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Wasserkiesel
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- Mitglied seit
- 21. November 2017
- Beiträge
- 5
Liebe Community,
nachdem ich schon eine ganze Weile als stille Mitleserin dieses Forum durchstöbert habe, suche ich nun doch persönlich euren Rat.
Vor ca. 2 ½ Jahren zog bei uns Greta ein, eine ca. 11 Wochen alte „Haus- und Hofkatze“, die vor der Alternative stand, ins Tierheim abgegeben zu werden. Greta wohnt bei uns als Freigängerin. Bei Schmuddelwetter wählt sie gern einen Platz nah an der Heizung, aber sie ist auch gern draußen und jagt Mäuse, im Sommer natürlich auch gern Grashüpfer, Schmetterlinge und was sonst so spannend erscheint. Da mein Mann Zuhause arbeitet, kann Greta jederzeit in den Garten. Nur nachts lassen wir sie nach ein paar heftigen Auseinandersetzungen mit einem verwilderten Kater in der Umgebung nicht mehr raus. Nach anfänglichem Protest klappt das inzwischen so gut, dass sie meistens so gegen 21 Uhr wieder vor der Terrassentür steht und ins Haus möchte.
Seit einiger Zeit haben wir über eine Zweitkatze nachgedacht. Gerade wenn wir dann doch mal länger außer Haus sind, sollte Greta nicht so allein sein. Und wir ersetzen ja auch nicht unbedingt die Katzengesellschaft... Als wir vor ca. 5 Wochen die Anfrage erhielten, eine Katze aus dem Tierschutz aufzunehmen, haben wir nach kurzer Bedenkzeit zugesagt. Seitdem habe ich hier im Forum immer wieder gestöbert und mich zur Zusammenführung belesen. Aber es bleiben eben doch ein paar Fragen, wie wir in letzter Zeit immer wieder feststellen. Ich beschreibe im Folgenden mal den bisherigen Verlauf der Zusammenführung.
Pula ist vor drei Wochen bei uns eingezogen. Sie ist auch 2 ½ Jahre, kastriert ( wie Greta auch), aber um einiges größer und vor allem sehr viel runder als Greta. Pula wurde uns von der Familie gebracht, die die Katze deswegen weggeben wollte, weil sie als Wohnungskatze eher unglücklich zu sein schien. Sie hatte allerdings einen Katerkumpel, mit dem sie sich zwar gebalgt aber auch geputzt hat.
Wir haben es mit einer langsamen Zusammenführung versucht, weil mir die Argumente dazu hier im Forum sehr eingeleuchtet haben. Also haben wir Pula anfangs in einem großen Zimmer separat gehalten, damit sie sich Schritt für Schritt an ihr neues Zuhause gewöhnen kann. Pula kam schon am ersten Abend aus ihrem Versteck und hat sich streicheln lassen, hat gefressen und vorbildlich ihre Katzentoilette benutzt. Wir haben den Eindruck, dass sie sich sehr schnell bei uns wohlgefühlt hat. Wenn wir bei ihr im Zimmer auf dem Sofa saßen, kam sie schnell dazu, setzte sich zwischen uns, schmuste und köpfelte mit uns.
Beide Katzen konnten sich nach zwei oder drei Tagen durch einen schmalen Schlitz in unserer verglasten Zimmertür sehen (es erinnerte ein bisschen an den Tatort-Vorspann ), haben immer mal am unteren Türspalt geschnüffelt und schienen interessiert aneinander zu sein.
Nach einer Woche haben wir ein Gitter eingebaut. Die erste Begegnung am Gitter war – insbesondere von Gretas Seite her – sehr lautstark. Es gab Geschrei, Sprünge an das Gitter und dann einen Rückzug auf beiden Seiten. Greta war sehr empört über diesen Eindringling. Greta ist dann allerdings weiter zurückgewichen als Pula. Pula war eher ruhig und hat nur leise gefaucht. Beide saßen in einiger Entfernung und haben sich angeschaut. Irgendwann gingen dann beide zur gewohnten Tagesordnung über.
In den folgenden Tagen waren die Begegnungen schon viel ruhiger. Beide haben am Gitter gefressen, konnten sich dabei aber auch den Rücken zuwenden. Greta knurrte viel beim Fressen, wenn sie Pula entdeckte, aber beide sind keine „Kostverächter“. Wenn Greta draußen im Garten war, haben wir Pula nach und nach das Haus erkunden lassen. Dabei durfte Greta auch mal bei Pula ins Zimmer, während Pula andere Zimmer erkundet hat.
Wir haben immer mal Leckerlis am Gitter verteilt und mit den Katzen gespielt, um positive Eindrücke mit der Begegnung zu verknüpfen. Alles in allem schien es gut zu laufen.
Nach einer Woche mit Gitter wagten wir uns einen Schritt weiter und haben es zu einer persönlichen Begegnung kommen lassen. Das Resultat war eine Jagd durch das Haus, Geschrei und Gefauche, bis Greta sich dann unterm Bett versteckte und Pula in ihr Zimmer rannte. Da ich durch das Forum darauf vorbereitet war, dass es anfangs etwas lauter werden könnte, waren wir gar nicht so unglücklich über diese erste Begegnung. Wir haben dann jeden Tag für einige Zeit die Tür von Pulas Zimmer offen gelassen, sodass sich beide Katzen begegnen konnten. Wir waren immer in der Nähe, um im Notfall eingreifen zu können. Es lief jedes Mal ähnlich ab: Sobald sich beide Katzen begegneten, wurde es laut und eine Jagd durch das Haus begann. Sobald sich Greta versteckt hatte, ließ Pula Greta in Ruhe. Allerdings flüchtete sie nicht mehr in ihr Zimmer, sondern setzte sich in einiger Entfernung von Greta hin und schien ihr aufzulauern. Greta saß dann in ihrem Versteck und knurrte, wich meistens als erste dem Blick von Pula aus. Wir sind dann immer mal „zufällig“ durch das Blickfeld gelaufen, wenn Pula sich gar nicht wegbewegte. Unser Eindruck war oder ist, dass Pula die dominantere Katze ist, obwohl sie erst drei Wochen bei uns lebt.
Nachdem Greta immer seltener nach Hause kam, schon beim Betreten des Hauses knurrte, auch uns anknurrte, sind wir einen Schritt zurück gegangen. Nun begegnen sich beide Katzen seit drei oder vier Tagen noch am Gitter. Meistens knurrt Greta, sobald sie Pula sieht, und zieht sich dann zurück. Pula sitzt relativ dicht am Gitter. Sie fressen beide nach wie vor am Gitter. Es gibt immer wieder mal Gefauche, Geknurre und ein paar Tatzenhiebe durch das Gitter. Aber meistens nur wenige Augenblicke und dann zieht sich Greta zurück.
Mein Mann und ich teilen uns so gut es geht auf, damit Pula nicht lange allein sein muss. Sie darf auch aus ihrem Zimmer, sobald Greta draußen ist. Oder Greta wird mal für zwei, drei Stunden in einem Zimmer gelassen (meistens pennt sie sowieso, wenn sie im Haus ist), damit Pula sich im Haus frei bewegen kann.
Wir sind nun grade an einem Punkt, an dem wir nicht so recht weiterwissen. Waren wir zu schnell mit der persönlichen Begegnung? Oder waren wir zu vorsichtig, indem wir nun den Schritt zurück gegangen sind? Wir haben Sorge, dass Greta irgendwann gar nicht mehr nach Hause kommt, wenn sie sich im Haus immer wieder mit Pula auseinander setzen muss. Aber uns ist auch klar, dass es kein Dauerzustand sein kann, wenn wir jegliche persönliche Begegnung der beiden Katzen vermeiden.
Pula wieder abzugeben, ist jedenfalls keine Option für uns. Sie ist so eine süße Mieze, auch wenn sie mir meinen Platz auf dem Schreibtischstuhl minimiert – ich wusste nicht, dass Katzen so drängeln können.
Ich bin offen für Anregungen und Tipps, die uns bei der Zusammenführung der beiden Miezen helfen können! Aber erst einmal vielen Dank für’s Zuhören!
Viele Grüße
Wasserkiesel
nachdem ich schon eine ganze Weile als stille Mitleserin dieses Forum durchstöbert habe, suche ich nun doch persönlich euren Rat.
Vor ca. 2 ½ Jahren zog bei uns Greta ein, eine ca. 11 Wochen alte „Haus- und Hofkatze“, die vor der Alternative stand, ins Tierheim abgegeben zu werden. Greta wohnt bei uns als Freigängerin. Bei Schmuddelwetter wählt sie gern einen Platz nah an der Heizung, aber sie ist auch gern draußen und jagt Mäuse, im Sommer natürlich auch gern Grashüpfer, Schmetterlinge und was sonst so spannend erscheint. Da mein Mann Zuhause arbeitet, kann Greta jederzeit in den Garten. Nur nachts lassen wir sie nach ein paar heftigen Auseinandersetzungen mit einem verwilderten Kater in der Umgebung nicht mehr raus. Nach anfänglichem Protest klappt das inzwischen so gut, dass sie meistens so gegen 21 Uhr wieder vor der Terrassentür steht und ins Haus möchte.
Seit einiger Zeit haben wir über eine Zweitkatze nachgedacht. Gerade wenn wir dann doch mal länger außer Haus sind, sollte Greta nicht so allein sein. Und wir ersetzen ja auch nicht unbedingt die Katzengesellschaft... Als wir vor ca. 5 Wochen die Anfrage erhielten, eine Katze aus dem Tierschutz aufzunehmen, haben wir nach kurzer Bedenkzeit zugesagt. Seitdem habe ich hier im Forum immer wieder gestöbert und mich zur Zusammenführung belesen. Aber es bleiben eben doch ein paar Fragen, wie wir in letzter Zeit immer wieder feststellen. Ich beschreibe im Folgenden mal den bisherigen Verlauf der Zusammenführung.
Pula ist vor drei Wochen bei uns eingezogen. Sie ist auch 2 ½ Jahre, kastriert ( wie Greta auch), aber um einiges größer und vor allem sehr viel runder als Greta. Pula wurde uns von der Familie gebracht, die die Katze deswegen weggeben wollte, weil sie als Wohnungskatze eher unglücklich zu sein schien. Sie hatte allerdings einen Katerkumpel, mit dem sie sich zwar gebalgt aber auch geputzt hat.
Wir haben es mit einer langsamen Zusammenführung versucht, weil mir die Argumente dazu hier im Forum sehr eingeleuchtet haben. Also haben wir Pula anfangs in einem großen Zimmer separat gehalten, damit sie sich Schritt für Schritt an ihr neues Zuhause gewöhnen kann. Pula kam schon am ersten Abend aus ihrem Versteck und hat sich streicheln lassen, hat gefressen und vorbildlich ihre Katzentoilette benutzt. Wir haben den Eindruck, dass sie sich sehr schnell bei uns wohlgefühlt hat. Wenn wir bei ihr im Zimmer auf dem Sofa saßen, kam sie schnell dazu, setzte sich zwischen uns, schmuste und köpfelte mit uns.
Beide Katzen konnten sich nach zwei oder drei Tagen durch einen schmalen Schlitz in unserer verglasten Zimmertür sehen (es erinnerte ein bisschen an den Tatort-Vorspann ), haben immer mal am unteren Türspalt geschnüffelt und schienen interessiert aneinander zu sein.
Nach einer Woche haben wir ein Gitter eingebaut. Die erste Begegnung am Gitter war – insbesondere von Gretas Seite her – sehr lautstark. Es gab Geschrei, Sprünge an das Gitter und dann einen Rückzug auf beiden Seiten. Greta war sehr empört über diesen Eindringling. Greta ist dann allerdings weiter zurückgewichen als Pula. Pula war eher ruhig und hat nur leise gefaucht. Beide saßen in einiger Entfernung und haben sich angeschaut. Irgendwann gingen dann beide zur gewohnten Tagesordnung über.
In den folgenden Tagen waren die Begegnungen schon viel ruhiger. Beide haben am Gitter gefressen, konnten sich dabei aber auch den Rücken zuwenden. Greta knurrte viel beim Fressen, wenn sie Pula entdeckte, aber beide sind keine „Kostverächter“. Wenn Greta draußen im Garten war, haben wir Pula nach und nach das Haus erkunden lassen. Dabei durfte Greta auch mal bei Pula ins Zimmer, während Pula andere Zimmer erkundet hat.
Wir haben immer mal Leckerlis am Gitter verteilt und mit den Katzen gespielt, um positive Eindrücke mit der Begegnung zu verknüpfen. Alles in allem schien es gut zu laufen.
Nach einer Woche mit Gitter wagten wir uns einen Schritt weiter und haben es zu einer persönlichen Begegnung kommen lassen. Das Resultat war eine Jagd durch das Haus, Geschrei und Gefauche, bis Greta sich dann unterm Bett versteckte und Pula in ihr Zimmer rannte. Da ich durch das Forum darauf vorbereitet war, dass es anfangs etwas lauter werden könnte, waren wir gar nicht so unglücklich über diese erste Begegnung. Wir haben dann jeden Tag für einige Zeit die Tür von Pulas Zimmer offen gelassen, sodass sich beide Katzen begegnen konnten. Wir waren immer in der Nähe, um im Notfall eingreifen zu können. Es lief jedes Mal ähnlich ab: Sobald sich beide Katzen begegneten, wurde es laut und eine Jagd durch das Haus begann. Sobald sich Greta versteckt hatte, ließ Pula Greta in Ruhe. Allerdings flüchtete sie nicht mehr in ihr Zimmer, sondern setzte sich in einiger Entfernung von Greta hin und schien ihr aufzulauern. Greta saß dann in ihrem Versteck und knurrte, wich meistens als erste dem Blick von Pula aus. Wir sind dann immer mal „zufällig“ durch das Blickfeld gelaufen, wenn Pula sich gar nicht wegbewegte. Unser Eindruck war oder ist, dass Pula die dominantere Katze ist, obwohl sie erst drei Wochen bei uns lebt.
Nachdem Greta immer seltener nach Hause kam, schon beim Betreten des Hauses knurrte, auch uns anknurrte, sind wir einen Schritt zurück gegangen. Nun begegnen sich beide Katzen seit drei oder vier Tagen noch am Gitter. Meistens knurrt Greta, sobald sie Pula sieht, und zieht sich dann zurück. Pula sitzt relativ dicht am Gitter. Sie fressen beide nach wie vor am Gitter. Es gibt immer wieder mal Gefauche, Geknurre und ein paar Tatzenhiebe durch das Gitter. Aber meistens nur wenige Augenblicke und dann zieht sich Greta zurück.
Mein Mann und ich teilen uns so gut es geht auf, damit Pula nicht lange allein sein muss. Sie darf auch aus ihrem Zimmer, sobald Greta draußen ist. Oder Greta wird mal für zwei, drei Stunden in einem Zimmer gelassen (meistens pennt sie sowieso, wenn sie im Haus ist), damit Pula sich im Haus frei bewegen kann.
Wir sind nun grade an einem Punkt, an dem wir nicht so recht weiterwissen. Waren wir zu schnell mit der persönlichen Begegnung? Oder waren wir zu vorsichtig, indem wir nun den Schritt zurück gegangen sind? Wir haben Sorge, dass Greta irgendwann gar nicht mehr nach Hause kommt, wenn sie sich im Haus immer wieder mit Pula auseinander setzen muss. Aber uns ist auch klar, dass es kein Dauerzustand sein kann, wenn wir jegliche persönliche Begegnung der beiden Katzen vermeiden.
Pula wieder abzugeben, ist jedenfalls keine Option für uns. Sie ist so eine süße Mieze, auch wenn sie mir meinen Platz auf dem Schreibtischstuhl minimiert – ich wusste nicht, dass Katzen so drängeln können.
Ich bin offen für Anregungen und Tipps, die uns bei der Zusammenführung der beiden Miezen helfen können! Aber erst einmal vielen Dank für’s Zuhören!
Viele Grüße
Wasserkiesel