Aber wie ist das, wenn alle Türen immer offen sind? Die Riechweite ist ja dann weiterhin gegeben. Und sollten Fressplätze usw. "neutrales Terrain" sein, d.h. würde eine Wohnküche, wo die Näpfe stehen, dann eher nicht als seprates Revier gelten, sondern "Gemeinschafsraum" sein ?
Ehrlich gesagt, ich sehe die Problematik zu kleiner Wohnung vor allem in folgenden Punkten:
Die Möglichkeit sie katzengerecht zu gestalten (und auch noch dem Mensch etwas zu bieten) ist sehr eingeschränkt.
Wenn ich mir hier die KB und Kratztonne ansehe, hat jedes Teil für sich nicht grad wenig Platzbedarf - in kleinen Wohnungen bringt man das nicht leicht unter.
Und wenn jemand vor der Entscheidung "meine Couch oder ein KB für die Felle" steht, gewinnt zu 95% die Couch.
Außerdem hat ein Mensch einfach jede Menge Kram, den er unterbringen will oder muß und mir kann keiner erzählen, daß man in einer 1 Zimmer-Wohnung zenmäßige Räume hat. Da wird üblicherweise alles an Platz ausgenützt.
Ob man da wirklich noch Platz für Katzen schafft, Catwalks statt Bilder aufhängt etc. ist die große Frage.
Daraus ergibt sich dann auch, daß die Wohnungshaltung sehr eintönig ist. Soviel Spiel und Abwechslung und Beschäftigung kann ein Mensch gar nicht aufbringen.
Wenn es keinen 2. abschließbaren Raum gibt, hat man bei Krankheiten, plötzlichen Streitphasen, Zusammenführungen usw. ganz schelchte Karten.
Ich denke, man kann hier durchaus auch Parallelen zu Menschen ziehen. Selbst sehr harmonische Paare (sei es Mann/Frau, Elternteil/Kind, Geschwister usw.) gehen sich mit der Zeit auf die Nerven, wenn sie mit wenig Platz aufeinander hocken.
Bei Menschen ist es ja noch regelbar. Es gibt Druck von außen, der rational verstanden wird, es ist eine zeitlich bedingte Enge und vor allem können sie in der Regel zumindest zeitweise diese Situation verlassen.
Katzen nicht.
Auch wenn sie sich nicht an die Gurgel gehen, viele der "ich hab zwei Katzen, aber die mögen sich gar nicht wirklich"-Verhältnisse hat IMHO durchaus auch etwas damit zu tun, daß sich zwei INdividuen miteinander "abfinden" müssen.
Katzen halten einiges aus und sie schreiben keine Petitionen. Aber es dürfte eigentlich logisch sein, daß sie mit mehr Platz und mehr Abwechslung einfach glücklicher werden.
Auch wenn nicht jeder das optimale Ziel - Freigang - bieten kann und man einen Kompromiß finden muß.
Allgemein muß man die Raumaufteilung ansehen, nicht die qm.
Eine 1-Zimmer Wohnung kann durchaus ein mittelgroß bis großes Wohn/Schlafzimmer und eine eigene große bzw. relativ große Küche mit Eßbereich sein.
In einer x qm Anzahl können sich Abstellraum und/oder Bad verstecken, die für Katzen üblicherweise kaum attraktiv sind.
Usw. usf.
verschiedene englischsprachige Literatur, v. a. aus dem Bereich der Uni Bristol, die verhaltensbiologisch offenbar sehr gute Katzenforscher beherrbergt.
Kannst du da noch Namen nennen?
Bradshaw war mir schon bekannt, die anderen verlinkten Autoren kenne ich (noch) nicht.
Im englischsprachigen Bereich tut sich da def. mehr, das stimmt.