Guten Abend !
Ich bin ein neues Mitglied in diesem Forum und dies ist mein erster Beitrag!
🙂
Ich habe drei Miezis (zwei Kater 1 Jahr und 6 Monate und eine Katze 9 Monate) und kürzlich das zweite Mal das Thema Giardien im Haus. Nach der ersten Torture hätte ich locker in den Thread der paranoiden Giardien-Geplagten gehört; als der Verdacht auf eine erneute Plage aufkam, habe ich mir fest vorgenommen, mich besser zu informieren und planvoller vorzugehen.
Kurze Vorgeschichte:
Bei dem ersten Ausbruch im Oktober letzten Jahres haben wir (der TA und ich) sechs Wochen damit verbracht, einen unsäglichen und komplizierten Medikamenten-Marathon zu vollziehen (zuerst mit Panacur, dann mit Metronidazol und TSO). Ich habe mein Haus verpestet mit Chlor, meine Waschmaschine überstrapaziert, meinen Urlaub restlos verbraucht und so ziemlich alle Reserven meines Nervenkostüms. Von völlig gestressten Katzen mal ganz zu schweigen. Das Ergebnis: Eine kurze Erfolgsphase und nach acht Wochen - eine Reinfektion.
Mein zweiter Giardien-Feldzug:
Erster Laborbefund am 25.2.2014: Giardia positiv
Therapie: Spartrix
Tag 1:
Erste Fuhre Spartrix
1 Tablette pro 500g bzw. 2 Tabletten pro Kilo.
24 h später habe ich alle Katzenklos geleert, heiß ausgewaschen, desinfiziert (mit kolloidalem Silberwasser 20 ppm) und neu befüllt. Das gesamte Haus desinfiziert - diesmal ausschließlich mit einem leistungsstarken Ozon-Gerät.
Tag 3
Zweite Fuhre Spartix
24 h später erneut alle Katzenklos geleert, heiß ausgewaschen, desinfiziert. Jetzt habe ich aber nur noch die Räume desinfiziert, in denen sich meine drei Süßen aufhielten - ich habe den Bewegungsradius massiv eingeschränkt auf Bad, Flur, Küche und Wohnzimmer.
Tag 6
Es folgte die dritte Fuhre Spartrix und das obligatorische Desinfektions-Ritual.
FERTIG!
Was habe ich täglich zusätzlich verabreicht?
3xTag kolloidales Silberwasser 20 ppm per Pipette direkt ins Mäulchen, etwas ins Trinkwasser, etwas über's Futter. Silberwasser wirkt antibiotisch.
Futter- und Trinknäpfe täglich in der Spülmaschine gereinigt. Da meine Katzen leider schlimmen Durchfall hatten, habe ich nach jedem Toilettengang, den ich mitbekommen habe, die Popos geputzt und mit kolloidalem Silberwasser (als Spray) desinfiziert. Ich habe ihnen regelrecht aufgelauert und die Kackas gleich weiträumig mit Beutel rausgeholt, ohne Schaufel (die muss man sonst jedes mal wieder desinfizieren). Die Zysten werden mit dem Kot ausgeschieden und verteilen sich dann rund um die Liegeplätze und die WC der Katzen.
Ich habe konsequent Futter ohne Getreide gegeben, z.B. von Grau oder rohes Fleisch, z.B. Huhn vom Metzger meines Vertrauens, um sicher zu sein, dass es 1a-Fleisch ist. Also ich von MSM (Methyl-Sulfonid-Methan) erfuhr, einem Wirkstoff zur Entgiftung und zur Prävention gegen Parasiten, habe ich es pro Tag pro Miezi 250 mg gegeben.
Was habe ich nicht gemacht?
Den Gang zum TA angetreten (spart Zeit, Geld und diese Grundsatzdebatten), Disifin benutzt, Putzorgien veranstaltet, Waschorgien veranstaltet und vor allem - verzweifelt. Eine Runde schlechte Laune ist okay, aber dann braucht man die Kraft zur Problemlösung.
Nach Beendigung der Therapie
Nun hieß es drei Wochen warten, bis die Kontrolle anstand - die zweite Laborprobe. *bibber
Darmsanierung
- täglich 1 x SymbioPet ein halber Messlöffel ins Futter gemischt,
- täglich 1 x MSM ins Futter gemischt
- 2 x am Tag Ulmenrinde (als Brei ins Mäulchen)
- weiterhin 1x Tag das Silberwasser ins Futter - bis zu einer negativen Kotprobe.
Zweiter Laborbefund am 25.3.2014: Giardia negativ.
Jubel!!!
Aktuelle Situation:
Meinen Katzen geht es inzwischen bestens. Ich gebe ihnen im Augenblick noch Dr. Wolz zur Darmsanierung und das MSM. Da alle drei Freigänger sind (kontrollierter Freigang), ist eine erneute Ansteckung durch Taubenkot oder verschmutztes Wasser oder fremde infizierte Katzen nicht auszuschließen. Meinen Garten (und die meiner Nachbarn!) keimfrei zu halten ist utopisch, daher setze ich auf die Stärkung der Abwehrkräfte - durch hochwertiges Futter, so viel wie geht - Rohfütterung, gelegentlich mit L-Lysin angereichert.
Fazit
Ich habe nun keinen allzu großen Horror mehr vor Giardien. Ich habe für den Fall der Fälle alles in Reserve: von Kotröhrchen und Blanko-Formularen für das Labor über sämtliche Medikamente und "Mittelchen" bis hin zu einer neuen Einstellung: Ruhe bewahren, Plan durchziehen und nachdenken.
Dank
Eine große Hilfe war übrigens ein ausführliches und aufmunterndes Telefonat mit
http://www.microsporum-canis.de und die außerplanmäßig schnelle Lieferung des Spartrix-Nachschubs aus der "Katzentheke". Ganz lieben Dank an diese beiden Frauen!