich mich oft zum Hansel, wenn ich mit Rollerbahn, Bällchen und Federangel "spiele"

Katzen die viel schlafen und nicht spielen werden bei vielen so eingestuft: sie haben sich aufgegeben und sich an die Langeweile gewöhnt

gut, meine sind nun keine Einzelkatzen..trotzdem werde ich nie wissen, warum sie nun gerade so sind

und reine Hauskatzen, die keinen Freigang kennen, werden ihn auch nie vermissen, eben weil sie im hier und jetzt leben (meine Meinung dazu)

die domestizierte Hauskatze ist kein wildes Tier, was zwingend frei sein muss (die Probleme freier Katzenpopulationen kann jeder sehen)
sie wurde an den Menschen, an das Haus "gewöhnt" (durch Zuchtauswahl)...ob dazu zwingend Freigang dazugehört ist für mich nicht klar

das hängt sicherlich von der Katze bzw. den Katzen ab..auch ihr Platzbedarf und ihr Spielbedürfnis liegt entweder an Katze selber, am Angebot, an Sinneseindrücken oder evtl. auch an ihrem Vorleben, was einem ja auch nicht immer bekannt ist

also einfach pauschalisieren wie im ersten Post des TE kann man das n.m. Meinung nicht
 
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@Quilla

Ganz d’accord. Wenn Du eine Katze aus dem Tierheim holst, und ihr ein besseres Zuhause bietest, ist das im Interesse der Katze. Wenn kein Freigang möglich ist, hast Du ihr Leben trotzdem verbessert. Ich rede auch nur davon, wenn man eine vernünftige Wahlmöglichkeit hat.
 
Ich habe nie das Wort “natürlich” verwendet.

Das ist aber impliziert. Du schreibst, eine Katze die die Wahl hat würde sich immer für Freigang entscheiden. Warum würde sie das tun? Da kommt dann das Argument, dass das eben in ihrer Natur ist.

Katzen kennen das Konzept von "Freiheit" nicht, dies ist ein abstraktes menschliches Konzept. Das Argument "Wohnungskatzen kennen es halt nicht besser" und würden viel glücklicher mit Freigang sein ist vermenschlicht. Du schreibst selber, dass sie nicht vorausschauend leben.

und reine Hauskatzen, die keinen Freigang kennen, werden ihn auch nie vermissen, eben weil sie im hier und jetzt leben

die domestizierte Hauskatze ist kein wildes Tier, was zwingend frei sein muss (die Probleme freier Katzenpopulationen kann jeder sehen)
sie wurde an den Menschen, an das Haus "gewöhnt" (durch Zuchtauswahl)...ob dazu zwingend Freigang dazugehört ist für mich nicht klar

Eben 🙂

Selbst bei freier Wahl und guten lokalen Bedingungen empfinde ich Freigang nicht zwangsweise als das "beste" für das Tier. Von ungesicherten Freigang halte ich wenig bis gar nichts aus eben noch anderen Gründen (mal weg vom kätzischen Blickwinkel; da kommt halt de Ökologe in mir durch und die Erfahrungen mit dem Katzen-Dilemma hier in Hawaii)
 
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Ganz d’accord. Wenn Du eine Katze aus dem Tierheim holst, und ihr ein besseres Zuhause bietest, ist das im Interesse der Katze. Wenn kein Freigang möglich ist, hast Du ihr Leben trotzdem verbessert. Ich rede auch nur davon, wenn man eine vernünftige Wahlmöglichkeit hat.
Freut mich, dass wir uns da verstehen. 🙂


Ich kenne allerdings persönlich und auch aus meiner Arbeit im TH früher irgendwie keine Katzenhalter, die einigermaßen sicheren Freigang bieten können und es trotzdem nicht tun. 😕
 
@Quilla

Wir haben zwei Abessinier im ungesicherten Freigang. Da gibt es schon viele Halter, die meinen, eine sog. Rassekatze muss drinnen bleiben.

Vor Kurzem hätten wir einen der Beiden fast bei einem Autounfall verloren. Wir haben vier Tage und Nächte verzweifelt nach ihm gesucht, bis er dann in der vierten Nacht mit nur ein paar Schrammen aufgetaucht ist. Deshalb habe ich mir über dieses Thema viele Gedanken gemacht und bin mit meiner Frau aufgrund der obigen Gedanken zu dem Ergebnis gekommen, ihnen weiter Freigang zu ermöglichen. Für meine Frau und mich ist das so kurz nach dem tagelangen Verschwinden natürlich nicht leicht.
 
stimmt..wer kann einigermaßen sicheren Freigang bieten und würde die Katzen dann drin lassen?

ich kann nur meine beiden Katzen sicher einschätzen: beide wollen raus..
der Kater wäre todunglücklich, wenn man ihm das verwehren würde

bei der Katze bin ich mir nicht sicher, ob ihr nicht auch gesicherter Freigang komplett reichen würde?
ich sehe sie entweder nur ganz nah am Haus oder im Garten (wenn man mich fragt: ich würde ihr mehr als 100 m weit weg nicht zutrauen)
sie ist nach 30 min wieder zurück, sie geht am liebsten abends: raus-rein-raus-rein..15 min drin, 15 min draußen..
würde ihr da evtl. auch ein gesicherter Balkon reichen ohne dass sie etwas vermisst?

klar, werde ich nicht beantworten können

dem Kater würde es nicht reichen, den seh ich auf Wiesen weiter weg als kleinen Punkt 🙂

und ja, ein Zugeständnis müssen mir persönlich die Katzen machen: sie dürfen ab irgendwann abends dann nicht mehr raus..es wird mir aber keineswegs übel genommen, es wird als mittlerweile "Gewohnheit" so angenommen
 
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warum müssen denn Rassekatzen drin bleiben?
weil sie gestohlen werden können?
weil der finanzielle Verlust bei einem Unfall höher wäre?

warum wollen Züchter, dass ihre Katzen keinen Freigang bekommen?

das hab ich mich letztens in deinem Thread über den Freigang durchaus gefragt


ich persönlich würde nach dem Bedürfnis der Tiere gehen: ist das Tier unglücklich, wenn man den Freigang einschränkt, ggf. ganz unterbindet?
kann man gesicherten Freigang bieten und wären sie damit zufrieden?

man merkt das doch auch, wie die Katzen so drauf sind?

euer Abessinier mit dem Unfall war jedenfalls geschockt, sonst wäre er nach Hause gekommen und nicht 4 Tage weggeblieben
will er jetzt wieder raus? oder ist er eher ängstlich, fordert es nicht ein, geht nur aus Gewohnheit?
 
Ich bin auch der Meinung, dass für die Qualität eines Katzenlebens Freigang durch nichts zu ersetzen ist.
Dennoch wird es hier trotz ländlicher Lage nie wieder eine Freigängerkatze geben.
Zum einen weil ich nie wieder eine meiner Katzen tot von der Strasse holen will.
Und zum anderen weil genug Überlebensdruck auf den heimischen Vogelarten/Eidechsen/kleinen Säugetieren lastet und ich diesen nicht noch weiter erhöhen möchte.
Reine Wohnunghaltung kam für mich aber ebenso wenig in Frage, deshalb gibt es hier gesicherten Freigang.

Die Rasse der Katze sollte nach meiner Meinung aber keine Rolle spielt.
Unsere beiden überfahrenen Kater waren ein Coonie und ein Siamese.
Ich wäre nie auf die Idee gekommen sie nur aufgrund der Rasse nicht raus zu lassen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wir haben zwei Abessinier im ungesicherten Freigang. Da gibt es schon viele Halter, die meinen, eine sog. Rassekatze muss drinnen bleiben.
Danke für die Erklärung. Solch' einen Grund (für Freigang bieten können aber nicht wollen) hatte ich ehrlicherweise nicht auf dem Schirm.



Rassedenken ist ja nun wirklich "rein menschlich" .... 😉
 
@Neris

Die ersten Tage gar nicht. Jetzt (1 Woche nach Unfall) zunehmendes Verlangen. Morgen (WE) geben wir ihm zum ersten Mal wieder die Wahl. Der Andere war nur 3 Tage herinnen, weil ich viele Anrufe bekommen habe, dass jemand meinen vermissten Kater gesehen hätte.
 
Wir haben zwei Abessinier im ungesicherten Freigang. Da gibt es schon viele Halter, die meinen, eine sog. Rassekatze muss drinnen bleiben.

Diese Aussage höre ich häufiger und kann sie nicht nachvollziehen.
Für mich ist eine Katze eine Katze.
Warum muß nun ausgerechnet eine Rassekatze in der Wohnung gehalten werden? Meine Katzen haben keinen Stammbaum, es sind Freigänger.
Aber auch eine Rassekatze würde ich nicht in der Wohnung halten wollen.

Würde sie raus gehen wollen, würde ich es ihr nicht verwehren, nur weil sie einen Stammbaum hat.
Ich verstehe es gut, wenn Menschen (im schlimmsten Fall mehrfach) Katzen auf der Straße verloren haben und aufgrund ihrer Erfahrungen nicht wieder in diese Lage kommen möchten. Auch Wohnungskatzen können glücklich sein, wenn Mensch das entsprechende Umfeld gestaltet und sich kümmert.
Auch will nicht jede Katze raus.
Meine erste Katze (es waren sonst Kater) hat in 13 Jahren genau 3x die Pfoten vor die Tür gesetzt. Sie wollte einfach nicht, ihr reichte der Fensterplatz.
Die Diskussion Pro/Contra Freigang ist allerdings alt und wird es m.E. auch immer geben. Die Meinungen diesbezüglich gehen halt auseinander.
Meine persönliche Meinung ist, Freigang ist einfach eine Steigerung der Lebensqualität.


Huhu, steinhoefel *wink* 🙂
 
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Huhu, Kuba

*zurückwink*
Schön dich zu lesen 🙂

Entschuldigung fürs OT 😀
 
Also auch auf die Gefahr hin, gleich zerfleischt zu werden: Selbst wenn es möglich wäre, für meine Katzen wird es keinen ungesicherten Freigang geben. Einfach weil ich es nicht könnte. Zu groß die Angst vor Autos, Tierquälern und anderen Gefahren.

Man muss dazu sagen, dass es ei mir nicht möglich ist und auch sehr wahrscheinlich nie möglich sein wird, denn wenn ich meinen Berufswunsch verwirkliche werde ich sehr wahrscheinlich immer in Großstädten möglichst zentrumsnah wohnen werde. Allerdings suche ich auch dafür gezielt nach Wohnungen, wo ich nen Balkon einnetzen kann. Sollte ich jemals Wohneigentum besitze, soll das einen Garten haben, der gesichert werden kann.

Aber ungesicherten Freigang auf keinen Fall, selbst wenn meine Wohnverhältnisse es irgendwann zulassen würden. Würde einer meiner Katzen aber darauf bestehen, würde ich diese dann notfalls in andere Hände vermitteln, wo Freigang möglich ist...
 
Markus, mal aus Neugierde, was zeichnet denn für dich eine "unglückliche" Katze aus?
 
Ich gehe da überhaupt nicht mit konform dass Freigang "artgerechter" und besser ist und jeder Katze automatisch auch immer besser gefällt. Und ich habe mit einem Kater zusammen gelebt der immer noch ungesicherten Freigang genießt. Ja, er ist glücklich und würde es niemals als Wohnungskatze aushalten. Er hat draußen Katzenfreunde und einfach alles "lebenswerte". Natürlich kuschelt er abends auf der Couch oder es wird mal gespielt, aber draußen ist die Freiheit und alles aufregende.
Meine beiden Wohnungskatzen sind aber deshalb nicht wenige glücklich und zufrieden. Sie führen schlicht ein komplett anderes Leben. Ich finde es wichtig dass sie Wind und Sonne spüren, das gehört meiner Meinung nach zu den Grundbedürfnissen. Darum sollte es mindestens ein vernetztes Fenster, besser noch einen Balkon, geben. Aber meine Katzen waren sogar schon ein Mal mit im Urlaub. Eingezäunter Garten. Es war herrlich zu sehen wie sich auf der Terrasse gewälzt wurde, wie sie unter dem Busch lagen oder auf dem Rasen getobt haben. Beide waren total entspannt (Zuhause wird sich gerne hinter mich auf die Sofalehne gequetscht, auf der Urlaubscouch musste das auch gehen.😉) aber gerade bei einem von meinen Katern habe ich auch gespürt wie froh er war als wir wieder Zuhause waren. Es war ein Ausflug, es war toll, aber es war nicht dass normale Leben und gewohnte Zuhause und die beiden vermissen keinen Garten oder Freigang solange drinnen auch tolle Dinge passieren. Wohnungskatzen sind auf jeden Fall aufwändiger als Freigänger. Man muss einfach wesentlich mehr beschäftigen und sich immer neue und spannende Dinge überlegen. Ich finde es ist wie bei der Diskussion Stadtkind oder Landkind. Es wird immer Kinder geben die unbedingt aufs Land wollen weil Tiere und Trecker fahren das Größte ist oder Kinder die unbedingt den Großstadttrubel brauchen mir shopping und U Bahn fahren.. Aber meistens lernt man das zu lieben was man von klein auf kennt und jede Lebensweise hat Vor-und Nachteile. Bei einem von meinen Katern bin ich mir nicht sicher ob es ihm egal wäre wenn er morgen stirbt. Er macht tatsächlich den Eindruck einfach im Moment zu leben und für schöne Moment würde er wohl auch den Tod in Kauf nehmen. Bei meinem anderen Kater empfinde ich das genaue Gegenteil. Der hat so eine Lebensfreude und Grundzufriedenheit und wenn ein Tag blöd ist, dann ist er halt mal blöd. Und nur für Mäuse fangen und über Rasen zu laufen etc würde der nicht einen Tag eher sterben wollen als er muss. Auch wenn er an dem Tag nur kuscheln kommen dürfte und nix spannendes in der Wohnung passieren würde....
 

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